Mit der Nescafé Dolce Gusto Lumio denkt der Hersteller in erster Linie an Haushalte mit wenig Platz. Die Kapselmaschine ist vor allem in die Höhe gebaut und benötigt daher nicht viel Stellfläche. Doch gehen die kompakten Abmessungen auf Kosten der Zubereitung und des Geschmacks? Wir machen den Test und überprüfen, wie sich die Dolce Gusto Lumio in der Praxis schlägt.
Design und Verarbeitungsqualität
Die Nescafé Dolce Gusto Lumio ist in puncto Design in erster Linie auf Funktionalität und ein kompaktes Äußeres ausgelegt. Die Maschine ist vor allem in die Höhe gebaut. Auf dem Sockel mit einer Fläche von 19 Zentimetern in der Tiefe und 17 Zentimetern in der Breite thront der kugelförmige Wasserbehälter. Dieser steht allerdings hinten noch etwas über, was zu einer Gesamttiefe von circa 22 Zentimetern führt. Das Kugel-Design zieht sich auch bei der Bedien- und Kapseleinheit fort, die sich über dem Tank befindet. Das Design ist sicherlich Geschmackssache, für Küchen mit geringem Platzangebot erweist es sich jedoch als echter Segen.Die Maschine wurde fast ausschließlich aus Kunststoff gefertigt. Die verwendeten Materialien machen allerdings einen robusten Gesamteindruck. Selbst unter großem Kraftaufwand lässt sich das Plastik nicht verbiegen oder eindrücken. Allerdings sitzt der Wassertank etwas zu locker. Trotz der Hochglanzoptik ist die Kapselmaschine nicht anfällig für Fingerabdrücke. Selbst nach längerer Verwendung konnten wir keine unschönen Flecken erkennen. Dank der rundlichen Bauweise muss der Nutzer auch keine Angst vor scharfen Kanten oder spitzen, herausstehenden Teilen haben. Auffällig große Spaltmaße konnten wir nicht entdecken – einzig am Haltering für den Wasserbehälter kann sich etwas Schmutz ablagern. Das Stromkabel hat mit 90 Zentimetern eine durchschnittliche Länge, lässt sich allerdings nicht in der Maschine verstauen, was in Anbetracht der kompakten Abmessungen absolut verständlich ist. Da das Gerät über keinen eigenen Ein- und Ausschalter verfügt, sondern nach kurzer Untätigkeit automatisch in den Standby-Modus übergeht, bleibt nichts anderes übrig, als sie komplett vom Netz zu nehmen. Dann kann das durch die rote Farbwahl recht auffällige Kabel durchaus stören.
Bedienung und Handhabung
Bis der fertige Kaffee in die Tasse sprudelt, müssen zunächst einige Vorbereitungen getroffen werden. Vor der ersten Verwendung sollte die Maschine gereinigt werden. Dazu den Wassertank komplett füllen und den Brühvorgang einmal ohne eingelegte Kapsel durchlaufen lassen. Der Tank verfügt praktischerweise über eine große Aushöhlung für den Daumen und lässt sich daher extrem einfach greifen. Das Fassungsvermögen von einem Liter ist gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen beachtlich. Allerdings ist die Einfüllöffnung recht klein ausgefallen, was es umständlich macht, den Tank mit Wasser zu befüllen. Wir hätten uns zum Beispiel eine Klappe an der Oberseite gewünscht.
Nach der Reinigung kann es mit der Kaffeezubereitung losgehen. Der Kapselbehälter befindet sich unter einer sich nach oben öffnenden Klappe an der Bedieneinheit und lässt sich komplett entnehmen. Über einen Knopf öffnet sich der Deckel zum Kapselfach. Beim Schließen wird die Kapsel direkt durchstochen. Danach den Behälter wieder einsetzen und die Klappe schließen. Das funktioniert zwar reibungslos, wir hätten uns trotzdem ein fest verbautes System mit integrierter Auffangschale gewünscht. Diese hat sich Krups nämlich gespart und der Nutzer muss jede Kapsel nach der Verwendung direkt entsorgen. Das geschlossene System hat allerdings den Vorteil, dass nach der Zubereitung so gut wie keine Flüssigkeit austritt.
Ist die Kapsel eingelegt, gilt es, die Wassermenge während des Brühvorgangs zu bestimmen. Dazu verfügt die Dolce Gusto über ein leichtgängiges Drehrad an der Oberseite. Acht grün aufleuchtende LEDs geben den aktuell gewählten Stärkegrad wieder. Auf jeder Kapsel gibt Nescafé eine Empfehlung für die optimale Wassermenge an. Wer seinen Kaffee lieber etwas stärker oder schwächer möchte, kann den Flüssigkeitsanteil aber natürlich an die eigenen Wünsche anpassen. Schlussendlich wird der Brühvorgang über einen Hebel an der Rückseite der Bedieneinheit gestartet. Legt der Nutzer diesen nach links um, lassen sich auch kalte Getränke wie Iced Latte macchiato herstellen. Die rechte Seite ist für die heißen Getränke vorgesehen. Insgesamt empfanden wir das System als sehr eingängig und nahezu selbsterklärend. Die fast ausschließlich bebilderte Bedienungsanleitung hilft im Zweifel zwar auch weiter, ist zunächst aber eher verwirrend.
Dank der hohen Bauweise bietet die Lumio viel Raum für verschiedene Tassen und Gläser. Mit einer Höhe von knapp 15 Zentimetern zwischen Basis und Kapseleinheit finden selbst große Latte-macchiato-Gläser problemlos Platz. Praktisch: Damit kleine Espresso-Tassen nicht zu weit vom Ausguss entfernt sind, lässt sich die in die Basis integrierte Abtropfschale in zwei Stufen nach oben versetzen. Dank der Einrastfunktion hält das System auch sehr sicher.
Zubereitung
Die Krups Nescafé Dolce Gusto Lumio überzeugt durch eine fast nicht existente Aufheizzeit. Nur wenige Sekunden nach dem Start ist die Maschine einsatzbereit – beeindruckend. Die Zubereitungszeiten liegen ebenfalls in einem sehr guten Bereich. So vergehen gerade einmal knapp 20 Sekunden, bis ein Espresso durchgelaufen ist. Für einen Kaffee Grande benötigt die Maschine etwas über eine Minute. Damit lassen sich auch problemlos größere Gruppen mit Kaffee versorgen.
Etwas umständlicher ist die Zubereitung von Milchspezialitäten. Da kein eigener Milchtank vorhanden ist, muss zunächst eine Kapsel mit Milchpulver aufgebrüht werden. Danach folgt der Behälter mit Kaffee. Die reine Zubereitungsdauer liegt hier bei genau einer Minute. Durch den Kapselwechsel benötigt man allerdings etwas mehr Zeit. Trotzdem noch ein gutes Ergebnis. Die Lautstärke aus einem Meter Entfernung beträgt während der Zubereitung durchschnittlich 65 Dezibel (dBa). Damit liegt die Maschine deutlich unter unserer Schmerzgrenze von 80 Dezibel. Sogar eine normale Unterhaltung ist hier noch möglich.
Geschmack
Krups Nescafé Dolce Gusto Lumio | |
---|---|
Volumen Wasserbehälter | 1 l |
Gehäusematerial | Kunststoff |
Pad-/ Kapselsystem | Nescafé Dolce Gusto |
Milchaufschäumer | nein |
Der Espresso überzeugt uns durch eine gute Crema und den recht vollmundigen Geschmack. Allerdings dürfte er mit einer Trinktemperatur von 55 Grad gerne noch etwas heißer sein. Der fertige Latte macchatio punktet durch einen angenehmen Milchschaum und ein gutes Aroma. Allerdings vermischen sich die beiden Komponenten nicht automatisch, was sich mit einem Löffel aber schnell beheben lässt. Obwohl die Temperatur mit 57 Grad nur minimal über dem Espresso liegt, empfinden wir das Getränk als deutlich heißer.
Enttäuscht sind wir vom Kaffee Grande. Bei der von Krups vorgeschlagenen Wassermenge schmeckt das Getränk eher lasch und wenig aromatisch. Das lässt sich durch einen niedrigeren Flüssigkeitsanteil zwar verbessern, ein positives Ergebnis ist aber auch dann nicht zu verzeichnen. Mit einer Temperatur von 61 Grad Celsius direkt nach der Zubereitung ist der Grande jedoch schön heiß. Der Chococino trifft ebenfalls nicht unseren Geschmack. Er schmeckt deutlich zu süß und wenig schokoladig.
Fazit
Die Krups Nescafé Dolce Gusto Lumio ist eine gute Kaffeekapselmaschine. Das Design dürfte zwar nicht jedermanns Sache sein, darüber lässt sich aber bekanntlich nicht streiten. Dafür nimmt sie nur wenig Platz in Anspruch und überzeugt durch eine einfache Handhabung. Die Bedienung ist nahezu selbsterklärend, das Einlegen der Kapsel bereitet keinerlei Probleme. Der Wassertank ist mit einem Fassungsvermögen von einem Liter in Anbetracht der Abmessungen ebenfalls ordentlich ausgefallen. Der Brühvorgang funktioniert reibungslos und schnell. Wir konnten keine unnatürlichen Geschmäcker feststellen. Aufgrund der kompakten Abmessungen muss der Nutzer allerdings auch mit ein paar Einschränkungen leben. So lässt sich das Kabel nicht verstauen und einen Kapselauffangbehälter sucht man vergeblich. Außerdem hätten wir uns einen Ein- und Ausschalter gewünscht. Wer eine kompakte Kaffeekapselmaschine sucht und den Geschmack der Dolce-Gusto-Kapseln mag, macht mit der Lumio nichts falsch.
Wertung
: Krups Nescafé Dolce Gusto Lumio
Pros
- Benötigt nur wenig Platz
- Einfache Handhabung
- Bedienung nahezu selbsterklärend
- Kapseln lassen sich einfach einlegen
- Großer Wassertank in Anbetracht der Abmessungen
- Fast keine Aufheizzeit
- Guter Betrieb
Cons
- Kabel lässt sich nicht verstauen
- Kein Kapselauffangbehälter
- Kein Ein- und Ausschalter