Er ist einer, der Spaß macht: Ultrasone lässt den Performance 840 mit den Bass-Muskeln spielen und gibt dem Hörer reichlich Druck auf die Ohren. Das geschlossene, ohrumschließende Modell zeigt aber, dass kräftige Bässe nicht in tiefem Matsch enden müssen.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Ausstattung
Der Performance 840 (kurz: P840) kommt mit einem Achtelzoll- und einem Viertelzoll-Klinkenkabel. Damit sich nichts aus Versehen löst, bekommt das Ende an der Ohrmuschel eine kleine Drehung zum Arretieren mit. Für den Transport liegt eine praktische Stoffhülle mit Reißverschluss bei. Obendrauf gibt es ein Heftchen, das unter anderem die S-Logic-Plus-Technologie erklärt: Die Treiber der P840 strahlen den Schall nicht direkt in Richtung des Gehörgangs ab. So regen sie die Reflexionen und Resonanzen der Ohrmuschel mit an. Das macht den Klang etwas indirekter und integriert einen Teil der für jedes Ohr spezifischen Klangeigenschaften. Einerseits verbessert das die Räumlichkeit, andererseits ändert sich der Klang dadurch stärker von Benutzer zu Benutzer – ein Effekt, der bei Kopfhörern in gewissem Maße sowieso immer auftritt.
Tragekomfort
Ultrasone Performance 840 | |
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Bauform | dynamisch, ohrumschließend, geschlossen |
Übertragungsbereich | 10 – 25.000 Hertz |
Nennimpedanz | 32 Ohm |
Gewicht (ohne Kabel) | 274 Gramm |
Obwohl ein Gewicht von 274 Gramm für einen ohrumschließenden Kopfhörer nicht viel ist, macht sich der Kopfhörer nach einer Stunde an der Schädeldecke bemerkbar, wenn auch nicht übermäßig stark. Anders sieht es bei den Ohrenschalen aus. Der kräftige Anpressdruck kann empfindlichen Benutzern schon nach kurzer Zeit unangenehm werden, Brillenträger haben zusätzlich den Bügel-Nachteil. Dafür besteht keine Gefahr, den Kopfhörer beim Joggen zu verlieren. Update: Auf Hinweis des Herstellers haben wir einen Nachtest durchgeführt: Der Anpressdruck lässt sich in gewissem Umfang regulieren. Dazu ist es nötig, den Kopfhörerbügel manuell aufzuspannen – der robuste Metallkern hält das aus. Zum Beispiel ist es möglich, den Kopfhörer auf einen Karton aufzusetzen, der etwas breiter ist als der Kopf des Trägers. Über Nacht gedehnt, macht sich das Ergebnis deutlich bemerktbar. Der Hersteller zieht in Erwägung, zukünftig ein Infoblatt beizulegen. Dadurch ist der Punkteabzug in unserem Test beim Tragekomfort geringer und die Testnote hat sich geringfügig verbessert.
Klangqualität
Ultrasone macht beim P840 eine klare Ansage: Der Fokus liegt auf dem Bass. Das bestätigt der Hörtest. Sei es ein laufender E-Bass oder der tiefe Klang eines Synthies – der Kopfhörer liefert einiges an Druck. Aber ganz wichtig: Er übertreibt es nicht, insgesamt ist die Bassanhebung deutlich aber moderat. Egal, was die Aufnahme liefert – der Bassbereich neigt nie zum Dröhnen. Schnelle Bass-Drum-Schläge kommen präzise, Akustikbässe konturreich daher.
Für zackige elektronische Songs hat der P840 damit eine Vorliebe. Er schwächelt aber auch bei rockigen, klassischen und poppigen Titeln nicht, ohne ins Schwitzen zu kommen spielt er sich durch die zahlreichen Genres der Test-Playlist. In Sachen Detailtreue und Durchhörbarkeit schlägt sich der Kopfhörer gut, die Dynamik könnte mitreißender sein. Die S-Logic-Plus-Technologie schafft es, die akustische Bühne etwas zu verbreitern und beschert eine etwas weniger scharfe Im-Kopf-Lokalisation.
Außer Wertung: das Bluetooth-Modul Sirius
Aus Kabel mach Funk: Sirius ist ein ansteckbares Bluetooth-Modul, das zur kompletten Performance-Serie von Ultrasone passt. Der integrierte Akku bekommt über ein Adapterkabel von USB auf vierpolige Klinke Strom. Einmal aufgetankt, soll der Empfänger zwölf Stunden durchhalten. Platz findet er an der Ohrenschale, direkt am Kabelanschluss. Das ist naheliegend und angenehm unauffällig. Kleine Tasten am Gerät regeln Lautstärke und Wiedergabefunktionen. Sirius ist eine nette Idee: So kann der Kopfhörer daheim an einem Kopfhörerverstärker seine Stärken ausspielen, unterwegs ist er kabellos flexibel.
Fazit
Klanglich überzeugt der P840 und gibt Freunden des Tieftones einen kräftigen, aber präzisen Bass auf die Ohren. Für ca. 170 Euro geht der Klang insgesamt in Ordnung – unschön ist allerdings der sehr feste Anpressdruck der Ohrenschalen. Immerhin ist er aber durch den oben erwähnten Trick in gewissem Maße regulierbar. Bei Bedarf äußerst praktisch ist die Kombinationsmöglichkeit mit dem separat erhältlichen Bluetooth-Modul Sirius.