Der Ninja Speedi ON400DE kombiniert Multikocher mit Heißluftfritteuse. Damit bietet er auf dem Papier schier unendliche Möglichkeiten und kann auch ganze Malzeiten in einem Gerät zubereiten. Wie der Name schon vermuten lässt, soll das Garen laut Hersteller sehr schnell gehen. Das wollen wir in der Praxis überprüfen und klären, wie gut sich der Speedi im täglichen Gebrauch schlägt.
Inhalt
Design und Verarbeitung
Gefällt uns das Design der Ninja Speedi?
Der Ninja Speedi Rapid Cooking System & Heißluftfritteuse ON400DE präsentiert sich in einem recht kompakten Format, das in Anbetracht der vielen Funktionen eine angemessene Platzersparnis in der Küche ermöglicht. Der Multikocher misst 35 Zentimeter in der Breite, 31,5 Zentimeter in der Höhe und 35,5 Zentimeter in der Tiefe. Die vielen geschwungenen Elemente verleihen dem Gerät einen dynamischen und modernen Charakter, der durch die schicke, glänzende Zierblende an der Front hervorgehoben wird. Alles in allem empfinden wir das Design aber als ein wenig klobig. Das kann jedoch von Person zu Person variieren. Die dominant graue Farbgebung wirkt aus unserer Sicht leicht bieder. Ein weiterer Nachteil ist die große Anzahl an Stickern auf der Vorderseite, die den Gesamteindruck etwas beeinträchtigen.
Wie gut ist die Verarbeitungsqualität?
Die Verarbeitungsqualität des Ninja Speedi ON400DE überzeugt insgesamt. Der verwendete Kunststoff wirkt wertig und lässt sich nicht eindrücken, was auf eine hohe Materialstärke und Robustheit hindeutet. Darüber hinaus entdecken wir so gut wie keine Produktionsrückstände, was auf eine saubere und präzise Fertigung schließen lässt. Scharfe Kanten oder spitze Elemente sind ebenfalls nicht vorhanden.
Das Scharnier für den Deckel wirkt robust und vermittelt den Eindruck, dass es lange halten wird. Eine gute Standfestigkeit rundet das positive Bild ab und sorgt für einen sicheren Betrieb. Ein kleiner Kritikpunkt ist die silberfarbene Abdeckung auf der Oberseite, die im Vergleich zum restlichen Gerät nicht ganz so hochwertig wirkt.
Bedienung und Ausstattung
Einfache, aber zunächst herausfordernde Bedienung
Der Ninja Speedi ist ein benutzerfreundliches Gerät, auch wenn es wegen seiner Vielfalt an Funktionen eine kleine Lernkurve gibt. Es ist hilfreich, sich vor der ersten Benutzung etwas Zeit zu nehmen, um die mitgelieferte Anleitung und das Rezeptbuch zu lesen. Nach etwa 5 bis 10 Minuten Einarbeitungszeit sollte die Bedienung problemlos möglich sein.
Die Bedienung erfolgt fast komplett über das Panel auf der Frontseite. Die Kombination aus physischen Tasten mit dem alphanumerischen Display funktioniert gut. Die Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt und wir stellen keine Fehleingaben fest. Über die silberfarbenen Pfeiltasten schalten wir zwischen den verschiedenen Zubereitungsvarianten durch. Auf der linken Seite sind die Multikocher-Zubereitungen aufgelistet, auf der rechten die Heißluft-Varianten.
Ein markanter silberfarbener Hebel auf der rechten Seite des Deckels ermöglicht den Wechsel zwischen den beiden Funktionen. Steht er nach oben, befinden wir uns im Multikocher-Bereich. Zeigt er nach rechts, können wir heißluftfrittieren.
Speedi Meals und weitere Garfunktionen
Auch das Garkonzept der Ninja Speedi überzeugt uns im Test. Das Highlight dürften für viele sicherlich die Speedi Meals sein. Diese lassen sich nach dem Baukastenprinzip individuell zusammenstellen. Wer Inspiration benötigt, findet im Rezeptheft einige Ideen. Zunächst geben Nutzerinnen und Nutzer eine Basiszutat wie Nudeln, Reis, Linsen oder Kartoffeln in den Topf. Dann können sie diese noch mit Gemüse oder Ähnlichem verfeinern und würzen. Sind alle Vorbereitungen getroffen, Wasser oder Brühe hinzugeben. Wer beispielsweise eine Pasta mit Tomatensoße kochen möchte, kann auch direkt 1 Glas Tomaten verwenden.
| Ninja Speedi ON400DE | |
|---|---|
| Leistung | 1760 W |
| Kapazität | 5,7 l |
| Anzahl Kochprogramme | 10 |
| Portionen | Bis zu 4 |
Bei den Heißluftfunktionen kommt die Cook & Crisp-Plate auf die untere Position. Dann können wir den Ninja Speedi als klassische Heißluftfritteuse verwenden. Aber auch zum Anbraten beispielsweise von Bratkartoffeln eignet sich der Multikocher. Weitere Funktionen sind Backen/Rösten, Dörren und Slow Cooking. Damit kann die Ninja einige Küchengeräte überflüssig machen. Der Garraum ist mit einem Volumen von 5,7 Litern durchaus beachtlich. Laut Hersteller lassen sich bis zu 4 Portionen herstellen, was sich in etwa mit unseren Praxiserfahrungen deckt. Somit kann sich das Gerät auch für Mehrpersonenhaushalte lohnen.
Betrieb und Ergebnisse
Wie gut funktionieren die Speedi Meals?
Wir testen verschiedene Kombinationen der Speedi Meals. Alles in allem gefällt uns die Funktion, auch wenn es etwas herantasten benötigt. So bereiten wir zu Beginn beispielsweise 225 Gramm Pasta wie im Rezeptbuch vorgegeben zu. Die angegebenen 750 Milliliter sind jedoch zu viel. Selbst nach der Maximalzeit von 15 Minuten befindet sich für unseren Geschmack noch zu viel Flüssigkeit im Topf. Das lässt sich aber natürlich gut nachjustieren. Und wer beispielsweise noch eine Soße aus Frischkäse zaubern möchte, wird sich über die zusätzliche Flüssigkeit freuen.
Die Zubereitung der Proteinquelle funktioniert ebenfalls. Wir sind überrascht, dass die Lebensmittel nicht nur gegart sind, sondern teilweise durch eine schön knusprige Außenhaut punkten. Somit lassen sich mit der Funktion tatsächlich vollwertige Mahlzeiten in recht schneller Zeit zubereiten. Allerdings müssen Nutzerinnen und Nutzer noch die Aufheizzeit einberechnen. Diese kann bis zu 9 Minuten dauern und steht dem Speedi-Meal-Konzept etwas im Weg.
Beim Dampfgaren fließt beim Aufklappen des Deckels viel Wasser herunter. Davon landet aber so gut wie nichts auf der Küchenzeile. Ein Großteil wird in den herausnehmbaren Auffangbehälter geleitet. Etwas Flüssigkeit bleibt aber auch in der kleinen Rinne um den Topf zurück.
Wie gut funktioniert Anbraten und Dampfgaren?
Wie bereits erwähnt, können wir den Ninja ON400DE auch zum Anbraten verwenden. Dazu einfach die Cook & Crisp-Plate herausnehmen. Wir starten den ersten Versuch mit Bratkartoffeln. Hier zeigt sich jedoch, dass es der Speedi im Vergleich zum Herd etwas an Power fehlt. Es dauert eine ganze Weile, bis wir den Kartoffeln eine braune Färbung entlocken können.
Trotzdem erweist sich die Anbratfunktion als sehr praktisch, wie wir bei der Zubereitung von Safran Risotto aus dem Rezeptbuch merken. Wir bereiten das gesamte Gericht im Multikocher zu und können den Herd kalt lassen. Zunächst braten wir den Risotto-Reis in etwas Butter an. Danach legen wir den Schalter um und wählen Dampfgaren. Bereits nach kurzer Zeit können wir uns über ein sehr schönes Risotto freuen. Ohne den Cook & Crisp-Einsatz lassen sich auch deutlich größere Portionen zubereiten.
Wie gut funktioniert die Heißluftfunktion?
Zum Abschluss wollen wir noch überprüfen, wie gut sich der Ninja ON400DE als Heißluftfritteuse eignet. Auch hier kommen wir zu einem positiven Ergebnis. Egal, ob wir tiefgekühlte oder frische Pommes zubereiten, die Kartoffelsticks sind schnell gegart und überzeugen durch eine recht gleichmäßige Bräunung. Dementsprechend eignet sich der Speedi auch sehr gut als Alternative zu herkömmlichen Heißluftfritteusen. Die Maximaltemperatur beträgt im Vergleich zur Ninja Foodi Dual Zone Heißluftfritteuse AF300E allerdings nur 210 Grad Celsius, was aber immer noch ein sehr ordentlicher Wert ist. Bei vielen Fritteusen ist schon bei 200 Grad Schluss.
Geräusche und Gerüche während der Zubereitung
Der Ninja Speedi ON400DE zeichnet sich durch eine niedrige Lärmbelästigung aus. Trotz seiner hohen Leistungsfähigkeit bleibt das Gerät während des Betriebs recht leise, was noch ein normales Gespräch ermöglicht. Im Hinblick auf Gerüche erzeugt die Heißluftfritteuse keine unnatürlichen oder störenden Aromen. Die Geruchsbelästigung ist deutlich geringer im Vergleich zu herkömmlichen Fettfritteusen.
Sicherheit und Reinigung
Wie heiß wird das Gehäuse?
Das Gehäuse erwärmt sich im Betrieb zwar, nimmt jedoch keine bedenklichen Temperaturen an und es besteht keine Verbrennungsgefahr. Allerdings platziert Ninja den Heißluftauslass auf der rechten Deckelseite und nicht wie sonst bei Fritteusen üblich auf der Hinterseite. Dementsprechend müssen Nutzerinnen und Nutzer ein bisschen mehr aufpassen, denn hier tritt teilweise sehr heißer Dampf aus.
Wie einfach ist die Reinigung
Der Topf wie auch der Cook & Crisp-Einsatz sind spülmaschinenfest. Wer also einen Geschirrspüler sein Eigen nennt, muss sich über die Reinigung keine Gedanken machen. Aber auch mit Bürste und Schwamm sind die abnehmbaren Teile schnell wieder sauber. Allerdings empfehlen wir, zumindest beim Wechsel der Hauptfunktionen die Gitterabdeckung im Deckel einmal gut mit einem feuchten Tuch zu reinigen. Gerade bei der Dampffunktion können sich hier beispielsweise Gewürze ablagern, die dann im Heißluftbetrieb verbrennen. Im Zweifel lässt sich das Gitter auch abschrauben und so noch besser reinigen.
Fazit
Der Ninja Speedi ON400DE ist ein überzeugender Multikocher, der viele Küchengeräte ersetzen kann. Er überzeugt durch seine robuste Verarbeitung, vielfältige Kochmöglichkeiten und die durchdachte Bedienung. Das Gerät erfordert zwar etwas Einarbeitung, liefert dann aber sehr gute Ergebnisse bei der Zubereitung von Speisen. Die Geräusch- und Geruchsentwicklung überzeugen uns ebenfalls. Einzig die Aufheizzeit steht dem Schnellkoch-Ansatz etwas im Weg.
Wertung
: Ninja Speedi Rapid Cooking System & Heißluftfritteuse ON400DE
Pros
- Gute Verarbeitung
- Einfache Handhabung
- Viele Funktionen
- Überzeugende Ergebnisse
- Leiser Betrieb
- Einfache Reinigung
- Sehr viele Variationsmöglichkeiten bei den Gerichten
Cons
- Gitter im Deckel muss häufig gereinigt werden
- Teilweise lange Aufheizzeit
Hallo, ich bin gerade richtig entsetzt über meine neue Ninja Speedi. Wie, um Gottes Willen, soll man die Pommes in dem Kochbehälter schütteln, wie den Einsatz rausbekommen? Meiner Ansicht nach eine völlige Fehlkonstruktion. Ich komme von einer ganz einfachen 50 Euro Heißluftfritteuse, deren Frittierkorb man an einem Hebel rauszieht. Genial einfach. Bei der Speedy muss ich mit Topflappen den ganzen Einsatz rauspfriemeln…. Habe mir jetzt wirklich viele Videos angeschaut, aber nirgendwo sehe ich, wie das die Tester machen. Habt ihr mir einen Tipp? Danke und viele Grüße, Martina Gonser