XGIMI Horizon Ultra im Test: Gutes Gesamtpaket für Heimkino-Fans

Der XGIMI Horizon Ultra ist das Flaggschiff des immer bekannter werdenden Beamer-Herstellers. Laut XGIMI ist er der erste Ultra-HD-Projektor mit Dolby-Vision-Unterstützung. Dementsprechend gut soll das Bild sein. Das wollen wir uns, wie den Rest des Projektors auch, einmal näher ansehen.

XGIMI Horizon Ultra: 4K-Beamer mit Dolby Vision
XGIMI Horizon Ultra: 4K-Beamer mit Dolby Vision (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitungsqualität

Das Design steht bei Projektoren nicht unbedingt an erster Stelle, trotzdem sollten die Geräte nicht wie ein Fremdkörper in der Wohnung wirken. Der XGIMI Horizon Ultra ist allein schon durch seine Abmessungen von 22,5 Zentimetern in der Breite, circa 17 Zentimetern in der Höhe und 26,5 Zentimetern in der Tiefe ein Blickfang – allerdings aus unserer Sicht ein ausgesprochen positiver. Die leicht gummierte Oberfläche fühlt sich gut an und sieht schick aus. Die beige Farbgebung gefällt uns ebenfalls und setzt sich gut von den meist schwarzen oder weißen Modellen auf dem Beamer-Markt ab. Mit einem Gewicht von 5,3 Kilogramm ist der XGIMI sicherlich kein Leichtgewicht und nur bedingt für den mobilen Einsatz gedacht. Ein Highlight ist die Frontabdeckung aus Stoff. Beim Einschalten fährt diese automatisch nach unten und gibt die Linse frei. Das schützt nicht nur die Technik, sondern sorgt auch für einen Aha-Effekt. Einen kleinen Design-Makel finden wir dann aber doch. Das klobige Netzteil hat es nicht ins Gehäuse geschafft. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte versuchen, es zu verstecken.

Die Verarbeitungsqualität hinterlässt bei uns einen sehr guten Eindruck und wird dem High-End-Anspruch mehr als gerecht. Die Materialien sind edel und der Projektor fühlt sich hochwertig an. Unsaubere oder scharfe Kanten entdecken wir nicht. Die Fertigungsqualität überzeugt. Auch die Spaltmaße liegen in einem normalen Rahmen. Der Antirutschring auf der Unterseite sorgt für einen ausgezeichneten Halt auf glatten Oberflächen.

XGIMI Horizon Ultra: 4K-Beamer mit Dolby Vision
Die Verarbeitung gefällt uns sehr gut. Der Rahmen fasst die gummierten Seitenteile hervorragend ein. (Foto: Testsieger.de)

Einrichtung

Wie schon bei den anderen von uns getesteten XGMI-Projektoren möchte der Hersteller vor allem neuen Nutzerinnen und Nutzern die Angst vor der Einrichtung nehmen. Dazu verfügt das Gerät wieder über die hauseigene ISA-Technik (Intelligent Screen Adaption). Im Gegensatz zum XGIMI MoGo 2 Pro beispielsweise hat der Hersteller die Technologie mit der Version 3.0 noch einmal weiterentwickelt. Neben der automatischen Trapezkorrektur, die schräge Kanten eigenständig ausgleicht, und dem automatischen Autofokus passt die Technik auch noch die Farbdarstellung an die Wandfarbe an. Letzteres funktioniert in der Praxis erstaunlich gut. Selbst mit grellen Farben kommt der XGIMI zurecht. Die Trapezkorrektur ist hin und wieder etwas grob und übertreibt es etwas. Dann müssen wir den Beamer aber nur etwas verrücken, um einen neuen Versuch zu starten. Oder wir gehen in die Einstellungen und passen das Bild manuell an unsere Wünsche an.

Bei der Positionierung vermissen wir einen flexiblen Standfuß. Wer den Projektor in der Höhe verstellen möchte, muss etwas unterlegen oder sich den separat erhältlichen Ständer kaufen. Letzterer stand uns für den Test zur Verfügung und ist vor allem dank seiner Flexibilität eine echte Bereicherung. Das Gewinde auf der Unterseite ist aber auch mit handelsüblichen Stativen kompatibel, hier müssen Nutzerinnen und Nutzer nur auf die maximale Traglast achten. Auch eine Überkopfprojektion für die Montage an der Decke ist möglich.

Als Betriebssystem kommt Android TV, allerdings in der veralteten Version 11.0, zum Einsatz. Die Installation bereitet uns keine Probleme. Die meiste Zeit nimmt die Android-Einrichtung in Anspruch, da Schärfe oder Trapezeinstellungen durch die Automatisierungen, wenn überhaupt nur noch im Detail nötig ist. Nach circa 10 Minuten läuft der Projektor. Für die Einrichtung sind nur das WiFi-Passwort und ein Google-Account nötig. Wer ein Android-Smartphone nutzt, kann auf Wunsch die Einstellungen auch übertragen lassen. Wir entscheiden uns im Test jedoch für die manuelle Installation.

XGIMI Horizon Ultra: 4K-Beamer mit Dolby Vision
Das Android TV-Betriebssystem funktioniert über weite Strecken gut. Teilweise könnte es etwas flotter laufen. (Foto: Testsieger.de)

Bedienung und Ausstattung

XGIMI Horizon Ultra
Auflösung3.840 x 2.160 Pixel
Max. Helligkeit2.300 ISO Lumen
ProjektionstechnologieLED & Laser
TypHeimkino-Beamer
Die Bedienung über die Android-TV-Benutzeroberfläche bereitet uns keine Probleme. Nur zum Start stottert die Bedienung leicht, dann nehmen wir jedoch keine nennenswerten Ruckler mehr wahr. Nutzerinnen und Nutzer können den Projektor über den Google Play Store mit den wichtigsten Apps ausstatten, ein Zuspieler ist dann nicht mehr zwingend nötig. Gängige Streaming-Apps wie Disney+, Amazon Prime Video oder YouTube sind vorhanden. Wie schon bei den anderen von uns getesteten XGIMI-Beamern müssen Nutzerinnen und Nutzer für Netflix einen Umweg in Kauf nehmen. Der Hersteller legt sogar eine gedruckte Anleitung für die Desktop-Launcher-App bei.

Die Steuerung erfolgt zu einem Großteil über die beiliegende Fernbedienung. Diese ist angenehm kompakt und fühlt sich wertig an. Zudem punkten die Tasten durch eine angenehme Haptik und einen guten Druckpunkt. Fast alle wichtigen Knöpfe sind vorhanden, beispielsweise eine Direktwahltaste für die Sprachsteuerung über den Google Assistant. Wir vermissen jedoch immer wieder eine direkte Quellenwahl. Dafür müssen wir über die Pfeiltasten das Bildschirmmenü ansteuern. Das ist nicht dramatisch, allerdings nicht ganz so komfortabel. Die einzige Taste am Projektor selbst ist der Power-Button auf der Rückseite.

Ebenfalls auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse und hier lässt der XGIMI keine Wünsche offen. Neben dem LAN-Anschluss für eine kabelgebundene Netzwerkverbindung können sich Nutzerinnen und Nutzer über 2 USB-Anschlüsse und 2 HDMI-Schnittstellen freuen. Ein HDMI-Port unterstützt eARC (enhanced Audio Return Channel) für eine verbesserte Audioqualität. Zudem verfügt der Beamer über 2 Audioschnittstellen, einen optischen Digitalausgang und einen 3,5-mm-Klinkenausgang. Hinzu kommen WiFi 6 und Bluetooth 5.2 für die kabellose Konnektivität. 

XGIMI Horizon Ultra: 4K-Beamer mit Dolby Vision
Die Anschlussvielfalt gefällt uns sehr gut. Wir vermissen keine Schnittstelle. (Foto: Testsieger.de)

Bild- und Tonqualität 

Bei der Bildtechnik geht XGIMI mit dem Horizon Ultra einen eigenen Weg und verwendet eine Kombination aus LED und Laser. Der Hersteller verspricht sich davon die Vorteile aus beiden Welten. Vor allem Helligkeit, Kontrast und Farbdarstellung sollen von der Dual-Light-Technik profitieren. Und tatsächlich ist die Bildqualität auf einem sehr hohen Niveau und gefällt uns fast durch die Bank. Der Projektor löst mit 3.840 x 2.160 Pixeln in Ultra-HD-Qualität auf. Dementsprechend können sich Nutzerinnen und Nutzer über ein scharfes Bild freuen. Aus einem Sitzabstand von 2,5 Metern bei einer Projektionsdiagonale von 200 Zentimetern können wir keine Pixel mehr erkennen. Zudem arbeitet der Projektor selbst bei Weitwinkelaufnahmen noch viele Details der Aufnahme heraus. XGIMI gibt die Bilddiagonale zwischen 40 und 200 Zoll an.

Laut XGIMI liegt die Helligkeit bei 2.300 ISO Lumen. Erfreulich: Der Hersteller gibt aus unserer Sicht einen sehr realistischen Wert an, den wir in der Praxis bestätigen können. Auf der maximalen Helligkeitsstufe (10 Stufen) können wir den Projektor auch gut bei (Tages)Licht verwenden. Die bestmögliche Bildqualität erhalten wir jedoch, wie bei Beamern üblich, in einem abgedunkelten Raum. Hier ist der höchste Helligkeitswert aber zu stark. Das Bild wirkt unnatürlich und die Farben überstrahlen. Wir regeln manuell auf Stufe 6 herunter und sind dann mit der Farbwiedergabe sehr zufrieden. Natürlich bietet der Horizon Ultra auch mehrere Voreinstellungen, beispielsweise für Sport, Film oder Gaming. Uns gefällt der Film-Modus am besten, hier müssen wir für ein natürliches Bild nur noch wenig nachjustieren. Einzig die Helligkeit ist uns auch hier zu hoch. Bei jedem Modus schaltet der XGIMI automatisch eine Bewegungskompensation hinzu, bei der Zwischenbilder für eine flüssigere Darstellung berechnet werden. Auf uns machen die Bewegungen dann aber einen unnatürlichen, zu flüssigen Eindruck, weshalb wir die Kompensation deaktivieren. Das kann aber von Person zu Person unterschiedlich sein.

Wie bereits erwähnt punktet der Projektor bei den richtigen Einstellungen mit einer kräftigen, aber trotzdem noch natürlichen Farbwiedergabe. Das deckt sich mit den Herstellerangaben. Laut XGIMI deckt der Horizon Ultra den DCI-P3 Farbraum bis zu 95,5 Prozent ab. Auch der Kontrast gefällt uns insgesamt, auch wenn hier noch etwas Verbesserungspotential besteht. Schwarze Flächen gehen teilweise leicht ins Gräuliche über. Am besten gefällt uns der Kontrast bei HDR- oder Dolby-Vision-Inhalten. Hier legt der Beamer sogar noch einmal einen drauf. Doch gerade bei älteren SD-Inhalten könnte der Dynamikumfang besser sein.

Filme und Serien machen auf dem Horizon Ultra eine Menge Spaß, aber auch Gamerinnen und Gamer können sich den Projektor einmal näher ansehen. Die HDMI-2.0-Schnittstellen unterstützen zwar keine variable Bildwiederholungsrate oder 4K mit 120 Hertz, trotzdem lässt sich hervorragend zocken. Wir stellen keine nennenswerten Eingabeverzögerungen fest, selbst bei Sport- oder Rennspielen.

Die 12-Watt-Stereo-Lautsprecher wurden in Kooperation mit den Audiospezialisten von Harman/Kardon entwickelt. Und das hört man auch. Für On-Board-Boxen liefern die Lautsprecher einen überzeugenden, recht klaren Klang. Auch die Detailwiedergabe gefällt uns im Test. Leicht Bässe sind zwar vorhanden, wer darauf steht, sollte jedoch ein externes System verbinden. So können Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise eine Soundbar über den HDMI-eARC-Anschluss verbinden. Aber auch per Bluetooth oder die beiden Audioanschlüssen lassen sich externe Boxen koppeln. Ein Nachteil der integrierten Lautsprecher: Sie sind nach vorne gerichtet, bei den meisten Konstellationen dürfte der Schall also von den Nutzerinnen und Nutzer wegführen.

XGIMI Horizon Ultra: 4K-Beamer mit Dolby Vision
Die Bildqualität des XGIMI Horizon Ultra hinterlässt einen sehr positiven Eindruck. Vor allem die Bildschärfe und die Farbdarstellung gefallen uns. (Foto: Testsieger.de)

Lautstärke und Temperatur

Das Betriebsgeräusch ist im normalen Betrieb nahezu nicht zu hören. Erst bei kompletter Stille nehmen wir den Lüfter wahr, störend ist es aber auch dann nicht. Lobenswert: Selbst bei längeren Sessions dreht der Lüfter nicht merklich stärker auf. Ein Indiz dafür, dass das Abluftsystem funktioniert, denn die Wärmeentwicklung auf der Rückseite ist durchaus spürbar. Aus unserer Sicht nimmt sie aber keine bedenklichen Züge an.

Fazit

Der XGIMI Horizon Ultra ist ein überzeugender Ultra-HD-Projektor mit Dolby Vision, der durch eine sehr gute Bildqualität und anspruchsvolles Design besticht. Die einfache Einrichtung, vielfältige Anschlussmöglichkeiten und eine gute Bedienung machen ihn ideal für Heimkinos. Verbesserungspotential besteht im Detail. So wünschen wir uns einen Standfuß und nach hinten gerichtete Lautsprecher. Zudem könnte der Dynamikumfang teilweise etwas besser sein. Das stört die Gesamtbetrachtung aber nur gering: Wer einen 4K-Projektor mit Dolby Vision sucht, kommt an dem Horizon Ultra nicht vorbei. Dafür ist auch der Preis von knapp 2.000 Euro angemessen.

So testen wir Heimkino-Beamer

Wertung

: XGIMI Horizon Ultra

XGIMI Horizon Ultra
  1. Verarbeitungsqualität
    1,1
    • Handhabung
      2,0
      • Ausstattung
        1,1
        • Bild- und Tonqualität
          1,6
          • Lautstärke und Wärmeentwicklung
            2,0

            Pros

            • Sehr hohe Bildschärfe
            • Natürliche Farbwiedergabe
            • Gute Helligkeit
            • Sehr gute Verarbeitung
            • Einfache Einrichtung
            • Bedienung überzeugt insgesamt
            • Viele Anschlussmöglichkeiten
            • Guter Sound

            Cons

            • Kontrast könnte etwas besser sein
            • Wird recht warm
            • Keine direkten Quellenwahl mit Fernbedienung
            • Netflix nur über Umwege in abgespeckter Qualität
            • Kein verstellbarer Standfuß

            3 Kommentare

              • Vielen Dank für den Input, wir werden den Stromverbrauch bei den nächsten Beamer-Tests berücksichtigen. Viele Grüße 🙂

              • Ca. 140 Watt (kann ich hier dank Photovoltaik und exakter Stromverbrauchsmessung ziemlich genau bestimmen).

                P.S.: rine Reduktion der Helligkeit hat dabei nahezu keinen Einfluss auf den Stromverbrauch .

            Kommentar hinterlassen

            E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


            *