Powerbanks können echte Lebensretter sein, wenn der Smartphone-Akku auf Reisen zur Neige geht. Die mobilen Energiespeicher unterscheiden sich jedoch stark voneinander – gerade was die Akkukapazität betrifft. Ein spezieller Vertreter ist die Xtorm AL490 AC Power Bank Pro 41.600, die zumindest auf dem Papier ein beachtliches Energiereservoir bietet. Dafür ist die Powerbank aber auch ein echter Brocken und mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 399 Euro sehr teuer in der Anschaffung. Wir machen den Test und verraten, wie sich die Xtorm in der Praxis schlägt.
Design und Verarbeitung
Optisch wirkt die fast komplett in Schwarz gehaltene Xtorm AL490 eher schlicht. Die matte Oberfläche zieht Fingerabdrücke beinahe magisch an. Dafür überzeugt die Powerbank durch gummierte Füße an der rechten Schmal- und der Unterseite, die für einen bombensicheren Stand sorgen. Die Xtorm wurde aus robustem Kunststoff gefertigt und macht einen stabilen Gesamteindruck – auch wenn sich die Oberseite leicht eindrücken lässt. Unsere Falltests hat die Powerbank jedenfalls ohne Blessuren gemeistert. Mit Abmessungen von 222 x 160 x 52 Millimetern in Breite, Höhe und Tiefe und einem stattlichen Gewicht von 1,4 Kilogramm ist die AL490 ein echter Brocken. Wer gerne mit leichtem Gepäck reist, sollte sich also lieber nach einem anderen Gerät umsehen. Dafür eignet sich die Xtorm beispielsweise hervorragend für mehrtägige Festivals, wo Strom ein rares Gut ist.
Ausstattung und Bedienung
Der Lieferumfang der Xtorm AL490 ist gerade in Anbetracht des hohen Preises sehr dürftig ausgefallen. Neben der Powerbank befinden sich nur noch ein Netzkabel und ein Stoffbeutel in der Verpackung – USB-Ladekabel sucht man dagegen vergeblich. Dafür punktet die Powerbank durch die zahlreichen Schnittstellen. Zum Aufladen von USB-C-Geräten wie der aktuellen MacBook-Generation verfügt die AL490 über einen USB-C-Port mit einer Stromstärke von 3,1 Ampere. Hinzu kommen zwei USB-A-Ausgänge mit einer elektrischen Spannung von 5 Volt und einer Gesamtstromstärke von 3,4 Ampere. Ein Highlight sind die beiden internationalen Steckdosen, über die Geräte bis zu 220 Volt mit Strom versorgt werden können. Darüber lassen sich beispielsweise im Urlaub Rasierer oder Haartrockner betreiben. Die Steckdosen lassen sich über einen separaten Schalter ein- und ausschalten, damit keine unnötigen Energieverluste entstehen.
Hinzu kommt ein etwas träge reagierender Power-Button. Darüber lässt sich die Stromzufuhr auch unterbrechen, wenn das Smartphone noch an der Powerbank hängt. Eine digitale Ladestandsanzeige gibt den aktuellen Ladestatus in Prozent wieder. Allerdings ist die Anzeige sehr unpräzise. So vergeht viel Zeit bis die ersten 50 Prozent verbraucht sind, während die Prozentzahl in zweiten Hälfte deutlich schneller absackt.
Betrieb
Im Inneren der Xtorm AL490 befinden sich Lithium-Ionen-Akkus mit einer stattlichen Gesamtkapazität von 41.600 mAh. In der Praxis werden die Herstellerangaben jedoch nur selten erreicht, da durch Umwandlungen eine Verlustleistung entsteht. In der Regel weicht die tatsächliche Kapazität etwa zehn bis 20 Prozent von den Herstellerangaben ab. Mit den von uns gemessenen 33.500 mAh kratzt die Xtorm gerade noch an der 20-Prozent-Marke. Je nach Akkukapazität, lässt sich ein Smartphone zehn- bis 20-mal laden. Damit sollte man bei normaler Nutzung sogar einen längeren Urlaub ohne Steckdose überstehen können. Bis die Powerbank selbst komplett aufgeladen ist, vergehen mit dem beiliegenden Stromkabel gerade einmal 6 Stunden – gerade in Anbetracht der hohen Kapazität ein ausgezeichneter Wert. Um ein Android-Smartphone mit einer Akku-Kapazität von 3.200 mAh im Standby-Modus per MicroUSB komplett aufzuladen, vergehen etwa zwei Stunden – ein ordentlicher Wert. Per USB-C geht es auch nicht viel schneller: Um das Honor 9 mit einer Akku-Kapazität von ebenfalls 3.200 mAh aufzuladen, vergehen gut eineinhalb Stunden. Die internationalen Steckdosen konnten wir dagegen nur bedingt testen, da wir häufig mit Ausfällen zu kämpfen hatten. Bereits nach wenigen Sekunden schaltete sich die Powerbank automatisch ab. Nur nach einer vollen Ladung konnten wir die Elektrogeräte über einen längeren Zeitraum betreiben. Zudem macht der integrierte Lüfter mit etwa 60 Dezibel (dBa) dabei ordentlichen Krach.
Fazit
Die Xtorm AL490 AC Power Bank Pro 41.600 ist eine gute Powerbank mit einer beeindruckenden Kapazität von 41.600 mAh, von der in der Praxis etwa 33.500 mAh zur Verfügung stehen. Smartphones lassen sich – je nach Akkukapazität – damit zehn- bis 20-mal aufladen. Damit ist man auch auf längeren Reisen mit Strom versorgt, zahlt allerdings auch den Preis des hohen Gewichts und der ausladenden Abmessungen. An der Verarbeitungsqualität haben wir nichts auszusetzen. Der Lieferumfang lässt allerdings zu Wünschen übrig. Enttäuscht waren wir von den beiden internationalen Steckdosen, die sehr häufig mit Ausfällen zu kämpfen haben. Das darf bei einem Gerät dieser Preisspanne eigentlich nicht passieren.