Die Honor Watch GS Pro möchte vor allem durch zwei Faktoren punkten: das robuste Gehäuse, das mehrere Militärstandards durchlaufen musste, und die lange Akkulaufzeit von bis zu 25 Tagen. Damit soll sich die Smartwatch hervorragend auch für längere Outdoor-Aktivitäten eignen. Wir klären im Test, ob die Funktionen und auch die Uhr an sich überzeugen.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Honor legt viel Wert auf das Gehäuse der Smartwatch. Dementsprechend robust fällt es auch aus. Selbst unter hoher Belastung können wir die Uhr nicht verbiegen oder verformen. Auch die restliche Verarbeitungsqualität gefällt. Wir entdecken keine unsauber verarbeiteten oder spitzen Kanten. Das Gleiche gilt für große Spaltmaße. Alle Komponenten sind sehr sauber miteinander verbunden und halten bombenfest zusammen. Laut Honor besitzt die Watch GS Pro 14 Zertifizierungen nach Militärstandards. So soll die Uhr Temperaturen zwischen -40 und 70 Grad Celsius aushalten und auch bei starken Regenschauern nicht klein beigeben. Damit kann der Nutzer die Uhr auch problemlos mit in die Badewanne oder unter die Dusche nehmen. Aber auch extreme Höhen, Unterdruck oder Sand und Staub sollen ihr nichts anhaben können. Das Stoff-Armband ist perfekt am Gehäuse angebracht, wirkt strapazierfähig und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Allerdings ist es fest mit der Uhr verbunden und lässt sich daher nicht selbst wechseln. Mit einem Gewicht von 58 Gramm, muss der Nutzer keine Angst haben, dass der Arm im Laufe des Tages ermüdet.
Display
Das runde AMOLED-Display ist mit einer Diagonale von 1,39 Zoll schön groß, was das Ablesen erleichtert und der Bedienung hilft. In Kombination mit einer Auflösung von 454 x 454 Pixel ergibt sich eine recht hohe Pixeldichte von 326 Bildpunkten pro Zoll. Damit stellt die Uhr Inhalte schön scharf dar. Einzig aus sehr naher Betrachtung erkennen wir eine leichte Treppchenbildung an den Rändern von Schrift und Zahlen, was in der Praxis jedoch zu vernachlässigen ist. Doch auch darüber hinaus hinterlässt der Bildschirm einen guten Eindruck. Ein Pluspunkt ist die hohe Maximalhelligkeit, die der Nutzer in fünf Stufen regeln kann. Damit ist auch das Ablesen bei direkter Sonneinstrahlung kein Problem.
Durch die AMOLED-Technologie bietet das Display auch einen überzeugenden Kontrast und eine kräftige Farbwiedergabe. Schwarze Flächen gehen nicht ins Gräuliche über. Auch an der Blickwinkelstabilität gibt es nichts zu meckern. Selbst aus sehr schräger Betrachtung, verfälschen die Farben nicht und der Bildschirm lässt sich noch sehr gut erkennen. Dank Bewegungserkennung erwacht das Display beim Anheben des Arms aus dem Schlaf. Allerdings nur, wenn die Always-On-Funktion deaktiviert ist – etwas unverständlich.
Bedienung und Installation
Als Betriebssystem verwendet Honor LiteOS von Huawei. Zur Einrichtung ist dementsprechend die Huawei-Health-App nötig. Diese ist auf Huawei- und Honor-Geräten bereits vorinstalliert. Wer ein anderes Android-Smartphone nutzt, muss sie allerdings erst installieren. Das ist aber gar nicht so einfach, da der Google Play Store nur eine veraltete Version ausspuckt. Allerdings lässt sich die Anwendung auch über den Browser direkt aus dem Web laden. iOS-Nutzer müssen sich über die Aktualität keine Gedanken machen. Die Einrichtung an sich klappt dann aber wunderbar einfach und ist in wenigen Minuten erledigt. Die Kommunikation zwischen Smartphone und Smartwatch erfolgt per Bluetooth 5.1. Damit ist die Version recht aktuell, was der Verbindungsqualität zugutekommt. Wir stellen im Test keine Abbrüche fest.
Die Bedienung ist intuitiv und erfolgt größtenteils über den Touchscreen. Durch Wischgesten nach links oder rechts schaltet der Nutzer verschiedene Funktionen wie die Pulsmessung, die Stressanzeige, den Musikplayer oder das Wetter durch. Ein Streichen nach unten öffnet das Schnellstartmenü, um beispielsweise den Nicht-Stören-Modus zu aktivieren. Hier gelangt er auch zum Einstellungsmenü. Zu guter Letzt aktiviert ein Wisch nach oben vom Homescreen aus die Benachrichtigungsleiste. Das ist auch ohne Anleitung leicht erlernt, was aber auch nötig ist. Das Begleitheft ist sehr rudimentär gehalten und nicht in Deutsch verfügbar.
Dabei reagiert der Touchscreen recht zuverlässig, allerdings gerade beim Zurückspringen zur vorherigen Seite über einen Rechtswisch hin und wieder etwas verzögert. An der rechten Gehäuseseite befinden sich noch zwei physische Taten. Die obere öffnet das Menü, bei längerem Druck kann der Nutzer die Uhr hier auch herunterfahren oder neu starten. Der untere Knopf ist standardmäßig mit den Workouts belegt, lässt sich über die Einstellungen jedoch auch frei konfigurieren.
Hardware und Ausstattung
Im Inneren der Uhr arbeitet der Vierkern-Prozessor HUAWEI Kirin A1. Hinzu kommt ein überschaubarer Arbeitsspeicher von 32 Gigabyte. Die Honor Watch GS Pro ist zwar sicherlich nicht die leistungsstärkste Smartwatch auf dem Markt, bietet aber genügend Leistung für alle wichtigen Funktionen. Auf dem 4 Gigabyte großen internen Speicher lassen sich beispielsweise Lieblingslieder auch ohne Smartphone mitnehmen. Dann noch Bluetooth-Kopfhörer verbinden und dem Musikgenuss steht auch beim Sport nichts mehr im Weg.
Honor Watch GS Pro | |
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Displaygröße | 1,39 Zoll |
Displayauflösung | 454 x 454 Pixel |
Sensoren | Helligkeit, Lage, Magnetometer, Barometer, Höhenmesser, optischer Pulssensor, Blutsauerstoff |
Betriebssystem | LiteOS |
Der Sensor dient auch als Grundlage für die Stressanalyse. Hierbei errechnet die Uhr auf Basis der Pulsschwankungen einen Wert zwischen 1 und 99. Je höher der Wert, desto höher der Stresslevel. Wer die Uhr trotz der großen Abmessungen auch in der Nacht trägt, freut sich über eine Schlafanalyse und erhält Daten über die Schlaftiefe und die REM-Phasen. Abgerundet wird das wirklich üppige Gesamtpaket durch die Messung der Blutsauerstoffsättigung. Auch hier wirken die Werte auf uns plausibel.
Akku
Der große Akku mit einer Kapazität von 790 mAh ist eines der großen Verkaufsargumente der Honor Watch GS Pro. Ohne GPS gibt der Hersteller eine Laufzeit von 25 Tagen an. Der tatsächliche Wert hängt natürlich vom persönlichen Verhalten ab. Der Always-On-Modus saugt beispielsweise recht stark an der Batterie. Mit GPS soll der Akku immer noch 48 Stunden durchhalten, was wir in etwas bestätigen können. Nach einer zweistündigen Wanderung mit Wegaufzeichnung sankt der Wert beispielsweise um 4 Prozent. Damit liegt der tatsächliche Wert etwas unter den Herstellerangaben ist jedoch immer noch ausgezeichnet. Im Lieferumfang befindet sich eine magnetische Ladeschale, die Batterie ist nach knapp 100 Minuten wieder voll.
Fazit
Die Honor Watch GS Pro überzeugt durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für knapp 150 Euro bietet sie zahlreiche Funktionen wie Blutsauerstoffmessung, Schlafüberwachung oder Stressanalyse. Dabei ist sie aufgrund der zahlreichen vorinstallierten Sportarten und des robusten Gehäuses vor allem für Outdoor-Freunde interessant. Die Leistung könnte höher sein, genügt jedoch für die gebotenen Funktionen auch wenn die Uhr Touchscreen-Eingaben hin und wieder verzögert ausführt. Das Design ist natürlich Geschmackssache, objektiv ist die Smartwatch aufgrund der ausladenden Abmessungen jedoch nicht gerade dezent gehalten.