Test: VMAX VX5 ST E-Scooter

Mit der zunehmenden Beliebtheit von E-Scootern und der stetig steigenden Nachfrage nach umweltfreundlicher und praktischer Mobilität in städtischen Gebieten, ist es kein Wunder, dass die Auswahl immer vielfältiger wird. Der VMAX VX5 ST ist Teil der neuen VX5-Series des Herstellers, die sich durch eine hohe Wendigkeit und viel Fahrspaß von der Vielzahl an Geräten auf dem Markt abheben will. Inwiefern dies gelingt und was das Produkt im Alltag leistet, klären wir in unserem E-Scooter-Test.

VMAX VX5 ST in der Frontansicht (Foto: Testsieger.de)
VMAX VX5 ST (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitung

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 499 Euro ist der VX5 ST ein Gerät der Mittelklasse. Dies spiegelt sich auch in der Verarbeitung wider. Der Hersteller verwendet hauptsächlich mattschwarzes Aluminium in Verbindung mit Stahl. Hinzu kommen vereinzelte Bauteile aus Kunststoff, die ebenfalls in Schwarz gehalten sind. Besondere Highlights gibt es nicht. So wirkt der Scooter unauffällig und neutral.

An der Lenkstange befindet sich neben dem Vorderlicht eine Klingel sowie ein gummierter Gashebel. Die verbauten Schalter zum Start und der Schaltung des Lichtes sind ebenfalls mit einem Gummiüberzug versehen.

Insgesamt ist die Verarbeitung gut. Wir können keine größeren Produktionsrückstände sowie ungleichmäßige Spaltmaße feststellen. Auch die Schutzbleche aus Kunststoff am Vorder- und Hinterrad sind robust und lassen sich unter hohem Druck nicht eindrücken. Das Trittbrett bietet eine gummierte Oberseite, die fest und sauber verklebt ist. So ist jederzeit ein sicherer Stand möglich.

Trittbrett des VMAX VX5 ST von oben (Foto:Testsieger.de)
Wie der gesamte E-Scooter ist auch das Trittbrett sauber verarbeitet (Foto: Testsieger.de)

Montage

Der Zusammenbau ist simpel und durchdacht. Unser Testgerät kommt fast komplett vormontiert an. Einzig den Lenker sowie die Lenkstange müssen wir über 4 Schauben miteinander verbinden. Vorbildlich: Das passende Werkzeug ist bereits im Lieferumfang enthalten. So benötigen wir kaum Zeit und können den Aufbau in weniger als 5 Minuten abschließen. Eine zweite Person ist für die Montage nicht notwendig – hervorragend.

Bedienung und Handhabung

Screenshot der Hauptoberfläche der VMAX-App (Foto: Testsieger.de)
Die App ist übersichtlich gestaltet, bietet aber nur Grundfunktionen (Foto: Testsieger.de)

Zwar lässt sich der VX5 ST auch ohne App nutzen, dann aber nur mit beschränkten Einstellungsmöglichkeiten. Um uns einen Überblick über alle Funktionen zu machen, installieren wir daher die App VMAX connect aus dem Google Playstore. Für iOS-Geräte ist sie ebenfalls verfügbar. Sehr positiv ist, dass sich die App ohne Nutzerkonto verwenden lässt. Wie unser Test des Niu KQi3 Max zeigt, ist dies keinesfalls selbstverständlich.

Die App lässt sich via Bluetooth mit dem Scooter verbinden, was auch beim ersten Versuch direkt gelingt. In der Benutzeroberfläche können wir dann die Akkuladung in Prozent sowie die aktuelle Geschwindigkeit einsehen. Hinzu kommen Informationen über die ausgewählte Leistungsstufe sowie über weitere kleinere Details.

In den Einstellungen können wir zwischen den Fahrmodi Eco und Sport, der Sprache oder dem Startverhalten wählen. Gerade letzteres ist aus unserer Sicht sehr praktisch. Nutzerinnen und Nutzer können sich entscheiden, ob der Scooter bereits im Stand oder erst nach einem kleinen Anschub beschleunigt. Diese Option gibt es längst nicht bei allen Modellen auf dem Markt. Über eine Wegfahrsperre sollen Nutzerinnen und Nutzer den VX5 ST abschließen können, um fremden Personen den Zugriff zu entziehen. Was in der Theorie sinnvoll klingt, hat in der Praxis aber Schwächen. So können wir uns in unserem Test mit einem zweiten Handy am Scooter anmelden und die Wegfahrsperre lösen.

Über den Reiter Details lassen sich eine Vielzahl an Informationen wie die Spannung der Batterie oder die zurückgelegten Gesamtkilometer einsehen. Etwas schade ist, dass die App daneben kaum weitere Features bietet. Andere Hersteller in dieser Preisklasse ermöglichen zahlreiche Extras wie eine Streckenaufzeichnung oder eine Ortung des Geräts.

Um den VX5 ST in Betrieb zu nehmen, gibt es auf der rechten Seite eine Einschalt-Taste. Drückt man diese im eingeschalteten Zustand, lässt sich der Fahrmodus wechseln. Zum Ausschalten ist ein längerer Knopfdruck notwendig. Oberhalb der Einschalt-Taste befindet sich der Knopf für die Beleuchtung. Durch eine einmalige Betätigung lassen sich Vorder- und Hinterlicht ein- und ausschalten. Alle Schalter haben einen angenehmen und guten Druckpunkt, der sich hochwertig anfühlt.

Frontansicht der einzelnen Schalter des VMAX VX5 ST (Foto: Testsieger.de)
Alle Tasten lassen sich schnell erreichen und haben einen guten Druckpunkt (Foto: Testsieger.de)

Das Display gibt uns Informationen über den Kilometerstand, die aktuelle Geschwindigkeit, den Fahrmodus und den Akkustand in 5 Stufen. Kritik gibt es von uns für die Genauigkeit der Akkuanzeige. Diese ist weder in Prozent noch in verbleibenden Kilometern angegeben. Dadurch können wir nur sehr grob erahnen, wie viel Strecke das Testgerät bei welchem Akkustand noch zurücklegen kann. Genauere Informationen über den Akkustand können wir nur in der mitgelieferten App einsehen.

Insgesamt ist die Bedienung intuitiv und durchdacht. Die Entfernung zwischen Lenkergriffen und Bremsen ist ebenfalls gut gewählt, da sie sich auch mit kleinen Fingern einfach erreichen lassen. Dies ist besonders in brenzlichen Verkehrssituationen wichtig. Einzig die Bedienung des Gashebels ist aus unserer Sicht nicht optimal. Dieser muss konstant gedrückt werden, um die gewünschte Geschwindigkeit zu halten. Dies führt in unserem Test nach etwa einer halben Stunde Fahrzeit zu Ermüdungserscheinungen im Daumen.

Wer den Scooter auch im Zug oder dem Auto transportieren möchte, kann den verbauten Klappmechanismus nutzen. Dieser ist im Gegensatz zu unserem Test des VMAX VX3 ST robust und lässt sich auch nach vielfacher Verwendung einwandfrei einrasten. Durch ein Gesamtgewicht von unter 17 Kilogramm zählt er zwar nicht zu den leichtesten E-Scootern, lässt sich aber immerhin noch ohne größere Probleme in ein Auto oder den Zug hieven.

Einrastmechanismus des VMAX VX5 ST von oben (Foto: Testsieger.de)
Im Gegensatz zum Einastmechanismus des VMAX VX3ST ist der des VX5 ST sehr robust (Foto: Testsieger.de)

Wer über einen Kauf nachdenkt, sollte dabei nicht größer als 1,95 Meter sein. Grund dafür ist die fehlende Höhenverstellung des Lenkers. So kann das Fahren für Personen ab 2 Metern unangenehm im Rücken sein.

Fahrverhalten in der Praxis

In der Praxis nutzen wir den Sport-Modus. Einen Standard-Modus gibt es nicht. Daneben bleibt Nutzerinnen und Nutzer noch die Eco-Variante, die bis maximal 15 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Wer gerne zügig unterwegs sein möchte, dem empfehlen wir den Sport-Modus, mit dem die in Deutschland maximal möglichen 20 Kilometer pro Stunde freigeschaltet sind.

Die Beschleunigung auf Höchstgeschwindigkeit ist zwar mit 5 Sekunden nicht so gut wie in der Oberklasse (hier sind teilweise 3 Sekunden möglich), birgt dennoch eine Menge Fahrspaß. So können wir etwa an Ampeln einfach an Fahrradfahrern vorbeiziehen.

Die Bremsleistung ist in Ordnung. Die verbaute Trommelbremse sowie die Motorbremse sorgen dafür, dass wir mit Maximalgeschwindigkeit einen Bremsweg von etwa 2 Metern erreichen. Dies ist zwar kein Spitzenwert, ist jedoch angesichts der fehlenden Scheibenbremsen ausreichend. Kritik gibt es für die Stabilität beim Bremsen. Da VMAX mit einer Trommel- und einer Motorbremse zwei unterschiedlich leistungsfähige Bremsen verbaut, wirkt der E-Scooter bei Vollbremsungen vereinzelt etwas instabil und ungleichmäßig.

Die Vorderradbremse in der Seitenansicht (Foto: Testsieger.de)
Die Bremsleistung ist in Ordnung. Bei Vollbremsungen könnte die Stabilität jedoch höher sein (Foto: Testsieger.de)

Dennoch hinterlässt das Fahrgefühl einen guten Eindruck. Auch wenn es keine Federung gibt und wir bei unebenem Untergrund starke Erschütterungen erleben, sorgt das gummierte Trittbrett mit 44 x 16 (Länge x Breite) Zentimetern für einen sicheren Stand. Die vom Hersteller gepriesene hohe Wendigkeit können wir zwar nicht unbedingt feststellen, sie geht aber für ein Mittelklassegerät noch in Ordnung.

Steigungen sind in der Praxis mit bis zu 20 Prozent und 10 Kilometern pro Stunde möglich. Die vom Hersteller angegebenen Steigungen von bis zu 25 Prozent schafft der Scooter in unserem Test nicht.

VMAX VX5 ST
Angegebene Reichweite27
Tragfähigkeit in Kilogramm120
Gewicht in Kilogramm16,2
Reifengröße in Zoll8,5
Wer öfter abends oder in der Dämmerung unterwegs ist, wird sich über die Leuchtkraft des Vorder- und Hinterlichts freuen. Alle unsere Testpersonen können uns in der Praxis auch aus größerer Entfernung schnell erkennen. Störend ist aus unserer Sicht die fehlende Blinkanlage. Gerade für Autofahrende ist unsere Fahrtrichtung beim Abbiegen nicht immer gut erkennbar. Wir hätten zwar auch eine Hand zum Abbiegen nutzen können, diese verschlechtert die Fahrsicherheit jedoch erheblich.

Akku und Reichweite

Der verbaute Motor hat eine Nennleistung von 400 Watt und die Akkukapazität beträgt 7.800 Milliamperestunden. Dies entspricht in etwa dem, was preislich vergleichbare Modelle auch bieten. Die Reichweite gibt VMAX mit 25 – 30 Kilometern an. Auf diesen Wert kommen wir in der Praxis jedoch nicht. Hier erreichen wir bei einem Mix aus flachen Teilstücken und Abschnitten mit Steigungen etwa 22 Kilometer. In Anbetracht der Herstellerangaben ist dies zwar kein perfekter, aber ein guter Wert. Andere Hersteller weichen hier deutlich stärker von der angegebenen Reichweite ab.

Eine komplette Ladung des Akkus dauert in der Praxis etwa 4,5 Stunden. Dies ist zwar nicht besonders schnell, deckt sich aber fast mit den vom Hersteller angegebenen 4 Stunden. Schade ist, dass sich der aktuelle Akkustand des Scooters nicht genau einsehen lässt. Weder über die App noch über das verbaute Display am Lenker ist der Ladestand in Prozent einsehbar. Einzig das Ladegerät gibt Aufschluss über den Fortschritt. Hier bekommen wir jedoch nur angezeigt, ob der Ladevorgang abgeschlossen ist oder nicht.

Fazit

Der VMAX VX5 ST E-Scooter erweist sich in unserem Test als solides Mittelklassegerät, das eine ansprechende Verarbeitung, eine einfache Montage und viel Fahrspaß bietet. Einige kleinere Schwächen, wie eine suboptimale Akkuanzeige und die fehlende Blinkanlage, sollten jedoch beachtet werden. Alles in allem ist der VMAX VX5 ST E-Scooter ideal für urbane Pendler, die eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative zum Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln suchen. Auch wenn der Hersteller nicht alle Werbeversprechen einhalten kann, können wir eine Kaufempfehlung aussprechen.

So testen wir E-Scooter

Wertung

: VMAX VX5 ST

VMAX VX5 ST
  1. Design und Verarbeitung
    1,5
    • Bedienung und Handhabung
      2,2
      • Fahrverhalten
        2,0
        • Akku und Reichweite
          1,7

          Pros

          • Verarbeitungsqualität
          • App ohne Notwendigkeit eines Nutzerkontos
          • Lässt sich leicht transportieren
          • Gutes Fahrgefühl
          • Reichweite nahe an den Herstellerangaben

          Cons

          • Wegfahrsperre lässt sich mit einem zweiten Handy überlisten
          • App bietet wenig Zusatzfunktionen
          • Unpräzise Akkuanzeige
          • Keine Blinkanlage

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