Wer Filme und Dokumentationen Zuhause in 3D schauen möchte, braucht nicht nur einen 3D-Fernseher. Spezielle Brillen sind erforderlich, die die Bildsignale entsprechend für die Verarbeitung im Gehirn aufarbeiten. Worin aber liegen die Vor- und Nachteile sowie Unterschiede der beiden dominierenden Technologien?
3D-fähige Geräte: Blu-ray-Player bis Beamer
Neben einer 3D-Brille und einem 3D-fähigen Fernseher, müssen auch alle anderen Geräte, die ein 3D-Medium abspielen sollen, kompatibel zur 3D-Technologie sein. Kompatible
Blu-ray-Player oder
AV-Receiver mit 3D-Support sind seit längerem auf dem Markt. Die verlustfreie Signalübertragung zwischen den Geräten übernehmen HMDI-Kabel nach dem High-Speed-Standard. Mit der sinkenden Nachfrage nach 3D im Heimkino-Bereich schwindet jedoch auch das Angebot. Vor allem bei Fernsehern wird die Entwicklung deutlich. Neuere Modelle beherrschen in der Regel keine 3D-Darstellung mehr.
Active-Shutter-Technologie: Zwei LCDs erzeugen 3D-Effekt
Bei der Active-Shutter-Technologie arbeitet die Brille aktiv an der Erzeugung des 3D-Effektes mit. Dafür verfügen diese Brillen über zwei LCDs. Um den dreidimensionalen Effekt im Gehirn hervorzurufen, werden die Bilder mit einer Wiederholrate von 50 Bildern und mehr pro Sekunde abwechselnd auf den beiden Display angezeigt. Dank dieser hohen Rate wird das Umschalten der Displays nicht vom menschlichen Gehirn wahrgenommen. Trotz dieser ausgefeilten Technologie kann es bei den Active-Shutter-Brillen zu Störungen wie Flimmern kommen.
Polarisierende Brillen: Filter erzeugen 3D passiv
Bei der Polarisationstechnologie sind die Brillen in der passiven Rolle. Diese Brillen sind relativ leicht, da in ihnen keine Akkus oder
Batterien verwendet werden müssen. Den 3D-Effekt erzeugen hier Filter, die bei einem Auge nur horizontale Signale und beim anderen Auge nur vertikale Signale ankommen lassen. Auch diese Methode der Signaltrennung spielt dem Gehirn ein dreidimensionales Bild vor. Da allerdings die Auflösung eines Films auf zwei Augen aufgeteilt wird, halbiert sich diese. So werden etwa Full-HD-Filme nicht mehr mit der ganzen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel dargestellt. Ebenso können auch bei den Polarisationsbrillen Bildstörungen auftreten.
Abstriche beim Komfort: Zweites Gestell für Brillenträger
Wer sich Filme in 3D anschauen möchte, muss – was den Tragekomfort anbelangt – gewisse Abstriche machen. Insgesamt tun sich Brillenträger mit einer 3D-Brille schwerer, immerhin muss diese über ihre Sehbrille passen. Da Polarisationsbrillen ohne Stromversorgung auskommen, sind diese leichter als Active-Shutter-Brillen. Manchmal kann zudem der Formfaktor einer 3D-Brille hinderlich sein, denn diese sind in der Regel nicht mit einem Verstellmechanismus ausgerüstet, mit dem die Brille an die Kopfgröße angepasst werden kann.