Die Zeiten, in denen PC-Systeme fast den kompletten Platz auf oder unter dem Schreibtisch eingenommen haben, sind lange vorbei. Mini-PCs sind teilweise nicht mehr größer als eine Brotdose. Mit der NUC-Serie macht Intel dem Namen Mini-PC alle Ehre, doch stimmt auch die Leistungsfähigkeit?
Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
In Kombination mit dem niedrigen Gewicht punktet das Gerät durch eine ausgezeichnete Mobilität. Somit rückt der NUC nicht nur in den Fokus von Privatanwendern, auch für Firmen eignet sich der Minicomputer hervorragend. Schließlich kann der Arbeitnehmer ihn auch einfach in die Tasche packen und im Home Office weiterverwenden.
Dank der grauen und schwarzen Farbgebung hält er sich in Verbindung mit den minimalsten Ausmaßen angenehm zurück. Während die Seitenwände aus einem Guss Aluminium bestehen und einen äußerst hochwertigen Gesamteindruck hinterlassen, ist die Oberseite aus glänzendem Kunststoff gefertigt, der in puncto Verarbeitung ein wenig abfällt. Die abnehmbare Abdeckung ist recht anfällig für Kratzer und bald mit unschönen Fingerabdrücken übersät. Der Klickmechanismus schließt nicht optimal mit dem restlichen Gehäuse ab. Unserer Meinung nach ist das Spaltmaß zwischen Seitenverkleidung und Oberseite etwas zu groß, hier kann sich Staub und Schmutz sammeln.
An der Unterseite befinden sich vier gummierte Standfüße. Diese liefern einen soliden Halt auf dem Untergrund, wenngleich sich der NUC noch recht einfach verschieben lässt. In den Standfüßen finden sich auch vier leichtgängige Schrauben, um die Bodenplatte zu entfernen. Beim NUC8i5INH handelt es sich zwar um ein von Intel zusammengestelltes Komplettsystem. Die verschiedenen Komponenten lassen sich jedoch trotzdem noch austauschen oder erweitern.
Inbetriebnahme und Anschlussmöglichkeiten
Intel verspricht bei der NUC-Serie einen unkomplizierten Betrieb. Das können wir im Praxistest bestätigen. Das Windows-10-Home-Betriebssystem ist bereits – genau wie alle anderen Komponenten – vorinstalliert. Das bedeutet für den Nutzer: Einschalten und loslegen. Falls noch nicht vorhanden, muss er zunächst noch ein Microsoft-Konto anlegen. Der Installationsassistent führt ihn jedoch sicher durch die Inbetriebnahme.
Trotz der kompakten Abmessungen hat Intel nicht mit Anschlussmöglichkeiten gegeizt. So verfügt der NUC beispielsweise direkt über drei USB-A-Anschlüsse in der noch recht aktuellen Version 3.1 Gen2. Es gibt zwar auch schon USB 3.2, das Fehlen ist aber nicht weiter tragisch. Praktischerweise befindet sich einer der USB-Schnittstellen an der Frontseite, was die Verbindung externer Peripherie vereinfacht. Die beiden Buchsen an der Hinterseite dürften bei den Meisten mit USB-Maus- und Tastatur belegt sein. Zudem findet sich an der Front ein USB-C-Anschluss, ebenfalls in der Version 3.1 Gen2. Der Power-Button und ein 3,5-mm-Kombinklinkenanschluss für Kopfhörer und Lautsprecher sind ebenfalls an der Vorderseite beheimatet.
Für den Anschluss externer Monitore sind ein HDMI-2.0b- und eine Mini-DisplayPort-1.4-Anschluss vorhanden. Das bietet dem Nutzer die Möglichkeit, ab Werk zwei Bildschirme anzuschließen. Über einen Adapter kann auf Wunsch noch ein dritter Monitor hinzugefügt werden. Dank der aktuellen Versionen unterstützt der NUC auch die Ultra-HD-Auflösung. An der Seite befindet sich noch ein SD-Karteneinschub. Intel Gigabit Wi-Fi ist genauso integriert wie Bluetooth in der Version 5.0.
Hardware und Leistung
Als Prozessor verwendet Intel den hauseigenen Core-i5-Prozessor der achten Generation. Genau gesagt die Vierkern-CPU Intel Core i5-8265U mit einer Taktfrequenz von 1,8 GHz. Dieser wird von 8 Gigabyte DDR3-Arbeitsspeicher unterstützt. Zudem kommt die integrierte Grafiklösung RadeonT 540X mit 2 Gigabyte GDDR5-RAM zum Einsatz.
Anhand der Hardware-Spezifikationen lässt sich schon ablesen, dass der Intel NUC8i5INH sicherlich kein Hochleistungs-Gaming-PC ist. Trotzdem ist die Leistung gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen beachtlich. Im PCMark-10-Benchmark-Test erzielt der NUC gute 4.151 Punkte und liegt damit nur knapp hinter echten Spiele-PCs zurück. Damit sind tägliche Aufgaben wie das Surfen im Web oder aufwendige Excel-Berechnungen kein Problem, auch Multitasking ist möglich. Für den Kaltstart benötigt der Intel knapp 24 Sekunden – ein ordentlicher Wert, von der integrierten 256-Gigabyte-SSD hätten wir uns jedoch noch etwas mehr erwartet. Dafür macht sich die Festplatte im täglichen Betrieb deutlich bemerkbar. Programme und Anwendungen starten extrem schnell und ohne große Verzögerung.
Wie bereits erwähnt, ist der NUC8i5INH kein dedizierten Gaming-PC. Trotzdem müssen Käufer nicht komplett auf Videospiele verzichten. Wer mit einer etwas niedrigeren Grafikqualität leben kann, kann sogar das ein oder andere aktuelle Game zocken. So läuft beispielsweise das Fifa 20 auf mittleren Details mit durchschnittlichen 30 Bilder in der Sekunde (fps). Sicherlich kein herausragender Wert, trotzdem ist das Game problemlos spielbar. Die derzeit bei vielen Gamern wohl wichtigste Frage: Läuft Fortnite? Das können wir ganz klar mit „ja“ beantworten. Zwar muss der Nutzer auch hier mit einer mittelmäßigen Grafik vorlieb nehmen. Dann sind jedoch Bildraten von über 60 fps problemlos möglich. Das ist gerade bei einem Online-Spiel besonders wichtig. Auch der ebenfalls im Battle-Royal-Genre angesiedelte Shooter Apex Legends kommt auf 30 Bilder in der Sekunde. Bei noch grafikhungrigeren Titeln wie Assassins Creed Odyssey oder Shadow of the Tomb Raider kommt der NUC dann aber an seine Grenzen. Bei sehr niedrigen Grafikeinstellungen laufen aber auch diese Titel halbwegs flüssig.
Temperaturentwicklung und Lautstärke
Intel NUC8i5INH 256GB SSD | |
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Prozessor: | Intel Core i5-8265U, 4x 1.60GHz |
Arbeitsspeicher: | 8GB LPDDR3-1866 |
Festplattenspeicher: | 256 GB (SSD) |
Installiertes Betriebssystem: | Windows 10 Home |
Fazit
Der Intel NUC8i5INH überzeugt vor allem durch seine kompakten Abmessungen. Es ist wirklich beeindruckend wie klein und leicht PC-Systeme heutzutage sein können. Dabei muss der Nutzer keine Abstriche in puncto Leistungsfähigkeit in Kauf nehmen. Tägliche Office-Anwendungen oder das Surfen im Web meistert der NUC problemlos. Selbst zum Zocken lässt sich der Intel eingeschränkt verwenden. Außerdem kann der NUC die niedrige Lautstärke und geringe Temperaturentwicklung auf der Habenseite verbuchen. Die integrierte SSD-Festplatte macht sich beim Starten von Dateien oder Anwendungen positiv bemerkbar.