Kompakte Bluetooth-Lautsprecher liegen seit ein paar Jahren voll im Trend. Die mobilen Begleiter sind auf fast jeder Party unter freiem Himmel zu hören. Ebenfalls im Kommen sind smarte Lautsprecher mit Sprachassistent wie der Amazon Echo. Mit dem JBL Link 20 geht der US-Hersteller den nächsten logischen Schritt und verknüpft die beiden Entwicklungen miteinander. Die Box unterstützt den Google Assistant, etwa zur Steuerung eines Smart Homes. Zusätzlich lässt sie sich dank der kompakten Abmessungen und des integrierten Akkus aber auch unterwegs verwenden. Muss der Nutzer hier Kompromisse eingehen oder erhält er das volle Paket aus Mobilität, Klang und smarten Funktionen?
Design und Verarbeitung
In puncto Design setzt JBL auf die bewährte Zylinderform mit leicht zulaufenden Enden. Die Gewebe-Ummantelung setzt einen Akzent und verleiht dem Link 20 ein optisch ansprechendes Äußeres. Das Gewebe kommt aber auch der Haptik zu Gute. Der Lautsprecher punktet durch einen angenehmen und sicheren Halt in der Hand für den mobilen Einsatz. Der gummierte Standfuß garantiert einen stabilen Stand. An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen. Die Ober- und Unterseite bestehen aus robustem Kunststoff. Auffällig Spaltmaße konnten wir nicht feststellen. Dank der abgerundeten Bauweise sucht man spitze Ecken und scharfe Kanten vergeblich. Mit einer Höhe von 21 Zentimetern und einem Durchmesser von 9,3 Zentimetern ist die Bauweise recht kompakt ausgefallen. Natürlich gibt es noch kleinere Geräte auf dem Markt, der JBL Link 20 passt aber problemlos in jeden Rucksack. Das Gewicht von etwa 950 Gramm liegt ebenfalls noch in einem angemessenen Rahmen.Ausstattung und Bedienung
Der JBL Link 20 verfügt über sieben Tasten, die allesamt gut erreichbar sind und einen angenehmen Druckpunkt aufweisen. Fünf davon befinden sich auf der Oberseite. Hier lässt sich beispielsweise die Lautstärke regeln oder Bluetooth aktivieren. Der Power-Button wurde auf der Rückseite platziert. Praktischerweise befindet sich direkt darunter ein Knopf, um das integrierte Mikrofon zu deaktivieren. Damit lässt sich beispielsweise verhindern, dass Schabernack mit dem Google Assistant getrieben wird.
Apropos Google Assistant: Der Sprachassistent des Suchmaschinen-Giganten muss zunächst einmal über die Google-Home-App für Android und iOS aktiviert werden. Dazu wurde der Lautsprecher mit einem integrierten WLAN-Modul ausgestattet. Die Smartphone-Anwendung greift auf die Standort-Daten zu und erkennt damit sich in der Nähe befindliche Lautsprecher. Die Integration in das heimische WLAN geht wunderbar einfach von der Hand – selbst das WLAN-Passwort muss der Nutzer nicht unbedingt manuell eingeben, sondern wird automatisch vom Smartphone an die Box übertragen.
Sind beide Geräte gekoppelt, kann der Nutzer dem virtuellen Assistenten Fragen stellen, Musikwünsche abspielen lassen oder Termine einstellen. Dazu einfach die bekannten Aktivierungsworte „Ok Google“ sagen und die Frage beziehungsweise Aufforderung anhängen. Die Sprachbefehle werden in der Regel gut erkannt, dröhnt die Musik allerdings zu laut aus dem Lautsprecher, kann es zu Problemen kommen. In diesem Fall kann der Nutzer aber immer noch auf den Google-Assistant-Button an der Oberseite zurückgreifen. Bei Betätigung der Taste wird die Lautstärke automatisch zurückgefahren, damit Google die Sprachbefehle besser versteht.
Über die Google-Home-App lassen sich auch mehrere Lautsprecher aus der JBL-Link-Serie zu einem Multiroom-System zusammenfassen. Der Nutzer kann jede Box nach dem Aufstellungsort benennen und dann beispielsweise nur eine bestimmte Gruppe ansteuern. Zudem lässt sich der Link 20 über die Anwendung mit Musik von Spotify, Google Play Music und Deezer füttern.
Wer aus Datenschutzgründen lieber auf den Sprachassistenten verzichten möchte, kann den JBL Link 20 auch als herkömmlichen Bluetooth-Lautsprecher verwenden. Auch hier macht der Link eine ausgezeichnete Figur. Die Kopplung mit anderen Bluetooth-tauglichen Geräten bereitet keinerlei Probleme auch wenn sich JBL die NFC-Technologie gespart hat. Jedoch vermissen wir einen 3,5-mm-Klinkeneingang, um etwa MP3-Player kabelgebunden zu verbinden. Ein LAN-Anschluss wäre ebenfalls schön gewesen.
Dank des integrierten Lithium-Ionen-Akkus mit einer stattlichen Kapazität von 6.000 mAh lässt sich die Box laut Hersteller bis zu 10 Stunden ohne Steckdose betreiben. Die Angaben können wir in etwa bestätigen. Beim ersten Durchlauf musste der Link 20 bereits nach circa 9 Stunden an die Steckdose, beim zweiten Durchlauf hielt er dagegen sogar etwas über 10 Stunden durch. Wenn ihm doch einmal der Saft ausgeht, lässt sich der JBL über den MicroUSB-Anschluss an der Rückseite wieder aufladen. Die Schnittstelle liegt hinter einer gummierten Abdeckung, um die IPX7-Zertifizierung zu gewährleisten. Damit machen dem Lautsprecher plötzlich eintretende Regenfälle nichts aus. Sollte er einmal komplett in den Pool fallen, hält er in einem Meter Tiefe für eine halbe Stunde lang dicht.
Klang
Im Inneren des JBL Link 20 befinden sich zwei 50-Millimeter-Lautsprecher mit einer Ausgangsleistung von je 10 Watt. Wir waren vom Stereoklang durchaus angetan. Zwar mangelt es dem Lautsprecher bauartbedingt etwas an Räumlichkeit und auch in Tiefbass-Regionen kann er nicht vordringen, davon abgesehen haben wir aber nichts auszusetzen. Der Link 20 überzeugt durch einen eher warmen, klaren und trotz der kompakten Abmessungen kräftigen Sound.
JBL Link 20 | |
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Akkulaufzeit | 10 h |
Wasserfest | ja |
Multiroom | nein |
Gewicht | 950 g |
Der Bass ist überraschend knackig und matscht nicht. Damit kommen auch Freunde von Rock, Hip Hop oder elektronischer Musik auf ihre Kosten auch wenn jedem klar sein sollte, dass der JBL Link 20 nicht die Wände zum Wackeln bringt. Dagegen kann es durchaus passieren, dass er aufgrund der beachtlichen Maximallautstärke den ein oder anderen Nachbarn auf den Plan ruft. Selbst bei hohen Pegeln konnten wir keinen nennenswerten Klangeinbußen feststellen.
Fazit
Der JBL Link 20 ist ein sehr guter Bluetooth-Lautsprecher. Er überzeugt uns vor allem in seiner Kerndisziplin. Für einen kompakten Lautsprecher erzeugt der Link einen kräftigen Klang mit einer hervorragenden Stimmwiedergabe. In puncto Ausstattung sticht vor allem die Google-Assistant-Integration hervor, die in der Regel problemlos funktioniert. Aber auch davon abgesehen hat der JBL einiges zu bieten – allen voran die IPX7-Zertifierzung und die lange Akkulaufzeit. Bei den Schnittstellen schwächelt er dagegen etwas. In puncto Optik und Verarbeitung ist er über jeden Zweifel erhaben.