Test: Wilfa WSPL-3B-Performance-Kaffeemaschine

Die WSPL-3B-Performance-Kaffeemaschine der norwegischen Firma Wilfa will nicht nur durch ihr äußerst schlichtes, aber geschmackvolles Design Nutzerinnen und Nutzer überzeugen, auch das Kaffeearoma soll durch eine optimal abgestimmte Brühtemperatur perfekt zur Geltung kommen. Nicht zuletzt, da die Filterkaffeemaschine mithilfe des Barista-Champion Tim Wendelboe entwickelt wurde. Wie sich die WSPL-3B-Performance in Benutzung schlägt und wo ihre Stärken und Schwächen liegen, zeigt unser Praxistest.

Design und Verarbeitung

Das Design der Wilfe WSPL-3B-Performance-Kaffeemaschine ist typisch skandinavisch: minimalistisch, modern sowie schlicht und für eine Filterkaffeemaschine schon fast filigran. Durch die nüchterne Konzeption fügt sie sich aber auch in viele Küchenzeilen gut ein. Farblich ist die Wilfa in ein mattes Schwarz getaucht, außerdem sind alle Kanten abgerundet. Spitze oder herausstehende Teile stellen wir nicht fest. Zudem besteht ein Teil der Komponenten wie der Wasserbehälter oder der Filterhalter aus Kunststoff. Der andere Teil wie Gehäuse und Kaffeekanne setzten sich aus Edelstahl oder aus wärmespeicherndem Glas zusammen. Was die Haptik betrifft, fühlen sich alle Teile der WSPL-3B-Performance hochwertig an und sitzen fest an den jeweiligen Elementen. Mit Abmessungen von 34 Zentimetern in der Länge, 17 Zentimetern in der Breite und 35 Zentimetern in der Höhe bewegt sich die Kaffeemaschine im Normalbereich und sollte in alle Standardküchen passen.

Bedienung

Der Ein-/Aus-Schalter blinkt zweimal auf wenn das Gerät bereit ist.

Die Wilfa WSPL-3B-Performance-Kaffeemaschine lässt sich intuitiv aufbauen und auch genauso einfach bedienen. Die Anleitung ist dafür nicht notwendig, ein Blick in diese ist vor dem ersten Gebrauch für die Nutzerinnen und Nutzer jedoch trotzdem ratsam. Denn bei erstmaliger Verwendung muss zunächst 1,25 Liter frisches Wasser durch die Filtermaschine laufen, ohne dabei Filter oder gemahlenen Kaffee zu verwenden. Danach können Nutzerinnen und Nutzer auch schon einen Kaffeefilter in den entsprechenden Halter setzen und diesen mit Kaffee befüllen. Wilfa selbst schreibt dazu in der Anleitung, mit der Pulvermenge bei den ersten Brühvorgängen zu experimentieren, um die persönlich optimale Menge herauszufinden. In unserem Praxistest halten wir uns allerdings an die vom Hersteller empfohlenen Wasser- und Kaffeemengen.

Zubereitung

Zunächst schließen wir die Maschine an den Strom an und betätigen den Ein-/Aus-Schalter. Dann blinkt der Startschalter zweimal auf und ein Piepton ist zu hören. Beim ersten Brühvorgang füllen wir den Wasserbehälter mit der maximalen Wassermenge von 1,25 Liter (was circa acht Tassen Kaffee ergibt) und nehmen 75 Gramm gemahlenen Kaffee. Danach stellen wir die Durchflussregelung anhand des Reglers, welcher sich unterhalb des Filterhalters befindet, auf 1,25 Liter und drücken einmal den Startschalter. Wir nehmen an, dass die Durchflussregelung standardgemäß immer auf die Wassermenge eingestellt wird, die auch genutzt wird. Wilfa gibt Nutzerinnen und Nutzern den Hinweis, die Durchflussregelung auch selbst bestimmen zu können.

Während des Brühvorgangs stellen wir fest, dass am oberen Teil der Maschine, wo das Brühwasser in den Filterhalter hineinläuft, sich nach einer Zeit ein aufschäumendes und blubberndes Kaffeepulver-Wasser-Gemisch ansammelt. Das gleiche Problem stellen wir bei 1 Liter und 60 Gramm Kaffee fest. Das sieht im Nachhinein unschön aus und Nutzerinnen und Nutzer müssen nach jeder Kaffeezubereitung die Maschine säubern. Bei 750 Millilitern und 45 Gramm Kaffee tritt das Problem im Praxistest jedoch nicht auf. Womöglich tritt das Aufschäumen nur dann auf, wenn mehr Kaffeepulver verwendet wird. Unsere zusätzliche Vermutung: Der Abstand vom Brühwasseraustritt zum Filterhalter ist eventuell zu knapp bemessen, sodass bei viel Kaffeepulver und viel Wassermenge das beobachtete Problem entsteht. In der Gebrauchsanleitung steht, dass sich auf allen Teilen, die in Kontakt mit Kaffee stehen, Rückstände bilden können. Außerdem sollen Nutzerinnen und Nutzer den Filterhalter, die Kanne und den Kannendeckel regelmäßig reinigen. Allerdings finden wir, dass das aufschäumende Kaffeepulver ein wenig zu viel ist, da nach jedem Gebrauch eine Reinigung vorzunehmen ist.

Nach einem Brühvorgang wechselt die Maschine in einen Warmhaltezustand für 40 Minuten, danach schaltet sie sich automatisch aus. Bei Bedarf können Nutzerinnen und Nutzer die Kaffeemaschine aber jeder Zeit schon früher ausschalten. Ein akustisches Signal, welches das Ende der Kaffeezubereitung signalisiert, ist nicht vorhanden. Ein praktischer Tropfstopp ist direkt an der Durchflussregelung integriert. Durch das Verstellen des Reglers nach rechts wird der Tropfstopp aktiviert. Dann fallen nach dem Brühen nur noch vereinzelt Tropfen auf die Warmhalteplatte. Das ist aber akzeptabel, da es nur direkt nach der Kaffeezubereitung und beim erstmaligen Herausnehmen der Kanne auftritt.

Brühzeit

Ein praktischer Tropfstopp wird manuell an der Durchflussregelung eingestellt.

Wilfa gibt eine Brühzeit zwischen 4 bis 6 Minuten an. Wir messen daraufhin mit der Stoppuhr die Zeit. Bei 1,25 Liter Wasser ist der Brühvorgang nach etwas über fünf Minuten beendet, bei 1 Liter nach circa 4 Minuten und 30 Sekunden. Bei 750 Millilitern ist der Kaffee in 3 Minuten 40 Sekunden gebrüht. Auch wenn eine größere Menge an Kaffee gekocht wird, müssen Nutzerinnen und Nutzer also nicht allzu lange warten.

Reinigung

Der Filterhalter und die Kaffeekanne mit Deckel lassen sich leicht unter lauwarmem Wasser mit etwas Spülmittel reinigen. Die Teile sind zusätzlich spülmaschinengeeignet. Der Wasserbehälter ist dagegen nicht für die Spülmaschine bestimmt. Mit einem handelsüblichen Entkalker wird die Maschine entkalkt. Nutzerinnen und Nutzer können aber auch Reinigungstabletten für Kaffeemaschinen verwenden. Hier einfach der Wasserbehälter bis zum Maximum mit Wasser befüllen und Entkalker oder Reinigungstabletten hinzugefügt. Dann wird das Wasser durch die Maschine durchgelassen und schon ist diese wieder gesäubert.

Geräusch- und Geruchsentwicklung

Bei erstmaliger Benutzung der Wilfa WSPL-3B-Performance-Kaffeemaschine riecht der Raum stark künstlich. Wie schon vorab beschrieben, sollen Nutzerinnen und Nutzer die Maschine vor dem ersten Gebrauch einmal mit klarem Wasser durchspülen. Durch die enorme Geruchsentwicklung führen wir den Vorgang jedoch zweimal durch, um einer möglichen Geschmacksverfälschung vorzubeugen. Auch nach mehrmaliger Verwendung entwickelt die Warmhalteplatte noch immer Gerüche. Positiver bewerten wir die Geräuschentwicklung. Die Maschine blubbert und zischt während des Brühvorgangs, was wir aber keineswegs als zu laut empfinden.

Geschmack

Für den Geschmackstest verwenden wir herkömmliche Kaffeebohnen. Der Kaffee hat nach dem Brühvorgang eine angenehme Trinktemperatur von 65,8 Grad. Das Getränk ist recht stark, schmeckt aber sehr vollmundig und aromatisch. Nutzerinnen und Nutzer, die zu starken Kaffee nicht mögen, empfehlen wir etwas weniger Kaffeepulver, wie es auch der Hersteller empfiehlt, zu verwenden. Unnatürliche Geschmäcker durch verbautes Metall und Kunststoff schmecken wir nicht heraus.

Fazit

Die WSPL-3B-Performance ist eine gute Filterkaffeemaschine. Pluspunkte bekommt das Gerät nicht nur durch das moderne Aussehen und die verwendeten hochwertigen Materialien. Die intuitive Bedienung und die schnelle Brühzeit sind ebenso ausschlaggebend. Schwächen zeigen sich jedoch beim Thema Geruchsentwicklung und dass sich etwas zu viel aufschäumendes Kaffeepulver aus dem Filterhalter während des Brühvorgangs bildet. Wer aber Wert auf ordentlich gebrühten Kaffee legt, eine gute Qualität der Materialien schätzt und zugleich auch eine Vorliebe für minimalistisches norwegisches Design hat, für den ist die Wilfa Performance sicher die richtige Wahl. Die Kosten belaufen sich zwischen 220 Euro und 250 Euro, was für eine Filterkaffeemaschine nicht gerade günstig ist.

Wertung

: Wilfa WSPL-3B-Performance-Kaffeemaschine

Wilfa WSPL-3B-Performance-Kaffeemaschine
  1. Design und Verarbeitung
    1,4
    • Bedienung und Handhabung
      2,0
      • Zubereitung und Ausstattung
        2,0
        • Geschmack
          1,5
          • Geräusch- und Geruchsentwicklung
            2,8

            Pros

            • Modernes Design
            • Hochwertige Materialien
            • Intuitive Verwendung
            • kruze Brühzeit
            • Praktischer Tropfstopp

            Cons

            • Abstand Brühwasser-Austritt und Filterhalter zu knapp
            • Starke anhaltende Geruchsentwicklung der Warmhalteplatte
            • Hohe Anschaffungskosten