Herkömmliche Fritteusen haben es derzeit nicht leicht, schließlich laufen ihnen die Heißluftvarianten, die einen deutlich fettärmeren Betrieb erlauben, immer mehr den Rang ab. Ein weiterer Vorteil ist die deutlich niedrigere Geruchsentwicklung. Doch gerade in diesem Punkt will die Moulinex MEGA AM4800 mithalten. Durch einen integrierten Filter und ein ausgeklügeltes Frittierkorbsystem soll nicht die ganze Wohnung nach dem Schlemmen nach Fett riechen. Wir machen den Test und überprüfen, ob wir uns an der Moulinex MEGA die Finger verbrennen.
Design und Verarbeitung
Die Optik ist bei einer Fritteuse sicherlich zweitranging, bei den meisten Nutzern dürfte sie kein Dauergast auf der Küchenzeile sein. Trotzdem kann sich die Moulinex sehen lassen, was vor allem an den geschwungenen Elementen und der glänzenden Oberfläche liegt. Einzig ein großer Aufkleber, der sich auch nicht so einfach rückstandslos entfernen lässt, verschandelt die positive Gesamtoptik etwas.
Nun aber zum deutlich wichtigeren Punkt: der Verarbeitungsqualität. Das Gehäuse der Moulinex MEGA besteht fast ausschließlich aus Kunststoff – seien es der Deckel, die Seitenwände oder die Bedienelemente. Alles in allem macht die Fritteuse einen robusten Eindruck, auch wenn sich die Seitenwände leicht eindrücken lassen. Der restliche Kunststoff wirkt jedoch hochwertig, gerade der Deckel und der Halter des Frittierkorbs. Letzterer wurde natürlich aus Metall gefertigt, der Topf besteht aus Edelstahl.
Scharfe Kanten oder spitze, herausstehende Teile konnten wir nicht feststellen, allerdings sind ein paar Kanten etwas unsauber verarbeitet. Insgesamt kann die Fritteuse jedoch durch eine gute Verarbeitungsqualität überzeugen. Vier Standfüße sorgen für einen soliden Stand, allerdings lässt sie sich trotzdem recht einfach verschieben. Das Stromkabel ist mit knapp 90 Zentimetern nicht allzu lang ausgefallen, was die Flexibilität etwas einschränkt. So muss der Nutzer die MEGA immer in der Nähe eine Steckdose betreiben.
Mit Abmessungen von knapp 38 Zentimetern in der Höhe, 35 Zentimetern in der Breite und 40,5 Zentimetern in der Tiefe ist die Moulinex zwar recht ausladend, da sie nach dem Gebrauch aber eh wieder im Schrank verschwinden dürfte, ist das nicht weiter schlimm. Zumal der Frittierkorb dadurch auch sehr viel Platz für frittierte Köstlichkeiten bietet.
Handhabung und Bedienung
Praktischerweise verfügt die Moulinex über eine Power-Wippe an der Vorderseite. Damit kann der Nutzer die Fritteuse auch vom Strom trennen, wenn sich das Kabel noch in der Steckdose befindet. Im Schalter ist eine kleine rote Leuchte eingelassen, die die Aufheizzeit angibt. Sobald das Licht erlischt, hat das Fett die gewünschte Temperatur und das Frittiervergnügen beginnt. Die Hitze lässt sich über einen leichtgängigen Schieberegler zwischen 150 und 190 Grad Celsius stufenlos regeln. Allerdings sind nur die Zehnerschritte markiert, wer eine Temperatur dazwischen auswählen möchte, muss schätzen. Praktischerweise befinden sich über den Markierungen Symbole für die von Moulinex vorgeschlagenen Lebensmittel. Gemüse sollte der Nutzer beispielsweise bei 150 Grad garen, Pommes Frites dagegen bei Höchsttemperatur.
Die Zubereitungshinweise finden sich noch einmal ausführlicher in der Bedienungsanleitung. Das ist allerdings auch schon der einzige positive Aspekt des Begleitheftchens. Dieses besteht fast ausschließlich aus kleinen Bildern, die teilweise mehr verwirren als weiterhelfen. Hier vermissen wir schmerzlich einen begleitenden Beschreibungstext.
Über einen großen silberfarbenen Knopf an der Front öffnet sich der Deckel. Dieser schnellt unserer Meinung nach mit zu viel Wucht nach oben – teilweise gerät die ganze Fritteuse ins Wackeln. Ein etwas größerer Widerstand hätte hier Wunder bewirkt. So sollte man während des Betriebs in jedem Fall die Hand zu Hilfe nehmen, um die Geschwindigkeit etwas abzufangen. Da die Hitze während der Zubereitung schnell auf den Deckel überspringt, ist hier Vorsicht geboten.
Dagegen hat uns der Frittierkorb voll überzeugt. Der Behälter lässt sich einfach am Topf einhängen. Über eine Taste am Griff lässt sich dieser einklappen. Zeitgleich fährt der Korb über einen Hebelmechanismus nach unten und taucht so in das Fett ein. Praktischerweise klappt das auch problemlos bei geschlossenem Deckel. Der Nutzer kann das Frittiergut zum Abtropfen aus dem Öl holen und muss keine unnötige Geruchsbelästigung in Kauf nehmen – eine perfekte Lösung.
Betrieb
Der Topf ist mit einem maximalen Fassungsvermögen von drei Kilogramm Fett sehr groß ausgefallen. Das gleiche gilt für den Frittierkorb, der bis zu zwei Kilogramm an Speisen aufnimmt. Der Topf erhitzt sich recht schnell, das Fett schmilzt sofort. Bis die gewünschten 190 Grad Celsius erreicht sind, dauert es mit zehn Minuten dann doch etwas länger. Die Wartezeit lohnt sich allerdings, denn die Moulinex MEGA überzeugt mit hervorragenden Ergebnissen. Dünne tiefgekühlte Pommes Frites sind beispielsweise nach zehn Minuten gleichmäßig gegart. Wer die Kartoffelsticks lieber etwas krosser möchte, belässt sie für zwei weitere Minuten in der Fritteuse. Dazu hätten wir uns einen integrierten Timer gewünscht, um nicht ständig die Uhr im Blick behalten zu müssen.
Garnelen garen wir in kürzester Zeit bei 160 Grad Celsius. Auch hier sind die Ergebnisse mehr als zufriedenstellend und die angegebenen Temperaturen stimmen mit unseren Messwerten bis auf kleinere Abweichungen überein. Der Deckel verfügt zwar über ein Sichtfenster, da dieses bereits nach kurzer Zeit beschlägt, ist es recht unnütz. Ein echtes Highlight ist die Geruchsentwicklung. Die Moulinex verfügt über einen Karbonfilter im Deckel, der einen Großteil der Gerüche während der Zubereitung aufnimmt. Hinzu kommt das praktische Fittierkorbsystem. Da der Deckel ausschließlich zum Einfüllen und Entnehmen der Zutaten geöffnet werden muss, beschränkt sich die Geruchsbelästigung auf ein Minimum. Wir empfehlen die Benutzung unter der Dunstabzugshaube, dann lässt sich die Moulinex auch problemlos in geschlossenen Räumen verwenden – top.
Sicherheit und Reinigung
Da sich der Frittierkorb auch bei geschlossenem Deckel anheben und absenken lässt, muss der Nutzer keine Angst vor heißen Fettspritzern haben. Damit überzeugt die Moulinex MEGA mit sehr guten Sicherheitseigenschaften. Die Seitenwände und der Deckel werden nach längerer Verwendung zwar heiß, eine akute Verbrennungsgefahr besteht allerdings nicht. Einzig beim Dampfauslass an der Oberseite ist Vorsicht geboten, hier haben wir bis zu 100 Grad Celsius gemessen.
Moulinex MEGA AM4800
Produkttyp
Elektro-Fritteuse
Max. Fassungsvermögen
2 kg
Maximale Leistung
2.100 Watt
Gehäusematerial
Kunststoff
Die Reinigung bereitet keinerlei Probleme. Praktischerweise lässt sich der Topf komplett entnehmen, was vor allem die Entsorgung des Fetts ungemein erleichtert. Da alle abnehmbaren Elemente spülmaschinenfest sind, haben Geschirrspüler-Besitzer überhaupt keine Mühe. Mit Lappen, Bürste und Spülmittel ist es naturgemäß etwas aufwendiger, doch auch hier bereitet die Reinigung keine Probleme.
Fazit
Wer eine herkömmliche Fritteuse sucht, dürfte mit der Moulinex MEGA glücklich werden. Sie überzeugt vor allem durch einen hervorragenden Betrieb mit verschiedenen Komforteigenschaften. Das Highlight ist sicherlich die Möglichkeit, den Frittierkorb bei geschlossenem Deckel in das Fett tauchen zu können. Aber auch die niedrige Geruchsentwicklung hat uns im Test positiv überrascht. Da lassen sich die Negativpunkte, wie der sich zu ruckartig öffnende Deckel und die irritierende Bedienungsanleitung leicht verschmerzen.
Wertung
: Moulinex MEGA AM4800 Fritteuse
Pros
- Hervorragender Betrieb
- Power-Wippe
- Niedrige Geruchsentwicklung
- Frittierkorb lässt sich bei geschlossenem Deckel bewegen
- Topf lässt sich komplett entnehmen
- Einfache Reinigung
- Einfache Bedienung
Cons
- Deckel öffnet sich ruckartig
- Bedienungsanleitung irritierend