Der Panasonic ER-GB96 ist auf dem Papier ein echter Alleskönner unter den Barttrimmern. Verschiedene Aufsätze erlauben 58 verschiedene Schnittlängen. Zudem lassen sich mit dem Langhaarschneider auch Konturen stylen. Wir klären im Test, ob die zahlreichen Möglichkeiten auch in der Praxis überzeugen.
Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
Die Verarbeitungsqualität liegt in einem guten Bereich. Der verwendete Kunststoff ist sehr robust und gibt auch bei festem Druck nicht nach. Damit schützt das Gehäuse den Motor vor Stößen und Erschütterungen. Die unterschiedlichen Gehäuse-Komponenten sind fest miteinander verbunden und fallen selbst bei Stürzen auf den Badezimmerboden nicht auseinander. Allerdings finden sich an den Verbindungsstellen deutlich sichtbare Spaltmaße, in denen sich teilweise auch Staub und Schmutz ablagern können.
Das Schnittlängenwahlrad sitzt fest im Gehäuse. Selbst nach intensiver Beanspruchung stellen wir hier keine Abnutzungserscheinungen fest. Ein abschließendes Urteil ist hier jedoch erst nach einem Dauertest möglich. Im Vergleich zum Rasierer fallen die vier Aufsätze in puncto Verarbeitung etwas ab. Gerade die Zinken geben sehr leicht nach. Das ist einem angenehmeren Rasiergefühl zuträglich, wir würden jedoch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie niemals abbrechen.
Handhabung und Bedienung
Die Bedienung ist einfach, auch wenn sich der Nutzer zunächst etwas zurechtfinden muss. Das Drehrad zeigt eine Vielzahl an Schnittlängen in drei Reihen an. Jede Reihe passt zu einem anderen Aufsatz. Bei Verwendung des kürzesten orientieren wir uns dementsprechend an der obersten. Um Verwirrung zu vermeiden ist jede Reihe und jeder Aufsatz mit einem Buchstaben gekennzeichnet. Im Zweifel hilft die vorbildliche Anleitung weiter, die jede Funktion im Detail beschreibt. Mit allen drei Aufsätzen lässt sich die Schnittlänge zwischen einem und 30 Millimetern in 0,5er-Schritten variieren. Ohne Aufsatz trimmt der Rasierer auf 0,5 Millimeter. Das ergibt summa summarum 58 unterschiedliche Längen – beeindruckend. Somit eignet sich der Rasierer auch für sehr lange Bärte.
Das Wechseln des Zubehörs klappt wunderbar einfach. Einfach aufstecken und einrasten. Beim Drehen der Schnittlängenverstellung fährt der Aufsatz dann entsprechend nach unten und oben. Das Rad bietet einen angenehmen Widerstand und rastet pro Stufe sauber ein. Trotzdem lässt es sich ohne großen Kraftaufwand mit einer Hand verwenden. Die Start-Stop-Taste liegt unter dem Wahlrad auf der Vorderseite, reagiert präzise und überzeugt durch einen guten Druckpunkt. Zudem lässt sie sich problemlos mit dem Daumen der rechten oder linken Hand erreichen. Allerdings hätte eine Positionierung oberhalb des Wahlrades unserer natürlichen Griffhaltung etwas besser entsprochen – eine Kleinigkeit.
Ein Display beispielsweise für die Längenanzeige spart sich Panasonic. Die Akkustandanzeige beschränkt sich auf eine Statusleuchte und ist dementsprechend ungenau. Beim Laden leuchtet diese rot. Ist der Akku voll, erlischt sie. Bis die Batterie komplett geladen ist, vergehen circa 60 Minuten. Dann hält der ER-GB96 laut Hersteller für 50 Minuten durch. Das können wir im Praxistest in etwa bestätigen. Das Ladekabel fällt mit knapp 2 Metern schön lang aus und erlaubt eine gute Flexibilität beim Laden. Sehr schön: Der Nutzer kann den Panasonic auch verwenden, wenn er an der Strippe hängt. Eine Ladestation befindet sich nicht im Lieferumfang. Dafür hat es noch ein Reisebeutel in die Verpackung geschafft. Dieser schützt den Rasierer zwar vor Kratzern, Stöße und Stürze können dem Panasonic aber trotzdem noch etwas anhaben. Das wäre nicht weiter dramatisch, doch dass der Beutel nicht genug Platz für alle Aufsätze bietet, ist dagegen unverständlich.
Die Handhabung stellt uns im Test vor keine größeren Hürden. Selbst mit kleineren Händen lässt sich der Rasierer gut fassen. Die Rillen auf der Rückseite bieten einen guten Halt – auch bei Verwendung unter der Dusche, was dank wasserfestem Gehäuse auch kein Problem ist. Dank des niedrigen Gewichts von knapp 160 Gramm steht auch längeren Styling-Sessions nichts im Weg.
Rasieren und Hautschonung
Der ER-GB96 verfügt über einen Torquemotor, der die Klingen des 32 Zentimeter breiten Scherkopfes mit einer beachtlichen Geschwindigkeit antreibt. Durch einen breiteren Klingenabstand sollen laut Hersteller mehr Haare ohne Ziehen oder Reißen entfernt werden. Das können wir im Praxistest bestätigen. Während all unserer Styling-Sessions stellen wir kein unangenehmes Ziepen fest – hervorragend. Die Rasurergebnisse sind ebenfalls sehr überzeugend. Die Kämme stellen selbst verwirbelte oder anliegende Barthaare auf, was schnell zu einem gleichmäßigen Ergebnis führt. Mehr als maximal zwei bis drei Durchläufe braucht es nicht. Die scharfen Klingen schneiden die Haare sauber ab. Hautirritationen stellen wir während des Testzeitraums nicht fest.
Dank der hohen Schnittlänge eignet sich der Rasierer auch zum Haareschneiden. Auch hier liefert der Panasonic ein überzeugendes Gesamtpaket und entfernt die Matte auf dem Kopf ohne Ziehen oder Ziepen. Doch auch an die Feinrasur denkt Panasonic und legt dem ER-GB96 einen Konturaufsatz bei. Dieser verdeckt einen Großteil der Klingen, so dass nur noch 8 Millimeter des Scherkopfes frei liegen. Praktischerweise entscheidet der Nutzer selbst, ob die linke oder die rechte Seite rasiert. Insgesamt klappt das Konturenschneiden gut, auch wenn es etwas Übung erfordert.
Lautstärke und Reinigung
Panasonic ER-GB96 | |
---|---|
Nass-/Trockenbetrieb | ja |
Anzahl Schnittstufen | 58 |
Energieversorgung | Akku |
Anzahl Klingen/Scherköpfe | 1 |
Fazit
Der Panasonic ER-GB96 ist ein echter Langhaarschneider-Alleskönner. Wer also in puncto Schnittlänge über Jahre, Frisuren und Bartlängen hinweg auf der sicheren Seite sein möchte, macht mit dem Gerät definitiv nichts falsch. Die Verarbeitung ist hochwertig, auch wenn uns ein paar Spaltmaße einen Tick zu groß sind. Die Bedienung geht nach etwas Eingewöhnung gut von der Hand. Die Ergebnisse gefallen uns wirklich gut. Der Panasonic rasiert sauber und gründlich, ohne Ziehen und Ziepen.