Holzkohlegrills gelten immer noch als das Nonplusultra unter Brutzelfreunden. Allerdings möchte nicht jeder die leckeren Steaks über offener Glut zubereiten. Das ist zum einen mit viel Arbeit verbunden, zum anderen auch nicht ganz ungefährlich und in Mietwohnungen mit Balkon sowieso tabu. Hier bieten Elektrogrills eine hervorragende Alternative: Stecker rein, aufheizen und los geht’s. Dank der Kugelbauweise und dem mitgelieferten Standfuß kommt mit dem Severin PG 8541 trotz Stromkabel echte BBQ-Atmosphäre auf. Wir machen den Test und verraten, wie sich das Gerät in der Praxis schlägt.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Praktischerweise lässt sich der Severin auch als Tischgrill verwenden. Dazu einfach die Grillwanne vom Ständer lösen. Da sich Severin allerdings gummierte Standfüße gespart hat, rutscht der PG 8541. Der Sockel steht dank der fünfgliedrigen Bauweise dagegen sehr sicher. Die angenehme Gesamthöhe von 83 Zentimetern ohne Haube erlaubt ein bequemes Arbeiten.
Handhabung und Bedienung
Der Severin PG 8541 kommt in zahlreichen Einzelteilen und muss zunächst montiert werden. Der Aufbau geht jedoch sehr einfach von der Hand, was vor allem an der vorbildlichen Anleitung liegt, die dem Nutzer die Montage in Bild und Text näherbringt. Zwar werden die meisten Komponenten einfach zusammengesteckt, ganz ohne Schraubenzieher funktioniert es jedoch nicht. Die Montage lässt sich auch problemlos allein bewerkstelligen, zu zweit ist es allerdings noch etwas einfacher. Zum Schluss nur noch den Stromstecker samt Temperaturregler verbinden und es kann losgehen.
Mit einer Länge von 2,8 Metern lässt das Stromkabel eine flexible Platzwahl problemlos zu. Die Bedienung ist nahezu selbsterklärend. Über das leichtgängige Drehrad lässt sich die Temperatur stufenlos einstellen. Praktischerweise verfügt der Deckel über einen kleinen Haken an der Innenseite und lässt sich damit am Rand einhängen. Dort ist er nicht nur bestens aufgehoben, sondern dient auch als Windschutz. Im Deckel befindet sich ebenfalls das integrierte Thermometer, mit dem sich die Wärme im Innenraum ablesen lässt. Das Messgerät arbeitet recht exakt, die angezeigte Temperatur stimmte in etwa mit unseren Messwerten überein. Auf der Ablage am Standfuß finden sich zwei Vertiefungen für Grillsoßen oder Getränke. Eine zusätzliche, breitere Vertiefung ist für das Grillgut vorgesehen. Allzu viel Platz bietet die Ablage allerdings nicht. Wer viele Gäste bewirten möchte, benötigt einen Beistelltisch.
Betrieb und Ergebnisse
Vor dem Test heizen wir den Grill bei geschlossener Haube und Maximaltemperatur voll auf. Bis die Thermometernadel die 200-Grad-Marke erreicht, vergehen etwa zehn Minuten – ein guter Wert. Dann ist es Zeit, um das Grillgut aufzulegen. Hierfür bietet der Severin PG 8541 mit einem Griffflächendurchmesser von 41 Zentimetern genügend Platz. Dabei sind zwei Drittel der Fläche geriffelt, um den Lebensmitteln ein schickes Grillmuster zu verpassen. Wer eine gleichmäßige Bräunung bevorzugt, sollte sein Grillgut auf die glatte Oberfläche legen, die das verbleibende Drittel einnimmt.
Zunächst legen wir zwei Putenfilets auf und wenden diese alle drei Minuten. Da der Grill sehr heiß anbrät, entsteht direkt eine krosse Außenseite. Hier empfiehlt es sich die Temperatur nach den ersten sechs Minuten etwas nach unten zu korrigieren, damit das Fleisch noch durchziehen kann, ohne zu verbrennen. Nach etwa elf Minuten nehmen wir die Pute vom Grill und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Außen schön knusprig, in der Mitte noch saftig. Allerdings hätten wir uns eine etwas gleichmäßigere Bräunung gewünscht.
Dass der Grill nicht über die gesamte Fläche die gleiche Hitze entfacht, zeigt unser Toastbrottest. Wir belegen die komplette Platte mit Brotscheiben und sehen uns das Ergebnis nach drei Minuten an. Während die Toasts an manchen Stellen schon fast verbrennen, sind sie in anderen Bereichen noch recht blass – vor allem an den Rändern der Grillfläche.
Zum Abschluss überprüfen wir noch, wie der Severin mit etwa zwei Zentimeter dicken Rostbratwürsten umgeht. Auch hier zeigt sich ein gutes Bild. Die Würste sind recht schnell durchgegart und überzeugen durch eine schöne Bräunung. Dank der Keramikbeschichtung backen sie – genau wie Fleisch – nicht an. Ein integrierter Fettablauf soll für ein rauch- und geruchsarmes Grillvergnügen sorgen. Da die Grillplatte allerdings nicht abgeschrägt ist, sammelt sich nur wenig Flüssigkeit im darunterliegenden Auffangbehälter. Eine unnatürliche Rauch- oder Geruchsentwicklung konnten wir jedoch trotzdem nicht feststellen.
Sicherheit und Reinigung
| Severin PG 8541 | |
|---|---|
| Bauart: | Kugelgrill |
| Max. Leistung | 2.000 Watt |
| Grillfläche | 41 cm Durchmesser |
| Temperaturregler | ja |
Fazit
Mit dem Severin PG 8541 hat der deutsche Hersteller einen guten Elektro-Kugelgrill im Sortiment. Das Gerät punktet vor allem durch die überzeugenden Grillergebnisse. Die Hitzeverteilung könnte zwar gleichmäßiger sein, dafür brät der Brutzler die Speisen jedoch sehr scharf an und gart sie zügig durch. Die Bedienung ist selbsterklärend und bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Bei der Montage hilft die ausführliche Anleitung. In puncto Reinigung und Sicherheit haben wir ebenfalls nichts zu kritisieren. Einzig die Verarbeitungsqualität könnte etwas hochwertiger sein.
Wertung
: Severin PG 8541
Pros
- Überzeugende Grillergebnisse
- Lässt sich als Tischgrill verwenden
- Brät Speisen scharf an
- Einfache Handhabung
- Einfache Reinigung
- Gute Sicherheit
- Deckel lässt sich als Windschutz verwenden
- Thermometer integriert
Cons
- Verarbeitung könnte besser sein
- Hitzeverteilung nicht ganz gleichmäßig
- Fettablauf nicht effektiv
