Die Nespresso Vertuo Pop möchte das Leben von Kaffeegenießern und Kaffeegenießerinnen so einfach wie möglich machen. Dank automatischer Kapselerkennung müssen sie sich um die Einstellungen keine Sorgen mehr machen. Zudem sollen die Spezialitäten durch eine besondere Zentrifugaltechnologie schmecken wie vom Barista. Ob das gelingt und wie sich die kompakte Kaffeekapselmaschine in der Praxis schlägt, klären wir im Test.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Das Gehäuse wie auch der Wassertank bestehen nahezu komplett aus Kunststoff. Das Design der Maschine kaschiert das verwendete Material jedoch sehr gut. Durch das leichte Rillenmuster an den Rändern könnte der Deckel auch aus Aluminium bestehen. Damit punktet die Vertuo Pop durch ihr hochwertiges Äußeres, was sich auch in der guten Verarbeitungsqualität widerspiegelt. Der Kunststoff ist fest und wirkt wertig. Wir entdecken keine Produktionsrückstände, was für eine gute Fertigungsqualität spricht. Allerdings dürften die Spaltmaße gerne etwas gleichmäßiger und kleiner sein. Zudem sind die Übergänge der verschiedenen Elemente nicht ganz bündig und wir spüren an einigen Stellen einen deutlichen Grat. Alles in allem gefällt uns aber auch die Verarbeitung der Maschine gut. Antirutschelemente auf der Unterseite sorgen in Kombination mit dem ordentlichen Eigengewicht von 3,7 Kilogramm für eine gute Standfestigkeit. Der Wasserbehälter wird auf der Rückseite auf eine Basisplatte eingeklickt und sitzt dementsprechend fest.
Bedienung und Ausstattung
Die Bedienung funktioniert wunderbar einfach und ist auch ohne Anleitung im Handumdrehen erlernt. Die Maschine verfügt nur über eine beleuchtete Taste auf der Oberseite, die die Aufheizzeit beziehungsweise die Zubereitung der verschiedenen Kreationen startet. Welche Kaffeespezialität die Nutzerinnen und Nutzer zubereiten möchten, erkennt die Vertuo Pop automatisch anhand des Barcodes auf dem Deckel der speziellen Vertuo-Kapseln. Das System funktioniert in der Praxis gut, wir stellen während unserer Testphase keine Aussetzer fest.
Vor dem ersten Gebrauch sollten Nutzerinnen und Nutzer die Kaffeekapselmaschine reinigen. Dazu die Multifunktionstaste schnell dreimal hintereinander drücken und schon läuft heißes Wasser durch das System. Danach können wir die Vertuo Pop mit den entsprechenden Kapseln bestücken. Dazu den großen Hebel auf der Oberseite nach rechts drehen, das System ist entriegelt und fährt automatisch nach oben. Danach nur noch die Kapsel einlegen, den Deckel wieder nach unten drücken und über den Hebel wieder verschließen. Gerade letzteres ist etwas schwergängig, bereitet uns in der Praxis aber trotzdem keine Probleme. Nach der Zubereitung nehmen zwei Greifarme die Kapsel beim Öffnen mit und lassen sie in die Auffangschale fallen. Die Schale ist nicht sonderlich üppig und fasst circa 4 bis 5 Vertuo-Kapseln, je nach Größe. Dementsprechend häufig müssen Nutzerinnen und Nutzer diese leeren. Durch den einfachen Entnahmemechanismus an der Seite bereitet das jedoch keine Probleme.
Der Wassertank fällt mit 600 Millilitern ebenfalls nicht sonderlich üppig aus, nach 2,5 großen Tassen ist bereits wieder der Gang zum Wasserhahn angesagt. Dementsprechend eignet sich die Vertuo Pop am ehesten für Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte. Wer häufig viele Gäste bewirten möchte, sollte sich ein größeres Modell zulegen. Die Tropfschale lässt sich neben der Grundposition um zwei weitere Stufen nach oben versetzen. Das System ist zwar etwas wackelig, funktioniert aber insgesamt.
Dank Bluetooth- und WiFi-Unterstützung lassen sich viele Funktionen wie die Reinigung oder Entkalkung der Vertuo Pop auch per Smartphone koordinieren und steuern. Dazu einfach die entsprechende Anwendung für iOS oder Android herunterladen und die Maschine mit dem Handy koppeln. Das klappt im Test ohne Probleme, allerdings ist zwingend eine Registrierung nötig, was einige Nutzerinnen und Nutzer stören dürfte.
Zubereitung und Ergebnisse
Die initiale Aufheizzeit liegt bei etwas über 60 Sekunden. Damit ist die Vertuo Pop sicherlich nicht die schnellste Maschine auf dem Markt, insgesamt geht die Zeit aber in Ordnung. Während die Nespresso aufheizt, blinkt das beleuchtete Tassensymbol auf dem Multifunktionsknopf langsam, ist die Temperatur erreicht, leuchtet es durchgängig.
Die Zubereitungszeiten liegen ebenfalls in einem durchschnittlichen Bereich. Nutzerinnen und Nutzer haben die Wahl zwischen vier Größen: Espresso, Double Espresso, Gran Lungo und Coffee/Mug. Gran Lungo und Double Espresso teilen sich dabei die gleiche Kapselgröße, die anderen beiden Varianten bieten weniger beziehungsweise mehr Kaffeepulver. Ein großer Kaffee mit einer Füllmenge von 230 Millilitern ist nach knapp 2 Minuten aufgebrüht, ein Espresso benötigt circa 50 Sekunden. Wer einen doppelten Espresso möchte, muss 77 Sekunden warten, bei einem Gran Lungo vergehen 86 Sekunden. Die Maschine tropft so gut wie nicht nach, Nutzerinnen und Nutzer müssen also nur sehr kurz warten, bis sie die Tasse nehmen können. Bei Espresso-Tassen kommt die Abtropfschale samt abnehmbaren Gitter zum Einsatz, bei herkömmlichen Kaffeetassen passt diese jedoch nicht mehr mit unter den Ausguss. Milchkreationen lassen sich nur mit einem separat erhältlichen Milchaufschäumer zubereiten. Standardmäßig steht diese Funktion nicht zur Verfügung.
Nespresso Vertuo Pop | |
---|---|
Volumen Wasserbehälter | 0,6 l |
Gehäusematerial | Kunststoff |
Pad-/ Kapselsystem | Nespresso Vertuo |
Milchaufschäumer | separat erhältlich |
Lautstärke
Die Lautstärke ist mit 65 bis 70 Dezibel zwar gerade noch in Ordnung und liegt unter unserer Schmerzgrenze von 80 Dezibel. Allerdings brummt die Maschine beim Aufbrühen teilweise sehr stark und erinnert teilweise an einen startenden Automotor. Dementsprechend ist ein normales Gespräch während des Betriebs nur noch eingeschränkt möglich. Eine unnatürliche Geruchsentwicklung stellen wir während keiner Zubereitungsvariante fest.
Fazit
Wer eine kompakte Kaffeekapselmaschine sucht, macht mit der Nespresso Vertuo Pop nichts falsch. Uns gefällt das knallige Design mit den starken Rundungen. Die Verarbeitungsqualität stimmt bis auf die etwas ungleichmäßigen Spaltmaße ebenfalls. Die Bedienung klappt wunderbar einfach, das automatische Erkennen der Kapseln funktioniert problemlos. Allerdings hätten Wassertank und Kapselauffangbehälter gerne etwas größer ausfallen dürfen. So eignet sich die Kapselmaschine vor allem für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte. Die Aufheiz- und Brühzeiten sind nicht die schnellsten, gehen aber noch in Ordnung. Die Ergebnisse gefallen uns vor allem wegen des vollmundigen Geschmacks und der hervorragenden Crema.
So testen wir Kaffeekapselmaschinen
Hinterlasse jetzt einen Kommentar