Acer ES Series 3 AES023 im Test – was kann der erste E-Scooter des Elektronikriesen?

Acer ist seit Jahren eine feste Größe in Bereichen wie Laptops, Computer oder Monitore. Nun wagt sich der Hersteller auf neues Terrain: den Markt der E-Scooter. Mit dem ES Series 3 AES023 bringen die Asiaten ihr erstes Modell in unser Testlabor – und das zu einem konkurrenzfähigen Preis von rund 400 Euro. Unser Test zeigt, ob der ES Series 3 nur auf dem Papier attraktiv ist oder auch in der Praxis zu überzeugen kann.

Gesamttansicht Acer E-Scooter ES Series 3 AES023 im aufgeklappten Zustand (Foto: Testsieger.de)
Acer E-Scooter ES Series 3 AES023 (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitungsqualität

Der Acer ES Series 3 ist optisch ein moderner und stilvoller E-Scooter. Sein mattes Schwarz in Kombination mit gezielt eingesetzten hellgrünen Streifen verleiht ihm ein stylisches Erscheinungsbild. In puncto Verarbeitungsqualität gibt es kaum Kritikpunkte. Der Großteil der Bauteile besteht aus Metall, das sauber gegossen ist und keinerlei Produktionsrückstände aufweist. Die einzelnen Komponenten sind sorgfältig und passgenau miteinander verbunden. Lediglich die Radkappen bestehen aus Kunststoff, was in dieser Preisklasse jedoch üblich ist. Der verbaute Kunststoff wirkt robust und zeigt selbst unter Druck kaum Anzeichen von Verformung. Scharfe Kanten oder spitze Ecken gibt es auch nicht – top.

Montage

Für den Zusammenbau ist wenig Arbeit notwendig. Der Scooter ist bereits ab Werk fast vollständig montiert. Wir bringen nur den Lenker und die Lenkstange mit 4 Schrauben an. Das klappt sehr einfach und ohne größeren Kraftaufwand. Eigenes Werkzeug ist nicht nötig, da ein passender Inbusschlüssel sowie Schrauben im Lieferumfang enthalten sind.

Bedienung und Handhabung

Die Bedienung des Acer ES Series 3 ist sehr einfach. Das zentrale Bedienelement ist der Power-Button, der sich auf der rechten Seite des Lenkers befindet. Ein kurzer Druck genügt, und der Scooter ist einsatzbereit. Oberhalb des Power-Buttons befindet sich der Lichtschalter, der die vordere und hintere Beleuchtung aktiviert. Durch zweimaliges Drücken des Einschaltknopfes können Nutzer zwischen verschiedenen Leistungsstufen wechseln. Acer bietet hier Modi für gemütliches Fahren bei 6 km/h, Pendelfahrten bei 10 km/h sowie einen schnellen Modus für 20 km/h. Theoretisch wäre sogar ein Sportmodus mit bis zu 25 km/h verfügbar, doch dieser ist aufgrund gesetzlicher Geschwindigkeitslimits in Deutschland nicht nutzbar.

Nahaufnahme des Lenkers, an dem sich alle Bedienelemente befinden (Foto: Testsieger.de)
Die Bedienung ist wirklich einfach. Auch die verschiedenen Tasten lassen sich einfach erreichen. (Foto: Testsieger.de)

Der Gashebel aus Kunststoff, ebenfalls auf der rechten Seite, arbeitet zuverlässig. Jedoch führt das harte Material nach längeren Fahrten zu Ermüdungserscheinungen in unseren Fingern. Eine bessere Gummierung hätte hier für mehr Komfort gesorgt. In der Mitte des Lenkers findet sich das Display, das die aktuelle Geschwindigkeit, den gewählten Leistungsmodus und die verbleibende Akkuladung anzeigt – letzteres jedoch nur in Form von fünf Balken. Eine detaillierte Akkuprozentanzeige oder zusätzliche Informationen zum Ladestand fehlen. Ein Problem zeigt sich bei der Geschwindigkeitsanzeige, da das Display keine Werte über 20 km/h anzeigt. Bei Bergabfahrten kann dies die Sicherheit beeinträchtigen, da höhere Geschwindigkeiten nicht sichtbar und somit sehr leichtfertig unterschätzt werden können.

Auf der linken Seite ist eine Klingel verbaut, die leicht erreichbar ist und zuverlässig funktioniert. Die Bedienungselemente besitzen durchgehend einen soliden Druckpunkt und sind einfach zu erreichen. Allerdings bietet Acer keine App, um zusätzliche Funktionen wie die Erfassung zurückgelegter Kilometer oder Komfortfeatures bereitzustellen – ein kleines Manko, da dies inzwischen zum Standard gehört.

Gesamtansicht des zugeklapptem E-Scooter (Foto: Testsieger.de)
Dank des Gewichtes von 16 Kilogramm können wir den Scooter im zugeklappten Zustand noch in die Bahn mitnehmen. (Foto: Teststieger.de)

Für den Transport befestigen wir die Lenkstange über einen stabilen Klappmechanismus am hinteren Schutzblech. Dieser Mechanismus funktioniert angenehm geschmeidig und schlägt viele andere Modelle in puncto Benutzerfreundlichkeit. Mit 16 Kilogramm ist der ES Series 3 für uns gerade noch tragbar für den Transport im Auto oder in der Bahn. Allerdings ist zu beachten, dass der Lenker nicht höhenverstellbar ist. Für Personen über zwei Meter könnte dies bei längeren Fahrten zu einer unbequemen Haltung führen, die langfristig Rückenschmerzen verursachen kann.

Fahrverhalten

Im Fahrbetrieb zeigt der Acer ES Series 3 eine solide Leistung. Die Beschleunigung ist mit unter 6 Sekunden von 0 auf 20 km/h angenehm dynamisch aus und sorgt für ein spritziges Fahrgefühl. Bei Kurvenfahrten überrascht der Scooter mit einer guten Wendigkeit, die in dieser Preisklasse positiv heraussticht. Der Acer wirkt stabil und vermittelt auch bei schärferen Kurven stets ein sicheres Fahrverhalten.

Nahaufnahme des Vorderrades inklusive Scheibenbremse (Foto: Testsieger.de)
Die Bremsleistung ist eine der besten, die wir bisher gemessen haben. (Foto: Testsieger.de)

Die Bremsleistung des ES Series 3 ist sehr gut. Er kommt aus der Höchstgeschwindigkeit innerhalb von nur 1,7 Metern zum Stillstand – ein beeindruckender Wert. Hier macht sich die verbaute Scheibenbremse am Vorderrad bemerkbar. In dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Die Bremsverteilung ist dabei gut ausbalanciert; das Vorderrad blockiert kaum, und das Hinterrad bleibt stabil, ohne unangenehme Ausreißer zu zeigen. Auch bei Vollbremsungen bleibt der Scooter sicher auf dem Boden, ohne Gefahr, dass der Fahrer die Kontrolle verliert.

Acer ES Series 3 AES023
Leistung350 Watt
Reichweite laut Hersteller25 Kilometer
Gewicht16 kg
Tragfähigkeit120 kg
Das Trittbrett des Acer ist mit einer rutschfesten Gummierung ausgestattet, die für sicheren Halt sorgt, selbst bei Nässe oder schnelleren Fahrten. Allerdings schwächelt der ES Series 3 bei Steigungen: Hänge über 10 Prozent stellen eine Herausforderung dar, die er nur schwer bewältigen kann. In der Preisklasse von rund 400 Euro ist dies zwar nicht unüblich, dennoch besteht hier Verbesserungspotenzial. Nutzerinnen und Nutzer, die vor allem in bergigen Regionen unterwegs sind, sollten sich nach einem anderen Modell umsehen.

Die Beleuchtung des Acer ES Series 3 erfüllt unsere Erwartungen. Sowohl die Front- als auch die Rückbeleuchtung sind aus der Ferne gut sichtbar, was die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenzmodellen verzichtet Acer jedoch auf eine integrierte Blinkanlage, die zusätzlichen Schutz bieten könnte.

Akku und Reichweite

Acer gibt die Reichweite des ES Series 3 mit bis zu 25 Kilometern an – ein Wert, der in der Praxis jedoch schwer zu erreichen ist. In unseren Tests schafft der Scooter lediglich 16 Kilometer, bevor der Akku erschöpft ist. Diese Diskrepanz zwischen Herstellerangaben und Realität ist zwar nicht ungewöhnlich, fällt jedoch deutlicher aus, als wir es bei ähnlichen Modellen gewohnt sind.

Die Ladezeit des Akkus ist mit etwa drei Stunden angenehm kurz und entspricht den Angaben von Acer. Für den Akku dieser Kapazität ist das eine solide Ladeleistung, die den Scooter schnell wieder einsatzbereit macht.

Fazit

Der Acer E-Scooter ES Series 3 AES023 punktet mit modernem Design, guter Verarbeitung und einfacher Handhabung. Der Aufbau ist schnell erledigt, das Fahrverhalten wendig und die Bremsleistung zuverlässig. Mit 16 Kilometern bleibt die Reichweite jedoch hinter den Herstellerangaben zurück, und das Display könnte informativer sein. Auch eine App für zusätzliche Funktionen fehlt. Insgesamt bietet der Scooter für etwa 400 Euro eine solide Ausstattung und ist eine gute Wahl für Pendler auf kurzen Strecken.

So testen wir E-Scooter

Wertung

: Acer ES Series 3 AES023

Acer ES Series 3 AES023
  1. Verarbeitung
    1,3
    • Handhabung
      2,1
      • Fahrverhalten
        2,0
        • Akku und Reichweite
          2,8

          Pros

          • Saubere Verarbeitung
          • Einfache und schnelle Montage
          • Stabilität und sicheres Fahrgefühl auch bei Kurvenfahrten
          • Mit 16 kg noch tragbar
          • Sehr gute Bremsleistung

          Cons

          • Gashebel aus hartem Kunststoff
          • Geschwindigkeitsanzeige begrenzt auf 20 km/h
          • Keine App-Unterstützung
          • Leistungsfähigkeit bei Steigungen
          • Reichweite deutlich unter Herstellerangaben

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