Der Markt der Seniorenhandys wird immer größer. Elektronikgigant Panasonic hat ebenfalls einige Varianten im Angebot. Wir klären im Test, ob das Panasonic KX-TU150EXR perfekt an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst ist.
Design und Verarbeitung
Optisch hinterlässt das Telefon einen guten Eindruck. Das Panasonic ist nahezu komplett in Metallicrot gehalten. Obwohl es komplett aus Kunststoff besteht, erzeugt es somit trotzdem einen Aluminium-Effekt – schick. Darüber hinaus hat sich Panasonic für einen klassischen Handy-Look entschieden. Ein Klappmechanismus ist also beispielsweise nicht vorhanden. Die Tasten sitzen direkt unter dem Display. Die Kanten und Ecken sind leicht abgerundet, wodurch das Handy angenehm in der Hand liegt.Wie bereits erwähnt, besteht das Gehäuse komplett aus Kunststoff. Die Verarbeitungsqualität pendelt sich im Mittelfeld ein. Das Handy lässt sich ohne große Kraftanstrengung biegen, wobei sich die Rückabdeckung ein Stück löst. Unsere Falltests überlebt das KX-TU150EXR jedoch unbeschadet. Ebenfalls positiv: Trotz abnehmbarer Hinterseite fallen die Spaltmaße angenehm klein aus und es besteht keine Gefahr, dass sich Schmutz und Staub in den Ritzen sammelt. Scharfe Kanten entdecken wir ebenfalls nicht. Mit 12 Zentimetern in der Höhe, 5,8 Zentimetern in der Breite und 1,2 Zentimetern in der Tiefe ist das Telefon kompakt ausgefallen und punktet zudem durch ein niedriges Gewicht von knapp 100 Gramm. Damit passt es in jede Hosentasche und fällt selbst bei längeren Ausflügen nicht zur Last.
Bildschirm
Das LCD-Display des Panasonic KX-TU150EXR misst 2,4 Zoll in der Diagonale und ist damit für die kompakten Abmessungen recht groß ausgefallen. Es nimmt fast die komplette obere Hälfte der Vorderseite ein. Die QVGA-Auflösung von 240 x 320 Pixeln ist nicht sonderlich hoch. Bereits aus mittlerer Entfernung zeigen sich einzelne Pixel und die Schrift franst an den Rändern teilweise stark aus. Dank der großen Schriftart lassen sich Inhalte jedoch trotzdem problemlos erkennen. Ein Pluspunkt ist die hohe Helligkeit. Der Bildschirm ist sehr leuchtstark, so dass der Nutzer ihn auch bei starker Sonneneinstrahlung noch problemlos erkennen kann. Die Blickwinkelstabilität fällt dagegen etwas ab. Bereits bei minimaler Neigung verfälschen die Farben. Ablesen lässt sich das Bild aber auch bei ungünstigen Blickwinkeln noch.
Handhabung
Die Handhabung eines Seniorenhandys sollte besonders einfach und intuitiv funktionieren. Die Anleitung ist dabei keine große Hilfe. Sie kommt nur in Faltblattform und ist zudem noch recht klein bedruckt. Zudem erklärt sie nicht alle Funktionen wie beispielsweise die SOS-Funktion. Hier könnten Teile der Zielgruppe eventuell schon überfordert sein. Ein weiterer Minuspunkt: Unser Testgerät ist ab Werk auf Englisch eingestellt, die Sprache lässt sich nur über das Menü ändern. Wer der Sprache nicht mächtig ist, stößt hier bereits an seine Grenzen.
Auf der Vorderseite befinden sich die zehn Wahltasten, die klassischerweise auch zur Texteingabe dienen. Die Knöpfe sind mit einer Breite von 1,2 Zentimetern und einer Höhe von 0,9 Zentimeter recht groß gehalten und punkten durch einen angenehm leichten Druckpunkt. Ein weiterer Vorteil: Die Knöpfe sind leicht voneinander abgesetzt und lassen sich im Zweifel auch ertasten. Eine Tastenbeleuchtung, die die Bedienung im Dunkeln erleichtert, ist ebenfalls vorhanden. Im Zweifel kann der Nutzer auch auf die integrierte Taschenlampe an der Oberseite zurückgreifen, die zwar nicht sonderlich leuchtstark ist, aber trotzdem etwas Licht ins Dunkel bringt. Praktischerweise hat Panasonic der Lampe einen eigenen Schiebeschalter an der rechten Seite des Handys spendiert.
Der Nutzer startet das Handy durch längeres Drücken der Auflege-Taste. Die Oben- und Untentasten direkt unter dem Bildschirm sind vor allem für die Navigation durch die Menüs vorgesehen. Außerhalb des Startbildschirm bietet aber auch die Laut-Leise-Wippe an der linken Seite die gleiche Funktion, was wir als unnötig empfinden. Uns wäre die Option, ständig die Lautstärke anzupassen lieber. Wer nach links und rechts möchte, muss dazu die Stern- und Rautetaste verwenden, was zunächst etwas verwirrend ist. Ein OK-Button und zwei Kontextsensitive-Tasten runden die Bedienelemente ab.
Das Menü bietet die Punkte Multimedia, Messaging, Telefonbuch, Einstellungen, Callcenter, Organisator, Datei-Manager und Kamera. Unserer Meinung nach sind die Punkte allerdings nicht immer logisch aufgebaut. Die Bluetooth-Funktion findet sich beispielsweise unter Organisator, hätte unter Einstellungen jedoch deutlich mehr Sinn ergeben, weshalb wir sie zunächst auch nicht finden. Ein weiteres Beispiel ist die Einstellung der Displayhelligkeit. Die wichtige Funktion befindet sich unter dem Punkt Einstellungen. Dann muss der Nutzer jedoch noch die beiden Unterpunkte Telefoneinstellungen und Unterschiedliche Einstellungen öffnen. Das ist wenig intuitiv, zumal es unter dem letzten Punkt keine weiteren Möglichkeiten gibt. Hier hätte sich Panasonic gerne an den Menüs moderner Smartphones orientieren dürfen, die deutlich eingängiger aufgebaut sind. Sind die einzelnen Menüpunkte zu groß für eine Zeile wandern sie in sehr langsamer Laufschrift weiter, sobald der Nutzer den Cursor auf ihnen platziert. Das trägt ebenfalls nicht zur Übersichtlichkeit bei. Hat man sich jedoch einmal mit der Menüstruktur vertraut gemacht, klappt es im Praxisbetrieb ordentlich.
Ausstattung
Das für die Zielgruppe wohl wichtigste Ausstattungsmerkmal ist die SOS-Notruftaste auf der Rückseite. Hier lassen sich bis zu fünf Kontakte hinterlegen, die das Handy automatisch hintereinander anruft, falls einer der Teilnehmer nicht erreichbar sein sollte. Die Taste aktiviert auch direkt die Freisprechfunktion, über die der Nutzer besser mit seinen Kontakten kommunizieren kann. Eine zweite Rückabdeckung mit der sich die Taste bei Nichtgebrauch abdecken lässt, hat sich Panasonic jedoch gespart.
Unter der rückseitigen Abdeckung befindet sich der wechselbare Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 1.400 mAh. Das entsprechende Netzteil mit fest verbundenem MicroUSB-Ladekabel befindet sich natürlich ebenfalls im Lieferumfang. In Anbetracht der Zielgruppe wäre allerdings der moderne USB-C-Standard wünschenswert gewesen. Hier besteht keine Gefahr, das Kabel falsch herum einzustecken und Schäden am Stecker herbeizuführen. Laut Panasonic bietet das KX-TU150EXR eine Sprechzeit von 6 und eine Standby-Zeit von 150 Stunden. Bei häufiger Verwendung der Taschenlampe oder der Kamera reduziert sich die Akkulaufzeit entsprechend. Es ist auch nicht unerheblich, ob die Bluetooth-Funktion aktiviert ist. Darüber lässt sich das Handy kabellos mit kompatiblen Freisprecheinrichtungen oder Lautsprechern verbinden.
| Panasonic KX-TU150EXR | |
|---|---|
| Bildschirmgröße | 2,4 Zoll |
| Bildschirmauflösung | 240 x 320 Pixel |
| Kamera-Auflösung | 0,3 MP |
| Zusatzfunktionen | SOS |
Telefonieren
Das Panasonic KX-TU150EXR überzeugt durch eine gute Signalqualität. Bei unseren Testanrufen stellen wir keine Verbindungsabbrüche fest. Die Sprachqualität stimmt ebenfalls. Der Gesprächspartner ist zu jeder Zeit gut zu verstehen und es treten keine gravierenden Störgeräusche auf. Eine Freisprechfunktion ist vorhanden, dann nimmt die Sprachqualität – vor allem bei hoher Lautstärke – merklich ab und der Gegenüber ist nur noch schwer zu verstehen.
Fazit
Das Panasonic KX-TU150EXR ist ein ordentliches Seniorenhandy. Die Bedienung über die großen Tasten bereitet keine Probleme, allerdings ist die Menüführung nicht sonderlich intuitiv und könnte die Zielgruppe überfordern. Hier hilft auch die rudimentäre Bedienungsanleitung nicht weiter. Dafür überzeugt das Telefon durch die kompakten Abmessungen und das niedrige Gewicht. Das Design gefällt ebenfalls. Die Verarbeitungsqualität könnte etwas höher sein, geht jedoch noch in Ordnung. Die Ausstattung bietet alle Funktionen, die man von einem Seniorenhandy ohne Internetanbindung erwarten kann. Ein Highlight ist hier der SOS-Button auf der Rückseite.
Wertung
: Panasonic KX-TU150EXR
Pros
- Große Tasten
- Integrierte Taschenlampe
- SOS-Funktion
- Optisch ansprechendes Design
- Gute Sprachqualität
Cons
- Teilweise unlogische Menüführung
- Sehr wenig Speicher
- Kamera
