Kreative Spielzeuge für Kinder aller Altersklassen zu entwickeln, ist in der heute so medial geprägten Zeit gar nicht so einfach. Stomp Rocket, ein aus Minden/Nevada in den USA stammendes Unternehmen entwickelt seit über 25 Jahren ein gleichnamiges Outdoor-Spielzeug, das nicht nur die Bewegung der Jüngsten fördern soll, sondern auch die heute so gefragten M.I.N.T.-Fähigkeiten aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Ob Stomp Rocket diese Kernkompetenzen erfüllen kann und auch der Spaß nicht zu kurz kommt, klären wir im Test.
Design und Verarbeitung
Wir haben für unseren Test drei Varianten der Stomp Rocket-Reihe vom Hersteller zur Verfügung gestellt bekommen: Jr. Glow Rocket (ab 3 Jahre), Ultra Rocket (ab 5 Jahre), X-Treme Rocket (ab 9 Jahre). Sie sind prinzipiell nach dem gleichen Muster aufgebaut. Daher betrachten wir die drei Varianten zunächst einmal in ihrer Gesamtheit.Stomp Rocket besitzt ein ansprechendes kinderfreundliches Design mit munteren Farben wie Rot, Gelb, Weiß und Blau, die sowohl Mädchen als auch Jungen gut gefallen dürften. Die einzelnen Elemente des Raketenspielzeugs besitzen größtenteils abgerundete Kanten, wenngleich sich unvorsichtige Kinder durchaus an den kleinen roten Flügeln der Raketen verletzen könnten. Die Materialien reichen von weichem Schaumstoff (Raketen von Jr. Glow Rocket) bis zu Hartplastik. Die Bestandteile sind recht leicht und bereiten den Kindern beim Spielen keine körperliche Mühe.
Stomp Rocket besteht aus vier Bestandteilen: dem Blasebalg mit Kunststoffschlauch, der Abschussrampe mit dreibeinigem Ständer, einer Raketenhalterung und den eigentlichen Raketen. Die Jr. Glow Rocket besitzt vier weiß-blaue Schaumstoffraketen, die Ultra Rocket vier gelb-rote Hartplastikraketen und die X-Treme Rocket sogar sechs Raketen aus hartem Kunststoff. Die übrigen Elemente der Spielzeuge bestehen ebenfalls aus Kunststoff. Sehr schön: Ein aufgebautes System benötigt nur einen minimalen Platzaufwand von etwa 50 Zentimetern in der Länge, 45 Zentimetern in der Breite und 40 Zentimetern in der Höhe.
Aufbau
Der Aufbau des insgesamt vierteiligen Systems ist recht simpel. Im ersten Schritt stellen die kleinen Spielzeug-Pyrotechniker und –Pyrotechnikerinnen die Abschussrampe an einer freien Stelle auf. Die drei Standfüße lassen sich sehr leichtgängig ausklappen. Sie arretieren bei der Ultra-Rocket und der X-Treme Rocket in der Endposition – bei der Jr. Glow Rocket klappen sie teilweise wieder zusammen. Auf einer Wiese stehen aber alle drei so fest, dass sie auch bei windigen Verhältnissen nicht umfallen.
Anschließend wird der gut 65 Zentimeter lange geriffelte Luftschlauch mitsamt des Blasebalgs mit dem passenden Anschluss an der Abschussrampe verbunden. Dabei muss der Schlauch mit leichtem Kraftaufwand aufgeschoben werden. Danach steckt der Nutzer die Raketenhalterung auf die Öffnung an der Oberseite. Dann noch – je nach Variante – die entsprechende Spielzeugrakete auf die Halterung stecken und schon kann es losgehen. Wichtig ist dabei, dass die Raketen so weit wie möglich auf der Halterung stecken, damit der Luftstoß aus dem Blasebalg auch die richtige Wirkung entfaltet.
Die Schaumstoffrakete bei der Jr. Glow Rocket erfordert aufgrund des Materials etwas mehr Kraftanstrengung im Gegensatz zu den reinen Kunststoffraketen der anderen beiden Versionen. Grundsätzlich ist es von Vorteil, dass gerade bei kleineren Kindern der Aufbau durch einen Erwachsenen erfolgt. Etwas Fingerfertigkeit und Kraftaufwand sind durchaus erforderlich. Auch bei der Auswahl des richtigen Startpunktes sind die Eltern oder Geschwister sicherlich keine schlechten Berater. Ist das alles erledigt, kann der Spaß schon beginnen.
Bedienung, Funktionsweise und Spaßfaktor
Alle drei Stomp Rocket-Versionen funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Durch das Betätigen des Blasebalgs wird ein Luftstoß durch den angeschlossenen Schlauch zum Abschlussrohr geleitet und damit die Schaumstoff-/Kunststoffrakete in die Luft befördert. Am besten funktioniert das, wenn ein Kind mit beiden Füßen relativ mittig auf den Blasebalg springt. Je kräftiger der Sprung ist, desto höher fliegen die kleinen Spielzeuggeschosse. Die Kinder können an der Rampe auch den Neigungswinkel der Rakete um etwa 30 Grad stufenlos nach rechts verstellen. Das bedeutet, das Flugobjekt fliegt nicht nur gerade nach oben, sondern auch seitlich nach oben. Hier ist aber zu beachten, wo die Rakete hinfliegt und ob nicht auch jemand Unbeteiligtes gestört wird. Fensterscheiben oder Ähnliches sind durch die Raketen aber eher nicht gefährdet. Dazu ist die „Durchschlagskraft“ zu gering. Für den Innenbereich empfiehlt sich die Verwendung jedoch nicht, da die Flughöhe doch zu hoch ist und entweder die Decke oder die Raketen nachhaltig darunter leiden – insbesondere bei den Versionen Ultra Rocket und X-Treme Rocket.
Was die Flughöhe angeht, gibt der Hersteller für die Jr. Glow Rocket bis zu 100 Fuß (etwa 30 Meter), für die Ultra Rocket bis zu 200 Fuß (etwa 60 Meter) und die X-Treme Rocket bis zu 400 Fuß (etwa 120 Meter) an. Die exakten Werte sind natürlich schwer abzuschätzen, feststeht jedoch, dass bei maximaler Sprungkraft die Jr. Glow Rocket (bei Windstille) bis zur Höhe eines 5-stöckigen Mehrfamilienhauses fliegt. Dabei ist sie aber äußerst anfällig für Luftbewegungen, was dem leichten Schaumstoff geschuldet ist. Das führt dazu, dass die Raketen bei unserem Test hin und wieder in einen nahestehenden Baum abdriften. Stomp Rocket Ultra Rocket steigt aufgrund der massiveren Bauweise deutlich stabiler in die Luft und kann auch bei idealen Luftverhältnissen noch gut 10 bis 15 Meter höher steigen als die Junior-Variante. Den im Verhältnis längsten Flug legt erwartungsgemäß die X-Treme Rocket hin. Ob diese tatsächlich auf über 100 Meter kommt, können wir nicht feststellen. Auf jeden Fall verbleibt sie noch deutlich länger im Steigflug. Realistisch sind aus unserer Sich hier Höhen von etwa 50 Metern.
Die Altersklassen der drei Raketenspielzeuge treffen in etwa zu, wenngleich bei entsprechendem Kraftaufwand auch dreijährige Kinder die Ultra Rocket oder X-Treme Rocket bewegen können. Ideale Flugkurven schaffen sie damit jedoch nicht. Nach oben hin sind vom Alter keine Grenzen gesetzt. Allerdings sollten Erwachsene etwas vorsichtiger mit den Spielzeugen umgehen, denn sonst ist der Spaß möglicherweise nur von kurzer Dauer. Denn bei ausgiebiger Nutzung zeigen die Materialien, insbesondere der Blasebalg und die Raketen dann doch recht schnell kleinere Abnutzungserscheinungen.
Insgesamt kommen die Stomp Rocket-Spielzeuge bei unseren kleinen Testern wirklich gut an. Die Zielgruppe ist vollauf begeistert und hat viel Spaß bei der Benutzung. Auf jedem Spielplatz ziehen die Stomp Rocket’s sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Sehr schön ist, dass die Spielzeuge auf jeden Fall die Bewegung und Koordination der Kinder fördern und so ihren Zweck vollkommen erfüllen. Wie lange die Kinder tatsächlich Spaß daran haben, lässt sich nur schwer einschätzen. In unserem Test waren die Kids aber gut und gerne 1,5 Stunden am Stück beschäftigt.
Fazit
Stomp Rocket Jr. Glow Rocket, Ultra Rocket und X-Treme Rocket sind in unserem Test angetreten, um Leben auf dem heimischen Spielplatz zu bringen. Und genau das haben sie auch geschafft. Die kleinen Raketen-Abschussrampen, die je nach Version ab einem Alter von drei Jahren bespielt werden können, überzeugen durch einfache Handhabung, kinderfreundliches Design und guter Funktionalität. Sie sorgen für Spaß und vor allem Bewegung. Zudem fördert Stomp Rocket damit auch die Koordination der Kleinen. Ein paar Abstriche müssen wir nur bei der Langlebigkeit machen. Insgesamt ein sehr gelungenes und abwechslungsreiches Outdoor-Spielzeug, wofür wir eine klare Kaufempfehlung geben können.