„Die Huawei Watch GT 3 Pro ist die perfekte Verbindung von exzellenter Handwerkskunst und Ästhetik, die Gesundheits- und Fitnessfunktionen auf modernstem Niveau bietet und sogar noch einen Schritt weiter geht.“ Mit diesen großen Worten bewirbt Huawei die neue Smartwatch auf der hauseigenen Website. Ob sich das mit unseren Praxiserfahrungen überschneidet und wo der weitere Schritt ist, klären wir im Test.
Design
In puncto Design verspricht Huawei nicht zu viel. Die Optik ist Geschmackssache, aber auch aus neutraler Sicht besticht die Huawei Watch GT 3 Pro mit einer schicken Ästhetik. Uns gefällt die zurückhaltende Eleganz, die Uhr verzichtet auf Verschnörkelungen, sondern setzt auf eine Kombination aus Rundungen und Kanten. Die grausilberne Farbgebung des Rahmens trägt zum positiven Gesamteindruck bei.Das Thema Zurückhaltung endet jedoch bei den Abmessungen. Die von uns getestete Titan-Variante hat ein 46 Millimeter großes Gehäuse. Obwohl es mit knapp 11 Millimetern nicht übermäßig dick ist, müssen sich interessierte Personen über die wuchtigen Dimensionen bewusst sein. An unserem etwas kräftigeren Handgelenk macht die Watch GT 3 Pro eine gute Figur, an zierlicheren Armen kann das jedoch anders sein. Am Ende ist aber auch hier der persönliche Geschmack entscheidend. Wer es minimal kompakter möchte, kann sich für die Variante mit Nanokristallkeramik-Gehäuse entscheiden, das 43 Millimeter misst.
Unsere Uhr kommt mit einem schicken Lederband daher, die Smartwatch ist standardmäßig jedoch auch mit einem Titanarmband oder mit einem schwarzen Fluorelastomer-Armband erhältlich. Huawei bietet darüber hinaus noch separat erhältliche Wechselarmbänder an. Dank des EasyFit-Verschlusses klappt das Wechseln problemlos. Das Lederarmband fühlt sich für unseren Geschmack angenehm auf der Haut an, auch bei schweißtreibenden Aktivitäten. Das Gewicht ist mit 54 Gramm nicht gerade niedrig, in Anbetracht der großen Abmessungen geht es aber noch in Ordnung. Bei den meisten Nutzerinnen und Nutzern sollte es über den Tag kein Thema sein.
Verarbeitung
Wie bereits erwähnt, liegt uns für den Test die Titan-Variante Huawei Watch GT 3 Pro mit Lederarmband vor. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend. Das Gehäuse ist massiv und stabil. Das Display ist sehr sauber eingefasst und es ist so gut wie kein Rand vorhanden. Die Rückseite besteht aus Nanokristallkeramik, die sich ausgesprochen wertig anfühlt. Somit haben die Materialien auch einen hohen Einfluss auf die Ästhetik der Smartwatch. Wir entdecken keine Produktionsrückstände oder raue Kanten, was für eine hohe Fertigungsqualität spricht. Das Lederarmband hinterlässt ebenfalls einen wertigen Eindruck. Es ist sehr dick und die Nähte sind sauber. Auch die Löcher sind ordentlich gestanzt. Die beiden Verschlüsse halten sehr fest, selbst bei ruckartigem Reißen lösen sich die Bänder nicht vom Gehäuse. Die beiden Tasten auf der rechten Seite sind fest integriert und wackeln nicht. Die Smartwatch ist IP68-zertifiziert und wasserdicht bis 5 ATM. Dementsprechend können Nutzerinnen und Nutzer sie problemlos mit zum Schwimmen nehmen. Aber auch Tauchgänge sind laut Huawei bis zu einer Tiefe von 30 Metern möglich.
Display
Das runde AMOLED-Display hat eine Diagonale von 1,43 Zoll. Bei einer hohen Auflösung von 466 x 466 Pixeln zeigt die Smartwatch Inhalte gestochen scharf. Selbst wer ganz genau hinsieht, wird keine einzelnen Bildpunkte erkennen. Dank AMOLED punktet der Bildschirm zudem durch einen hervorragenden Kontrast. Schwarz ist hier wirklich Schwarz und geht nicht ins Gräuliche über. Die Maximalhelligkeit überzeugt uns ebenfalls, somit lässt sich das Display auch gut bei direkter Sonneneinstrahlung ablesen. Über das Einstellungsmenü können Nutzerinnen und Nutzer die Beleuchtung stufenlos anpassen oder die Auto-Helligkeit aktivieren.
Die Blickwinkelstabilität ist ordentlich. Aus schrägem Blickwinkel nimmt zwar die Helligkeit etwas ab, aber nur wer die Uhr sehr schief hält, kann Probleme beim Ablesen bekommen. Ein Always-On-Display (AOD) ist vorhanden. Wer die Huawei vornehmlich als normale Uhr verwenden möchte, wird sich darüber freuen. Für uns ist die Funktion jedoch nicht geeignet, da die Bewegungserkennung nicht mehr aktiv ist und das Display nicht mehr automatisch beim Anheben des Arms aus dem Ruhezustand erwacht. Wir empfinden es als umständlich, zusätzlich die Taste drücken zu müssen und deaktivieren das AOD schnell wieder. Zumal es vermehrt Akku kostet.
Bedienung und Installation
Zur Einrichtung und zur Kopplung mit dem Smartphone ist die Huawei-Health-App nötig. Die Anwendung ist auf Huawei-Geräten bereits vorinstalliert oder im hauseigenen App-Store zu finden. Wer ein anderes Android-Smartphone nutzt, findet im Google Play Store nur eine veraltete Version. Die aktuelle Version ist aber über den Browser verfügbar. Einrichtung und Kopplung der Smartwatch gehen sehr einfach von der Hand. Nach wenigen Minuten können wir starten. Wer noch keinen Huawei-Health-Account hat, muss sich zuvor einen anlegen und Angaben zu Körpergröße und Gewicht machen. Nur wenn die Daten stimmen, kann das Band die korrekten Informationen liefern. Die Kommunikation zwischen Smartphone und Smartwatch erfolgt per Bluetooth 5.2. Damit bietet die Smartwatch die aktuelle Version, wir stellen im Test keine nennenswerten Verbindungsabbrüche fest.
Die Bedienung geht größtenteils über den Touchscreen und ist schnell verinnerlicht. Das hauseigene Betriebssystem HarmonyOS 2.0 ist logisch aufgebaut. Über Wischgesten nach links und rechts vom Homescreen aus können wir verschiedene Widgets durchschalten – beispielsweise die Herzfrequenz, den Stresslevel oder die Wetter-Funktion. Da die Smartwatch jedoch noch zahlreiche andere Funktionen bietet, hätten wir uns mehr als 6 Slots gewünscht. Diese lassen sich jedoch frei belegen. Ein Wisch nach unten öffnet das Schnellstartmenü. Hier können wir beispielsweise den Wecker einstellen oder den Nicht-Stören-Modus aktivieren. Zudem gelangen wir darüber in das umfangreiche Einstellungsmenü. Der Touchscreen reagiert zuverlässig, auch an den Rändern, und setzt unsere Eingaben zügig in die Tat um. Darüber hinaus verfügt die Uhr noch über zwei physische Tasten auf der rechten Seite. Die obere ist einer Krone nachempfunden und erlaubt über Drehbewegungen beispielsweise auch das Scrollen in den Menüs. Ob die Drehfunktion sinnvoll ist, muss jeder oder jede selbst entscheiden. Aus unserer Sicht geht es über den Touchscreen schneller und angenehmer. Per Druck auf die Krone gelangen wir in das umfangreiche App-Menü. Allerdings sind hier nur die Symbole angezeigt, weshalb gerade zu Beginn etwas ausprobieren nötig ist. Denn nicht alle Logos sind so eindeutig wie der Wecker oder das Wetter. Die untere Taste lässt sich frei belegen, standardmäßig öffnet sie jedoch die Trainings-Auswahl. Beide Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt und reagieren zügig.
Hardware und Ausstattung
Die Ausstattung der Huawei Watch GT 3 Pro ist üppig und einer hochpreisigen Smartwatch angemessen. Nutzerinnen und Nutzer stehen über 100 Sportarten zur Wahl, hier dürften alle etwas für sich finden. Besonderen Wert legt Huawei auf Golf und Tauchen. Die Uhr zeigt unter Wasser Daten zur Dauer, zur Geschwindigkeit und Messungen zum Tiefenverlauf. Hinzu kommt der Apnoe-Trainingsmodus, der die Herzfrequenz, die Dauer des Atemhaltens und die Startzeit der Zwerchfellkontraktion aufzeichnet. Für Golfer ist der Driving-Range-Modus interessant, der den Schwung verfolgt und analysiert.
Darüber hinaus reichen die Workouts von Laufen, Wandern, Radfahren, Skifahren, Schwimmen über verschiedene Fitness-Geräte bis hin zu Aerobic, Yoga oder Pilates. Einige Disziplinen erkennt die Uhr auch automatisch, sobald wir mit den Übungen beginnen. Während des Workouts liefert die Huawei Watch GT 3 Pro die bekannten Informationen wie gelaufene Schritte, verbrannte Kalorien, Herzfrequenz oder Geschwindigkeit. Die Daten stimmen bis auf kleinere Ungenauigkeiten mit unseren Referenzmessungen überein. Sie liefern damit gute Hinweise auch für ambitioniertere Sportlerinnen und Sportler. Dank GPS-Funktion können Nutzerinnen und Nutzer ihre zurückgelegte Strecke verfolgen und sich auch an den Startpunkt zurücknavigieren lassen. Ebenfalls praktisch bei Lauftrainings ist der Laufassistent, der sich per Tastendruck zuschalten lässt und grafisch darstellt, ob man bei der derzeitigen Pace sein Ziel erreicht. Hinzu kommen Gesundheitspläne, Coachings oder selbst zusammengestellt Übungen.
Bei den Sensoren zeigt sich Huawei großzügig, die Uhr verfügt über einen Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, ein Magnetometer, ein Barometer, einen Temperatursensor und den optischen Herzfrequenzsensor auf der Rückseite. Letzterer ist das Herzstück und die Grundlage für die meisten Körperanalysen. Nutzerinnen und Nutzer werden über den Sauerstoffgehalt im Blut, ihr Stressniveau oder die Schlafqualität informiert. Auch hier machen die Messwerte auf uns einen guten Eindruck. Grundsätzlich bietet die Smartwatch auch eine EKG-App. Diese ist hierzulande jedoch noch nicht verfügbar, da sie derzeit das CE-Kennzeichnungsverfahren für Medizinprodukte durchläuft. Wann die Funktion zur Verfügung steht, ist aktuell noch nicht bekannt. Was die Uhr jetzt schon kann, ist die Erkennung von Arterienverhärtung. Dazu müssen wir für 30 Sekunden unseren Finger auf den Sensor im unteren Knopf legen. Bei uns mag das aber nicht so recht funktionieren, da der Kontakt zu schlecht ist. Inwieweit die Funktion aussagekräftige Ergebnisse liefert, können wir aber sowieso nicht überprüfen.
Abgerundet wird das Ausstattungspaket durch weitere Funktionen wie den Musikplayer oder die Schnellantwort auf eingehende Nachrichten. Zudem lassen sich Anrufe auf dem Smartphone annehmen. Dank integriertem Mikrofon und Lautsprecher können Nutzerinnen und Nutzer auch über die Uhr telefonieren. Die Gesprächs- und Klangqualität reißt keine Bäume aus, geht aber voll in Ordnung. NFC zum kontaktlosen Bezahlen ist jedoch nicht vorhanden. Das hätten wir uns zu einer vollwertigen Ausstattung noch gewünscht.
Akku
| Huawei Watch GT 3 Pro | |
|---|---|
| Displaygröße | 1,43 Zoll (3,63 cm) |
| Displayauflösung | 466 × 466 Pixel |
| Gewicht | 54 Gramm |
| Akkulaufzeit | bis zu 14 Tage |
Fazit
Uns überzeugt die Uhr im Test. Vor allem für Golfer und Taucher geht Huawei auch tatsächlich einen Schritt weiter. Aber auch in puncto Ästhetik und Verarbeitung gibt es aus unserer Sicht weniger schickere Uhren. Auch wenn die Abmessungen recht groß sind und die Huawei Watch GT 3 Pro damit sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird – aber welche Smartwatch schafft das schon? Das Display ist ebenfalls ein Highlight, es ist knackscharf und punktet dank AMOLED-Technologie durch einen hervorragenden Kontrast. Die Bedienung klappt ebenfalls, da die Apps jedoch nur als Symbole dargestellt werden, ist etwas Eingewöhnung nötig. In puncto Ausstattung vermissen wir eigentlich nur die NFC-Funktion. EKG soll nachgereicht werden, sobald die nötigen Voraussetzungen hierzulande erfüllt werden. In Verbindung mit der langen Akkulaufzeit hat Huawei eine starke Smartwatch im Angebot. Das reicht in unserem Test sogar noch knapp zu einer „sehr guten“ Wertung von 1,5.
Wertung
: Huawei Watch GT 3 Pro
Pros
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr schönes Display
- Viele Sportfunktionen
- Gute Ausstattung
- Lange Akkulaufzeit
- Einfache Bedienung
- Angenehmer Tragekomfort
Cons
- Symbole teilweise nicht eindeutig
- Recht groß
- Kein NFC
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