Test: ViewSonic M2 LED-Beamer

Die Fläche des ViewSonic M2 ist kleiner als ein DIN-A4-Blatt. Trotzdem soll der LED-Beamer dank nativer Full-HD-Auflösung und SuperColor+-Technologie ein ausgezeichnetes Bild auf die Leinwand zaubern. Das wollen wir uns im Test einmal näher ansehen und klären zusätzlich, ob Verarbeitung, Bedienung, Stromverbrauch und Ausstattung ebenfalls stimmen.

Design und Verarbeitungsqualität

Die Fläche des ViewSonic M2 ist quadratisch gehalten, somit misst der Beamer 22 Zentimetern in Tiefe und Breite. Damit sollte er auf jedem Tisch Platz finden, sei dieser auch noch so klein. Mit eingeklapptem Standfuß kommt noch eine Höhe von knapp 5 Zentimetern hinzu. Auch hier ist der ViewSonic also ganz klar im unteren Drittel angesiedelt. Mit seinen stark geschwungenen Ecken macht das Gerät unserer Meinung nach auch Optisch einiges her. Die Seitenwände aus einem Guss sind mit einem Kupferfarbton überzogen. Ober- und Unterseite sind überwiegend in Schwarz gehalten. Das matte Finish ist nicht anfällig für unschöne Fingerabdrücke.

Die Verarbeitungsqualität hinterlässt ebenfalls einen positiven Gesamteindruck. Der verwendete Kunststoff ist robust, lässt sich nicht eindrücken und schützt somit das gekonnt das Innenleben des Projektors vor Stößen. Ein echtes Highlight sind die äußert sauber verarbeiteten Kanten. Produktionsrückstände sucht man vergeblich, an den Übergängen der einzelnen Bauteile fühlen wir nicht den Hauch eines Grats – perfekt. Somit muss der Nutzer auch keine Angst vor großen Spaltmaßen haben, in denen sich Staub und Schmutz ablagern kann. Drei gummierte Standfüße garantieren einen sicheren Halt. Wer den Projektor verschieben möchte, muss etwas Kraft aufwänden. Somit bringen ihn versehentliche Stöße nicht gleich ins Wanken. Dank entsprechendem Gewinde lässt sich der Projektor auch auf einem Stativ montieren.

Bedienung und Ausstattung

ViewSonic M2
Die Power-Taste befindet sich wie alle Anschlüsse auf der Rückseite.

Die Einrichtung des ViewSonic M2 könnte einfacher nicht sein. Einfach das beiliegende Stromkabel verbinden und den Power-Knopf auf der Rückseite betätigen. Die Strippe ist mit 2 Metern recht lange gehalten, das Netzteil hat es jedoch nicht mehr ins Gehäuse geschafft. Das ist aufgrund der kompakten Abmessungen allerdings auch nicht verwunderlich und weiter schlimm. Sobald der Projektor hochfährt leuchtet die kleine Status-LED neben dem Power-Button blau, befindet sich das Gerät im Standby-Modus erstrahlt sie in Rot. Das Licht ist jedoch angenehm dezent und stört im Dunkeln nicht.

Praktischerweise muss der Nutzer die meisten Einstellungen nicht selbst vornehmen. Der Projektor passt die Schärfe eigenständig an. Selbst einen Ortwechsel erkennt der Projektor sofort und regelt dementsprechend nach – beeindruckend. Damit legen wir den M2 gerade Beamer-Neulingen ans Herz. Die Keystone-Korrektur gleich den Trapez-Effekt sauber aus, wenn der ViewSonic aufgrund des stufenlosen Standfußes schräg nach oben zeigt. Die beste Bildqualität erhält der Nutzer zwar, wenn der Projektor flach auf dem Untergrund liegt, der Standfuß ist jedoch ebenfalls eine adäquate Aufstellmöglichkeit, falls es die Bedingungen keine andere Möglichkeit zulassen. Bei Szenenübergängen in Filmen oder Serien ist das Trapez jedoch deutlich sichtbar und reißt etwas aus dem TV-Vergnügen heraus.

ViewSonic M2
Der Standfuß lässt sich stufenlos einstellen.

Wer möchte, kann den M2 während der Installation kabellos in das heimische Netzwerk integrieren. Dazu liegt bereits der passende WiFi-Dongle bei, der unter einer Abdeckung an der Unterseite Platz findet. Dann bietet der Projektor beispielsweise direkten Zugang auf Apps wie Twitch oder Spotify. Befinden sich Smartphone und Beamer im gleichen Netzwerk ist die Steuerung über die kostenlose ViewSonic vCastSender-App möglich. Über den Touchscreen geht die Bedienung zwar noch etwas komfortabler von der Hand. Dank aufgeräumter und übersichtlicher Menüs klappt die Bedienung mit der beiliegenden Fernbedienung ebenfalls reibungslos. Bis auf die Power-Taste befinden sich keine Knöpfe am Projektor selbst. Der Nutzer sollte also immer darauf achten, ein paar AAA-Ersatzbatterien zur Hand zu haben. Über die Fernbedienung passt er beispielsweise die Lautstärke an, startet die automatische Schärfeeinstellung oder schaltet die unterschiedliche Eingangsquellen durch.

Apropos Eingangsquellen: In diesem Bereich hat sich ViewSonic ebenfalls nicht lumpen lassen. Neben HDMI HDCP 2.2 stehen dem Nutzer noch ein USB-C-Anschluss, eine USB-A-3.0-Schnittstelle und ein MicroSD-Kartenslot zur Verfügung. Über die beiden letztgenannten lässt sich der Projektor direkt mit verschiedenen Dateiformaten wie AVI, MKV, MPEG oder MP4 füttern. Aber auch die gängigen Office-Programme wie DOC, PPT, XLS oder PDF werden unterstützt. Somit eignet sich der Projektor gleichermaßen für den Heimkino- und den Office-Betrieb. Per USB C verbindet der Nutzer beispielsweise sein Smartphone mit dem beiliegenden USB C auf USB C-Kabel. Wer nicht von einer Steckdose abhängig sein möchte, verbindet darüber eine Powerbank und betreibt den Beamer so mit Energie.

Bild- und Tonqualität

ViewSonic M2
Die Bildqualität ist gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen beachtlich.

Die Bildqualität des ViewSonic M2 überzeugt uns im Test fast durch die Bank. Gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen und der Verwendung der LED-Technik spielt der Projektor ganz vor mit. Das Full-HD-Bild ist ausgesprochen scharf und Bewegungen laufen flüssig ab, ohne das die Brillanz verloren geht. Allerdings merkt man bei den Bewegungen, dass der ViewSonic Zwischenbilder berechnet, um diese noch flüssiger erscheinen zu lassen. Dadurch ergibt sich ein minimaler Soap-Effekt, der uns jedoch nicht weiter stört. Abschalten lässt sich die Funktion allerdings nicht.

ViewSonic gibt die Helligkeit mit 500 ANSI Lumen an. Damit ist der Hersteller jedoch recht konservativ, in der Praxis liegt die Helligkeit sogar noch ein Stück darüber. Wer möchte, kann den Projektor auch bei geöffneten Jalousien verwenden, das Bild ist noch gut zu erkennen. Die volle Farbbrillanz liefert das Gerät jedoch in einem abgedunkelten Zimmer. Und die Farben sind wirklich nicht von schlechten Eltern. Laut ViewSonic deckt der Projektor 125 Prozent des Rec.709-Farbraums ab. Das macht sich in der Praxis bemerkbar. Die Farben sind sehr kräftig und leuchtstark, was uns vor allem bei Blau auffällt. Erfreulich: Hauttöne meistert der Projektor ausgezeichnet und gibt diese natürlich dezent ohne übertriebenes Leuchten wieder. Komplett schwarze Inhalte gehen leicht ins gräulich über, was aber leicht zu verschmerzen ist. Insgesamt hinterlässt der Kontrast vor allem für einen LED-Beamer einen ausgezeichneten Eindruck. Über das entsprechende Menü wählt der Nutzer aus verschiedenen Presets die für ihn passende Farbeinstellung. Natürlich lassen sich die Farben aber auch noch im Detail regeln. Wir sind mit den Standardwerten jedoch in der Regel zufrieden.

ViewSonic M2
Typ:LED-Mini-Beamer
Auflösung:Full HD (1920 x 1080)
Helligkeit:500 Lumen
Kontrastverhältnis:3000000:1
Die projizierte Diagonal liegt immer etwas unter dem Abstand des Beamers zur Leinwand. Soll heißen: Für ein 80-Zoll-Bild (203 Zentimeter) muss der ViewSonic knapp 220 Zentimeter entfernt stehen, bei 100 Zoll (254 Zentimeter) sind es 270 Zentimeter. Das Verhältnis geht absolut in Ordnung, auch wenn es sich beim M2 definitiv nicht um einen Kurzdistanz-Beamer handelt. HDR wird unterstützt, unsere PlayStation 4 Pro beispielsweise springt beim Starten eines Spiels direkt in das entsprechende Einstellungsmenü. Wer möchte, kann auch 3D-Inhalte über den ViewSonic wiedergeben. Die entsprechenden Brillen befinden sich jedoch nicht im Lieferumfang.

Die beiden integrierten 3-Watt-Lautsprecher stammen von den Klangspezialisten von harman/kardon. Die kleinen Boxen liefern einen durchaus überzeugend klaren Sound ohne Störgeräusche oder Verzerrungen. In puncto Lautstärke und Räumlichkeit stoßen sie aber natürlich an ihre Grenzen. Per Bluetooth lassen sich jedoch beispielsweise auch Soundbars mit dem Projektor verbinden, die den Klang noch einmal deutlich aufwerten können.

Lautstärke, Temperatur und Stromverbrauch

Die Lautstärke hält sich stark in Grenzen. Selbst nach einer Stunde Dauerbetrieb messen wir maximal 40 bis 45 Dezibel. Damit ist der Projektor bei genauem Lauschen zwar zu hören, im normalen Betrieb aber fast nicht. Die Temperatur an der Hinterseite liegt ebenfalls bei knapp 40 Grad Celsius. Somit erwärmt sich der ViewSonic zwar deutlich, es sind allerdings keine beunruhigenden Werte. In puncto Stromverbrauch zeigt sich der Beamer moderat. Nach einer Stunde Dauerbetrieb zeigt der Stromzähler 0,1 kWh.  

Fazit

Der ViewSonic M2 ist ein sehr guter LED-Projektor. Für die erbrachte Leistung ist der Beamer immer noch sehr kompakt und damit auch schön mobil. Design und Verarbeitungsqualität stimmen ebenfalls. In puncto Schnittstellen haben wir ebenfalls nicht viel zu meckern. Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden, per WLAN und Bluetooth lässt sich der M2 auch kabellos vernetzen. Die Bildqualität hinterlässt einen überzeugenden Eindruck, vor allem die gute Detailzeichnung und die Farbdarstellung punkten. Dabei arbeitet das Gerät angenehm leise und benötigt auch nicht allzu viel Strom.

Wertung

: ViewSonic M2

ViewSonic M2
  1. Verarbeitungsqualität
    1,5
    • Handhabung
      1,5
      • Ausstattung
        1,6
        • Bild und Ton
          1,5
          • Strom, Lautstärke, Wärme
            1,5

            Pros

            • Kompakte Abmessungen
            • Stufenloser Standfuß
            • Keystone-Korrektur
            • Automatische Schärfeanpassung
            • Viele Anschlüsse
            • Sehr gutes Bild
            • Leiser Betrieb
            • Recht stromsparend

            Cons

            • Nur eine Taste am Gerät selbst
            • Farben teilweise etwas zu kräftig