Wer seine Smartwatch ohne Handy verwenden möchte, schaut häufig in die Röhre. Autark arbeiten die Uhren meist nur eingeschränkt. Nicht so die Oppo Watch 46mm. Diese kommt mit einem integrierten LTE-Modul. Wir klären im Test, ob auch Design, Verarbeitung, Bedienung, Akku und Leistung stimmen.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Die gute Verarbeitungsqualität und die hochwertigen Materialien leisten ihren Beitrag zur schicken Gesamtoptik. Die Rückseite besteht aus Polycarbonat, der Rahmen aus Aluminium. Die Übergänge der drei Gehäusekomponenten sind sauber. Das Fluorkautschuk-Armband ist perfekt am Gehäuse angebracht, wirkt strapazierfähig und fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an. Durch kleine Tasten an der Rückseite lassen sich die beiden Armbandteile leicht abnehmen und im Zweifel durch Andere ersetzen. Das Display ist mit Corning Gorilla Glas geschützt. Insgesamt hinterlässt das Gehäuse einen robusten Eindruck. Es lässt sich selbst unter hoher Krafteinwirkung nicht verbiegen oder verformen. Mit einem Gewicht von gerade einmal 50 Gramm, muss der Nutzer keine Angst haben, dass der Arm im Laufe des Tages ermüdet.
Display
Das AMOLED-Display der Oppo Watch 46mm ist sicherlich eines der Highlights der Smartwatch. Mit einer Diagonale von 1,91 Zoll ist es angenehm groß, was der Bedienung zugutekommt. Hinzu kommt eine hohe Auflösung von 402 x 476 Pixeln. Inhalte stellt die Uhr dementsprechend knackscharf dar. Doch auch darüber hinaus lässt der Bildschirm die Muskeln spielen. Dank der hohen Maximalhelligkeit, die sich in fünf Stufen einstellen lässt, ist das Ablesen auch bei Sonnenlicht gut möglich.
Durch die AMOLED-Technologie überzeugen auch der Kontrast und die Farbwiedergabe. Schwarze Flächen gehen nicht ins Gräuliche über. Aus stark schräger Betrachtung verfälschen die Farben zwar leicht, insgesamt geht die Blickwinkelstabilität aber voll in Ordnung. Zumal man eine Uhr meistens frontal betrachtet. Das Display ist wie die komplette Oberseite der Smartwatch leicht gebogen. Das sieht nicht nur schick aus, sondern erleichtert auch Wischgesten von der Seite. Dank Always-On-Funktion kann der Nutzer auch im Standby-Modus noch die Uhrzeit ablesen.
Bedienung und Installation
Als Betriebssystem kommt Wear OS von Google zum Einsatz. Zur Einrichtung ist die kostenlose Wear-OS-App für Android und iOS nötig. Die Kommunikation zwischen Smartphone und Smartwatch erfolgt per Bluetooth. Hier liegt allerdings nur die veraltete Version 4.2 vor, die nicht ganz so stabil und energiesparend arbeitet wie ihre aktuelleren Pendants. In der Praxis stellen wir jedoch trotzdem keine Verbindungsabbrüche fest. Die App leitet den Nutzer Schritt für Schritt durch die Einrichtung, die einen nie vor Probleme stellt. Nach circa 5 bis 10 Minuten kann es losgehen.
Die Bedienung ist intuitiv. Wischgesten zu den vier Seiten des Startbildschirms erledigen die Hauptaufgabe der Navigation. So gelangt der Nutzer beispielsweise durch einen Wisch nach unten zum Schnellstartmenü, um unter anderem den Flugmodus oder NFC zu aktivieren. Letztere Technologie erlaubt auch bargeldloses Bezahlen über Google Pay, das bereits vorinstalliert ist. Eine Wischgeste vom Startbildschirm nach oben öffnet die Benachrichtigungen, nach rechts den Google Assistant und nach links die Aktivitäten. Wer schon einmal eine WearOS-Smartwatch verwendet hat, kommt sofort zurecht, aber auch für Neulinge ist die Handhabung intuitiv.
Dabei reagiert der Touchscreen zügig und setzt unsere Befehle bis auf wenige Ausnahmen präzise um. Neben dem Touchscreen dienen zwei Tasten an der rechten Seite zur weiteren Navigation. Durch kurzes Drücken der unteren gelangt der Nutzer standardmäßig zu den Sportprogrammen. Sie lässt sich jedoch auch frei belegen. Nach längerem Halten erscheinen die Power-Optionen Ausschalten, Neu starten und Energiesparmodus. Die obere Taste leitet einen ins App-Menü. Dank Zugriff auf den für Smartwatches angepassten Google Play Store ist bei den vorinstallierten Anwendungen jedoch noch nicht Schluss. Die Tasten sind sauber in das Gehäuse eingelassen, angenehm groß dimensioniert und haben einen guten Druckpunkt.
Hardware und Ausstattung
Im Inneren der Uhr arbeitet der Vierkern-Prozessor Qualcomm Snapdragon Wear 3100 mit 1,2 Gigahertz. Dieser ist zwar nicht mehr taufrisch, bietet jedoch immer noch genügend Leistung. Unterstützung erhält er von 1 Gigabyte Arbeitsspeicher. Auch hier bietet die Oppo Smartwatch-Standard, mehr aber auch nicht. Gerade in Anbetracht des hohen Preises von 399 Euro (UVP) hätte Oppo noch eine Schippe drauflegen können. Alles in allem läuft die Navigation durch die Menüs aber flüssig und Anwendungen starten schnell. Wir stellen nur hin und wieder beim Schließen aufwendigerer Apps leichtes Ruckeln fest. Auf dem 8 Gigabyte großen internen Speicher lassen sich beispielsweise Lieblingslieder auch ohne Smartphone mitnehmen. Autark ist auch ein gutes Stichwort: Wer beim Joggen sein Smartphone gerne zu Hause lässt, kann die integrierte LTE-Funktion verwenden. Dazu ist jedoch zwingend eine eSIM von Vodafone nötig, was unserer Meinung nach unnötig einschränkt. Eine sehr praktische Funktion ist es jedoch allemal.
Die Oppo Watch 46mm bietet fünf vorinstallierte Sportprogramme: Fitnesslauf, Lauf zur Fettverbrennung, Outdoor-Spaziergang, Outdoor-Radsport und Schwimmen. Damit sind die gängigsten Varianten enthalten, trotzdem geizt die Uhr mit Vielfalt. Im Zweifel ist jedoch auch die Google-Fit-App vorinstalliert, die deutlich mehr Workouts umfasst. Zudem stehen 5 kurze Übungen in Videoform zur Verfügung. Nach dem Starten eines Sportprogramms zeigt die Uhr unter anderem die zurückgelegte Strecke, die verbrannten Kalorien oder die gelaufenen Schritte in Echtzeit. Die Werte scheinen uns plausibel. Zudem erhält der Nutzer Informationen über seinen aktuellen Puls über den Pulsmesser auf der Unterseite. Zur weiteren Ausstattung zählen ein Barometer, ein Lichtsensor und ein Gyroskop. Zudem überwacht die Uhr auf Wunsch den Schlaf des Nutzers. Allerdings sammelt sie nur Basisdaten, wie Schlafdauer oder Intensität. Laut Oppo ist die Uhr bis zu 50 Metern wasserdicht, der Nutzer muss sie im Pool oder im Meer also nicht abnehmen. Einen Blutsauerstoffsensor oder eine EKG-App spart sich der Hersteller.
Akku
Oppo Watch 46mm | |
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Displaygröße | 1,91 Zoll |
Displayauflösung | 402 x 476 Pixel |
Sensoren | Magnetometer, Barometer, Helligkeit, Lage, Puls |
Betriebssystem | Google Wear OS |
Fazit
Oppo legt mit der Watch 46mm eine sehr schicke smarte Uhr vor. Auch die Ausstattung hinterlässt keinen Anlass zur Kritik. Das gleiche gilt für das scharfe Curved-Display. Der Funktionsumfang ist ordentlich, doch gerade für den hohen Preis von knapp 400 Euro hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Ein Highlight ist aber natürlich die LTE-Unterstützung per eSIM, auch wenn die Vodafone-Bindung aus unserer Sicht etwas unglücklich ist. Die Leistungsfähigkeit liegt wie die Akkulaufzeit in einem guten Rahmen, doch auch hier reizt die Uhr sicherlich nicht alle Möglichkeiten aus. Wer sich für das gute Stück entscheidet, wird aber definitiv seine Freude damit haben.
Wertung
: Oppo Watch 46mm
Pros
- Optisch ansprechendes Design
- Gute Verarbeitung
- Scharfes AMOLED-Display
- Gute Bedienung
- Armband lässt sich leicht lösen
- LTE-Funktion
- Gute Leistungsfähigkeit
- Ordentliche Akkulaufzeit
Cons
- LTE nur per Vodafone eSIM
- Recht hoher Preis
- Ausstattung in Anbetracht des hohen Preises nur gut