Bereits im Test zum ViewSonic M2 waren wir von den kompakten Abmessungen des LED-Beamers bei der gebotenen Leistung sehr angetan. In puncto Größe setzt der Hersteller beim M2e sogar noch einmal einen drauf beziehungsweise eher drunter und schrumpft das Gerät noch einmal. Ob auch die restliche Darbietung überzeugt, klären wir im Test.
Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
Die Verarbeitungsqualität gibt ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Die Seitenwände bestehen aus einem Guss und schließen perfekt mit der Oberseite ab. Wir spüren am Übergang nicht den Hauch eines Grats oder einer Unebenheit – perfekt. Die Kanten sind sehr sauber verarbeitet, Produktionsrückstände oder ähnliches sind nicht vorhanden. Das gleiche gilt für auffällig große Spaltmaße. Die drei kleinen Standfüße sind leicht gummiert und sorgen für einen guten Halt. Zwar lässt sich der Projektor noch problemlos verschieben, allerdings bringen ihn versehentliche Stöße oder andere Erschütterungen nicht gleich ins Wanken. Dank entsprechendem Gewinde lässt sich der Projektor auch auf einem Stativ montieren.
Bedienung und Ausstattung
Der ViewSonic M2e eignet sich auch hervorragend für Beamer-Einsteiger, was vor allem an der sehr einfachen Einrichtung liegt. Einfach das mit knapp 2 Metern angenehm lange Stromkabel verbinden und die Start-Taste auf der Rückseite betätigen. Das Netzteil hat es nicht ins Gehäuse geschafft, was bei den kompakten Abmessungen aber niemanden verwundern dürfte und keinen Anlass zur Kritik gibt. Neben der Power-Taste befindet sich eine kleine Status-LED. Diese leuchtet im Betrieb grün, im Standby-Modus rot. Da die Leuchte sehr dezent gehalten ist, stört sie auch im komplett abgedunkelten Raum nicht. ViewSonic verwendet das Android-Betriebssystem von Google, ein Gmail-Account ist für die Installation jedoch nicht notwendig. Wer die Netzwerkfunktionen verwenden möchte, muss das Gerät nur noch mit seinem heimischen WLAN verbinden und schon kann es losgehen – einfacher geht es wirklich nicht.
Direkt nach dem Start passt der Projektor die Schärfe eigenständig an, auch hier müssen Nutzer also nicht selbst Hand anlegen. Das Schärfeziehen klappt in der Praxis sehr gut, sollte es einmal doch nicht funktionieren, lässt sich der Vorgang über eine Taste auf der beiliegenden Fernbedienung auch manuell anstoßen. Über einen ausklappbaren, stufenlosen Standfuß bewegt der Nutzer das Bild auf Wunsch nach oben. Den dadurch entstehenden Trapezeffekt gleicht die integrierte Keystone-Korrektur sehr sauber und schnell aus. Der Standfuß ist dementsprechend eine adäquate Aufstellmöglichkeit, falls die Bedingungen keine andere Möglichkeit zulassen. Zudem lässt sich der ViewSonic M2e auch über Kopf beispielsweise an die Decke hängen. Dazu einfach im Einstellungsmenü die entsprechende Option wählen. Auch Rückprojektion ist möglich.
Wie bereits erwähnt, bietet der M2e einige WLAN-Optionen. War beim Vorgänger dazu noch ein spezieller WiFi-Dongle nötig, ist das Modul erfreulicherweise jetzt gleich integriert. Über das Portal Aptoide stehen einige Anwendungen wie Netflix, Amazon Prime Video oder Spotify zur Verfügung. Die Anwendungen sind jedoch häufig nicht für die komfortable Bedienung mit der Fernbedienung ausgelegt, sondern benötigen eine Maus. Über den integrierten USB-TypA-Anschluss lässt sich die Peripherie problemlos per Plug & Play verbinden, ganz perfekt ist die Lösung allerdings trotzdem nicht. Zudem hätten wir uns eine noch etwas breitere App-Auswahl gewünscht. Befinden sich Smartphone und Projektor im selben Netzwerk, erlaubt der M2e auch die Steuerung über die kostenlose ViewSonic-CastSender-App. Über den Touchscreen geht die Navigation durch die aufgeräumte Benutzeroberfläche zwar noch etwas komfortabler von der Hand, mit der Fernbedienung klappt es aber ebenfalls reibungslos. Hier regelt der Nutzer unter anderem die Lautstärke, passt die Bildeinstellungen an, schaltet die Eingangsquellen durch oder aktiviert die Bluetooth-Funktion. Der Schalter liegt sehr angenehm in der Hand, die Tasten reagieren präzise und zügig. Abgesehen von der Power-Taste spendiert ViewSonic dem Gerät selbst keine weiteren Knöpfe.
Trotz der kompakten Abmessungen bietet der M2e zahlreiche Eingangsquellen. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Blu-ray-Player oder aktuelle Spielekonsolen lassen sich über den HDMI-HDCP 2.2-Anschluss verbinden. Zudem stehen dem Nutzer noch ein USB-C-Anschluss, eine USB-A-3.0-Schnittstelle und ein MicroSD-Kartenslot zur Verfügung. Per USB-C verbindet der Nutzer beispielsweise sein kompatibles Notebook mit dem beiliegenden USB-C-auf-USB-C-Kabel. Wer nicht von einer Steckdose abhängig sein möchte, kann den Projektor auch mit einer Powerbank betreiben.
Bild- und Tonqualität
Wie beim Vorgänger verwendet der Hersteller die LED-Technologie. Gerade dafür und in Anbetracht der kompakten Abmessungen hinterlässt die Bildqualität einen ausgezeichneten Eindruck. Dank nativer Full-HD-Auflösung ist die Darstellung scharf. Wer das Maximum an Bildschirmdiagonale herausholen möchte, darf sich immer noch über eine sehr gute Darstellung freuen, muss dann allerdings an Kanten teilweise mit einer leichten Treppchenbildung leben. Bewegungen stellt der Beamer angenehm flüssig dar. Selbst bei Fußballübertragungen stellen wir keine Nachzieheffekte oder ähnliches fest. War beim Vorgänger durch die Berechnung von Zwischenbildern noch ein leichter Soap-Effekt erkennbar, so wirkt das Geschehen auf uns beim M2e jetzt absolut natürlich.
ViewSonic gibt die Helligkeit mit 1.000 Lumen an. Damit ist der Hersteller aus unserer Sicht jedoch recht konservativ. In der Praxis punktet der Beamer durch eine sehr helle Darstellung. Selbst in einem durch Kunstlicht voll erhellten Raum ist die Projektion noch erkennbar. Der Nutzer muss auch nicht unbedingt die Jalousien schließen, aber natürlich liefert der M2e die volle Farbbrillanz in einem abgedunkelten Zimmer. Dann spielt der ViewSonic ganz groß auf. Laut dem Hersteller deckt er 125 Prozent des Rec.709-Farbraums ab. Gerade im TV-Preset sind die Farben sehr kräftig und leuchtstark, was uns vor allem bei Blau auffällt. Das dürfte aber natürlich nicht allen gefallen, allerdings bietet der Beamer noch weitere Voreinstellungen. Wer möchte, kann auch alle Einstellungen selbst treffen. Hauttöne meistert der Projektor ausgezeichnet und gibt diese natürlich dezent ohne übertriebenes Leuchten wieder. Komplett schwarze Inhalte gehen leicht ins Gräuliche über, was aber leicht zu verschmerzen ist. Insgesamt hinterlässt der Kontrast vor allem für einen LED-Beamer einen ausgezeichneten Eindruck.
ViewSonic M2e | |
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Typ: | LED-Mini-Beamer |
Auflösung | Full HD (1920 x 1080) |
Helligkeit: | 1.000 Lumen |
Lampenlebensdauer | 30.000 Std. |
Wie bereits beim Vorgänger stammen die beiden 3-Watt-Lautsprecher von harman/kardon. Die Zusammenarbeit mit den Klangexperten macht sich definitiv bezahlt. Die Boxen liefern einen angenehm klaren Sound, weshalb sie eine echte Alternative zu einer externen Lösung darstellen. Auch bei höheren Lautstärken stellen wir keine Störgeräusche oder Verzerrungen fest. Per Bluetooth lassen sich jedoch beispielsweise auch Soundbars mit dem Projektor verbinden, die den Klang noch einmal deutlich aufwerten können.
Lautstärke und Stromverbrauch
Die Lautstärke hält sich in Grenzen, auch wenn der Projektor ein konstantes Rauschen von sich gibt. Doch selbst nach einer Stunde im Dauerbetrieb liegt der Geräuschpegel nur knapp über 40 Dezibel (dBa). Damit stört er den Filmgenuss nicht und auch ein normales Gespräch ist noch problemlos möglich. In puncto Stromverbrauch zeigt sich der Beamer genügsam. Nach 90 Minuten zeigt unser Stromzähler gerade einmal 0,1 kWh Verbrauch. Hier macht sich die Verwendung der LED-Technologie bezahlt. Laut Hersteller punktet das Gerät deswegen auch durch eine lange Lampenlebensdauer von bis zu 30.000 Stunden im Normal-Modus.
Fazit
Mit dem ViewSonic M2e liefert der Hersteller ein überzeugendes Gesamtpaket ab. Ein großer Vorteil sind die kompakten Abmessungen und das niedrige Gewicht. Damit eignet sich der Projektor auch perfekt für den mobilen Einsatz bei Präsentationen. Aber auch im Haus ist der Einsatzort schnell gewechselt. Zumal der Beamer wichtige Einstellungen wie Schärfe und Trapezkorrektur eigenständig nach dem Starten vornimmt. Die Bedienung geht insgesamt gut von der Hand und ist schnell verinnerlicht. Das integrierte WLAN-Modus ist ein weiterer Vorteil, allerdings hätten wir uns eine etwas breitere App-Auswahl gewünscht, was in Zukunft über Updates aber noch kommen kann. Gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen ist die Bildqualität wirklich hervorragend und auch der niedrige Geräuschpegel trübt den Filmgenuss nicht. Wie bereits beim Vorgänger können wir eine klare Kaufempfehlung aussprechen.