Test: Nescafé Dolce Gusto Genio S Kaffeekapselmaschine

Die Nescafé Dolce Gusto Genio S ist eine kleine, kompakte Kapselmaschine und ideal für knapp bemessene Haushalte. Was die Maschine an Größe einspart, soll sich nicht auf die Handhabung und die Qualität der Genio S auswirken. Wir testen, wie genial die Genio S wirklich ist.

Design und Verarbeitungsqualität

Nescafé Dolce Gusto Genio S
Die Genio S überzeugt mit ihrem klassischen und dennoch zeitgemäßem Design.

Die Genio S kommt kompakt und unaufgeregt daher. Eine schlichte, längliche Kapselmaschine in Kastenform mit einem durchsichtigen Wassertank auf der Rückseite. Sie ist überraschend schlank und mit dem typischen Dolce-Gusto-Kopf im Kugel-Design ausgestattet. Den Übergang zwischen eckigem und runden Design kennzeichnet eine geschwungene Vertiefung im Material, was das Gesamtbild der Kapselmaschine subtil auffrischt. Das runde Bedienungs-Display befindet sich auf dem Kugelkopf – klassisch und modern zugleich. Die Genio S ist gerade einmal 11 Zentimeter breit und 27 Zentimeter tief. Somit eignet sie sich wie ihre Vorgänger ideal für knapp bemessene Küchen.

Die Maschine besteht fast komplett aus Kunststoff. Die Materialien wirken hochwertig und robust, sie lassen sich weder verbiegen, noch eindrücken. Selbst die nicht fest verbauten Komponenten, wie der Wassertank oder das Einschubfach für die Kapseln, rasten einwandfrei ein und haben einen festen Sitz. Zwischen Wassertank und Gehäuse bleibt ein kleiner Spalt – das stört aber nicht weiter. Hier wackelt nichts, aber es kann sich durchaus Staub an dieser Stelle absetzen. Der Haken des Wassertanks (mit dem der Nutzer ihn ins Gehäuse einsetzt) hinterlässt ebenfalls einen stabilen Eindruck, auch hier verbiegt sich absolut nichts.

Der Klappmechanismus des Kapselbehälters funktioniert einwandfrei. Durch Federn geht die Klappe weder zu locker noch zu streng auf und zu. Die Genio S ist kein bisschen anfällig für Fingerabdrücke, allerdings zeigen sich auf unserem weißen Modell schnell einige Kaffeespritzer. Nicht schlimm: Die Oberfläche ist schnell wieder sauber. Wie bereits bei den Vorgängern, findet sich auch hier das circa 90 Zentimeter lange rote Kabel wieder. Wie gehabt, besitzt auch die Genio S keinen gesonderten Ein- und Ausschalter, sondern geht nach fünf Minuten in den Energiesparmodus über. Wer seine Dolce Gusto also aussteckt, muss damit leben können, dass das besagte Kabel Blicke auf sich zieht. Die Reihe kommt in drei verschiedenen Farben: schwarz, weiß und silber. Subjektiv betrachtet wirkt die Genio S in einigen Farben wertiger als in anderen, aber Geschmack ist bekanntlich Ansichtssache.

Handhabung und Bedienung

In puncto Handhabung ist die Genio S vor allem eins: intuitiv. Schritt für Schritt begleitet uns außerdem die bebilderte Anleitung durch die Erstinbetriebnahme. Diese ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, etwas mehr Text und ausführliche Erklärungen wären hier sicherlich nicht schlecht. Vor allem zum Punkt Entkalken bleiben viele Fragen offen. Die Bedienungsanleitung verweist lediglich darauf, dass wir einen Entkalker kaufen sollen und auf der Dolce Gusto Website nachlesen sollen, wie der Vorgang abläuft. Nutzerfreundlich sieht anders aus.

Nescafé Dolce Gusto Genio S
Die Genio S lässt sich intuitiv bedienen.

Zuerst muss der Nutzer einen Brühvorgang ohne Kapsel zur Reinigung durchführen. Wir befüllen also den Wassertank und setzen diesen ein, was spielend leicht von der Hand geht. Mit einem Fassungsvermögen von 0,8 Litern ist dieser etwas knapper bemessen wie beispielsweise bei der Dolce Gusto Lumio. Weiteres Nachfüllen ist aber dank der großzügigen Öffnung an der Oberseite kein Problem. Der Deckel des Tanks schließt einwandfrei mit dem Behälter ab – hier wackelt nichts. Die Temperaturanzeige am Bedienfeld gibt nun Bescheid, wenn die Maschine einsatzbereit ist. Sobald das rote Blinken erlischt, ist die optimale Betriebstemperatur erreicht.

Nach der Reinigung können wir auch schon die erste Tasse Kaffee zubereiten. Hierzu klappen wir die Bedieneinheit nach oben und entnehmen den darin enthaltenen Kapselbehälter. Durch eine kleine Vertiefung an der Unterseite lässt sich dieser auch wunderbar einfach herausziehen. Kapsel einlegen, Kapselbehälter wieder zurückschieben und Klappe schließen – der Schließmechanismus durchsticht anschließend die Kapsel. Die Genio S setzt hier auf Handarbeit: Es gibt keine Auffangschale, der Nutzer muss also jede Kapsel einzeln herausnehmen und wieder entsorgen.

Nach dem Einlegen der Kapsel wählen wir nun die richtige Wassermenge über ein Drehrad an der Oberseite. Der optimale Stärkegrad für die jeweilige Kapselsorte steht übrigens immer auf der zugehörigen Schachtel, die Einstellung kann aber selbstverständlich nach eigenem Belieben erfolgen. In der Mitte des Displays befinden sich verschiedene LEDs, die den aktuell gewählten Stärkegrad anzeigen, indem sie grün aufleuchten. Es gibt 7 nach oben hin größer werdende Balken, gefolgt von einem kreisförmigen Symbol für XL-Tassen. Gegenüber befindet sich der sogenannte Entkalkungsalarm, ebenfalls ein Kreis. Rechts und links der Stärkegradbalken befinden sich die Taste zum Starten des Brühvorgangs und die Temperaturauswahl. Letztere startet das Programm für heiße oder kalte Getränke, wie beispielsweise Cold Brew Coffe.

Praktisch: Für Espresso-Tassen ist die Abtropfschale in ihrer Höhe verstellbar. Hierzu ist eine weitere, fest integrierte Aufhängung vorhanden. Der Platz zwischen Ausguss und Abtropfschale ist großzügig bemessen, sodass selbst große Latte-Macchiato-Gläser problemlos Platz finden. Insgesamt ist die Bedienung recht selbsterklärend. Für die Auswahl des Stärkegrads hätten wir uns einen kleinen Hinweis in der Bildanleitung gewünscht. Darüber hinaus tropft die Genio S etwa 30 Sekunden lang nach – zwar nicht stark, aber auf unserem weißen Modell finden wir deshalb viele Spritzer.

Zubereitung

Die Genio S ist extrem schnell einsatzbereit. Sie benötigt so gut wie keine Aufheizzeit. Wie auch andere Modelle aus der Dolce-Gusto-Familie, sind nur wenige Sekunden Wartezeit nötig. Auch die Zubereitungszeiten überzeugen. Ein Espresso ist in etwa 28 Sekunden fertig, für eine Tasse Café Crema benötigt die Maschine keine 40 Sekunden, ebenso für eine Tasse Tee. Ein Kaffee Grande brüht knapp eine Minute.

Da die Maschine keinen Milchbehälter mitbringt, verläuft die Zubereitung von Milchspezialitäten etwas anders als gewohnt. Wir versuchen uns am Latte Macchiato. Hierzu legen wir zuerst eine Kapsel für den Milchschaum in den Kapselbehälter und bereiten diesen zu. Fehlt noch der Espresso – wir leeren den Behälter und legen eine neue Kapsel ein. Alles in einem zwar etwas umständlich, aber vom Zeitaufwand, mit ungefähr 65 Sekunden, vollkommen in Ordnung. Die Genio S ist zudem angenehm leise. Bei 61 Dezibel können wir uns nebenher ohne weiteres unterhalten.

Geschmack

Nescafé Dolce Gusto Genio S
Volumen Wasserbehälter0,8 l
GehäusematerialKunststoff
Pad-/ KapselsystemNescafé Dolce Gusto
Milchaufschäumernein
In unserem Test probieren wir drei verschiedene Sorten: Latte Macchiato Guatemala, Dallmayr Crema d’Oro und den Marrakesh Style Tea. Bei allen Sorten erhalten wir ein heißes, aber nicht verbranntes Ergebnis, welches authentisch und unverfälscht schmeckt.

Der Latte Macchiato Guatemala schmeckt uns gut, vor allem aber überzeugt uns der Milchschaum. Hier kommt das Getränk wohltemperiert auf den Tisch und zwar mit 58 Grad Celsius. Nun zum Café Crema, welcher uns nicht wirklich überzeugt. Er zeichnet sich durch eine gute Crema aus, ist aber weit von einem vollmundigen Geschmack entfernt. Er entwickelt zwar den typischen Kaffeegeruch, schmeckt dann aber enttäuschend wässrig. Durch einen niedrigeren Wasseranteil lässt sich dem zwar etwas entgegenwirken, aber richtig gut schmeckt der Kaffee trotzdem nicht. Die Temperatur ist allerdings angenehm – mit 60 Grad Celcius ist der Crema d’Oro schön heiß. Der Tee trifft unseren Geschmack ebenfalls nicht ganz, da seine Süße den Minzgeschmack komplett überdeckt. Was hier aber positiv auffällt, ist, dass der Tee kein bisschen durch den vorher durchgelaufenen Kaffee verfälscht schmeckt.

Fazit

Die Krups Nescafé Dolce Gusto Genio S ist eine solide Kaffeekapselmaschine für Einsteiger. Das Design ist recht klassisch und unaufgeregt. Die Genio S überzeugt durch die kompakten Abmessungen, die nicht zu Lasten der Bedienbarkeit gehen. Die Handhabung erfolgt intuitiv und ist schnell erlernt. Der Wassertank fasst lediglich 0,8 Liter – also eine Anschaffung für Haushalte, die eher wenige Tassen trinken oder Personen, die das ständige Nachfüllen in Kauf nehmen. Der Kaffee schmeckt authentisch und ist schnell zubereitet. Eine Aufheizzeit ist quasi nicht vorhanden. Vor allem für Eilige also eine clevere Investition. Einen Auffangbehälter für die Kapseln bringt die Genio S allerdings nicht mit. Genauso fehlt eine Verstaumöglichkeit für das rote Kabel. Wir hätten uns außerdem in der Bedienungsanleitung ein paar mehr Anweisungen gewünscht. Insgesamt ist die Genio S aber sicherlich eine zeit- und platzsparende Alternative. Wer die Dolce-Gusto-Kaffeekapseln mag, ist mit der Maschine gut beraten.

Wertung

: Nescafé Dolce Gusto Genio S

Nescafé Dolce Gusto Genio S
  1. Design und Verarbeitungsqualität
    1,4
    • Handhabung und Bedienung
      2,0
      • Zubereitung
        1,6
        • Geschmack
          2,0
          • Geräusch- und Geruchsentwicklung
            1,0

            Pros

            • Klein & kompakt
            • Einfache Handhabung
            • Absolut leise
            • Fast keine Aufheizzeit

            Cons

            • Kein Kapsel-Auffangbehälter
            • Kabel lässt sich nicht verstauen
            • Kein Ein- und Ausschalter