Das Huawei auch in der Laptop-Sparte sehr stark ist, hat sich bei unseren Testberichten zum MateBook D und MateBook 13 bereits gezeigt. Jetzt bringt der Hersteller mit dem MateBook X Pro sein absolutes Top-Business-Modell auf den Markt. Ob das Gerät die hohen Erwartungen erfüllt, klären wir im Test.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Das Aluminiumgehäuse lässt es bereits erahnen, auch in puncto Verarbeitungsqualität spielt das X Pro in der ersten Liga. Das Gehäuse ist schön robust, nur der Deckel lässt sich recht leicht verbiegen, was aufgrund der schmalen Bauweise jedoch normal ist. Wir stellen bei unseren Drucktests jedoch kein Knarzen oder Knirschen fest. Zudem entdecken wir keine übermäßig großen Spaltmaße, in denen sich Staub und Schmutz sammeln kann. Die Kanten sind sauber verarbeitet, leicht abgerundet und zeigen keine Produktionsrückstände. Das Scharnier macht einen robusten Eindruck und hält perfekt auf jeder Position. Außerdem ist es nicht zu schwergängig und der Nutzer kann es falls nötig auch mit einer Hand auf- und zuklappen.
Anschlüsse und Bedienung
Wie die meisten anderen Business-Notebooks von Huawei, muss auch das MateBook X Pro nahezu ohne Anschlüsse auskommen. Auf der rechten Seite befindet sich immerhin ein USB-Typ-A-Anschluss, die linke Seite beherbergt zwei USB-C-Schnittstellen. Eine zum Laden und eine weitere für weitere Peripherie. Schön: Huawei spendiert dem Notebook noch einen 3,5-mm-Klinkensteckeranschluss. Das war es aber auch schon in puncto Schnittstellen. Praktischerweise befindet sich bereits ein Adapter im Lieferumfang, der einen VGA-, HDMI- und USB-Typ-A-Anschuss mitbringt. Damit sind alle wichtigen Schnittstellen vorhanden, wirklich berauschend ist die Ausstattung dann aber immer noch nicht. Der Ladeanschluss unterstützt den Power-Delivery-Standard. Kompatible Powerbanks können das Notebook also mit Energie versorgen. Ein passendes USB-C-Netzteil befindet sich natürlich ebenfalls in der Verpackung. Mit knapp 175 Zentimetern Länge bietet dieses eine ordentliche Flexibilität.
Trotz der kompakten Abmessungen ist die Tastatur angenehm groß ausgefallen, was allerdings zu Lasten eines separaten Nummernblocks geht. Die Tasten nehmen fast die gesamte Breite der Basisstation in Anspruch. Die Buchstabentasten sind quadratisch und messen 1,8 Zentimeter in Breite und Höhe. Die Knöpfe punkten durch einen präzisen Anschlag und liefern ein gutes haptisches Feedback. Damit macht das Tippen mit dem MateBook X Pro Spaß. Einziger kleiner Makel: Die Nach-Oben- und Nach-Unten-Taste teilen sich einen Slot und fallen dementsprechend klein aus. Das ist gerade beim blinden Tippen etwas umständlich. Das Mousepad fällt mit einer Diagonale von 14 Zentimetern angenehm groß aus. Das Bewegen des Cursors geht wunderbar einfach von der Hand, da das Pad nicht mit Glas überzogen ist, spüren wir einen minimalen Widerstand am Finger.
Im Start-Button befindet sich ein zügig und zuverlässig reagierender Fingerabdrucksensor: Praktisch: Startet der Nutzer das Notebook mit dem entsprechenden Finger muss er es nicht noch einmal extra entsperren. Eine weitere clevere Idee: Die Webcam befindet sich zwischen der F6- und F7-Taste und ist in das Gehäuse eingelassen. Auf Tastendruck erscheint sie und lässt sich auch genauso einfach wieder wegklappen. Damit ist die Zeit von unschönen Post-Its über dem Display zum Schutz vor unbefugtem Zugriff Geschichte.
Display
Das Touchdisplay des Huawei MateBook X Pro ist sicherlich eines der Highlights des Geräts. Der Bildschirm misst 13 Zoll in der Diagonale und löst mit sehr hohen 3000 x 2000 Pixel im 3:2-Format auf. Durch das ungewöhnliche Format wirkt er insgesamt zwar größer, doch gerade bei Filmen, die im 16:9 Format vorliegen, muss der Nutzer mit unschönen schwarzen Balken an Ober- und Unterseite Leben. Der Rahmen um den Bildschirm fällt mit 0,6 Zentimetern angenehm kompakt aus, man kann also mit Fug und Recht von einem FullView-Display sprechen.
Die hohe Auflösung garantiert eine kristallklare Darstellung, selbst unter naher Betrachtung lassen sich keine einzelnen Bildpunkte entdecken. Doch auch darüber hinaus punktet der Bildschirm mit einer ausgezeichneten Blickwinkelstabilität und einer sehr hohen Helligkeit. Letztere ist nötig, da das Panel nicht entspiegelt ist. Bei volle Beleuchtung ist aber auch das Arbeiten bei direkter Sonneneinstrahlung noch möglich. Die Ausleuchtung ist insgesamt gleichmäßig, die Farbtreue hervorragend. Damit eignet sich das Notebook perfekt zur Bildbearbeitung.
Hardware und Software
Die Hardware unseres Testmodells liest sich auf dem Papier durchaus potent. Im Inneren arbeitet der Vierkern-Prozessor Intel-Core-i7-10510U-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1,8 Gigahertz. Hinzu kommen stattliche 16 Gigabyte an Arbeitsspeicher. Außerdem darf sich der Nutzer über eine SSD-Festplatte mit einem Terabyte Speicher freuen, die für einen sehr schnellen Kaltstart von wenigen Sekunden und einen fast verzögerungsfreien Warmstart sorgt. Allerdings ist die werkseitige Partition etwas unglücklich. Auf dem Systemlaufwerk sind gerade einmal knapp 35 Gigabyte vorhanden. Auf einer zweiten Partition stehen dagegen über 800 Gigabyte zur Verfügung. Das ist umständlich, da die meisten Programme auf das Systemlaufwerk installieren möchte, dieses aber bereits nach kurzer Zeit voll ist.
Da es sich beim X Pro in erster Linie um ein Business-Notebook handelt, kommt es mit diesen Anwendungen am besten zurecht. Sei es das Surfen im Web oder aufwendige Tabellenkalkulationen – der MateBook hat hier keine Probleme. Auch Multitasking geht leicht von der Hand. Dank des üppigen Arbeitsspeichers lässt sich der Laptop auch für Videoschnitt oder Bildbearbeitung verwenden. Insgesamt sind wir jedoch vom Praxisbetrieb etwas enttäuscht, was auch der Allround-Benchmark-Test PC Marc 10 zeigt. Hier bekommt das Huawei zwar sehr gute 3.610 Punkte im ersten Durchlauf und liegt damit deutlich über gängigen Office-PCs. Trotzdem wäre hier in Anbetracht der verbauten Hardware definitiv noch mehr gegangen.
Zum Spielen ist das Notebook eingeschränkt geeignet. Mit der maximalen Displayauflösung von 3000 x 2000 Pixeln ist die integrierte NVIDIA GeForce MX250 Grafikkarte heillos überfordert. Wer die Auflösung jedoch deutlich herunterregelt, kann auch aktuelle Titel spielen. Das kürzlich veröffentlichte Total War Saga: Troy läuft beispielsweise bei mittleren Einstellungen mit 20 – 30 Bildern in der Sekunde. Ähnlich sieht es beim etwas älteren Spiel Hitman aus dem Jahr 2016 aus. Wer The Witcher 3 zocken möchte, muss die Einstellungen ebenfalls sehr weit nach unten schrauben. Dementsprechend reiht sich die Time-Spy-Wertung des Benchmarks 3DMark mit 882 Punkten auch im unteren Bereich ein.
Dabei arbeitet der Lüfter in der Regel recht leise. Unter Volllast oder beim Spielen dreht er jedoch teilweise ordentlich auf. Werte zwischen 35 und 40 Dezibel (dBa) sind jedoch nichts Ungewöhnliches. Bei längerer Verwendung und beim Laden ist eine starke Wärmeentwicklung an der Unterseite spürbar, die sogar noch an den Tasten beim Tippen spürbar ist – hier gibt es Abzüge.
Akku und Sound
Huawei MateBook X Pro | |
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Displayauflösung | 3.000 x 2.000 Pixel |
Displaygröße | 13 Zoll |
Prozessor | Intel Core i7 10510U |
Arbeitsspeicher | 16 GB |
Fazit
Das Huawei MateBook X Pro wird seinem Premium-Anspruch vor allem in den Punkten, Design, Verarbeitung und Display gerecht. Das Aluminiumgehäuse hinterlässt einen ausgezeichneten Eindruck und verleiht dem Notebook eine hohe Wertigkeit. Das Display hat die hohe Auflösung von 3.000 x 2.000 Pixeln auf der Habenseite und punktet durch eine hohe Helligkeit und eine genaue Farbwiedergabe. Die Hardware ist ebenfalls potent, doch gerade vom hohen Arbeitsspeicher von 16 Gigabyte hätten wir uns etwas mehr erwartet. Trotzdem kommt der Laptop mit so gut wie allen Business-Anwendungen zurecht und eignet sich auch für Fotobearbeitung und Videoschnitt.