Bluetooth-Lautsprecher sind häufig kompakt und für den mobilen Einsatz konzipiert. Nicht so der Muse M-1920 DJ. Hierbei handelt es sich um einen ausgewachsenes PA-Lautsprecher mit einer auf dem Papier hohen Leistung von 300 Watt. Damit der Nutzer die Box trotzdem nicht Schleppen muss, hat Muse ihm zwei Rollen und einen Teleskopgriff spendiert. Wir beschallen unsere Redaktionsräume und überprüfen, ob der Lautsprecher wirklich eine Party in Gang bringen kann.
Design und Verarbeitung
In puncto Farbgebung hat sich Muse fast komplett für klassisches Schwarz entschieden. Durchaus sinnvoll, schließlich ist das Licht auf Feiern häufig gedimmt und die Lichtelemente des Geräts kommen noch besser zur Geltung. Der Hersteller hat dem M-1920 DJ nämlich beleuchtete Lautsprecherchassis spendiert. Das Spektrum beinhaltet unter anderem verschiedene Blau-, Rot-, Grün-, Gelb- oder Violetttöne, die sich passend zur Musik ändern. Allerdings passen sich die Farben nicht dem Takt oder dem Beat an. Der Lichtwechsel ist also sehr dezent und der Nutzer muss keine Angst vor einer Reizüberflutung haben. Zwischen den beiden Lautsprechern kommt noch ein Weißlichtstreifen zum Einsatz. Dieser lässt sich auf Wunsch jedoch – wie die gesamten Lichtfunktionen – deaktivieren.
In Sachen Verarbeitungsqualität haben wir ebenfalls nur wenig zu meckern. Das Gehäuse aus Holzfurnier und besteht aus einem einzigen Teil. Unschöne Spaltmaße, in denen sich Staub und Schmutz ablagern, sind somit nicht vorhanden. Das Lautsprechergitter wurde aus Metall gefertigt und fügt sich nahtlos in die gute Verarbeitungsqualität ein. Außerdem sitzt es sehr fest und schließt gut mit dem restlichen Gehäuse ab. Abzüge gibt es dagegen bei den Teleskopstangen. Diese lassen sich per Tastendruck am Griff zwar einfach aus- und wieder einfahren, sind aber extrem wacklig und rasten auch nicht perfekt ein.
Mit Abmessungen von knapp 53 Zentimetern in der Höhe, 26 Zentimetern in der Tiefe und 25,5 Zentimetern in der Breite ist der Muse M-1920 DJ sicherlich nicht gerade zurückhaltend. Für einen PA-Lautsprecher sind die Dimensionen jedoch völlig normal. Das Gewicht ist mit knapp neun Kilogramm ebenfalls moderat ausgefallen. Der Nutzer kann die Box über die beiden Haltegriffe an den Seiten auch gut tragen. Wer das nicht möchte, kann den DJ auch mithilfe der Rollen und des Teleskopgriffs schieben oder ziehen. Die Rollen sind schön leichtgängig, der Griff wie oben erwähnt allerdings recht klapprig.
Ausstattung und Bedienung
Muse hat dem M-1929 DJ zahlreiche Ausstattungsmerkmale und Bedienelemente spendiert. Damit sich der Käufer nicht erschlagen fühlt, ist die Anleitung recht detailliert gehalten und erläutert alle wichtigen Punkte. Fast alle Tasten am Gerät selbst befinden sich auf der Oberseite. Hinzu kommt ein alphanumerisches Digitaldisplay an der Front. Der Anschluss für das 1,7 Meter lange Stromkabel findet sich auf der Rückseite. Für sieben bis acht Stunden übernimmt jedoch auf Wunsch der integrierte Lithium-Ionen-Akku die Energieversorgung. Eine Steckdose in der unmittelbaren Umgebung ist also nicht unbedingt Pflicht.
Längeres Drücken der Power-Taste holt den Lautsprecher aus dem Standby-Modus. Dann gilt es eine Audioquelle zu koppeln. Praktischerweise unterstützt der Muse Bluetooth in den Versionen 4.1 und NFC, worüber sich Smartphones oder Tablets kabellos verbinden lassen. Die Bluetooth-Verbindung ist mit dem von uns verwendeten Honor 9 weitestgehend stabil und auch die NFC-Kopplung funktioniert problemlos. Einfach ein NFC-Smartphone an die entsprechende Stelle an der Oberseite des Lautsprechers halten und nach kurzer Zeit steht die Verbindung. Wer lieber ein Kabel verwenden möchte, nutzt den entsprechenden Aux-Eingang. Das passende 3,5-mm-Aux-Kabel befindet sich löblicherweise direkt im Lieferumfang. Zudem finden sich an der Oberseite zwei USB-Schnittstellen. Der linke Anschluss liest MP3-Formate vom USB-Speichermedium, der rechte lädt Smartphones oder Tablets. Mit Leistungsdaten von fünf Volt und einem Ampere allerdings recht gemächlich.
Alle weiteren Schnittstellen wie zwei weitere AUX-Eingänge in RCA-Ausführung befinden sich an der Hinterseite. Der Nutzer kann den Muse auch als Gitarrenverstärker über den entsprechenden Anschluss verwenden. Außerdem wartet die Rückseite mit zwei Mikrofoneingängen auf. Praktischerweise befindet sich ein kabelgebundenes Mikrofon bereits im Lieferumfang. Über einen stufenlosen Drehschalter lässt sich die Stimme noch mit einem Echo-Effekt unterlegen. Wer direkt zu seinen Lieblingssongs singen möchte, ist hier definitiv an der richtigen Adresse. Die Mikrofonqualität hat uns insgesamt gut gefallen.
Abgerundet wird die Ausstattung durch ein integriertes CD-Laufwerk. Die Source-Taste schaltet die verschiedenen Audioquellen durch. Hinzu kommen die üblichen Tasten, um die Wiedergabe zu pausieren, zu stoppen oder um das nächste Lied anzuwählen. Die Lautstärkereglung erfolgt über einen üppig dimensionierten Knopf an der Oberseite. Dadurch lässt sich dieser auch problemlos im Dunkeln erkennen. Außerdem helfen Leuchtringe um die verschiedenen Tasten. Da die Beschriftung allerdings nicht beleuchtet ist, muss der Nutzer sich sehr gut mit dem Lautsprecher auskennen, damit die Bedienung auch in abgedunkelten Räumen funktioniert.
Insgesamt hat uns die Handhabung überzeugt. Nach etwas Eingewöhnungszeit geht die Bedienung in Fleisch und Blut über. Alle Tasten sind logisch benannt, haben einen angenehmen Druckpunkt und reagieren zügig. Außerdem hilft das Display, auch wenn einige Punkte teilweise nicht ganz eindeutig abgekürzt sind. Die meisten Einstellungen lassen sich auch über die kompakte Fernbedienung tätigen.
Klangqualität
| Muse M-1920 DJ | |
|---|---|
| Integrierter Akku | ja |
| Wasserfest | nein |
| Multiroom | nein |
| Gewicht | 7 kg |
Trotz der voluminösen Abmessungen ist das Klangbild des Lautsprechers recht eindimensional. Eine breite Klangbühne ist nicht vorhanden, die Musik bleibt mittig. Dafür überzeugt der Muse insgesamt durch eine ordentliche Klangwiedergabe. Wer jedoch erwartet, dass er feine Nuancen der Aufnahme herausarbeitet, ist hier definitiv falsch. Sein Hauptaufgabengebiet liegt in der Beschallung größerer Räume oder sogar kleinerer Hallen und hier spielt der DJ mit einer Leistung von 300 Watt definitiv seine Stärken aus.
Die Maximallautstärke ist beachtlich und selbst bei hohen Lautstärken konnten wir keine erheblichen Einbußen in puncto Klangqualität feststellen. Zwar fehlt es etwas an Höhen, wodurch der Klang leicht dumpf wirkt. Dieser Effekt nimmt jedoch ab, je weiter sich der Nutzer von der Box entfernt. Was ihm an Höhen fehlt, macht der Muse im Tieftonbereich wieder wett. Die Basswiedergabe erzeugt eine angenehme Wucht, dabei kommen die tiefen Frequenzen meist knackig, matschen allerdings hin und wieder etwas. Bei voll aufgedrehter Lautstärke bringt der Muse definitiv die Wände zum Wackeln.
Die Box fühlt sich in den meisten Genres wohl. Einzig Klassikliebhaber bleiben aufgrund der fehlenden Brillanz außen vor. Partytaugliche Musik wie Rock, Hip Hop oder elektronische Musik kommen gut zur Geltung. Die Stimmwiedergabe überzeugt ebenfalls. Selbst bei hohen Lautstärken bleibt der Gesang gut verständlich und geht nicht unter.
Fazit
Mit dem Muse M-1920 DJ kann die nächste Party steigen. In puncto Klangqualität kann er sicher nicht in der obersten Liga mitspielen. Darauf kommt es auf Feiern aber auch nicht an. Der Lautsprecher beschallt selbst größere Räume problemlos und überzeugt durch eine gute Ausstattung. Dank der integrierten Beleuchtung macht er auch optisch einiges her.
Wertung
: Muse M-1920 DJ
Pros
- Gute Verarbeitung
- Beleuchtete Lautsprecher
- Viele Funktionen
- Mikrofon im Lieferumfang
- Hohe Lautstärke
- Gute Bedienung
- Integrierter Akku
- Ordentlicher Klang ...
Cons
- ... der allerdings nicht in der ersten Liga mitspielt
