True-Wireless-Kopfhörer schenken dem Nutzer ein Stück Freiheit und werden daher immer beliebter. Es ist einfach verlockend, völlig auf störende Kabel zu verzichten. Diesem Trend folgt auch der schwedische Hersteller Urbanista mit dem Modell Tokyo. Die In-Ear-Kopfhörer sind mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 119 Euro im mittleren Segment angesiedelt. Wir machen den Test und überprüfen, wie sich die mobilen Begleiter in Sachen Design, Bedienung, Ausstattung und Klang schlagen.
Verarbeitungsqualität und Tragekomfort
Für True-Wireless-Kopfhörer sind die Urbanista Tokyo angenehm kompakt ausgefallen. Naturgemäß ragt auch hier der Körper deutlich aus dem Ohr heraus, mit Abmessungen von 1,5 x 2,3 x 1 Zentimetern in Breite, Höhe und Tiefe sind allerdings auch deutlich ausladendere Modelle erhältlich. An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu kritteln. Die Körper wurden aus robustem Kunststoff gefertigt und mit einer matten Oberfläche versehen. Damit können unschöne Fingerabdrücke dem Urbanista Tokyo nichts anhaben.Zudem bringt er gerade einmal 4,5 Gramm pro Ohrstück auf die Waage und ist damit erfreulich leicht ausgefallen, was direkt dem Tragekomfort zu Gute kommt. Selbst nach zwei Stunden stört das Gewicht den Hörgenuss nicht. In puncto Sitz gibt die Bauform keine Grenzen vor. Auf Produktbildern zeigt der Körper zumeist nach vorne, wir empfanden es im Test allerdings am angenehmsten, wenn das Gehäuse nach oben gerichtet ist. Hier kann jeder Nutzer seine individuell bevorzugte Variante herausfinden. Das Gleiche gilt für die Kunststoffohrpolster. Davon befinden sich vier Paar in unterschiedlichen Größen im Lieferumfang.
Die Urbanista Tokyo sind ohrabschließend, wodurch ein gewisser Druck im Gehörgang entsteht. Wir haben diesen aber während der gesamten Testphase nicht als störend empfunden. Die Kopfhörer lassen sich auch problemlos über einen längeren Zeitraum verwenden. Durch den festen Sitz halten sie auch bei ruckartigen Kopfbewegungen oder beim Sport bombenfest. Der IPX4-Spritzwasserschutz sorgt dafür, dass der die In Ears auch schweißtreibende Tätigkeiten unbeschadet überstehen.
Handhabung und Ausstattung
Die Bedienung der Urbanista Tokyo geht sehr einfach von der Hand. Das liegt vor allem an dem großzügig bemessenen Knopf an jedem Ohrstöpsel. Dieser nimmt die gesamte Front des Gehäuses ein und lässt sich damit problemlos betätigen. Allerdings ist der Druckpunkt unserer Meinung etwas zu fest. Das ist vor allem dann störend, wenn sich die Kopfhörer im Ohr befinden und ein deutlicher Druck im Gehörgang zu spüren ist. Da beide Tasten mehrfach belegt sind, ist die Handhabung nicht selbsterklärend. Die beiliegende (englische) Anleitung gibt hier jedoch schnell Aufschluss. So lassen sich die Tokyo beispielsweise ein- und ausschalten, indem der Nutzer beide Knöpfe gleichzeitig für zwei Sekunden hält. Schade: Die Lautstärke lässt sich nicht direkt am Kopfhörer regeln. Dafür lassen sich durch zweimaliges Drücken des rechten Ohrhörers die Sprachassistenten Siri (iOS) oder Google Assistant (Android) starten.
Bluetooth liegt in der Version 4.2 vor und ist damit nicht mehr ganz aktuell, was aber nicht weiter schlimm ist. Allerdings ist die Verbindung nicht immer stabil. Gerade wenn sich das Smartphone in der Hosentasche befindet, hatten wir hin und wieder mit Abbrüchen und Störungen zu kämpfen. Dafür könnte die Kopplung mit anderen Geräten nicht einfacher sein. Sobald sich die Urbanista außerhalb ihrer Ladeschale befinden, schalten sie eigenständig in den Pairing-Modus und lassen sich problemlos mit Smartphone und Kollegen koppeln. Apropos Ladeschale: Diese dient auch als mobiler Energiespeicher. Nach etwa zwei Stunden an der Steckdose erlischt die rote Status-LED an der Box und sie ist komplett aufgeladen. Mit einer Ladung lassen sich die In Ears bis zu drei Mal komplett mit Strom versorgen. Urbanista gibt die Akkulaufzeit mit bis zu drei Stunden an. Im Test hielten die Tokyo sogar 10 Minuten länger durch. Der rechte Ohrstöpsel weißt den Nutzer mit einer kurzen Sprachnachricht darauf hin, dass der Strom bald zur Neige geht. Bis die Kopfhörer komplett geladen sind, vergehen in etwa eine Stunde und zehn Minuten.
Klangqualität
Urbanista Tokyo | |
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Kopfhörertyp: | True-Wireless-Kopfhörer |
Signalübertragung: | Bluetooth |
Akkulaufzeit: | 3:10 h |
Frequenzgang: | 20 - 20.000 Hz |
Im Klassikbereich schaffen es die Urbanista, eine überraschend breite Klangbühne zu erzeugen. Die verschiedenen Instrumente lassen sich gut im Raum orten und werden sauber abgebildet. Zudem überzeugen die Hörer mit einer guten Durchhörbarkeit und gehen von den leisen Tönen bis zum pompösen Finale ordentlich mit. Hier macht sich die fehlende Brillanz – gerade im Hochtonbereich – jedoch am stärksten bemerkbar und so geht manche Feinheit der Aufnahme verloren. Bei Rock lassen sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten dann wieder nichts zu Schulden kommen. Die metallischen Gitarren bilden die beiden 4-mm-Treiber präzise ab. Zudem kommt den In Ears wieder ihr breites Panorama zu Gute. Die Stimmwiedergabe ist recht klar auch wenn Sibilanten und Atemgeräusch leicht überbetont werden.
Fazit
Die Urbanista Tokyo sind gute True-Wireless-Kopfhörer. Uns haben die In Ears vor allem durch ihren hervorragenden Tragekomfort überzeugt. Die beiden Ohrstücke sind extrem leicht und sitzen auch beim Sport bombenfest. Die Bedienung geht ebenfalls gut von der Hand, auch wenn der Druckpunkt der beiden großen Tasten etwas zu fest ist. Klanglich reißen die Tokyo zwar keine Bäume aus, machen insgesamt aber eine ordentliche Figur und fühlen sich dank der neutralen Abmischung in so gut wie allen Genres wohl. Etwas enttäuscht waren wir von den hin und wieder auftretenden Verbindungsabbrüchen.
So testen wir Bluetooth-Kopfhörer.