Der Markt der Seniorenhandys wird immer größer. Aber auch für Eltern, die ihre Kinder langsam an das Mobiltelefon heranführen möchten, können die Geräte interessant sein. Wir klären im Test, ob das Panasonic KX-TU155EXRN perfekt an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst ist.
Design und Verarbeitung
Optisch macht das Panasonic KX-TU155EXRN auf uns einen guten Eindruck. Das Gerät setzt auf klare Formen ohne größere Verschnörkelungen. Unser Testgerät in metallischem Rot ist aber trotzdem recht auffällig. Uns gefällt vor allem der Aluminium-Effekt, den die Oberfläche trotz Kunststoffbauweise erzeugt. Wer es lieber etwas dezenter möchte, greift zur dunkelblauen oder schwarzen Farbvariante. Panasonic entscheidet sich dabei für einen klassischen Handy-Look entschieden. Die Tasten sitzen also direkt unter dem Bildschirm. Dank der leicht abgerundeten Kanten liegt das Telefon komfortabel in der Hand. Die Rückseite ist angenehm griffig und rutscht nicht.Die Verarbeitungsqualität schafft es nicht ganz in Spitzenregionen, was vor allem am recht dünnen Gehäuse liegt. Dieses lässt sich sehr leicht biegen, wobei sich auch die abnehmbare Rückabdeckung ein Stück löst. Unsere Belastungstests übersteht das Panasonic zwar schadlos, wir würden jedoch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass es bei einem Sturz Schaden nimmt. Davon abgesehen gibt es jedoch nichts zu beanstanden. Die Spaltmaße sind angenehm klein, selbst am Übergang zur Rückseite. Unsaubere Kanten mit Produktionsrückständen entdecken wir ebenfalls nicht. Mit 12 Zentimetern in der Höhe, 5,8 Zentimetern in der Breite und 1,2 Zentimetern in der Tiefe ist das Telefon kompakt ausgefallen und punktet zudem durch ein niedriges Gewicht von knapp 100 Gramm. Damit passt es in jede Hosentasche und fällt selbst bei längeren Ausflügen nicht zur Last.
Bildschirm
Der TFT-Bildschirm besitzt eine Displaydiagonale von 2,4 Zoll. Gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen fällt er somit recht groß aus. Die Ränder halten sich in Grenzen und der Bildschirm nimmt fast die komplette obere Hälfte ein. Die Auflösung könnte etwas höher sein. Bei der QVGA-Qualität von 240 x 320 Pixeln lassen sich selbst aus weiterer Entfernung noch die einzelnen Bildpunkte erkennen und die Schrift franst an den Rändern teilweise stark aus. Trotzdem sind alle Inhalte gut erkennbar, was vor allem an den großen Symbolen und der großen Schriftart liegt. Insgesamt liegt das Display aber trotzdem noch in einem guten Bereich, was vor allem an der hohen Helligkeit und Leuchtkraft liegt. Somit ist auch bei Sonnenlicht ein Ablesen problemlos möglich. Die Blickwinkelstabilität fällt dagegen deutlich ab. Bereits bei minimaler Neigung verfälschen die Farben. Wer vor allem von unten sehr schräg auf das Handy schaut, kann die dargestellten Inhalten gar nicht mehr erkennen.
Handhabung
Bei einem Senioren- und Einsteigerhandy legen wir großen Wert auf die Anleitung, schließlich müssen die Zielgruppen gut an die Technologie herangeführt werden. In diesem Punkt ist das Panasonic jedoch keine große Hilfe. Die Anleitung liegt nur als Faltblatt vor, das zudem noch recht klein bedruckt ist. Das wäre noch nicht weiter tragisch, allerdings erklärt sie nicht alle Möglichkeiten, wie beispielsweise die SOS-Funktion. Hier könnten Teile der Zielgruppe eventuell schon überfordert sein.
Unter dem Display befinden sich die verschiedenen Tasten. Alle Tasten sind schön groß dimensioniert und liegen auch nicht direkt nebeneinander. Dementsprechend lassen sie sich auch ertasten. Bei Dunkelheit leistet aber auch die Tastenbeleuchtung gute Dienste. Alle Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt und reagieren zügig. Auf der linken Seite befindet sich die Laut- und Leise-Wippe, die rechte Seite beherbergt einen Schiebeschalter für die LED-Taschenlampe. Diese ist zwar nicht allzu leuchtstark, bringt aber im Notfall etwas Licht ins Dunkel.
Der Nutzer startet das Handy durch längeres Drücken der Auflege-Taste. Die Oben- und Untentasten direkt unter dem Bildschirm sind vor allem für die Navigation durch die Menüs vorgesehen. Außerhalb des Startbildschirm bietet aber auch die Laut-Leise-Wippe an der linken Seite die gleiche Funktion, was wir als unnötig empfinden. Uns wäre die Option, ständig die Lautstärke anzupassen, lieber. Wer nach links und rechts möchte, muss dazu die Stern- und Rautetaste verwenden, was zunächst etwas verwirrend ist. Ein OK-Button und zwei Kontextsensitive-Tasten runden die Bedienelemente ab.
Das Hauptmenü ist in die folgenden sieben Punkte unterteilt, die sich über die Pfeiltasten nacheinander durchschalten lassen: Multimedia, Messaging, Telefonbuch, Einstellungen, Callcenter, Organisator, Datei-Manager und Kamera. Nicht alle Punkte sind aus unserer Sicht logisch gewählt und aufgebaut. Beispielsweise suchen wir die Bluetooth-Funktion zunächst unter „Einstellungen“, werden schlussendlich jedoch unter dem Punkt „Organisator“ fündig. Auch das Anpassen der Displayhelligkeit ist nicht ganz einfach. Die Funktion ist zwar sinnigerweise unter „Einstellungen“ zu finden, dann muss der Nutzer jedoch noch die beiden Unterpunkte „Telefoneinstellungen“ und „Unterschiedliche Einstellungen“ öffnen. Das ist wenig intuitiv, zumal es unter dem letzten Punkt keine weiteren Möglichkeiten gibt. Hier hätte sich Panasonic gerne an den Menüs moderner Smartphones orientieren dürfen, die deutlich eingängiger aufgebaut sind. Das längere Zeilen in behäbiger Laufschrift durchwandern, trägt nicht zu einer besseren Übersichtlichkeit bei. Hat man sich jedoch einmal mit der Menüstruktur vertraut gemacht, klappt es im Praxisbetrieb ordentlich. Praktisch: Alle Menüpunkte sind Zahlen zugeordnet und lassen sich über die Wahltasten auch direkt ansteuern.
Ausstattung
Das herausstechende Ausstattungsmerkmal ist wohl die SOS-Notruftaste auf der Rückseite. Hier kann der Nutzer bis zu fünf Kontakte hinterlegen, die das KX-TU155EXRN per Tastendruck automatisch hintereinander anruft, falls einer der Teilnehmer nicht erreichbar sein sollte. Die Taste aktiviert auch direkt die Freisprechfunktion. Eine zweite Rückabdeckung mit der sich die Taste bei Nichtgebrauch abdecken lässt, hat sich Panasonic jedoch gespart. Damit die Funktion nicht aus Versehen startet, muss der Nutzer sie für knapp eine Sekunde halten.
| Panasonic KX-TU155EXRN | |
|---|---|
| Bildschirmgröße | 2,4 Zoll |
| Bildschirmauflösung | 240 x 320 Pixel |
| Kamera-Auflösung | 0,3 MP |
| Zusatzfunktionen | SOS |
Über dem Akku befinden sich SIM-und MicroSD-Schachte. Über MicroSD-Karten lässt sich der interne Speicher noch einmal um 32 Gigabyte erweitern. Das ist auch bitter nötig, bereits beim zweiten Foto mit der höchstmöglichen Auflösung von 640 x 480 ist der Speicher voll. Die Bildqualität der 0,3-Megapixel-Kamera ist aber sowieso nicht der Rede wert. Die Fotos sind unscharf und weisen ein starkes Bildrauschen auf. Damit ist die Kamera maximal für einen schnellen Schnappschuss geeignet.
Telefonieren
Das Telefon überzeugt insgesamt durch eine gute Signalqualität. Während unserer Testphase stellen wir keine Verbindungsabbrüche fest. Die Sprachqualität stimmt ebenfalls. Der Gesprächspartner ist zu jeder Zeit gut zu verstehen und es treten keine gravierenden Störgeräusche auf. Eine Freisprechfunktion ist vorhanden, dann nimmt die Sprachqualität – vor allem bei hoher Lautstärke – merklich ab und das Gegenüber ist nur noch schwer zu verstehen.
Fazit
Wer ein kostengünstiges Einsteiger-Handy sucht, das sich auf die Basisfunktionen beschränkt, kann sich das Panasonic KX-TU155EXRN durchaus einmal ansehen, muss jedoch mit ein paar Einschränkungen leben. Die Menüstruktur wirkt nicht ganz durchdacht, außerdem lädt das Handy immer noch mit dem veralteten MicroUSB-Standard. Eine Kamera ist vorhanden, die Bildqualität ist jedoch nicht gut. Das Design mit den großen Tasten gefällt uns dagegen, die Verarbeitung geht insgesamt auch in Ordnung. Eine sehr sinnvolle Funktion in Anbetracht der Zielgruppe ist die SOS-Funktion.
Wertung
: Panasonic KX-TU155EXRN
Pros
- Große Tasten
- SOS-Funktion
- Optisch ansprechendes Design
- Gute Sprachqualität
Cons
- Teilweise unlogische Menüführung
- Sehr wenig Speicher
- Kamera
