Der Saug- und Wischroboter Zaco V6 soll vor allem Allergiker und Haustierbesitzer ansprechen. Aus diesem Grund können Nutzerinnen und Nutzer den Haushaltshelfer wahlweise mit herkömmlichen Staubbeuteln verwenden, um nicht mit den Verschmutzungen in Kontakt zu kommen – ein durchaus sinnvolles Feature. Ob auch Saugleistung, Navigation und Bedienung überzeugen, klären wir im Test und zeigen die Stärken und Schwächen des Zaco V6.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Die Verarbeitungsqualität gibt wenig Anlass zur Kritik. Einzig die Kanten sind an einigen Stellen minimal unsauber, das war es aber auch schon. Der verwendete Kunststoff ist fest und widerstandsfähig. Die einzelnen Komponenten halten gut zusammen. Die Spaltmaße liegen voll im Rahmen. Die aufklappbare Oberseite besteht ebenfalls aus Kunststoff, zeigt sich jedoch in schicker Aluminium-Optik. Allerdings ist der Klappmechanismus etwas wackelig. In der Praxis funktioniert er aber und hält die geöffnete Abdeckung selbstständig oben.
Bedienung und Handhabung
Unter der aufklappbaren Abdeckung spendiert Zaco dem V6 einen Einschalter. Das Gerät lässt sich also auch komplett vom Strom trennen, was wir sehr begrüßen. Davon abgesehen finden wir am Roboter selbst nur ein Bedienelemente auf der Oberseite. Über die berührungsempfindliche Taste startet der S-förmige Standardmodus. Allerdings reagiert die Taste nicht immer und wir müssen unsere Eingaben häufig nicht nur einmal wiederholen. Alle anderen Funktionen steuern Nutzerinnen und Nutzer entweder über die beiliegende Fernbedienung oder die zugehörige ZacoHome-App für Android und iOS.
Die Fernbedienung fällt angenehm kompakt aus und verfügt über ein kleines Display. Die Tasten fühlen sich gut an und haben einen optimalen Druckpunkt. Hier wählen Nutzerinnen und Nutzer die drei weiteren Betriebsmodi Spot, Max und Kanten aus, fordern den Sauger auf, wieder zur Ladestation zu fahren oder legen einen Zeitplan fest. Damit bietet die Fernbedienung fast alle wichtigen Möglichkeit, wir vermissen jedoch schmerzlich eine Saugleistungseinstellung. Nutzerinnen und Nutzer können nur die Voreinstellung oder über den Max-Modus die volle Leistung wählen. Wer die Kraft feiner regulieren möchte, muss zwingend zur zugehörigen App wechseln.
Dazu verfügt der Zaco V6 über ein integriertes WLAN-Modul. Die Einrichtung geht einfach von der Hand, allerdings ist eine Registrierung nötig. Danach nur noch das hauseigene WLAN über das Smartphone an den Saugroboter übertragen und schon kann es losgehen. Die App ist recht übersichtlich gestaltet. So lässt sich die Saugleistung stufenlos in 1-Prozent-Schritten und die Wasserabgabe in 3 Stufen anpassen. Zudem ist es möglich, einen Reinigungsplan zu erstellen und sich die Reinigungsgeschichte anzeigen zu lassen. Bei letzterer Funktion zeigt die App ein Schema der abgefahrenen Strecke. Eine Kartographierung des gesaugten Raumes inklusive Speicherfunktion beherrscht der Zaco V6 allerdings nicht. No-Go-Zonen sind ebenfalls nicht im Funktionsumfang inbegriffen. Immerhin befindet sich ein Invisible-Wall-Sensor im Lieferumfang. Den kleinen Kasten einfach in den Raum stellen und er erzeugt in gerade Linie von 2,5 Metern eine unsichtbare Barriere für den Roboter.
Zur Navigation verwendet der Zaco V6 vor allem das integrierte Gyroskop. Im Automatikmodus fährt er in S-Linienform eine bestimmte Fläche ab und widmet sich dann dem nächsten Bereich. Das klappt in der Praxis ordentlich, allerdings geht das Gerät nicht ganz so koordiniert zu Werke wie andere Vertreter. Hier macht sich die fehlende Kamera bemerkbar. Am Ende fährt er jedoch die gesamte Fläche mindestens einmal ab. Dabei nimmt der Roboter konstant Kontakt mit Wänden und Objekten auf. Dank großflächigem Stoßdämpfer und Gummiabfederung ist das aber kein Problem und die Möbelstücke nehmen keinen Schaden. Nutzerinnen und Nutzer sollten für eine optimale Leistung eine möglichst freie Fläche schaffen. Selbst bei Stühlen hält sich der Sauger teilweise sehr lange auf. Doch gerade hier macht sich der moderate Durchmesser bezahlt. Der Zaco kommt gut zwischen den meisten Stuhlbeinen hindurch. Höhensensoren sorgen dafür, dass er keine Treppen oder andere Abgründe herunterpurzelt. Teppiche erkennt der Sauger zwar, allerdings nicht immer zuverlässig. Gerade flache Varianten überfährt er auch gerne mal, hier ist vor allem bei Verwendung der Wischfunktion etwas Vorsicht geboten. Da die abgegebene Wassermenge jedoch selbst auf der höchsten Stufe nicht allzu hoch ist, ist das aus unserer Sicht kein Problem.
Im Spot-Modus nimmt sich der Sauger in kreisförmigen Bewegungen einen größeren Fleck vor. Der Edge-Modus ist vor allem für Kanten gedacht, hier fährt der Zaco nur die Wände und Kanten ab, bis er wieder am Ausgangspunkt ankommt. Spot– und Edge-Variante funktionieren in unserem Test gut und sind eine sinnvolle Dreingabe. Im Automatikmodus fährt der kleine Helfer automatisch zur Ladestation zurück, wenn die Batterie zur Neige geht. In der Regel findet er den Energielieferanten auch sicher, allerdings dauert es eine Weile, bis er sich orientiert. Wer möchte, kann ihn auch per Tastendruck zurückrufen.
Saug- und Wischleistung
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 229,99 Euro siedelt sich der Zaco V6 eher im Einsteiger-Bereich an, was sich auch an der Saugleistung zeigt. Der Roboter hat mit feinem wie auch gröberem Schmutz so seine Probleme. Beim ersten Darüberfahren landet selbst im Max-Modus nur ein Bruchteil im Staubbehälter. Dabei ist nicht nur die moderate Leistung ein Problem, sondern auch die beiden Rundbürsten, die den Schmutz eigentlich zur Saugöffnung transportieren sollen. Doch gerade gröbere Verschmutzungen schieben sie auch gerne einmal zur Seite, statt sie einzufangen. Dementsprechend benötigt der Zaco häufig mehrere Durchläufe bis das Zimmer gereinigt ist. Doch auch dann landen nicht all unsere ausgelegten Verschmutzungen im Sauger. Sehr gut kommt er dagegen mit Haaren zurecht. Da keine Rundbürste vorhanden ist, landen diese direkt im Staubbehälter und verheddern sich nicht.
Die Wischleistung gefällt uns gut, auch wenn sich der V6 ausschließlich zum Auffrischen des Bodens eignet. Da ein Rüttelmechanismus oder ähnliches fehlt, baut er keinen Druck auf den Untergrund auf und hat vor allem gegen eingetrocknete Flecken keine Chance. Frische Kleckereien nimmt er aber sehr gut auf. Außerdem ist die Wasserabgabe sehr gleichmäßig und der Wischer zieht einen ganzflächigen Wasserstreifen hinter sich her. Allerdings könnte das Wischtuch etwas besser befestigt sein. Während unseres Tests ist es uns einmal passiert, dass es sich im Betrieb etwas gelöst hat. Der Wassertank befindet sich auf der Unterseite und lässt sich über gleichzeitiges Drücken der beiden Entriegelungstasten entnehmen. Mit 50 Millilitern ist er allerdings arg knapp bemessen und Nutzerinnen und Nutzer müssen häufig nachfüllen.
Akku
Ein fest verbauter Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 2.400 mAh versorgt den Sauger mit Strom. Zaco gibt eine Laufzeit von bis zu 90 Minuten an. Das können wir in etwa bestätigen, in der Praxis hängt die Laufzeit aber natürlich stark von den eingestellten Parametern ab. Im Max-Modus hält er beispielsweise ein Stück kürzer durch. Damit reinigt der Roboter auch große Räume oder ganze Etagen problemlos in einem Durchgang. Die Ladezeit liegt bei circa 4 bis 5 Stunden, was aus unserer Sicht recht lang ist.
Lautstärke und Hygiene
Zaco V6 | |
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Produkttyp | Saug-/Wischroboter |
Volumen Staubbehälter | 600 Milliliter |
Volumen Wassertank | 50 Milliliter |
Anzahl Reinigungsprogramme | 3 |
Wie bereits erwähnt haben Nutzerinnen und Nutzer die Wahl zwischen der Verwendung des 600-Millilter-Staubtanks oder Staubsaugerbeuteln. Im Lieferumfang befinden sich direkt zwei Beutel. Weitere sind im 8er-Pack für eine UVP von 14,99 Euro auf der Website des Herstellers erhältlich. Das Fassungsvermögen der Beutel fällt mit einem Liter recht groß aus, trotzdem müssen die Folgekosten in diesem Fall natürlich einberechnet werden. Das Hausnehmen des Staubbehälters klappt sehr einfach, das Einsetzen der Beutel ist dagegen etwas fummelig, funktioniert nach etwas Eingewöhnung aber auch.
Während der Schmutz im Beutel fest verpackt ist, ist beim Entleeren des Behälters etwas mehr Vorsicht geboten. Insgesamt funktioniert die Variante aber ebenfalls problemlos. Per Knopfdruck öffnet sich eine Klappe auf der Unterseite und der Schmutz fällt heraus. Für saubere Abluft soll ein Hochleistungsfilter auf der Oberseite des Behälters sorgen.
Fazit
Für Allergiker und Haustierbesitzer kann der Zaco V6 durchaus eine sinnvolle Anschaffung sein. Vor allem die Möglichkeit, ihn mit Staubbeuteln zu betreiben, hebt ihn von der Konkurrenz ab. Zudem kommt er sehr gut mit Haaren zurecht. Die restliche Saugleistung ist jedoch durchschnittlich, vor allem größere Verschmutzungen landen nur zu einem Bruchteil im Staubbehälter, den Rest verteilt er eher. Die Bedienung klappt problemlos, wer jedoch alle Funktionen nutzen möchte, kommt um die App-Anbindung nicht herum. Die Navigation funktioniert insgesamt ordentlich, auch wenn der Sauger gerne etwas koordinierter vorgehen dürfte.
So testen wir Staubsauger-Roboter
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