Tefal verspricht mit seinem neuen OptiGrill eine echte Innovation. Der Kontaktgrill soll nicht nur grillen, sondern ganze Mahlzeiten zubereiten können. Kann der Hersteller seine Versprechen halten oder entpuppt sich der Tefal OptiGrill 4in1 GC774D als eine gut gemachte Marketingkampagne? Wir verraten es in unserem Kontaktgrill-Test.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Mit einem Gewicht von über 10 Kilo ist der OptiGrill verhältnismäßig schwer. Auch die Abmessungen von 29 Zentimetern in der Breite, 46,6 Zentimeter in der Tiefe und 41,2 Zentimeter in der Höhe sind ausladend. Dies ist zwar nicht kritisch, dennoch sollten Nutzerinnen und Nutzer genügend Stauraum haben. Für den dauerhaften Einsatz auf der Küchenzeile ist das Gerät unserer Meinung nach zu groß.
Die Verarbeitungsqualität ist über weite Strecken sehr gut. Unter hohem Druck lässt sich der verbaute Kunststoff nicht eindrücken. Auch die Scharniere zum Öffnen und Schließen der Grillplatten wirken hochwertig und robust. Die Spaltmaße zwischen den einzelnen Bauteilen sind minimal und sehr gleichmäßig – sehr gut. Produktionsrückstände gibt es nicht. Kritik gibt es von uns für die Verarbeitung der Bedienelemente. Die einzelnen Tasten sind mit einem minimalen Luftpolster gefüllt. Das ist theoretisch eine gute Idee, um einen optimalen Druckpunkt zu gewährleisten. In der Praxis stellen wir jedoch ungleichmäßige Luftpolster fest. So haben die einzelnen Tasten einen unterschiedlich festen Druckpunkt. Das stört im Betrieb etwas und trübt den ansonsten hochwertigen Gesamteindruck.
Handhabung und Ausstattung
Die Bedienung ist die große Stärke des GC774D. Der OptiGrill verfügt über 9 automatische Programme, die Temperatur und Zeit je nach Gargut automatisch anpassen. Was wir während der Zubereitung machen müssen, erklärt uns die LED-Anzeige neben den verbauten Programmtasten. Blinkt diese nach dem Start weiß, benötigt das Gerät noch ein wenig Zeit zum Vorheizen. Stoppt die Anzeige das Blinken und ertönt ein akustisches Signal, können wir den Kontaktgrill öffnen und das Gargut einlegen. Dies funktioniert in der Praxis gut. Der Griff sowie die Scharniere lassen sich einfach und ohne großen Widerstand bewegen.
Schließen wir die Platten wieder, beginnt der weitere Prozess automatisch. Ist der Garprozess abgeschlossen, ertönt erneut ein akustisches Signal. Ein entsprechender Farbcode auf der LED-Anzeige zeigt den aktuellen Garzustand an. Blau steht für fast roh, Gelb für blutig, Orange für medium und Rot für durchgebraten. Dies ist aus unserer Sicht sehr gelungen und intuitiv. Auch Einsteigerinnen und Einsteiger sollten keine Schwierigkeiten mit der Bedienung haben. Die Funktion der einzelnen Tasten ist durch entsprechende Abbilder des Garguts selbsterklärend, sodass wir auch ohne Bedienungsanleitung zurechtkommen.
Wer dennoch einen Blick in die Anleitung werfen möchte, fühlt sich durch die zahlreichen Abbildungen direkt mitgenommen. Sie sind visuell ansprechend und vermitteln einen guten Eindruck, was wir zu welchem Schritt bei der Bedienung tun müssen. Auch die einzelnen Funktionen sind detailliert erklärt.
Daneben liegt im Lieferumfang auch ein Rezeptbuch bei. Dieses gibt verschiedene Anregungen für passende Gerichte, die die Funktionsweise des Kontaktgrills zusätzlich verdeutlichen. Dies ist insbesondere praktisch für Nutzerinnen und Nutzer, die die beiliegende Backform nutzen möchten. Diese lässt sich einfach einsetzten, indem man die unten liegende Grillplatte entfernt. Danach müssen wir die obere Platte wieder schließen und die Garung im manuellen Modus starten. Durch den nun geschlossenen Zustand bekommen wir eine Art Backofen, da deutlich weniger Hitze entweichen kann. Die Größe der Back- und Auflaufform ist jedoch aus unserer Sicht etwas zu klein. Für die Versorgung von mehr als 2 Personen reicht es in der Praxis nicht. Fraglich ist deshalb, warum das Rezeptheft Gerichte für 8-10 Personen anpreist, die alleine von den vorgeschlagenen Mengenangaben bereits das Volumen der Form füllen und nur für maximal 2 Personen ausreichen.
Neben den genannten Grillplatten und der Backform verzichtet der Hersteller auf weiteres Zubehör. Waffelplatten oder ähnliches wie bei anderen Kontaktgrills gibt es nicht. Auch ein Timer für das manuelle Grillen gibt es nicht. Dafür lässt sich das Gerät jedoch vollständig aufklappen, sodass wir für ein BBQ gleich zwei Grillplatten zur Verfügung haben – sehr gut. Die Steuerung der Temperatur läuft hierbei nicht über die Tasten am Griff, sondern über einen leichtgängigen Drehregler an der rechten Unterseite des Gerätes.
Neben dem bereits erwähnten Backofen-Modus bietet der OptiGrill 4in1 GC774D auch die Zubereitung ganzer Gerichte an. Dazu tauschen wir wie im Backofen-Modus die untere Grillplatte durch die Back- und Auflaufform aus. Anstatt die obere Platte nun zu schließen, klappen wir die beiden Kontaktflächen wie im BBQ-Modus vollkommen um. So haben wir in der Praxis auf der linken Seite eine ebene Bratfläche und auf der rechten Seite eine klassische Grillplatte. Dies erweitert die Zubereitungsmöglichkeiten, ist aber kein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt. Die Steuerung der Temperatur erfolgt ebenfalls über den verbauten Drehregler für das BBQ. Dies ist zwar einfach und simpel, führt aber dazu, dass wir die Temperatur der Heizelemente für den oberen und unteren Teil nicht separat einstellen können. Dies ist etwas schade, da die Zubereitung ganzer Gerichte je nach Fall unterschiedliche Temperaturen benötigt.
Betrieb und Ergebnisse
Für unseren Test nutzen wir die 4 beworbenen Zubereitungsmöglichkeiten des Tefal OptiGrill 4in1 GC774D: das klassische Kontaktgrillen, den BBQ-, den Backofen-Modus sowie die Zubereitung kompletter Gerichte.
Zunächst braten wir Grillwürste, um die Kontaktgrillfunktion sowie die automatischen Programme zu prüfen. Dafür wählen wir das Würstchenprogramm und starten die Zubereitung über die OK-Taste. Aus dem Kaltstart benötigt das Gerät etwa 4:30 Minuten zum Vorheizen – ein durchschnittlicher Wert. Danach ertönt ein akustisches Signal und wir können die Würstchen einlegen. Nachdem wir den Grill wieder schließen, beginnt der Garvorgang. Nach etwa 9 Minuten meldet uns die Farb-Anzeige sowie der entsprechende Sound, dass die Zubereitung abgeschlossen ist. Das Ergebnis ist überzeugend. Die gegrillten Würstchen sind gleichmäßig und mit schönen Grillstreifen gegart. Durch das automatische Programm müssen wir auch nicht permanent nach den Lebensmitteln sehen, was uns ein wenig Zeitaufwand erspart. Zwar kommt das Ergebnis nicht an einen klassischen Gas- oder Kohlegrill heran, kann aber durchaus mit anderen Kontakt- und Elektrogrills mithalten.
Tefal OptiGrill 4in1 GC774D | |
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Leistung in Watt | 2100 |
Anzahl der Platten-Sets | 1 |
Grillfläche | 800 cm² |
Spülmaschinenfest | ja, Zubehörteile |
Den „Backofen“ testen wir mit einem Himbeer-Erdbeer-Crumble. Hierzu nutzen wir die im Rezept vorgeschlagene Anleitung. Auch wenn die Menge und das Verhältnis der Personenanzahl wie erwähnt wenig Sinn macht, überzeugt uns das Ergebnis. Zum Start bereiten wir den Teig nach vorhandener Anleitung zu und können den vorgeschlagenen Temperaturbereich über das mehrfache Drücken der Taste für den manuellen Modus auswählen. Nachdem die Backform eingesetzt ist, startet der Druck auf die OK-Taste die Zubereitung. Nach der angegebenen Zeit von 20 Minuten kann sich das Ergebnis sehen lassen. Die Hitzeverteilung ist gleichmäßig und sorgt dafür, dass der Backprozess vollständig abgeschlossen ist. Dies geht auch in einem Backofen nicht schneller – sehr gut.
Im letzten Test blicken wir auf die Zubereitung eines „ganzen“ Gerichtes. Dazu klappen wir den Kontaktgrill wieder vollkommen auf und nutzen nochmal die Backform. Auf der Grillplatte rösten wir Bacon, auf der anderen Seite braten wir Spiegeleier. Hinzu kommen danach noch kleine Pfannkuchen. Die Ergebnisse sind erneut überzeugend. Jedoch limitiert die kleine Backform die Anzahl der Spiegeleier und Pfannkuchen erheblich. Daher können wir die Zubereitung ganzer Gerichte nur für bis zu 2 Personen empfehlen. Bei größeren Mengen macht eine eigene Pfanne mehr Sinn.
Reinigung und Sicherheit
Die Reinigung ist dank der abnehmbaren Grillplatten, die sich per Knopfdruck lösen und in der Spülmaschine reinigen lassen, sehr einfach. Auch die Fettauffangschalen lassen sich einfach entnehmen und in der Spülmaschine verstauen. Wer keine Spülmaschine besitzt, muss jedoch mit etwas mehr Aufwand rechnen, da die Reinigung der Grillplatten aufgrund der vielen Rillen etwas Zeit benötigt. Dies ist bei einem Kontaktgrill jedoch normal. Ein vorheriges Einweichen kann helfen, den Reinigungsprozess zu beschleunigen.
In Bezug auf die Sicherheit ist Vorsicht geboten, da insbesondere die Oberfläche sehr heiß wird – in unseren Tests erreicht sie über 80 Grad Celsius. Der Handgriff hingegen bleibt kühl, wodurch die sichere Handhabung gewährleistet bleibt.
Bemerkenswert ist, dass das Gerät mit weniger als 50 Dezibel für einen Kontaktgrill erstaunlich leise arbeitet. Das ermöglicht es, während des Grillens noch problemlos Gespräche zu führen, ohne von lauten Betriebsgeräuschen gestört zu werden.
Fazit
Der Tefal OptiGrill 4in1 GC774D erfüllt in unserem Test viele der Herstellerversprechen mit seiner vielseitigen Funktion als Kontaktgrill, BBQ, Backofen und Gerät für komplette Mahlzeiten. Obwohl die Menge der gleichzeitig zubereitbaren Speisen auf 2 Personen begrenzt ist, erleichtern die intuitive Bedienung und die automatischen Programme die Anwendung erheblich. Trotz kleinerer Mängel in der Verarbeitung der Bedienelemente ist die Leistung des Geräts in Bezug auf die Zubereitung verschiedener Speisen überzeugend. Dazu kommt die einfache Reinigung der abnehmbaren Teile und der leise Betrieb, der das Grillen angenehm gestaltet und den positiven Gesamteindruck bestärkt.
Wertung
: Tefal OptiGrill 4in1 GC774D
Pros
- Vielseitige Funktionen
- Intuitive Bedienung mit automatischen Programmen
- Effiziente Grillergebnisse mit schönen Grillstreifen
- Leiser Betrieb
- Einfache Reinigung durch abnehmbare, spülmaschinenfeste Teile
Cons
- Bedienelemente mit ungleichmäßigen Luftpolstern
- Keine separate Temperaturkontrolle für oberen und unteren Teil
- Back- und Auflaufform etwas klein
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