Kein guter Sound, keine gute Party! So oder ähnlich dürfte das Motto bei Soundcast gelautet haben, als der Hersteller die Top-Modelle seiner portablen Outdoor-Lautsprecherreihe entwarf. Die fertigen „Klangtonnen“ VG7 und VG7SE haben wir auf Feiertauglichkeit getestet.
Design und Verarbeitung
Auffällig oder nicht? Im Falle von Soundcasts Outdoor-Lautsprechern ist die Frage nicht so leicht zu beantworten. Einerseits ist das Design der Topmodelle VG7 und VG7SE für einen Lautsprecher recht ausgefallen. Andererseits könnten sie im Halbdunkel einer Gartenparty auch einfach eine Gartenskulptur sein und verwunderte Blicke auf sich ziehen, wenn sie sich als Quelle der Musik entpuppen.Im Grunde besteht das Gehäuse aus einem schwarzen Quader, beziehungsweise genaugenommen ist die Grundfläche sogar ein unregelmäßiges Achteck: so schlicht, so gut. An allen vier Seiten befinden sich die gleichen Lautsprechertreiber, um für eine bestmögliche Rundumabstrahlung zu sorgen. Als Schutz und optische Abdeckung dienen feinmaschige, graue Lautsprechergitter.
Die Oberseite bietet einen Tragegriff und die Bedienelemente, an den Seiten gibt es oben Anschlüsse für Line-In und USB, unten für Ladestrom. Auf der Unterseite befindet sich das Akkufach, das bei Inbetriebnahme noch leer ist – den separat verpackten (und somit austauschbaren) Akku muss der Benutzer fix selbst einbauen, was mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher in drei Minuten erledigt ist. Besonderheit der etwas höheren Special Edition: Am Fuß befinden sich vier LED-Leuchten. Diese dienen einerseits als Stimmungsbeleuchtung, sollen andererseits aber auch verhindern, dass der Lautsprecher bei prominenter Platzierung im Halbdunkel zur Stolperfalle wird. Einziges Problem: Die LEDs könnten etwas kräftiger leuchten.
Ausstattung und Bedienung
Outdoor ist nicht immer sauber. Damit aber weder Regengüsse noch spontane Sandstürme den Soundcasts nichts anhaben können, entsprechen sie der Schutzart IP64. Das heißt laut Definition: Die Lautsprecher sind völlig staubdicht und geschützt vor Spritzwasser aus allen Richtungen. Das gilt sogar dann, wenn ein Handy per Line-In und/oder zum Laden an der dafür vorgesehenen USB-Buchse angeschlossen ist. Einzig das Ladegerät selbst hat keine IP-Einstufung für den Außenbereich.
Im Inneren des VG7 arbeiten drei Verstärker mit einer Gesamtleistung von 60 Watt. Das reicht Indoor aus, um auch Räume um die 50 Quadratmeter locker in Tanzlautstärke zu beschallen. Die Special Edition verdoppelt die Rohleistung – Indoor ist das in Sachen Lautstärke übertrieben, Outdoor hilft es aber beim Beschallen noch größerer Flächen. Die Leistung schlägt sich natürlich nicht nur in Dezibel nieder, sondern hilft der Special Edition auch, einen zusätzlichen Tiefbass-Schub zu verpassen.
Die Verbindung per Bluetooth klappt ohne Probleme – sowohl über die klassische Kopplung als auch via NFC. Die Bedienung funktioniert vom Abspielgerät und am Lautsprecher selbst einwandfrei. Fällt der Klang sofort positiv auf, gibt es optisch kleine Dämpfer: Die Beleuchtung der meisten Bedienelemente ist nicht hell genug für Tageslicht. Im Dunkeln hingegen hilft sie ungemein. Ähnlich verhält es sich mit der „Unterbodenbeleuchtung“ der Special Edition: Erst bei weit fortgeschrittener Dämmerung ist der Lichteffekt erkennbar, und dann auch eher als warnendes Element vor einer potenziellen Stolperfalle als ein optisches Schmankerl zu sein.
Klangqualität
Soundcast VG7 und VG7SE | |
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Akkulaufzeit | 20 h (VG7); 40 h (VG7SE) |
Wetterfest | Ja (IP64) |
Bluetooth | 4.2 (Hi-Def AAC, aptX, aptX Low Latency) |
Gewicht | 9,5 kg (VG7); 10,9 kg (VG7SE) |
Insgesamt sind beide Versionen nahezu identisch abgestimmt. Die Special Edition kann jedoch neben mehr Lautstärke auch noch mehr Bassschub liefern, vor allen beim Outdoor-Einsatz. Was aber keineswegs heißt, dass der „kleine Bruder“ nicht auch kräftig drauflosbassen könnte. Bei jedem Modell gibt es einen Wahltaster für den Wechsel zwischen Indoor- und Outdoor-Modus. Dabei ist der Outdoor-Modus lediglich eine Bassbetonung, da der Tiefton außen, also im nahezu reflexionsarmen Raum, sonst spürbar schwächer ist als innen.
Schön ist der Stereo-Modus. Per Knopfdruck koppeln sich zwei Soundcast-Lautsprecher miteinander. Sie spielen wahlweise jeweils beide Stereo-Kanäle ab und können somit die Beschallung zusätzlich verstärken beziehungsweise erweitern, oder teilen sich in ein echtes Stereopärchen, bei dem jeder Lautsprecher einen Kanal übernimmt. Der erste Fall funktioniert auch bei unterschiedlichen Lautsprecherpaarungen, für echtes Stereo ist aber nur die Kopplung zweier gleicher Modelle zielführend. Im Stereo-Modus können die Lautsprecher nicht nur überzeugenden Klang für bewusstes Musikhören liefern, sondern eignen sich auch zum Filmschauen und Zocken. Dank apt-X Low Latency bleiben Bild und Ton synchron.
Fazit
Klar, ganz billig sind die Outdoor-Lautsprecher VG7 (869 Euro UVP) und VG7SE (1.110 Euro UVP) von Soundcast nicht. Aber: Sie können nicht einfach nur sehr laut sein und somit große Räume und Freiflächen beschallen, sondern klingen dabei auch verdammt gut.