Heißluftfritteusen werden immer beliebter. Kein Wunder: Schließlich benötigen die Geräte fast kein Fett. Der Nutzer muss nur noch einen Löffel Öl zugeben, um beispielsweise krosse Pommes zu genießen – so zumindest die Theorie. Die Tefal ActiFry Genius XL AH960 ist die neueste Entwicklung der bekannten Serie und bietet neun unterschiedliche Automatikprogramme, um den Frittiervorgang noch weiter zu vereinfachen. Wir klären im Test, ob die Ergebnisse der Tefal ActiFry Genius XL mit herkömmlichen Fritteusen mithalten können.
Design und Verarbeitung
Optisch wagt Tefal mit der ActiFry Genius XL keine Experimente. Das runde Design verleiht der Fritteuse ein modernes Äußeres. Die matte Oberfläche ist unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken. Obwohl die Genius XL zu einem Großteil aus Kunststoff gefertigt ist, punktet sie durch einen hochwertigen Gesamteindruck. Die verwendeten Materialen sind robust, so besteht der Garbehälter beispielsweise aus kratzfester Keramik und der Deckel teilweise aus Glas. Der Rand der Pfanne ist etwa zur Hälfte mit einer abnehmbaren Kunststoffabdeckung überzogen. Das ist auch sinnvoll, da der Rand recht scharfkantig ist – eine Verletzungsgefahr ist jedoch nicht gegeben. Zudem konnten wir teilweise unregelmäßige Spaltmaße und spitze Ecken feststellen. Hier sollte Tefal noch etwas nachbessern.
Handhabung und Ausstattung
Die Tefal ActiFry Genius XL verfügt über ein kleines Display und fünf berührungsempfindliche Tasten direkt darunter. Über den linken Knopf lässt sich zwischen den Automatikprogrammen und den individuellen Einstellungen wechseln. Die automatischen Menüeinstellungen lassen sich über die Plus- und Minustaste durchschalten. Obwohl deren Symbole und Nummern unter den Bedienelementen aufgelistet sind, kann der Nutzer sie nicht direkt darüber ansteuern. Bei den Automatikprogrammen werden Temperatur, Zeit und die Bewegungen des Rührarms automatisch angepasst. Die Gardauer lässt sich zusätzlich den individuellen Vorlieben anpassen, die Temperatur dagegen ist fix. Wer die komplette Kontrolle über die Zubereitung haben möchte, verzichtet auf die automatischen Menüeinstellungen und regelt Zeit und Temperatur manuell.
Bei den Automatikprogrammen dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die ActiFry Genius unterstützt Pommes Frites, panierte und frittierte Snacks, Teigrollen, Frikadellen, Hähnchen und Desserts. Zudem gibt es Einstellungen für Wok- und internationale Gerichte. Richtig gelesen: Mit der Genius lassen sich auch komplette Gerichte zaubern. Im Lieferumfang befindet sich bereits ein kleines Heft mit Rezepten für die neun Voreinstellungen. Wer sich noch weiter inspirieren lassen möchte, kann sich auch die ActiFry-App für Android oder iOS herunterladen.
Der Deckel öffnet sich automatisch über eine Taste an der Vorderseite. Praktischerweise lässt sich der Griff des Gargutbehälters während des Kochvorgangs über einen Knopf nach unten klappen und stört nicht. Im Inneren befindet sich der Rührarm, der das Essen konstant in Bewegung hält und für einen gleichmäßigen Garpunkt sorgt. Uns hat die Bedienung und Handhabung der Fritteuse vor keine größeren Herausforderungen gestellt. Zunächst ist es zwar etwas verwirrend, dass die Symbole der neun Automatikprogramme nicht berührungssensitiv sind, daran gewöhnt man sich jedoch schnell. Wer doch einmal Hilfe benötigt, kann die Bedienungsanleitung um Rat fragen. Da diese sich jedoch auf Bilder beschränkt, kann es zu Verwirrungen kommen.
Ergebnisse
Ein kontrollierter Heißluftstrom zirkuliert mit hoher Geschwindigkeit um das Gargut und soll ein fettarmes Frittieren ohne Austrocknen ermöglichen. Mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Kilogramm eignet sich die Genius XL auch für größere Mengen. Eine vierköpfige Familie lässt sich problemlos mit Essen versorgen, aber auch bei Feiern mit mehreren Gästen kann der Nutzer das Küchengerät aus dem Schrank holen.
Wir starten den Test mit frischen Pommes Frites im Automatikprogramm. Die ActiFry schlägt eine Zeit von 29 Minuten vor, wir halten uns jedoch an die von der Rezeptbeilage vorgegebenen 42 Minuten. Dann noch ein Löffel Öl gleichmäßig über die geschnittenen Kartoffeln verteilen und schon kann es losgehen. Der passende Dosierlöffel liegt dem Gerät praktischerweise bei. Mit einem Druck auf die Starttaste nimmt die Maschine die Arbeit auf. Das Ergebnis ist hervorragend. Durch das konstante Rühren ist das Resultat gleichmäßig und die Pommes sind von allen Seiten knusprig, im Inneren jedoch noch angenehm weich. Bei tiefgefrorenen Pommes ist das Ergebnis ähnlich gut. Hier sind die 29 Minuten völlig ausreichend, da die Kartoffeln bereits vorfrittiert sind.
Tefal ActiFry Genius XL AH960 | |
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Produkttyp | Heißluftfritteuse |
Max. Fassungsvermögen | 1,7 kg |
Maximale Leistung | 1.500 Watt |
Gehäusematerial | Kunststoff |
Um die Automatikprogramme für panierte Snacks und Teigrollen zu überprüfen, bereiten wir noch Chicken Nuggets und große tiefgefrorene Frühlingsrollen zu. Die Nuggets überzeugen durch eine knusprige Panade und eine angenehme Kerntemperatur von 81 Grad Celsius. Die Frühlingsrollen sind nach der vorgeschlagenen Garzeit von 20 Minuten durchgehend aufgetaut und punkten ebenfalls durch eine gute Kerntemperatur von 80 Grad. Selbst das Backen verschiedener Kuchen stellt für die ActiFry kein Problem dar. Hierzu einfach den Rühreinsatz entfernen und den Boden mit Backpapier auslegen.
Insgesamt sind wir von den Resultaten der Tefal ActiFry Genius XL AH960 begeistert. Vor allem das gleichmäßige Garen hat sie der Zubereitung im Backofen voraus – hier ist Schluss mit händischem Wenden der Speisen. Die Ergebnisse sind von einer herkömmlichen Fritteuse fast nicht zu unterscheiden – bei einem Bruchteil des benötigten Fetts.
Sicherheit und Reinigung
Die Tefal ActiFry Genius XL überzeugt durch eine gute Standfestigkeit. Sie lässt sich nur mit größerem Kraftaufwand noch verschieben. Allerdings wird das Gerät bei der Zubereitung sehr heiß. An den Seiten messen wir gerade noch annehmbare 53 Grad Celsius, die Glasplatte wir mit 84 Grad jedoch deutlich zu heiß. Hier ist allerdings auch ein Warnsymbol angebracht, trotzdem ist Vorsicht geboten. Hinzu kommen die bereits erwähnten scharfkantigen Elemente. Dagegen haben wir an der Reinigung nichts auszusetzen. Alle abnehmbaren Teile wie der Deckel oder der Gareinsatz sind spülmaschinenfest, aber auch das Säubern mit Bürste und Spülmittel erfolgte mühelos.
Fazit
Die Tefal ActiFry Genius XL muss sich vor herkömmlichen Fritteusen nicht verstecken. Mit einem Bruchteil des sonst benötigten Fetts, liefert sie hervorragende Ergebnisse und stellt damit eine echte Alternative für gesundheitsbewusste Genießer dar. Die Ausstattung mit der automatischen Menüeinstellung ist ein echter Pluspunkt, gerade um sich an das neu gekaufte Gerät heranzutasten. Wer bereits etwas Erfahrung hat, kann auch auf die manuelle Zeit- und Temperaturwahl zurückgreifen. Die Bedienung geht einfach von der Hand, auch wenn die Bedienungsanleitung recht verwirrend ist. Dafür schwächelt die Maschine in puncto Sicherheit. Gerade an den scharfkantigen Elementen sollte Tefal bei zukünftigen Geräten im wahrsten Sinne feilen. Die Reinigung bereitet dagegen keinerlei Probleme. Vor allem Spülmaschinenbesitzer müssen sich um diesen Punkt keine Sorgen machen.
Wertung
: Tefal ActiFry Genius XL AH960
Pros
- Benötigt nur sehr wenig Fett
- Sehr gute Ergebnisse
- Viele Automatikprogramme
- Lässt sich auch zum Kochen und Backen verwenden
- Einfache Bedienung
- Manuelle Zeit- und Temperaturwahl
- Einfache Reinigung
- Glaslucke ...
Cons
- ... die allerdings sehr heiß wird
- Scharfkantige Elemente
- Verwirrende Bedienungsanleitung