Mit dem Panasonic NN-DS59 möchte der Hersteller viele andere Küchengeräte ersetzen. Das 4-in-1-Allround-Talent ist Dampfgarer, Backofen, Mikrowelle und Grill in einem. Damit ist aber noch nicht Schluss, dank verschiedener Kombiprogramme will der Ofen die Vorteile der verschiedenen Garmethoden verbinden. Ob das funktioniert und ob alle Varianten in der Praxis einen überzeugenden Eindruck hinterlassen, klären wir in unserem ausführlichen Test. Wir beleuchten alle Funktionen und zeigen die Vor- und Nachteile des Panasonic NN-DS59.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Bei der Verarbeitungsqualität haben wir nichts zu beanstanden. Die Seitenwände bestehen aus Metall. Die Wände könnten aus unserer Sicht zwar gerne etwas dicker sein, das würde aber das sowieso schon hohe Gewicht von circa 21 Kilogramm noch weiter belasten. Insgesamt ist das Gehäuse vor Stößen oder anderen Umwelteinflüssen geschützt. Bei der Frontblende kommt vor allem Kunststoff zum Einsatz. Dieser ist fest und hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Wir entdecken darüber hinaus keine auffällig großen Spaltmaße. Auch unsaubere Kanten oder Produktionsrückstände sind nicht zu sehen, was für eine hohe Fertigungsqualität spricht. So erwarten wir das von einem 599-Euro-Gerät (UVP). Die Standfestigkeit könnte aus unserer Sicht allerdings etwas höher sein. Gerade auf der linken Seite lässt sich der Panasonic noch sehr leicht verschieben. Allerdings müssen Nutzerinnen und Nutzer allein schon aufgrund des hohen Eigengewichts keine Angst haben, dass der Panasonic bei jeder kleinen Berührung die Position ändert.
Bedienung und Ausstattung
Der Panasonic ist ein echtes Umfangsmonster: Das Gerät vereint Backofen, Grill, Mikrowelle und Dampfgarer und bietet darüber hinaus noch zahlreiche Kombi- und Automatikprogramme. Allein deshalb dauert es eine Weile, bis sich Nutzerinnen und Nutzer mit dem Gerät vertraut gemacht haben. Vor der Inbetriebnahme ist ein ausführlicher Blick in die Anleitung empfehlenswert. Diese erklärt alle wichtigen Funktionen und gibt Nutzerinnen und Nutzern wertvolle Tipps an die Hand. Trotzdem ist die Bedienung recht komplex und bedarf einiges an Übung.
Grillen und Ofen
Die Bedienleiste findet sich neben der Tür auf der Frontblende. Insgesamt besitzt der Panasonic NN-DS59 zehn berührungsempfindliche Tasten und ein großes Wahlrad samt Bestätigungsknopf. Alle Knöpfe reagieren zügig und zuverlässig. Wir stellen während unseres 2-wöchigen Testzeitraums keine nennenswerten Aussetzer fest und müssen die Eingaben so gut wie nie wiederholen. Vier Tasten sind für die jeweiligen Hauptfunktionen Micro Power, Grill, Steam und Oven besetzt. Die Bedienung erfolgt hier immer ähnlich. Nutzerinnen und Nutzer legen zunächst die Leistungsstufe und die Gardauer über das Drehrad fest und bestätigen die Eingaben durch Druck auf das Wahlrad. Beim Grillen und der Ofen-Funktion (Ober-/Unterhitze) ist es zudem möglich, eine Vorheizzeit bis zu 220 Grad Celsius einzustellen. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, gibt der Panasonic mehrere Alarmtöne von sich. Wir müssen also nicht ständig nach der aktuellen Hitze sehen. Danach können wir jedoch nicht direkt die Garzeit einstellen. Stattdessen regeln wir weiterhin nur die Temperatur über das Rad. Auch ein weiterer Druck auf die Bestätigungstaste führt nicht zum Ziel. Stattdessen müssen wir erst einmal die Zurücktaste betätigen. Das ist aus unserer Sicht nicht sonderlich intuitiv und wird auch in der Anleitung nicht erklärt.
Dämpfen und Mikrowelle
Der Wassertank für die Dampffunktion befindet sich auf der Unterseite und lässt sich einfach nach vorne herausziehen. Das Befüllen klappt sehr einfach, die Öffnung ist angenehm groß. Bei Bedarf können Nutzerinnen und Nutzer aber auch einfach den ganzen Deckel entfernen. Es stehen zwei Dampfstufen zur Verfügung. Auch hier nicht sonderlich intuitiv. Die Stufe 1 gibt viel Dampf ab, die zweite dagegen weniger. Bei der Mikrowellenfunktion stehen maximal 1000 Watt zur Verfügung. Hier funktioniert die Bedienung sehr gut und stellt uns im Test vor keine Herausforderungen.
Kombiprogramme
Eine weitere Taste ist für die Kombinationsmöglichkeiten reserviert: mit die spannendste Funktion des Panasonic NN-DS59. Hier können Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise gleichzeitig die Dampf- und Ofenfunktion verwenden oder beim Erwärmen in der Mikrowelle noch die Grillfunktion zuschalten. Insgesamt stehen 6 Kombinationsmöglichkeiten zur Auswahl. Wie bei den Automatikprogrammen erscheint auf dem Display allerdings nur die entsprechende Nummer und die Symbole der einzelnen Funktionen. Wer genau wissen möchte, was dahintersteckt, muss in die Anleitung schauen oder den beiliegenden Klebezettel am Gerät anbringen.
Automatikprogramme
Bei den Automatikprogrammen spendiert Panasonic dem Gerät insgesamt 28 Zubereitungsarten. Nutzerinnen und Nutzer müssen nur das Gewicht der Lebensmittel angeben, die restlichen Parameter wie Zeit, Temperatur oder Leistungsstufe nimmt der Ofen vor. Zur Wahl stehen unter anderem 8 Auto-Dampf-Funktionen für beispielsweise Reis oder Fisch. Aber auch das Aufbacken von Brot oder die Zubereitung von kleinen Portionen lässt sich automatisieren. Eine weitere spannende Funktion ist der sogenannte Genius-Sensor. Dieser misst bei gefrorenen Mahlzeiten den Feuchtigkeitsgrad und soll damit die perfekten Ergebnisse mit einem einfachen Knopfdruck erzielen.
Betrieb und Ergebnisse
Der Panasonic hat ein ordentliches Gesamtvolumen von 27 Litern. Dafür ist er für einen freistehenden Ofen recht groß, ersetzt aber in puncto Volumen keinen herkömmlichen Einbauofen. Zumal sich nur eine Grillschale im Lieferumfang befindet. Diese hat Abmessungen von 28,5 x 28,5 Zentimetern und lässt sich auf zwei Positionen einschieben. Die Zubereitungsmengen sind also trotzdem begrenzt. Auf der Schale finden beispielsweise 500 Gramm Pommes oder eine herkömmliche Pizza Platz. Aus unserer Sicht eignet sich der Panasonic damit optimal für 1- bis 2-Personen-Haushalte.
Die Ergebnisse hinterlassen einen guten, allerdings nicht durch die Bank überzeugenden Eindruck. Zunächst versuchen wir uns an einem Rezept aus der Anleitung und bereiten Pizza belegt mit Zwiebeln zu. Dazu geben wir die klein geschnittenen Zwiebeln zusammen mit etwas Öl in den Garraum und erwärmen diese mit der Mikrowelle. Das funktioniert problemlos und auch insgesamt überzeugt uns die Mikrowellen-Funktion im Test. Die Leistungsfähigkeit ist mit 1.000 Watt sehr hoch und wir stellen keine Probleme oder Aussetzer fest. Danach legen wir den Teig auf der Grillschale aus und geben diesen mit Belag auf die untere Position. Wir lassen ihn zunächst 11 Minuten bei Ober-/Unterhitze garen und geben dann den Käse darauf. Nach weiteren 10 Minuten können wir eine sehr ansehnliche Pizza genießen. Sie ist gut durchgebacken und gleichmäßig gegart. Aus unserer Sicht könnte der Käse jedoch etwas mehr gebräunt sein. Hier können Nutzerinnen und Nutzer jedoch gegensteuern, indem sie die obere Garposition verwenden.
Die Wahl der richtigen Position ist insgesamt von entscheidender Bedeutung. Auf der unteren Schiene ist die Hitze deutlich geringer. Tiefgekühlte Feinschnittpommes sind hier selbst nach über einer Stunde teilweise noch sehr blass. Hier empfiehlt es sich, die Kartoffeln nach oben zu setzen. Das funktioniert bei Pommes noch problemlos, wer jedoch eine hohe Schale verwendet, hat hier nicht genügend Platz. Dementsprechend hätten wir uns im gesamten Gerät eine ähnlich hohe Hitze gewünscht.
Das Dämpfen klappt dagegen wieder durch die Bank gut. Wer die entsprechenden Zutaten schonend garen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Wir dämpfen im Test mehrere Gemüsesorten und bereiten auch die asiatischen Teigtaschen Gyoza zu. Die Garzeiten decken sich in etwa mit unseren Erfahrungen, die Power des Panasonic NN-DS59 ist also auch hier ordentlich. Sehr praktisch im Betrieb erweisen sich auch die Kombi-Programme. Hier können Nutzerinnen und Nutzer die Zubereitungszeiten teilweise deutlich reduzieren. Dagegen lässt uns der Genius-Sensor mit gemischten Gefühlen zurück. Tiefgekühlte Fertigmahlzeiten sind laut dem Panasonic bereits nach wenigen Minuten fertig. In der Realität sind die Speisen zwar teilweise aufgetaut aber noch weit entfernt von wirklich genießbar.
Sicherheit und Reinigung
| Panasonic NN-DS59NB | |
|---|---|
| Garraum | 27 l |
| Dampfleistung | 1.100 W |
| Mikrowellenleistung | 1000 W |
| Ofen (Ober-/Unterhitze) | 30 –220 ℃ |
Die Reinigung des Ofens ist kein Problem. Im Inneren sind viele glatte Flächen, die sich gut mit einem Tuch von Kondenswasser oder Speiseresten befreien lassen. Die Grillschale reinigen Nutzerinnen und Nutzer entweder in der Spülmaschine oder per Hand über dem Spülbecken – beides klappt wunderbar. Zudem spendiert Panasonic dem NN-DS59 mehrere Reinigungsprogramme, um beispielsweise die Dampfschläuche regelmäßig zu warten.
Fazit
Wir sind etwas unschlüssig, was den Panasonic NN-DS59 angeht. An und für sich hinterlässt der Ofen im Test ein überzeugendes, wenn auch nicht perfektes Bild. Mikrowelle und Dampfgarer geben keinen Anlass zur Kritik und liefern sehr gute Ergebnisse. Die Ofen- und Grillfunktion funktionieren ebenfalls, hier dürfte die Hitzeverteilung aber etwas gleichmäßiger sein. Die Bedienung ist recht komplex und nicht immer ganz intuitiv, funktioniert nach etwas Eingewöhnungszeit aber ebenfalls gut. Am Ende kommt es auf das Nutzungsverhalten an. Wer Mikrowelle, Ofen und Dampfgarer in einem Gerät vereint haben möchte, kommt hier auf seine Kosten, muss sich jedoch auch im Klaren darüber sein, dass sich mit dem Panasonic nicht zu viele Personen gleichzeitig bewirten lassen. Mehr als 500 Gramm Pommes oder eine Tiefkühlpizza finden beispielsweise nicht Platz. Hier ersetzt der Panasonic aus unserer Sicht keinen herkömmlichen Ofen. Wer den NN-DS59 dagegen als Zusatzgerät kauft, muss viel Platz auf der Küchenzeile freiräumen.
Wertung
: Panasonic NN-DS59NB
Pros
- Sehr viele Funktionen
- Gute Mikrowelle
- Guter Dampfgarer
- Gute Verarbeitung
- Hohe Leistungsfähigkeit
Cons
- Bedienung komplex
- Ergebnisse überzeugen nicht alle
- Nur ein Blech im Lieferumfang
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