Eis gehört im Sommer einfach dazu. Wer selbst entscheiden möchte, welche Zutaten in die süße Köstlichkeit gelangen oder ein gesundes Eis mit weniger Zucker herstellen möchte, greift am besten zu einer Eismaschine. Die meisten Geräte auf dem Markt verfügen über einen integrierten Kompressor, der die Masse selbst herunterkühlen kann. Die Ninja Creami Eismaschine NC300EU geht einen anderen Weg. Hier kommen die zubereiteten Zutaten für 24 Stunden in den Gefrierer. Die Maschine bearbeitet diese dann nur noch einmal kurz. Ob die cremigen Versuchungen gelingen, klärt unser Eismaschinen-Test.
Design und Verarbeitung
Gefällt uns das Design der Ninja Creami?
Optisch erinnert die Ninja Creami Eismaschine eher an eine herkömmliche Filterkaffeemaschine. Das ist aber nichts Schlechtes, schließlich ist das Design über Jahrzehnte gelernt und das Gerät wirkt nicht wie ein Fremdkörper in der Küche. Die Farbgebung ist mit Schwarz und dunklem Silber eher zurückhaltend. Auch hier sticht das Gerät nicht unangenehm aus der Masse an Küchenmaschinen hervor. Aus unserer Sicht kann die Creami durchaus zum Dauergast auf der Küchenzeile mutieren – natürlich je nachdem wieviel Eis Nutzerinnen und Nutzer konsumieren wollen.
Wie groß ist die Ninja Creami Eismaschine?
Mit Abmessungen von 16,5 Zentimetern in der Breite, circa 29,5 Zentimetern in der Tiefe und 40,3 Zentimetern in der Höhe ist die Ninja Creami deutlich höher als breit. Dementsprechend nimmt sie nicht viel Fläche ein, doch gerade bei niedrig hängenden Küchenschränken könnte es eventuell eng werden. Alles in allem gehen die Abmessungen aus unserer Sicht voll in Ordnung. Kein Vergleich zu einer ausladenden Eismaschine mit Kompressor. Die Standfestigkeit ist hervorragend. Selbst unter großem Druck können wir die Creami nur minimal verschieben. Das ist aber auch wichtig, da bei der Zubereitung nicht unerhebliche Kräfte wirken.
Wie gut ist die Verarbeitungsqualität?
Beim Gehäuse setzt der Hersteller vor allem auf Kunststoff. Dieser fühlt sich durchaus hochwertig an und ist fest. Selbst unter Druck verbiegt er sich, wenn dann nur minimal. Dementsprechend gut schützt er das Innere der Eismaschine vor Stößen oder Ähnlichem. Zudem entdecken wir keine auffällig großen Spaltmaße und Produktionsrückstände.
Auch die Schüssel für die Zubereitung und die drei im Lieferumfang enthaltenen Eisbehälter bestehen zu einem Großteil aus Kunststoff. Auch hier gefällt uns die Verarbeitung, allerdings entdecken wir bei der Schüssel das einzige kleine Problem. Beim Herausdrehen nach der Zubereitung hakt der Deckel etwas und wir müssen etwas mehr Kraft ausüben, was eine kleine Beschädigung am Deckel hervorruft. Diese beeinträchtigt den Betrieb jedoch nicht.
Bedienung und Handhabung
Eis vorbereiten und 24 Stunden gefrieren
Ninja NC300EU Creami Eismaschine | |
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Fassungsvermögen | 1,4 l |
Leistung | 800 W |
Kompressor | Nein |
Gewicht | 6,4 kg |
Praktischerweise befindet sich ein schön gestaltetes Rezeptheft im Lieferumfang, das für jede der 6 Zubereitungsarten passende Vorschläge parat hat. Zur Wahl stehen: Ice Cream, Sorbet, Light Ice Cream, Smoothie Bowl, Gelato und Milkshake. Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer nach dem ersten Durchgang noch verschiedene Extras hinzufügen, die die Maschine in einem zweiten Durchgang untermengt. Alle Rezepte bedürfen etwas Vorbereitungszeit – mal mehr, mal weniger. Für ein Bananensorbet müssen wir beispielsweise nur 4 Bananen zerdrücken, für ein Gelato ist auch Kochen nötig. Alle Rezepte werden jedoch im Detail und teilweise mit Bildern erklärt. Hin und wieder sind die Mengenangaben etwas schwierig. Für ein herkömmliches Vanilleeis müssen wir beispielsweise 18 Gramm Frischkäse verarbeiten, hier ist auf jeden Fall eine Waage nötig.
Wie gut funktioniert die Bedienung und die Zubereitung?
Ist die Masse angesetzt und 24 Stunden gefroren, kann es an die Zubereitung gehen. Dazu die Maschine zunächst mit dem Strom verbinden und über die Power-Taste einschalten. Das Kabel ist mit circa 100 Zentimetern nicht allzu lang, geht aber in Ordnung. Danach geben wir den Behälter in die dafür vorgesehene Außenschüssel und verriegeln diese über ein Klicksystem fest mit dem passenden Deckel. Zuvor setzen wir jedoch noch den vierblättrigen Rührarm ein. Danach drehen wir die Schüssel über einen intelligenten Mechanismus um 90 Grad nach oben, sodass sich der Wellenzapfen der Motoreinheit mit dem Rührarm verbindet. Das funktioniert alles sehr einfach und geht nach dem ersten Versuch in Fleisch und Blut über.
Danach wählen wir über die Tasten auf der Frontseite das entsprechende Programm aus. Erfreulicherweise spendiert Ninja jeder Variante einen eigenen Knopf, sodass wir nicht durchschalten müssen. Die Bedienelemente haben einen angenehmen Druckpunkt und reagieren zügig. Nach dem Tastendruck startet die Zubereitung und der Rührarm arbeitet sich durch die gefrorene Masse. 4 LEDs oberhalb der Knöpfe geben den aktuellen Fortschritt an.
Nach der Zubereitung können wir Extras in die Masse geben. Dazu einen circa 4 Zentimeter breiten Tunnel in das Eis bohren und die Speisen hineingeben. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, von Weingummi, über Schokolade und Keks, bis hin zu Gewürzen oder Salzstangen ist alles möglich. Harte Extras vermengt die Maschine dabei nur, weiche verarbeitet sie. Wer keine Extras wünscht, aber trotzdem noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden ist, kann die Re-Spin-Funktion wählen. Hier arbeitet die Creami das Eis in einem zweiten Durchlauf noch einmal durch.
Wie bereits erwähnt, haben wir hin und wieder Probleme beim Herausnehmen der Schüssel. Obwohl wir die entsprechende Freigabe-Taste drücken, verhakt sich die Schüssel und wir müssen etwas Kraft anwenden. Alles in allem funktioniert die Bedienung aber sehr gut und intuitiv, auch wenn beim ersten Mal ein Blick in die ausführliche Anleitung nichts schadet.
Praxisbetrieb und Ergebnisse
Wie laut ist die Maschine und wie lange dauert die Zubereitung?
Das Einfrieren der Eismasse dauert zwar sehr lange, dafür geht die Zubereitung umso schneller. Auf eine herkömmliche Eiscreme oder ein Sorbet müssen Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise nur 2,5 Minuten warten. Die maximale Zubereitungszeit liegt bei 5 Minuten. Wer also vorplant und sich im Zweifel zusätzliche Behälter für 29,99 Euro (4 Stück) oder 19,99 (2 Stück) anschafft, kann also in kurzer Zeit auch größere Gruppen mit verschiedenen Eisspezialitäten versorgen. Die Lautstärke ist trotz der kurzen Zubereitungszeit ein Faktor, denn direkt neben dem Gerät messen wir über 100 Dezibel (dBa) fast über die komplette Herstellungsdauer. Das kann auch nach nur 2 Minuten schon sehr anstrengend sein. Ein normales Gespräch ist ebenfalls nicht möglich, da 100 Dezibel fast einem Presslufthammer entsprechen.
Wie gut schmeckt das Eis?
Wir starten die Zubereitung mit dem Basisrezept für Ice Cream und geben für den Geschmack etwas Vanilleextrakt dazu. Die Vorbereitung gestaltet sich recht einfach, trotzdem sind ein paar Arbeitsschritte zu bewältigen. Nach dem ersten Durchlauf ist das Ergebnis jedoch noch recht krümelig, wir testen direkt die Re-Spin-Funktion, was zu einem deutlich besseren Resultat führt. Das Eis hat eine recht cremige, wenn auch sehr weiche Konsistenz. Unseren Geschmack trifft es, auch wenn es leicht verwässert schmeckt. Das lässt sich bei der Zubereitungsart jedoch nicht vermeiden, schließlich bilden sich beim Gefrieren viele Eiskristalle.
Um einen Herstellungsfehler bei der Konsistenz auszuschließen, überprüfen wir das Rezept noch einmal mit Schokoladenpulver. Doch auch hier kommen wir zu den gleichen krümeligen Ergebnissen, die Re-Spin-Funktion muss herhalten. Ähnliches stellen wir auch bei der veganen Light-Ice-Cream-Variante fest, die insgesamt ein gutes Geschmackserlebnis liefert. Deutlich cremiger ist das Schoko-Gelato, das aber auch mit Abstand am aufwändigsten in der Herstellung ist. Hier müssen wir die Masse zunächst aufkochen.
Unser Highlight ist jedoch das Bananensorbet. Hier geben wir ausschließlich Fruchtstücke in den Behälter und zermatschen diese. Nach 24 Stunden erhalten wir ein cremiges Bananeneis ohne ungesunde Zutaten. Dieses eignet sich beispielsweise hervorragend für Kindergeburtstage. Aus unserer Sicht kann sich allein dafür schon die Anschaffung der Maschine lohnen. Allerdings zeigt sich hier besonders deutlich, dass nicht die komplette Masse verarbeitet wird, an den Rändern bleiben noch deutlich sichtbare Bananenstücke zurück. So besteht jedoch keine Gefahr, dass der Rührarm den Kunststoff-Behälter beschädigt.
Sicherheit und Reinigung
In unserem Test stellen wir keine Sicherheitsmängel fest. Der Rührarm hat zwar eine große Kraft und dreht sehr schnell, aufgrund der zwei Behälter ist er von außen gut geschützt und nicht zugänglich. Die Reinigung hinterlässt uns zwiegespalten. Ein Großteil der abnehmbaren Komponenten ist spülmaschinenfest. Allerdings hat auch der Geschirrspüler mit dem doppelwandigen Außendeckel ein paar Probleme. Im Hohlraum sammeln sich Essensreste und Spülwasser, was auf Dauer nicht sonderlich hygienisch ist. Per Hand müssen wir sehr viel Zeit und Arbeit investieren, um alle Reste zu entfernen.
Fazit
Die Ninja Creami Eismaschine NC300EU hat viele Stärken und ein paar kleinere Schwächen. Das Design und die Verarbeitung gefallen uns insgesamt gut, auch wenn es bei uns beim Herausnehmen des Behälters etwas hakt. Die Bedienung geht einfach von der Hand und ist intelligent und intuitiv gestaltet. Praktischerweise befinden sich direkt 3 Behälter im Lieferumfang, sodass sich auch größere Mengen an Eis herstellen lassen. Abgesehen von der langen Gefrierzeit, klappt die Zubereitung auch sehr zügig und ohne Probleme. Die Ergebnisse sind ebenfalls ordentlich, teilweise benötigen die Kreationen die Re-Spin-Funktion, dann haben wir bei der Konsistenz jedoch keine gravierenden Ausreißer nach unten. Unser Highlight ist das Bananensorbet ohne zusätzliche Zutaten, das nicht nur cremig ist, sondern auch noch gut schmeckt. Nachteile sind die hohe Lautstärke bei der Zubereitung und die komplizierte Reinigung. Wen das nicht stört, dem können wir die Creami Eismaschine empfehlen.
Grundsätzlich wäre es ein tolles Gerät, nur bekommt man das eine entscheidende Ersatzteil, den Deckel nicht. Ohne diesen De kel ist das Gerät unbrauchbar.