Laut Duden bedeutet das Wort Atelier „Arbeitsraum, Arbeitsstätte eines Künstlers, Maßschneiders, Fotografen“. Dadurch weckt die Krups Nespresso Atelier direkt zahlreiche Assoziationen. Wir klären im Test, ob das Design aber auch die fertigen Kaffeekreationen der Kaffeekapselmaschine als große Kunst durchgehen.
Design und Verarbeitung
Das Design ist natürlich Geschmackssacke, durch die dominant schwarze Farbgebung mit silberfarbenem Akzenten hinterlässt die Maschine unserer Meinungen nach einen edlen Gesamteindruck. Dazu trägt auch die schlanke Bauweise bei: Die Atelier ist gerade einmal zwölf Zentimeter breit. In der Tiefe misst sie dagegen 44 Zentimeter und in der Höhe maximal 36 Zentimeter. Dadurch sollte sie auf jeder Küchenzeile ihren Platz finden. In puncto Finish entscheidet sich Krups für eine Zweiteilung, was noch einmal für einen Design-Akzent sorgt. Der obere Teil des Gehäuses ist matt, der untere hochglänzend. Allzu anfällig für Fingerabdrücke sind beide Komponenten nicht, auf der matten Fläche sind die unschönen Flecken jedoch etwas besser sichtbar.Die Maschine besteht zu einem Großteil aus Kunststoff. Die verwendeten Materialien machen allerdings einen robusten Gesamteindruck. Selbst unter großem Kraftaufwand lässt sich das Plastik nicht verbiegen oder eindrücken. Der Wassertank an der Hinterseite wackelt zwar leicht, sitzt insgesamt aber fest am Gerät. Scharfe Kanten entdecken wir nicht, der ein oder andere Grad an den Verbindungsstellen der verschiedenen Komponenten fällt nicht stark ins Gewicht. Auffällig große Spaltmaße, in denen sich Schmutz ansammeln kann, sind nicht vorhanden. Sieben Gummifüße an der Unterseite sorgen für einen ordentlichen Stand.
Bedienung und Ausstattung
Die Nespresso Atelier kommt ohne separaten Power-Button aus. Einfach eine Sekunde lange eine der neun Zubereitungstasten auf der Oberseite drücken, und die Maschine beginnt mit der Aufheizphase. Vor dem ersten Gebraucht sollte der Nutzer die Maschine natürlich einmal reinigen. Der Prozess wird ausführlich in der hervorragenden Anleitung beschrieben, die einen gekonnt an die nicht ganz intuitive Bedienung heranführt.
Der Wassertank hat ein Fassungsvermögen von einem Liter, womit sich beispielsweise fünf Tassen Lungo aufbrühen lassen. Die Einfüllöffnung ist angenehm groß geraten und der Deckel sitzt schön fest. Der Milchaufschäumer lässt sich hinter dem Wassertank verstauen. Bei Verwendung steckt der Nutzer ihn einfach an die entsprechende Halterung unter dem Dosierknopf. Das klappt wunderbar einfach und ohne Kraftaufwand, trotzdem hält der Schäumer fest und fällt trotz der hohen Drehzahl nicht ab. Kleiner Nachteil: Ist er angesteckt, lässt sich der Kapselbehälter an der Vorderseite der Maschine nicht entnehmen. Die Auffangschale fast circa 13 Nespresso-Kapseln und ist damit ordentlich groß dimensioniert.
Die Tropfschale lässt sich um drei Zentimeter nach oben versetzen, was vor allem bei kleinen Espresso-Tassen unschönen Spritzern vorbeugt. Der Dosierkopf lässt sich über einen Schiebemechanismus zwar ebenfalls in der Höhe verstellen, der Ausguss bleibt jedoch immer auf der gleichen Höhe. Einzig der Milchaufschäumer wandert mit, falls der Nutzer gerade keine Lust auf die Spezialitäten hat und die Stange trotzdem nicht abnehmen möchte. Die Maximalhöhe für Tassen oder Gläser beträgt großzügige 14 Zentimeter.
Die Kapselöffnung befindet sich an der Oberseite unter dem massiven Metallhebel. Dieser lässt sich nur manuell öffnen, was aber kein Problem darstellt. Insgesamt bietet die Krups Nespresso Atelier neun unterschiedliche Zubereitungsprogramme: Lungo, Espresso, Ristretto, heißer Schaum, kalter Schaum, Latte Macciato, Cappuccino, Iced Frappé und Mocha. Praktischerweise hat jede Variante eine eigene Taste erhalten und der Nutzer muss nicht mühsam durchschalten. Die Knöpfe sind allesamt berührungsempfindlich, reagieren jedoch präzise und zügig. Bei den oben genannten Spezialitäten ist jedoch noch nicht Schluss, durch Variationen stehen dem Nutzer noch mehr Getränke zur Auswahl. Löblich: Auf einem separaten Beizettel hat Nespresso bereits ein paar Abwandlungen wie Espresso Freddo oder Caffè Latte inklusive Brühanleitung aufgeführt.
LED-Ringe um jede Taste geben an, welche Zubereitung gerade aktiv ist. Ist der Milchaufschäumer beispielsweise nicht angesteckt, leuchten die entsprechenden Varianten auch nicht. Außerdem geben die Lichter die Aufheizphase und den derzeitigen Brühvorgang an.
Zubereitung und Ergebnisse
Mit knapp 15 Sekunden liegt die Aufheizzeit in einem ausgezeichneten Rahmen. Die Zubereitungszeiten liegen ebenfalls in einem guten Bereich. Ein Lungo benötigt knapp 50 Sekunden, Espresso und Ristretto brühen 30 beziehungsweise 20 Sekunden. Allerdings tropft die Maschine immer noch eine Weile nach, wer also das Maximum pro Kapsel herausholen möchte, sollte noch ein paar Sekunden länger warten.
Durch das Aufschäumen benötigen Milchspezialitäten natürlich ein gutes Stück länger. Die Wartezeiten liegen jedoch allesamt noch im üblichen Rahmen. Ein Latte Macchiato befindet sich nach knapp zwei Minuten in der Taste, ein Cappuccino nach etwa 1,5 Minuten. Für heißen Schaum braucht das Gerät 1:15 Minuten. Kalte Milch ist mit knapp einer Minute etwas schneller aufgeschäumt.
Krups Nespresso Atelier | |
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Volumen Wasserbehälter | 1 l |
Gehäusematerial | Kunststoff |
Pad-/ Kapselsystem | Nespresso |
Milchaufschäumer | Dampfdüse |
Die Lautstärke variiert zwischen 60 bis 70 Dezibel (dBa). Somit liegt die Maschine zwar immer noch unter unserer Schmerzgrenze von 80 Dezibel, ist aber sicherlich kein Leisetreter. Bei manchen Zubereitungsarten ertönen zudem dumpfe Schläge aus dem Inneren der Atelier, die wir als recht unangenehm empfinden.
Fazit
Wer eine optisch ansprechende Kaffeekapselmaschine sucht, die durch die Bank gute Ergebnisse liefert, sollte sich die Krups Nespresso Atelier einmal näher anschauen. Mit ihr lassen sich zahlreiche Kaffee- und Milchkreationen zaubern. Die Zubereitungszeiten liegen in einem guten Bereich. Die Bedienung geht gut von der Hand, was auch an der sehr ausführlichen Anleitung liegt.