Gerade in modernen, sehr dicht und massiv gebauten Häusern ist die Raumluft ein wichtiges Thema. Die luftundurchlässige Bauweise macht ein Belüftungssystem zwingend notwendig. Schließlich kann ein zu hoher Kohlendioxidgehalt zu Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel oder Müdigkeit führen oder in kritischen Mengen auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Damit Nutzerinnen und Nutzer die Luftqualität stets im Blick haben, bietet der holländische Hersteller Smartwares den FGA-139 Luftqualitätsalarm an. Wir zeigen die Stärken und Schwächen des kleinen Kästchens.
Verarbeitungsqualität und Montage
Beim Smartwares FGA-139 Luftqualitätsalarm handelt es sich um eine kompakte Box mit Abmessungen von 9,8 Zentimetern in der Breite, 9,8 Zentimetern in der Höhe und 3,8 Zentimetern in der Tiefe. Sie ist komplett in Weiß gehalten und erinnert in puncto Designsprache entfernt an Apple-Geräte, was uns persönlich sehr zusagt. Da das Gerät bei den meisten Nutzerinnen und Nutzern gut sichtbar im Raum hängen dürfte, ist die Optik ein nicht zu unterschätzender Faktor.Die Verarbeitungsqualität gefällt uns gut, der verwendete Kunststoff macht einen guten Eindruck und wirkt stabil. Die Front schützt eine durchsichtige Kunststoffplatte, die sehr sauber mit dem restlichen Gehäuse abschließt. Außerdem finden wir keine Produktionsrückstände oder unsauber verarbeitete Kanten, was ebenfalls von hoher Qualität zeugt. Die Spaltmaße halten sich ebenfalls in Grenzen und liegen voll im Normbereich.
Der Smartwares FGA-139 ist für die Wandmontage vorgesehen. Durch die ordentliche Tiefe lässt sich das Gerät zwar auch hinstellen, allerdings ist dann das Stromkabel im Weg, das auf der Unterseite des Gehäuses herauskommt. Das empfinden wir als etwas unnötig, schließlich dürfte es einige Nutzerinnen und Nutzer geben, die das Gerät gerne flexibel einsetzen möchten. Dann bleibt nur noch, es hinzulegen, was das Ablesen der Werte aber stark erschwert. Ein kleiner Standfuß auf der Rückseite hätte das Problem schnell gelöst. Die Montage an sich klappt aber sehr einfach. Einfach die Rückplatte über einen leichtgängigen Drehmechanismus lösen und mit dem beiliegenden Montagematerial an die Wand schrauben. Danach den Luftqualitätsalarm wieder eindrehen und schon kann es losgehen.
Bedienung und Handhabung
Wie bereits erwähnt wird der FGB-139 über ein beiliegendes Stromkabel mit Energie versorgt. Der Stecker findet hinter der Rückabdeckung Platz. Mit 2 Metern ist die Strippe angenehm lang und bietet eine hohe Flexibilität. Für den Notfall verfügt das Gerät aber auch über einen integrierten Akku, der laut dem Hersteller für 12 Stunden Notversorgung ausreichen soll. Dazu müssen Nutzerinnen und Nutzer nur den kleinen Schieberegler auf der Rückseite aktivieren. Die aktuellen Werte für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Konzentation in der Luft zeigt der Luftqualitätsalarm auf einem grün leuchtenden, alphanumerischen Display auf der Vorderseite an. Die Anzeige ist groß genug, dass Nutzerinnen und Nutzer sie auch noch aus ein paar Metern Entfernung erkennen können, ein etwas größerer Bildschirm hätte aber sicherlich auch nicht geschadet. Neben dem Display zeigen drei leuchtende Symbole an, welcher Wert gerade zu sehen ist. Darüber hinaus verfügt der FGA-139 über eine längliche Status-LED, die in erster Linie für die Gefahrenhinweise zuständig ist. Leuchtet sie grün, ist alles in Ordnung; wechselt sie über Orange zu Rot, ist ein zu hoher CO2-Gehalt in der Luft erreicht. Das ist alles recht intuitiv und funktioniert in der Praxis gut.
Zur Bedienung verfügt die kleine Box über zwei berührungsempfindliche Tasten unter dem Display. Über Set/Auto schalten Nutzerinnen und Nutzer zwischen den drei Messwerten um oder wählen den automatischen Wechselrhytmus, bei dem das Gerät alle paar Sekunden zur nächsten Anzeige springt. Die Test/Hush-Taste schaltet im Ernstfall den Alarm für 10 Minuten ab. Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer, wie der Name schon sagt, die Funktionalität des Alarms testen. Die Tasten reagieren in der Regel recht zügig, allerdings kommt es hin und wieder zu Fehleingaben und wir müssen den Befehl wiederholen. Der Smartwares FGA-139 verfügt zudem über eine Sprachansage, die sich zum Beispiel meldet, wenn die Kohlendioxidkonzentration einen kritischen Wert annimmt. Standardmäßig spricht die Frauenstimme Englisch, sie lässt sich jedoch auf Deutsch umschalten. Wer keine Lust auf einen lauten Alarm hat, der kann die akustische Warnung deaktivieren. Allerdings dauert es ein paar Sekunden, bis das Gerät den Befehl in die Tat umsetzt, was zunächst etwas verwirrend ist. Insgesamt funktioniert die Bedienung ordentlich, allerdings bedarf es etwas an Eingewöhnungszeit, bevor wir sicher mit dem Gerät hantieren können. Im Zweifel hilft jedoch die Anleitung weiter, die alle wichtigen Funktionen und Tastenkombinationen erklärt.
Betrieb
Wir testen den Smartwares FGA-139 im Keller eines dicht gebauten Neubauhauses. Zum Luftaustausch stehen hier nur zwei Fenster zur Verfügung, eine zentrale oder dezentrale Umwälzanlage ist nicht vorhanden. Die Werte für Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind gut und decken sich in etwa mit unseren Referenzgeräten. Wie genau die CO2-Werte des Luftqualitätsmessers wirklich sind, können allerdings nur klinische Test überprüfen, unsere Praxiserfahrungen geben jedoch ein gutes Bild ab.
Befinden wir uns im Raum bei geschlossenen Fenstern, registriert das Gerät eine geringe, aber konstante Zunahme. Sobald wir lüften, nimmt die Kohlendioxidkonzentration im Raum wieder ab. Dass das Gerät recht sensibel reagiert, zeigt sich an unserem Schnelltest. Wir pusten circa 5 Sekunden direkt auf den Sensor. Nach einer kurzen Verzögerungszeit von wenigen Sekunden springt die Anzeige auf Werte jenseits der 3000-ppm-Marke. Ab einem Wert von 1500 ppm schaltet die Warnanzeige auf Rot und ein Piepton mit einer hohen Lautstärke von circa 100 Dezibel (dBa) ertönt. Hier die CO2-Grenzwerte laut Smartwares:
CO2-Niveau (ppm) | Beschreibung |
400 ppm | Konzentration an der frischen Luft |
400 – 1000 ppm | Innenräume mit guter Belüftung |
Über 1200 ppm | Schlechte Luftqualität |
2000 ppm | Hohe Konzentration, kann zu Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrationsproblemen führen |
Über 5000 ppm | Maximal zulässige Konzentration über einen Arbeitstag von 8 Stunden |
Fazit
Wer die Luftqualität im Raum überprüfen möchte, kann sich die Anschaffung des Smartwares FGA-139 durchaus überlegen. Die Optik und die Verarbeitungsqualität gefallen uns gut. Die Montage geht einfach von der Hand. Allerdings hätten wir uns noch einen Standfuß oder ähnliches für eine flexiblere Positionierung gewünscht. Die Bedienung bedarf etwas Eingewöhnung, funktioniert dann aber gut. Allerdings reagieren die Tasten nicht immer und Nutzerinnen und Nutzer müssen die Eingaben wiederholen. Der Praxisbetrieb hinterlässt einen guten Eindruck. Zumindest die Tendenz der CO2-Werte stimmt und das Gerät gibt sicher Auskunft über ein Ansteigen und Abfallen der Konzentration.
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