XGIMI MoGo 3 Pro im Test: Mobiler Projektor und Bluetooth-Lautsprecher in einem

XGIMI stellt auf der IFA 2024 den portablen Projektor MoGo 3 Pro für eine unverbindliche Preisempfehlung von 499 Euro vor. Der Vorgänger MoGo 2 Pro hat uns im Test bereits gut gefallen, doch vor allem optisch haben beide Beamer nicht mehr viel gemeinsam. Wo die weiteren Unterschiede liegen und wie sich der Projektor in der Praxis schlägt, klären wir im Testbericht.

XGIMI MoGo 3 Pro Beamer
XGIMI MoGo 3 (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitungsqualität

Das Design ist sicherlich eine der größten Neuerungen im Vergleich zum XGIMI MoGo 2 Pro. Im Vergleich zur quaderförmigen Bauweise kommt der 3 Pro jetzt im runden Design. Mit einer Höhe von 20,5 Zentimetern und einem Durchmesser von 9,5 Zentimetern ist er angenehm kompakt und passt in jeden Rucksack. Das Gewicht von 1,1 Kilogramm ist zwar spürbar, aber liegt noch absolut im Rahmen, um das Reisegepäck nicht zu schwer zu belasten.

Der Projektor lässt sich am eingebauten Ständer um bis zu 130 Grad drehen, was eine hervorragende Flexibilität zur Folge hat. Zudem hat sich XGIMI noch ein besonderes Design-Element überlegt. Wenn wir den Projektor am Ständer nach oben bewegen, rastet er ein und „schwebt“ circa einen Zentimeter über der Basis, die auch den integrierten Lautsprecher beherbergt. Zusätzlich schaltet der Projektor eine Stimmungs-LED ein, die auf Wunsch zur Musik pulsiert. In dieser Position lässt sich der Beamer auch als stylisher Bluetooth-Lautsprecher verwenden.

Die Verarbeitungsqualität gibt nur wenig Anlass zur Kritik. Der verwendete Kunststoff verleiht dem Gehäuse einen wertigen Eindruck. Er ist fest und lässt sich an keiner Stelle eindrücken. Auch der Ständer gefällt uns sehr gut. Er hält den Projektor in der ersten Einrastposition sicher an Ort und Stelle. Das Gleiche gilt für das Drehgelenk. Wie sich die beweglichen Elemente nach längerer Verwendung verhalten, können wir zwar nicht abschätzen, die Grundvoraussetzungen sind jedoch gut. Alle Kanten sind sauber verarbeitet, wir entdecken keine Produktionsrückstände oder Kunststoffnasen – sehr gut. Ein Antirutschring auf der Unterseite garantiert auch auf glatten Oberflächen einen guten Halt.

XGIMI MoGo 3 Pro: Bluetooth-Lautsprecher-Modus Beleuchtung
Im Bluetooth-Lautsprecher-Modus verfügt der MoGo 3 Pro über eine schicke Beleuchtung. (Foto: Testsieger.de)

Einrichtung

XGIMI MoGo 3 Pro
Auflösung1.920 x 1.080 Pixel
Max. Helligkeit 450 ISO Lumen
ProjektionstechnologieDLP
TypMini-Beamer
Der XGIMI MoGo 3 Pro möchte allein schon aufgrund des stylishen Designs, aber auch durch den mobilen Ansatz die breite Masse ansprechen. Um auch Einsteigerinnen und Einsteigern den Start so einfach wie möglich zu gestalten, kommt wie beim Vorgänger die ISA 2.0-Technik (Intelligent Screen Adaption) zum Einsatz. ISA 2.0 verfügt beispielsweise über eine automatische Trapezkorrektur und gleicht schräge Kanten selbst aus. Das klappt im Test in der Regel sehr gut, nur hin und wieder müssen wir etwas manuell nachjustieren, was aber auch kein Problem ist. Der automatische Autofokus passt die Bildschärfe an, wenn wir den Projektor verschieben. Auch hier sind wir zufrieden, die Schärfe ist für unser Empfinden optimal.

Wie bereits erwähnt, gibt sich der XGIMI bei der Standortwahl sehr flexibel. Dank Trapezkorrektur und 130-Grad-Drehfunktion dürften alle Käuferinnen und Käufer schnell den passenden Aufstellort finden. Über das passende Gewinde auf der Unterseite lässt sich der MoGo 3 Pro auch mit allen herkömmlichen Stativen verwenden. XGIMI bietet ebenfalls einen separat erhältlichen Standfuß an, der auch gleichzeitig als Powerbank fungiert. Gerade beim mobilen Einsatz dürften sich viele Nutzerinnen und Nutzer über die 20.000 mAh Akkukapazität freuen. Die Peripherie schlägt mit 129 Euro (UVP) zu Buche. Allerdings unterstützt der MoGo 3 Pro auch herkömmliche Powerbanks.

XGIMI MoGo 3 Pro Zubehör Standfuß
Der separat erhältliche Standfuß dient auch als Powerbank zur Stromversorgung. (Foto: Testsieger.de)

Der XGIMI verwendet im Vergleich zum Vorgänger nicht mehr Android TV. Jetzt kommt das Google-TV-Betriebssystem in der Version Ref+3.0 zum Einsatz. Die beiden OS sind sich grundsätzlich recht ähnlich und bieten beispielsweise bei Zugriff auf den Google Play Store. Der große Vorteil jedoch: Die Netflix-App läuft jetzt nativ und Nutzerinnen und Nutzer müssen keinen Umweg mehr in Kauf nehmen.

Die Installation geht schnell von der Hand. Alles in allem dauert die sie knapp 10 bis 15 Minuten, wobei wir aber nur einen Bruchteil der Zeit selbst etwas machen müssen. Nutzerinnen und Nutzer benötigen nur ihr WLAN-Kennwort und einen Google-Account.

XGIMI MoGo 3 Pro Google TV Betriebssystem
Das Google-TV-Betriebssystem ist übersichtlich gestaltet. Hier ist auch die Netflix-App nativ vorhanden. (Foto: Testsieger.de)

Bedienung und Ausstattung

Die Android-TV-Benutzeroberfläche ist sehr eingängig, wir kommen ohne größere Eingewöhnungszeit zurecht. Zur Steuerung verwenden wir die beiliegende Fernbedienung. Diese liegt gut in der Hand und bietet alle wichtigen Funktionen. Auch eine Direkttaste für die Quellenanwahl, was wir bei anderen XGIMI-Tests vermisst haben, ist vorhanden. Zudem können wir über die entsprechenden Knöpfe direkt zu YouTube, Netflix oder Prime Video wechseln. Eine weitere Direktwahltaste ist für den Google Assistant zur Spracheingabe vorgesehen.

Auch das Intelligent-Eye-Protection-Feature ist wieder mit von der Partie, wir müssen es allerdings in den Einstellungen zunächst aktivieren. Sobald der MoGo 3 Pro ein Objekt oder eine Person vor der Lampe erkennt, schaltet er das Bild automatisch aus und danach wieder ein. Das funktioniert in der Praxis in den meisten Fällen sehr ordentlich.

XGIMI MoGo 3 Pro Fernbedienung
Die Fernbedienung des MoGo 3 Pro ist rundum gelungen. (Foto: Testsieger.de)

Der XGIMI MoGo 3 Pro ist aufgrund der kompakten Abmessungen sicherlich kein Anschlusswunder, die wichtigsten Schnittstellen sind jedoch vorhanden. Einen vollwertigen HDMI-Port gibt es nicht. Es hat nur für einen Micro-HDMI-Anschluss gereicht. Hier müssen sich einige Nutzerinnen und Nutzer eventuell einen Adapter zulegen, da das passende Micro-HDMI- auf HDMI-Kabel nicht beiliegt. Daneben liegt unter der Abdeckung auf der Rückseite noch eine USB-2.0-Schnittstelle, worüber wir den XGIMI auch als Mediaplayer verwenden können. Wie vom Hersteller gewohnt, unterstützt der Projektor dabei sehr viele gängige Dateiformate. Im Gegensatz zum MoGo 2 Pro müssen Käuferinnen und Käufer jedoch auf einen 3,5-mm-Klinkenanschluss verzichten. Auf der drahtlosen Seite ist WiFi 5 und Bluetooth 5.1 vorhanden. Beides nicht mehr ganz aktuell, wir hätten uns gerade WiFi 6 gewünscht. Mit Strom wird der Projektor per USB-C-Anschluss versorgt, das dazugehörige Kabel samt Netzteil ist angenehm lang.

Der reine Lautsprecher-Modus lässt sich nur mit einem externen Bluetooth-Gerät nutzen. Wir können beispielsweise nicht am Beamer YouTube Music öffnen und den Projektor dann zuklappen. Dann stoppt nicht nur das Bild, sondern auch der Sound. Wir können nicht sagen, ob das technisch überhaupt möglich gewesen wäre, wir hätten es aber sehr cool gefunden.

XGIMI MoGo 3 Pro Anschlüsse hinter Abdeckung
Die Anschlüsse sind hinter einer Klappe geschützt. Wir vermissen einen Standard-HDMI-Anschluss. (Foto: Testsieger.de)

Bildqualität

Der XGIMI MoGo 3 Pro verwendet wie schon der Vorgänger die DLP-Technologie. Auch die Full-HD-Auflösung lässt der Hersteller unangetastet. Dementsprechend liegt auch die Bildqualität in einem ähnlichen Bereich. Alles in allem sind wir zufrieden, auch wenn der MoGo 3 Pro sicherlich nicht die Beamer-Speerspitze in diesem Bereich ist. Gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen überzeugt der 3 Pro durch eine scharfe Darstellung, gerade bei Nahaufnahmen. Bei Weitwinkelaufnahmen verschluckt er schon mal das ein oder andere Detail, alles in allem liefert er aber auch hier eine gute Leistung ab. Die Bildschärfe hängt natürlich auch stark mit der Bilddiagonale zusammen. XGIMI gibt einen Bereich zwischen 40 und 200 Zoll an. Während unserer Testphase verwenden wir den Projektor die meiste Zeit mit knapp 70 Zoll (174 Zentimetern). Dazu ist ein Projektionsabstand von 180 Zentimetern nötig. Das geht in Ordnung, könnte aber auch ruhig etwas weniger sein.

Die Bewegungsdarstellung des XGIMI MoGo 3 Pro überzeugt uns im Test. Selbst schnelle Actionszenen oder Sportübertragungen laufen flüssig ab. Wir können keine Nachzieheffekte oder Ähnliches feststellen. Die Helligkeit erhöht sich im Vergleich zum Vorgänger auf 450 ISO-Lumen, was sich in der Praxis durchaus bemerkbar macht. Nutzerinnen und Nutzer müssen den Raum nicht komplett abdunkeln, um noch etwas erkennen zu können. Wir empfehlen jedoch, die Lichtquellen hinter dem Projektor auszuschalten beziehungsweise zu verdunkeln. Die optimale Farbwiedergabe und den bestmöglichen Kontrast erhalten Nutzerinnen und Nutzer nur bei völliger Dunkelheit. Dann sind die Farben recht natürlich und nicht zu kräftig. Laut dem Hersteller deckt auch der MoGo 3 Pro wieder 90 Prozent des DCI-P3-Farbraums ab. Der Kontrast geht ebenfalls in Ordnung, auch wenn schwarze Bereiche gerade bei nicht optimalen Lichtbedingungen schnell ins Gräuliche übergehen. Nutzerinnen und Nutzer können die Parameter jedoch in den Einstellungen frei anpassen und so je nach Gegebenheit noch einiges optimieren.

XGIMI MoGo 3 Pro Nahaufnahme Lautsprecher
Die Klangqualität des Harman/Kardon-Lautsprechers gefällt uns insgesamt gut, hat aber auch noch Luft nach oben. (Foto: Testsieger.de)

Tonqualität

Beim Klang kooperiert XGIMI mit den Sound-Experten von Harman/Kardon, was man durchaus bemerkt. Zwar genügt der Projektor nicht höchsten audiophilen Ansprüchen, doch alles in allem müssen Nutzerinnen und Nutzer nicht unbedingt auf eine externe Klanglösung zurückgreifen. Im unteren Drittel des Beamers befinden sich die 2 x 5 Watt Stereo-Lautsprecher. Das Gitter zieht sich einmal komplett um das Gehäuse. Der Sound ist insgesamt recht ausgewogen, keine Frequenz spielt sich in den Vordergrund. Der XGIMI MoGo 3 Pro spielt seine Stärken aber vor allem bei den Mitten aus, was ihm einen durchaus soliden Klangteppich verleiht. Bei den Höhen fehlt es etwas an Details, weshalb einige Aufnahmen etwas dumpf wirken. Bass ist vorhanden und sogar leicht spürbar. Wirklichen Druck erzeugt der Tieftöner jedoch nicht. Dafür sind die tiefen Frequenzen aber recht knackig und matschen nicht.

Lautstärke, Temperatur und Strom

Der XGIMI MoGO 3 Pro ist nicht der leiseste Projektor. Nach circa einer Stunde ist der Lüfter mit knapp 48 Dezibel (dBa) durchaus zu hören. Das Geräusch geht nicht im normalen Heimkino-Klangteppich unter. Zudem erwärmt sich der Projektor recht schnell. Doch selbst nach längerem Betrieb nimmt die Temperatur keine bedenklichen Züge an. Der Stromverbrauch ist sehr moderat: Nach 4 Stunden bei mittlerer Helligkeit im Dauerbetrieb zeigt unser Messgerät 0,18 Kilowattstunden an.

Fazit

Beim XGIMI MoGo 3 Pro sticht vor allem das Design hervor. Die runde Bauweise macht ihn deutlich flexibler im Vergleich zum Vorgänger. Der Bluetooth-Lautsprecher-Modus ist eine sinnvolle Dreingabe. Die Bedienung geht einfach von der Hand, das Gleiche gilt für die Einrichtung. Bei den Anschlüssen knausert XGIMI aufgrund der kompakten Abmessungen etwas. Wir hätten uns zumindest einen Standard-HDMI-Anschluss gewünscht. Die Bildqualität ist in etwa auf dem Niveau des Vorgängers und gefällt uns insgesamt gut. Heimkino-Sessions machen Spaß, einige Nutzerinnen und Nutzer könnte aber die Lautstärke stören.

So testen wir Mini-Beamer

Wertung

: XGIMI MoGo 3 Pro

XGIMI MoGo 3 Pro
  1. Design und Verarbeitung
    1,5
    • Handhabung
      1,1
      • Ausstattung
        1,6
        • Bild und Ton
          1,7
          • Strom, Lautstärke, Wärme
            2,5

            Pros

            • Stylishes Design
            • Bluetooth-Lautsprecher-Funktion
            • Sehr flexibel
            • Einfache Einrichtung mit vielen Hilfestellungen
            • Gute Bildqualität
            • Ordentlicher Klang
            • Einfache Bedienung
            • Übersichtliches Betriebssystem

            Cons

            • Recht laut
            • Nur Micro-HDMI-Anschluss
            • Helligkeit könnte etwas höher sein

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