Individuelle Perfektion mit jeder Tasse Kaffee – das verspricht Saeco auf der hauseigenen Website zur Saeco Xelsis Suprema SM8889/00. Den ersten Punkt können wir direkt mit einem Blick auf das Datenblatt bestätigen. Mit 22 Getränkespezialitäten, die sich über eine Vielzahl an Parametern an die eigenen Vorlieben und Wünsche anpassen lassen, sind die Individualisierungsmöglichkeiten beeindruckend. Ob die Maschine aber auch Perfektion liefert, klären wir im Kaffeevollautomaten-Test und zeigen die Vor- und Nachteile der Maschine.
Inhalt
Design und Verarbeitung
Der Saeco Xelsis Suprema ist in zwei Ausführungen erhältlich. Die von uns getestete Version SM8889/00 kommt im schicken Edelstahl-Gehäuse in Titan-Optik. Bei der Variante SM8885/00 besteht das Äußere dagegen aus Kunststoff. Die Optik sagt uns auf den ersten Blick zu. Die Kombination aus großen, geradlinigen Flächen an den Seiten und geschwungenen, leicht verschnörkelten Elementen an der Front ergeben zumindest aus unserer Sicht ein sehr stimmiges Gesamtbild. Mit einer Breite von 25,5 Zentimetern ist der Kaffeevollautomat nicht sonderlich ausladend. Dafür benötigt er mit 48 Zentimetern recht viel Platz in der Tiefe. Ein Faktor, den Käuferinnen und Käufer vor der Anschaffung berücksichtigen sollten, da der Saeco vermutlich bei den meisten zum Dauergast auf der Küchenzeile avancieren dürfte. Hinzu kommt eine Höhe von 39 Zentimetern.
Die Verarbeitungsqualität hinterlässt einen positiven Eindruck. Der verwendete Edelstahl wirkt hochwertig und robust, auch wenn sich die Seitenwände recht leicht eindrücken lassen. Alle Elemente sind sauber miteinander verbunden, auch wenn die Spaltmaße gerade im hinteren Teil etwas kleiner hätten ausfallen dürfen. Die flexiblen beziehungsweise herausnehmbaren Teile wie der Wassertank oder das Pulverfach fügen sich sauber in die Gesamtkonstruktion ein und sitzen fest im Gehäuse. Der Deckel des Bohnenbehälters besteht aus Kunststoff, doch auch hier gefällt uns die Verarbeitungsqualität. Das Gleiche gilt für den externen Milchtank, der ebenfalls zu einem Großteil aus dem Material besteht. Die Kombination aus Antirutschelementen auf der Unterseite und dem hohen Eigengewicht von knapp 12,5 Kilogramm sorgt für einen extrem festen Stand. Der Saeco lässt sich nur mit sehr viel Kraft verschieben. Das ist grundsätzlich gut, allerdings sollten sich Nutzerinnen und Nutzer vorher Gedanken über den Aufstellort machen, da das Herumtragen schnell ins Kreuz gehen kann.
Installation
Die Inbetriebnahme geht einfach von der Hand und ist recht schnell erledigt. Einen großen Anteil daran hat der sehr große 7,8-Zoll-Touchscreen. Dieser führt Nutzerinnen und Nutzer mit Anweisungen und Erklärvideos durch die Installation. Praktischerweise befindet sich direkt ein Wasserfilter im Lieferumfang, den wir zu Beginn einsetzen. Dann noch den Wasserhärtegrad über das beiliegende Stäbchen bestimmen und das WLAN einrichten und schon kann es losgehen. Die WiFi-Funktion ist jedoch vor allem für Software- und Getränke-Updates gedacht. Eine App-Steuerung ist zumindest derzeit noch nicht möglich.
Ausstattung
Wie bereits erwähnt, ist der runde Milchtank ausgelagert und befindet sich nicht im Gehäuse. Uns stört das weniger, aber natürlich wäre die integrierte Variante noch eleganter. Das Gefäß fasst 600 Milliliter und liegt damit im Standardbereich. Den Milchschlauch des Cappuccinatore-Systems befestigen wir direkt am Getränkeauslauf. Bei Nichtverwendung oder für die Reinigung lässt sich das Metallröhrchen im Tank einfach herausnehmen und im sogenannten HygieSteam-Behälter an der linken Seite der Maschine platzieren. Ein intelligentes System, so müssen wir das System nicht komplett entfernen und der Schlauch wirkt aufgeräumt.
Der Wasserbehälter ist auf der linken Seite des Saeco integriert und lässt sich komplett herausnehmen, um ihn auch direkt unter dem Wasserhahn befüllen zu können. Das funktioniert genau wie das Einsetzen schön einfach. Allerdings müssen Nutzerinnen und Nutzer dazu den Kaffeeauslauf auf die höchste Position schieben, da sonst der Milchschlauch im Weg ist. Alternativ können sie den Schlauch natürlich auch entfernen. Mit 1,7 Litern hat der Wassertank ein ansehnliches Fassungsvermögen und Nutzerinnen und Nutzer müssen so schnell nicht nachlegen. Auf der rechten Seite befindet sich die Pulverauffangschale. Auch hier funktioniert die Handhabung wunderbar.
Das Keramikmahlwerk befindet sich auf der Oberseite und fasst knapp 300 Gramm Bohnen. Der Mahlgrad lässt sich in 12 Stufen über ein Drehrad frei anpassen. Zudem findet sich hier noch ein Fach für gemahlenen Kaffee. Wie erwähnt, lässt sich der Kaffee- und Milchauslauf in der Höhe anpassen. Somit passt maximal ein 14,5 Zentimeter hohes Glas darunter. Die Minimalstufe sind 8 Zentimeter.
Touchscreen und Bedienung
Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann es ans Kaffeebrühen gehen. Und hier spielt der Touchscreen wieder voll seine Stärken aus. Alle virtuellen Tasten sind ausreichend groß und lassen sich problemlos erkennen. Zudem ist die Gestaltung der einzelnen Getränke sehr anschaulich mit Bild und Text versehen. So finden Nutzerinnen und Nutzer über Wischbewegungen schnell ihre gewünschte Kreation aus den insgesamt 22 Varianten. Über den Menüpunkt Profile lassen sich bis zu 8 unterschiedliche Nutzer anlegen, die Ihre Getränke aber auch andere Parameter individualisieren können.
Bei Bohnen findet sich die sogenannte BeanMaestro-Funktion. Hier geben wir an, welche Bohnensorte wir verwenden und der Automat passt die Brüheinstellungen automatisch an. Zudem gibt es hier Hilfestellungen, um den gewünschten Mahlgrad zu optimieren. Sehr gut gefällt uns auch der Menüpunkt Status, der vor allem für die Reinigung von entscheidender Bedeutung ist. Hier erhalten wir beispielsweise Informationen, ob wir den Kaffeesatzbehälter leeren oder das Milchsystem reinigen sollten. Auch hier ist die Visualisierung über den bekannten Grün/Geld/Rot-Farbcode sehr ansprechend gestaltet.
Insgesamt funktioniert die Bedienung sehr gut, was vor allem an der eingängigen Menüführung und dem Touchscreen liegt. Letzterer könnte aus unserer Sicht gerne noch etwas präziser reagieren. Häufig müssen wir unsere Eingaben wiederholen, bis der Kaffeevollautomat die Eingaben registriert. Hier ist man von modernen Smartphones einfach zu verwöhnt.
Zubereitung und Ergebnisse
Saeco Xelsis Suprema SM8889/00 | |
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Anzahl Tassen | Maximal zwei gleichzeitig |
Integriertes Mahlwerk | Ja (Keramik) |
Leistung | 1.500 Watt |
Milchaufschäumsystem | ja (Cappuccinatore) |
Wir starten den Test mit einem herkömmlichen Kaffee und verwenden die Standardeinstellungen. Bis die Maschine aus dem Standby mit Aufheizen und Durchspülen erwacht, vergehen zunächst 55 Sekunden – ein sehr guter Wert. Bis die 120 Milliliter Kaffee in unserer Tasse sind, vergehen zusätzliche 69 Sekunden. Damit arbeitet der Xelsis Suprema wirklich schnell, was jedoch nicht auf Kosten des Geschmacks geht. Wir stellen keine unnatürlichen oder angebrannten Aromen fest. Zudem arbeitet der Automat durchaus auch Nuancen bei der Röstung heraus. Die Temperatur liegt direkt nach dem Brühen bei knapp 70 Grad Celsius und liegt damit ebenfalls in einem sehr guten Bereich. Selbst der normale Kaffee hat bereits eine dichte, feinporige Crema, die jedoch zubereitungsbedingt nur recht dünn ist. Danach versuchen wir noch weitere Einstellungsmöglichkeiten, die sich auch spürbar auf das fertige Getränk auswirken. Wer 2 Tassen parallel zubereiten möchte, muss mit 140 Sekunden knapp doppelt so lange warten. Beim Geschmack stellen wir keine Unterschiede fest.
Danach wenden wir uns der ersten Milchspezialität zu: Latte Macchiato. Diese benötigt für alle Schritte knapp 95 Sekunden und ist damit ebenfalls schnell im Latte-Glas. Der Milchschaum ist schön dicht, feinporig und hält lange. Allerdings bleibt auch ein recht großer Anteil ungeschäumte Milch im Glas. Trotzdem gefallen uns auch die Milchzubereitungen der Saeco Xelsis Suprema ausgezeichnet. Das können wir eigentlich für alle Varianten sagen, seien es Klassiker wie Espresso, Ristretto, Lungo, Caffè Crema oder Cappuccino, aber auch die etwas spezielleren Getränke wie Flat White oder Galão. In Kombination mit den vielen Einstellungsmöglichkeiten dürften hier alle Kaffeeliebhaberinnen und -liebhaber glücklich werden.
Lautstärke
Der Saeco Xelsis Suprema SM8889/00 ist sicherlich kein Leisetreter, allerdings ist die Lautstärke aus unserer Sicht völlig normal für einen Kaffeevollautomaten. Am meisten Kracht macht das Mahlwerk zu Beginn fast jeden Brühvorgangs. Hier messen wir direkt neben der Maschine circa 75 Dezibel (dBA). Da die hohe Lärmbelästigung jedoch nicht lange dauert, empfinden wir es als nicht unangenehm. Während des restlichen Brühvorgangs messen wir zwischen 60 und 70 Dezibel, was ebenfalls in Ordnung geht. Ein normales Gespräch ist hier durchaus noch möglich.
Fazit
Der Saeco Xelsis Suprema SM8889/00 ist ein sehr guter Kaffeevollautomat. Vor allem die Ergebnisse überzeugen uns durch die Bank. Die Maschine samt hochwertigem Keramik-Mahlwerk arbeitet sogar Nuancen der Röstung heraus. Der Milchschaum ist dicht, feinporig und hält lange. Hier gibt es also ebenfalls so gut wie nichts zu meckern, auch wenn der Saeco gerne noch etwas mehr Milch aufschäumen könnte. Die Getränkevielfalt und vor allem die Variationsmöglichkeiten lassen ebenfalls so gut wie keine Wünsche offen. Die Bedienung über das sehr große Touch-Display funktioniert gut. Die Menüs sind klar strukturiert und intuitiv aufgebaut. Einzig, dass der Touchscreen nicht immer gleich reagiert, stört uns etwas. Das schmälert den insgesamt sehr positiven Gesamteindruck jedoch nur minimal. Wir können guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen und halten den Preis von 1.409,99 Euro für die gebotene Leistung für absolut angemessen.
Wertung
: Saeco Xelsis Suprema SM8889/00 Kaffeevollautomat
Pros
- Optisch ansprechend
- Gute Verarbeitung
- Hochwertiges Keramik-Mahlwerk
- Möglichkeit Pulver zu verwenden
- Einfache Installation
- Einfache Bedienung
- Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Überzeugende Ergebnisse
Cons
- Könnte etwas leiser sein
- Touchscreen reagiert nicht immer
- Recht viel Milch wird nicht aufgeschäumt
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