Polk ist nicht nur bekannt für seine hochwertigen Lautsprecher, sondern auch für die kompaktere Variante eines Lautsprecher-Systems, der Soundbar. Konzipiert von den renommierten Lautsprecherexperten von Polk verspricht die React-Soundbar starken virtuellen Surround-Sound, und das in Zusammenarbeit mit Alexa. Wie das funktioniert und sich die Soundbar anhört, klären wir im Test.
Design und Verarbeitung
Die React liegt uns als schwarzes Modell vor, weitere Farbvarianten gibt es derzeit nicht. Auf den ersten Blick macht die Soundbar einen schicken und hochwertigen Eindruck, auch wenn Design natürlich Geschmackssache ist. Unseren trifft sie aber voll: Das Gehäuse ist mit einem schwarzen, feinmaschigen Stoff bezogen, die Ecken sind abgerundet. In der rechten unteren Ecke auf der Vorderseite hebt sich das Polk-Logo in silbernen Lettern vom Rest ab. Auf der Oberseite befindet sich ein kreisrundes Bedienfeld. Hier regeln wir per Tastendruck die Lautstärke, schalten das Mikrofon ein oder aus und aktivieren den Sprachassistenten. Die Rück- und Unterseite sind aus hochwertigem Kunststoff. An der Unterseite sorgen vier gummierte Standfüße für sicheren Halt. Mit einer Höhe von 5,7 Zentimetern ragt die Soundbar niedrigeren TV-Geräten nicht in den Bildschirm. Mit einer Tiefe von 12,1 Zentimetern und einer Breite von 87 Zentimetern passt sie auch auf kleinere Fernsehkommoden. Vorsicht ist jedoch geboten, denn der Stoffbezug um das Gehäuse lässt sich leicht in die darunterliegenden Löcher drücken. Zu viel Druck sollte man hier also nicht ausüben.Die Übergänge zwischen den Materialien sind sauber, große Spaltmaße finden wir an der Soundbar keine, mit Ausnahme am Bedienfeld. Hier messen wir zwischen Stoff und Kunststoff drei Millimeter Abstand, ebenso tief ist der Rand um das Bedienfeld herum. Der Optik tut das keinen Abbruch. Nach längerer Benutzung der Soundbar sehen wir aber um und auf dem Bedienfeld Staub. Dieser ist besonders im Rand schwer zu entfernen. Fingerabdrücke sind zum Teil zu sehen, diese entfernen wir einfach mit einem Mikrofasertuch.
An dieser Stelle sei noch auf den Lieferumfang verwiesen: Neben allen notwendigen Kabeln (HDMI-Kabel, Lichtleiterkabel, Netzkabel) umfasst dieser auch eine kompakte Fernbedienung (Batterien inklusive). Die Fernbedienung ist ebenfalls in Schwarz gehalten, liegt sehr gut in der Hand und bietet alle wichtigen Steuerelemente als eingelassene Druckpunkte. Die Distanzstücke zur Wandmontage fehlen ebenfalls nicht. Eine nette Beigabe ist eine Schablone, die die Montage der Soundbar an die Wand erleichtern soll.
Ausstattung und Bedienung
Auf der Rückseite gibt es neben den beiden Löchern zur Wandmontage eine Einbuchtung mit den Anschlussstellen. Der USB-Anschluss steht ausschließlich für Service-Arbeiten zur Verfügung, Audio-Dateien können wir hierüber nicht abspielen. Dem optischen Eingang folgt der HDMI-Eingang, über den wir die Soundbar mit dem TV-Gerät verbinden. Ein zusätzlicher kleiner Druckknopf bietet die Möglichkeit, die Soundbar kabellos mit einem Subwoofer, zum Beispiel dem React-Sub, oder zusätzlichen kompatiblen Lautsprechern zu koppeln. Laut Hersteller ist die Soundbar durch den integrierten Sprachassistenten Alexa auch Multiroom-fähig. Das ermöglicht eine einfache Verbindung mit Amazon Alexa kompatiblen Geräten.
Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach und geht ebenso schnell vonstatten. Hilfreich ist hier die gut verständliche Bedienungsanleitung, die uns sicher durch alle Schritte der Installation führt. Sobald alle Kabel mit der Soundbar und dem TV-Gerät verbunden sind, leuchtet eine blaue Statusanzeige an der Front auf. Eine Stimme verweist uns in englischer Sprache auf die Alexa-App. Diese App ist zwingend notwendig, um den Sprachassistenten Alexa zu benutzen und die React per Sprachbefehl zu steuern. Wir scannen den QR-Code auf der Rückseite der Soundbar und installieren so rasch die App. Auch die App führt uns Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. Hier treten keinerlei Probleme auf. Sobald wir unser Amazon-Konto mit der App verknüpft haben, verbinden wir die App mit der Soundbar. Um auch per Sprachbefehl Spotify zu steuern, verknüpfen wir zusätzlich unser Spotify-Konto mit der Alexa-App. So nutzen wir sämtliche Funktionen von Alexa und der React-Soundbar, was in der Praxis einwandfrei funktioniert. Den Spotify-Skill können wir jederzeit in der App wieder deaktivieren. Wer seine Kontakte mit der Alexa-App verknüpft, kann auch über die Soundbar telefonieren oder sich Nachrichten vorlesen lassen.
Nun stehen uns drei Steuerungsmöglichkeiten zur Verfügung: Das Bedienfeld an der Soundbar selbst umfasst nicht alle Elemente, aber die wichtigsten sind hier vertreten. Die Polk reagiert zügig, aber nur an dieser Stelle können wir das Mikrofon deaktivieren und somit auch Alexa manuell ausschalten. Eine entsprechende Taste hätten wir uns auf der Fernbedienung ebenfalls gewünscht. Hier finden wir neben der Lautstärkeregelung Einstellungsmöglichkeiten zum Bass und zur Sprache. Die VoiceAdjust-Technologie verstärkt die Sprachverständlichkeit, die Stimmen treten stärker und lauter in den Vordergrund. Dank CEC-Unterstützung verwenden wir auch unsere TV-Fernbedienung zur Steuerung der Soundbar, etwa zur Lautstärkeregelung.
Aus den vier Equalizer-Modi Night, Music, Sport und Movie wählen wir den passenden aus. Schade: Als Sprachbefehl können wir die Modi über Alexa nicht aktivieren, hier müssen wir zur Fernbedienung greifen. Bass- und Voice-Einstellungen unterstützt Alexa hingegen. Den Bass können wir zusätzlich in der Alexa-App manuell einstellen. Im Nacht-Modus nimmt die Soundbar den Bass und ein wenig Lautstärke weg, um angrenzende Nachbarn oder Kinder im Haushalt nicht zu stören. Im Sport-Modus sind die Stimmen deutlich lauter und klarer. Einen markanten Unterschied zwischen dem Music- und dem Movie-Modus stellen wir allerdings nicht fest.
Klangqualität
Für den Sound ist die React-Soundbar mit zwei 25-mm-Hochtönern ausgestattet. Unterstützt werden diese mit ebenfalls zwei Mitteltönern mit einer Länge von 96 Millimetern und einer Höhe von 69 Millimetern. Für den Tiefton sind zwei Tieftöner mit einer Länge von 110 und einer Höhe von 100 Millimetern zuständig. Damit kann sich die Soundbar in Sachen Töner-Ausstattung durchaus hören lassen.
Für den Klangtest im Film-Bereich nehmen wir uns Inception vor und aktivieren den Movie-Modus. Das Meeresrauschen zu Beginn der finalen Traumsequenz erfüllt den Raum, auch wenn der Klang nicht bis ganz nach hinten reicht. Dieser Eindruck zieht sich durch den gesamten Film, obwohl es in einigen Szenen Andeutungen gibt, dass der Sound von hinten und zum Teil sogar von oben kommt. Je nach räumlichen Gegebenheiten kann sich der Surround-Sound verändern: In luftigeren Räumen ist dieser eher schwach, in engeren Räumen kann sich der Surround-Sound besser entfalten. Für differenzierteren Sound gibt es die Möglichkeit, die Soundbar mit entsprechenden Rücklautsprechern zu erweitern, wie etwa die SR2 Wireless Surround Speaker der Polk-React-Serie.
Insgesamt spielt sich der Klang hauptsächlich vor uns ab. Die akustische Bühne ist allein mit der Soundbar so breit und voller Detailfreudigkeit, dass wir einen vollen 5.1-Surround-Sound nicht vermissen. Kleinste Geräusche sind klar und deutlich herauszuhören, lassen sich zum Teil auch ordentlich lokalisieren. Ein unterdrücktes Atmen, ein quietschendes Fenster finden nun deutlich mehr Raum und machen den Film lebendiger. Gespräche, die in hallenden Räumen stattfinden, klingen entsprechend großräumig. Was uns neben den vielen Details gut gefällt, ist die absolut klare und starke Stimmenwiedergabe, wenn auch nicht zuletzt der VoiceAdjust-Technologie geschuldet. So hören wir in lauten Actionszenen jedes Wort, bei geflüsterten Dialogen müssen wir nicht zur Fernbedienung greifen, um die Lautstärke hochzudrehen.
Polk Audio React Soundbar | |
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WLAN, Bluetooth | ja |
HDMI-Anschluss | ja |
Sprachassistent | Amazon Alexa |
Subwoofer | intern |
Auch in Sachen Musik lässt sich die Soundbar nicht lumpen und punktet unserer Meinung nach besonders im Bereich der Detailfreudigkeit. Feinste Nuancen hören wir klar und deutlich heraus. Sibilanten und Frikative treffen in klaren, hellen Tönen und nicht überbetont auf unsere Ohren. Durch die VoiceAdjust-Technologie ist Nasalität auch kein Problem. Je niedriger die Einstellung, desto klarer ist die Stimme, was besonders Podcasts und Hörbüchern zugutekommt. Der Bass matscht nicht und kommt nicht nur auf der höchsten Stufe mit ordentlich Druck daher. Auch bei der Räumlichkeit punktet die React: Happen von Emeli Sandé haben wir selten so raumfüllend gehört. Dynamische Passagen von laut nach leise und vice versa meistert die React ebenfalls. Besonders schön anzuhören sind Stücke der klassischen Musik. Die Durchhörbarkeit der einzelnen Instrumente ist bestechend, verbinden sich aber gleichzeitig zu einem harmonischen Ganzen.
Bei all der Lobpreisung fällt uns jedoch ein Punkt auf: Bei höheren Lautstärken verwischt die Musik, wirkt nicht mehr ganz so differenziert und klar. Auf maximaler Lautstärke hören wir besonders Metal und Rock etwas verwaschen, zum Teil blechern und mit weniger Druck. Ideal erscheint uns die Lautstärke zwischen 60 bis 75 Prozent zu sein, hier trumpft die Soundbar mit all ihren Stärken auf. Sind erst einmal die optimalen Einstellungen gefunden, ermöglicht die Soundbar React wahres Genusshören.
Fazit
Die React-Soundbar von Polk Audio ist ein solides und klangstarkes Gerät zur Erweiterung des TV-Sounds und – sofern man nicht auf vollen Surround-Sound baut – eine große Freude für Film- und Musikfans. Die Ausstattung mit Alexa Built-in sowie den EQ-Modi und insbesondere die schnelle und einfache Inbetriebnahme sprechen eindeutig für die Soundbar. In puncto Surround-Sound liefert die React für ein 2.0-System einen ordentlichen Klang, besonders gefallen uns die klare Stimmwiedergabe und die große Detailfreudigkeit.
Wertung
: Polk Audio React Soundbar
Pros
- Einfache Inbetriebnahme
- Einfache Sprachsteuerung über Amazon Alexa
- Große Durchhörbarkeit und Detailfreudigkeit
- Klare Stimmenwiedergabe
Cons
- Fernbedienung mitunter schwerfällig
- Verwaschene Musikwiedergabe bei zu hoher Lautstärke
- Surround Sound nicht sehr stark ausgeprägt