Türklingeln mit integrierter Kamera sind eine praktische Sache. Doch in der Regel muss dazu die bestehende Klingel entfernt und die Neue verkabelt werden – gerade in Mietwohnungen und -häusern recht unpraktisch. Hier stellt die Ring Video Doorbell 2 eine praktische Alternative dar. Sie kommt mit integriertem Akku und funktioniert somit auch komplett autark. Wir klären im Test, ob Bild, Ton und Funktionalität stimmen.
Design und Verarbeitung
Inhalt
In puncto Verarbeitungsqualität gibt es fast nichts zu meckern. Die beiden Kunststoffabdeckungen wirken zunächst zwar etwas dünn, sobald sie mit der Kamera verbunden sind lassen sie sich jedoch nicht mehr eindrücken. Dank der abgerundeten Bauweise ist keine Verletzungsgefahr durch spitze Objekte oder scharfe Kanten gegeben. Auffällig große Spaltmaße können wir ebenfalls nicht ausmachen. Die Abdeckung schließt sehr sauber mit dem restlichen Gehäuse ab.
Montage und Einrichtung
Die Ring Video Doorbell 2 überzeugt durch den besten Lieferumfang, den der Autor dieser Zeilen jemals bei einem Testprodukt gesehen hat. Ring hat wirklich an alle wichtigen Montage- und Zubehörteile gedacht. Neben einem „echten“ Schraubendreher und einer kleinen Ansteckwasserwaage befindet sich sogar ein Schlagbohreraufsatz in der Verpackung. Die komplett farbig gedruckte und anschaulich gestaltete Anleitung führt zwar schon gut durch die Montage, noch anschaulicher sind allerdings die Videos in der zugehörigen Ring-App. Letztere ist für die Benutzung unerlässlich, schließlich dienen Smartphone-Display und Mikrofon zur Kommunikation mit Personen vor der Haustür.
Die Einrichtung geht wunderbar einfach von der Hand. Einfach die Anwendung kostenlos für Android oder iOS auf das eigene Smartphone oder Tablet herunterladen und Schritt für Schritt den Installationsanweisungen folgen. Die App ist zudem kompatibel zu Mac- und Windows-10-Geräten. Allerdings ist zunächst eine Registrierung nötig. Das ist zwar nicht schön, aber auch nicht unüblich.
Die Montage bereitet ebenfalls keine größeren Probleme. Wie bereits erwähnt hat Ring hier wirklich an alles gedacht. Sogar an einen Adapter, falls sich bereits der Vorgänger an der Wand befindet. Ring gibt eine Optimalhöhe von 1,2 Metern an. Wenn das nicht möglich ist, richtet eine Adapterplatte die Video Doorbell 2 leicht schräg nach unten aus. Eine zweite Platte ist für eine seitliche Neigung vorgesehen. Falls nötig sind die beiden Platten auch zueinander kompatibel – perfekt.
Handhabung und Ausstattung
Die Schaltzentrale der Video Doorbell 2 bildet die Ring-App. An der Kamera selbst befindet sich ausschließlich der Klingelknopf. Ist die Doorbell 2 verkabelt, hört der Nutzer die Töne in den eigenen vier Wänden. Im reinen Akkubetrieb kommen die Geräusche nur aus den integrierten Lautsprechern. Mit einer Lautstärke bis zu 80 Dezibel ist der Klingelton zwar schön laut, trotzdem ist es schwer im Inneren des Hauses, den Ton zu hören. In der App lassen sich zwar die Lautstärke und der Klingelton anpassen, es ist jedoch nicht möglich, dass das Smartphone bei Betätigung des Knopfes klingelt. Der Nutzer erhält lediglich eine Push-Nachricht, dass jemand vor der Tür steht. Der normale Benachrichtigungston des Smartphones ist natürlich zu hören. Optional ist mit der Ring Chime eine Klingel erhältlich, die unabhängig vom Handy einen Signalton abgibt.
Sobald er auf die Nachricht klickt öffnet sich der Live-View-Modus und das Kamerabild ist zu sehen. Auf Wunsch lassen sich noch die Außengeräusche zuschalten. Hier ist jedoch etwas Vorsicht geboten, gerade, wenn das Smartphone in der Nähe der Doorbell 2 ist, kann es zu unschönen Rückkopplungen kommen. Außerdem kann der Nutzer per Tastendruck direkt mit dem Besuch vor der Haustür kommunizieren. Dazu hat Ring der Klingel ein integriertes Mikrofon spendiert. Das Speichern der Aufnahmen in der Cloud ist jedoch nur gegen einen Aufpreis möglich. Das Basic-Abo schlägt mit drei Euro im Monat oder 30 Euro im Jahr zu Buche. Die Plus-Variante kostet 10 Euro monatlich und 100 Euro jährlich. Die ersten 30 Tage sind kostenlos. Beide Abos bieten dann die Möglichkeit, Videos zu sichern und zu teilen. Die Plus-Variante unterscheidet sich vor allem durch erweiterte Garantien auf alle erworbenen Ring-Geräte. Außerdem lassen sich eine unbegrenzte Anzahl an Geräten verbinden.
Der integrierte Lithium-Polymer-Akku verfügt über einen MicroUSB-Anschluss zum Laden. Eine komplette Ladung dauert knapp drei Stunden und geht damit erfreulich schnell. Das ist allerdings auch wichtig, schließlich muss der Nutzer in dieser Zeit ohne Klingel auskommen. Laut Ring hält die Doorbell 2 mit einer vollen Ladung sechs bis acht Monate durch. Ob diese Werte stimmen, muss jedoch ein Langzeittest zeigen.
Bild- und Tonqualität
Ring Video Doorbell 2 | |
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Produkttyp | Video-Türklingel, Gegensprechanlage |
Gehäusematerial | Kunststoff |
Bewegungsmelder | ja |
Videoauflösung | Full HD |
Ring hat der Kamera zusätzlich Bewegungssensoren spendiert. Sobald sich jemand der Kamera nähert, erhält der Nutzer eine Push-Nachricht. Die Funktion arbeitet in der Praxis recht zuverlässig. Kleinere Aussetzer liegen in einem annehmbaren Bereich. In den meisten Situationen wird die Bewegung exakt registriert. Damit nicht jedes Auto oder vorbeihuschende Insekt die Kamera triggert, lässt sich die Empfindlichkeit über die Ring-App anpassen. Wie bereits erwähnt, kann der Nutzer die Doorbell 2 auch als Gegensprechanlage nutzen. Die Sprachqualität reißt dabei sicherlich niemandem vom Hocker und ist recht kratzig und blechern. Trotzdem verstehen sich die beiden Gesprächspartner in der Regel problemlos. Allerdings müssen diese wie beim Videosignal auch mit einer leichten Latenz leben.
Fazit
Wer sein Haus oder seine Wohnung mit einer smarten Klingel-Kamera-Kombination ausstatten möchte, findet in der Ring Video Doorbell 2 eine unkomplizierte Lösung. Dank integriertem Akku muss sie nicht unbedingt verkabelt werden. Wir empfehlen es allerdings dennoch, um das Klingeln auch in den eigenen vier Wänden zu hören. Die Kombination aus hervorragendem Lieferumfang und detaillierten Anleitung garantieren eine einfache Montage und Installation. Bereits nach kurzer Zeit ist die Doorbell 2 einsatzbereit. Die Handhabung stellt uns im Test vor keine größeren Probleme. Die Bildqualität kann sich trotz vereinzelter Artefakte-Bildung und Bildrauschen sehen lassen. Der Ton ist recht kratzig, aber trotzdem noch gut verständlich.