Test: HOBOT LEGEE 7 Staubsauger-Roboter

Der HOBOT LEGEE 7 ist auf dem Papier ein echter Allrounder. Er saugt nicht nur, sondern kann auch gleichzeitig mit einer Kraft von 1.800 Gramm wischen. Zudem stehen dem Nutzer gleich 8 unterschiedliche Wischprogramme zur Verfügung. Die zugehörige LEGEE-7-App bietet zudem weitere Funktionen. Ob der Hobot auch in der Praxis überzeugt, klären wir im Test. 

Design und Verarbeitung

Die Front des HOBOT LEGEE 7 ist eckig, die Hinterseite rund. Dementsprechend entscheidet sich der Hersteller für eine klassische Bauweise. So soll das Gerät besser an Kanten und in Ecken saugen können. Mit Abmessungen von knapp 34 Zentimetern in der Breite und 33,5 Zentimetern in der Tiefe ist das Gerät recht groß, das ist bei einem Staubsauger-Roboter jedoch von Vorteil, schließlich hat er so mehr Platz für Staubbehälter und Saugdüse. Deutlich wichtiger ist die Höhe und hier punktet der LEGEE 7 durch moderate 9,9 Zentimeter. Somit kommt er beispielsweise auch unter niedriger gebaute Couchtische. Hobot entscheidet sich für eine dominant schwarze Farbgebung, lockert die Optik jedoch durch einen türkisfarbenen Ring und eine langsam ins Dunkelblaue übergehende Fläche wohltuend auf. Optik ist natürlich Geschmackssache, uns gefällt der Sauger jedoch sehr gut. Das ist wichtig, schließlich ist er meist gut im Raum sichtbar und lässt sich für eine optimale Funktionalität nicht verstecken. Mit einem Gewicht von 3,6 Kilogramm ist der LEGEE 7 nicht allzu schwer, was eine gute Mobilität zulässt.

An der Verarbeitungsqualität gibt es nicht viel zu kritisieren. Insgesamt hinterlässt der LEGEE 7 einen wertigen Eindruck. Einzig das ein oder andere minimal zu große Spaltmaß fällt ins Gewicht, das ist jedoch Meckern auf sehr hohem Niveau. Der verwendete Kunststoff ist robust und lässt sich so gut wie nicht eindrücken. Die einzelnen Komponenten sind fest miteinander verbunden. Scharfe Kanten oder spitze, herausstehende Elemente sind nicht vorhanden. Der Nutzer muss sich also keine Sorgen machen, wenn der Roboter Kontakt mit dem Lieblingsmöbelstück aufnimmt. Zu diesem Zweck verfügt er über einen teilweise gummierten Stoßdämpfer an der Front, der gute Arbeit leistet.

Handhabung und Ausstattung

HOBOT LEGEE 7
Am Gerät selbst sind nur vier Tasten, alle anderen Funktionen lassen sich nur über die App ansteuern.

Die Bedienung erfolgt zu einem Großteil über die zugehörige LEGEE-7-App. Wer den vollen Funktionsumfang nutzen möchte, kommt um die Anwendung nicht herum. Allerdings finden sich auch vier kreisförmig angeordnete Tasten auf der Oberseite des Roboters. Die Knöpfe haben einen sehr angenehmen Druckpunkt und reagieren zügig. Über diese startet und stoppt der Nutzer den LEGEE 7 im Standard-Modus oder gibt den Auftrag zur Ladestation zurückzufahren. Außerdem stehen zwei weitere der insgesamt acht Programme zur Verfügung: Starke Reinigung und Polier-Modus.

Wer eine andere Variante verwenden möchte, muss zwingend zur App für Android und iOS greifen. Die Einrichtung und Kopplung gestaltet sich recht einfach, allerdings ist eine Registrierung nötig. Zunächst müssen wir im Test jedoch eine Hürde umschiffen. In der Anwendung ist die Rede von der HOBOT-LEGEE-App. Allerdings will die Einrichtung mit mehreren Test-Smartphones nicht klappen. Die Lösung: Im Store ist eine separate LEGEE-7-Anwendung verfügbar. Hier hätten wir uns eine genauere Beschreibung im Begleitheft gewünscht. Allerdings führt ein abgebildeter QR-Code zur richtigen Anwendungen. Von der kleinen Verwirrung abgesehen, leistet die Anleitung gute Dienste

Die Anwendung ist übersichtlich gestaltet. Über ein Radialmenü wählt der Nutzer die verschiedenen Programme aus. Neben den oben bereits erwähnten bietet der LEGEE 7 einen Eco-Modus, der besonders leise arbeiten soll, einen Tier-Modus speziell für Haustierhaare und einen Fleckenmodus. Wer empfindlichen Holzboden verlegt hat, verwendet am besten den Trockenmodus. Sehr praktisch: Über den manuellen Modus lassen sich die Parameter Sprühpegel, Vakuumpegel, Wischfrequenz und Reinigungsgeschwindigkeit in jeweils 5 Stufen an die eigenen Wünsche und Vorstellungen anpassen. Darüber hinaus lassen sich in der App Zeitpläne, No-Go-Zonen oder virtuelle Barrieren einrichten, die der Roboter nicht passiert. Für letztere Funktionen erstellt der LEGEE bei der ersten Anwendung per LiveMapping einen sehr exakten Raumplan. Beim Saugen der ganzen Etage erkennt er auch einzelne Räume, denen sich dann auch verschiedene Modi zuweisen lassen. Zu guter Letzt bietet die App auch eine manuelle Steuerung für eine gezielte Reinigung. Das klappt alles sehr gut, wir hätten uns trotzdem noch eine Fernbedienung gewünscht, um einen Großteil der Funktionen auch ohne App verwenden zu können.

HOBOT LEGEE 7
Die Ladestation ist recht kompakt und steht dank Klebelementen an der Unterseite sicher.

Die Ladestation fällt angenehm kompakt aus und besitzt auf der Unterseite zwei Klebestreifen für einen festen Stand. Das ist aber auch bitter nötig, da der HOBOT LEGEE 7 sie sonst gerne mal verschiebt oder komplett umdreht. Dank einer manuellen Kabelaufwicklung auf der Rückseite, stellt die Strippe kein Hindernis für den LEGEE 7 dar. Unter einer Klappe am Sauger finden sich der Staubbehälter, der Wassertank und eine Ein- und Ausschaltwippe. Über Letztere lässt sich der LEGEE 7 komplett vom Strom nehmen, damit er nach dem Aufladen nicht unnötig Energie verbraucht. Der Status-Lichtring um die Bedientasten leuchtet nämlich durchgängig. Beim Laden nimmt er beispielsweise die Farbe Orange an, ist der Roboter voll, leuchtet sie grün. Beim Trockensaugen wechselt der Ring zu Weiß, beim Nasssaugen zu Blau.

Die Navigation klappt insgesamt sehr gut. Der LEGEE 7 geht dabei sehr koordiniert vor. Er nimmt sich kleinere Zonen vor und fährt zunächst die Ränder ab. Dann füllt er die Fläche mit geraden Bahnen aus. Ist eine Zone erledigt, bewegt er sich zur nächsten. Das LiveMapping zeigt, dass er so das komplette Zimmer erreicht. Zur Navigation verwendet er die LDS-Technik (Laserdirektstrukturierung). Der zwei Zentimeter hohe Laserturm auf der Oberseite kartiert also ständig die Umgebung. Wir stellen im Tests keine Hindernisse für den HOBOT LEGEE 7 fest. Selbst zwei Barhocker, die sich für andere Geräte bereits als Problem herausgestellt haben, umfährt der Sauger problemlos. Wie bei anderen Robotern auch ist es dennoch sinnvoll, eine möglichst große Freifläche zu schaffen.

Den Weg zur Ladestation findet der Sauger in der Regel souverän. Auch wenn während der Reinigung der Akku zur Neige geht, macht er sich auf den Heimweg. Da HOBOT eine starke 4.500 mAh-Batterie verbaut, dauert das jedoch eine Weile. Nach einer Reinigung von 23 Minuten und 26 Quadratmetern ist der Ladestatus immer noch bei 85 Prozent. Bis die Batterie von 0 auf 100 Prozent lädt, vergehen knapp 6 Stunden, was natürlich nicht gerade kurz ist. Der HOBOT LEGEE 7 verfügt über ein integriertes Sprachmodul. Witzig: Wer möchte, kann die Befehle auch selbst einsprechen.

Saugleistung

HOBOT LEGEE 7
Die Saugleistung bei grobem Schmutz überzeugt, mit feineren Verschmutzungen hat der LEGEE 7 allerdings Probleme.

Zum Saugen verfügt der LEGEE 7 über eine längliche Düse auf der Unterseite. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten verwendet er keine Rolle, was den Vorteil hat, dass sich hier keine Haare verfangen können. Hinter der Düse befindet sich ein erstes Mikrofaser-Tuch für das Trockenwischen, gefolgt von den Wasserdüsen und einem zweiten Mikrofaser-Tuch für die Nassreinigung. Somit erledigt der LEGEE 7 Saugen und Wischen in einem Durchgang und der Nutzer muss sich nicht für eine Variante entscheiden. Für Dreck an den Kanten besitzt er eine abnehmbare Drehbürste an der rechten vorderen Kante. Da eine zweite fehlt, ist der Sauger etwas unflexibler und kann die Ecken nur in eine Richtung abfahren, allerdings ist dafür mehr Platz für die Saugdüse. Die Verschmutzungen landen im mit 500 Millilitern ordentlich groß bemessenen Staubbehälter.

Um die Saugleistung auf Hartböden zu testen, legen wir Salz, gröbere Papierstücke und Haferflocken aus und verwenden zunächst den Standardmodus. Mit den größeren Verschmutzungen hat der LEGEE 7 keine größeren Probleme. Ein Großteil der Papierstücke und der Haferflocken landet bereits nach dem ersten Durchgang im Staubbehälter. Allerdings verpasst der Roboter auch hin und wieder etwas Dreck während er seine Bahnen zieht. Mit feinen Verschmutzungen wie Salz hat er deutlich größere Probleme. Hier saugt er nur einen Teil auf und verteilt den Rest im Zimmer. Da er währenddessen auch noch wischt, sammeln sich die Körnchen auch gerne mal in Fugen und krusten dort fest. Hier hilft auch der starke Modus nichts.

Die Wischfunktion überzeugt uns dagegen durch die Bank. Die beiden Tücher bewegen sich dabei schnell vor und zurück und erzeugen laut Hersteller so einen Druck von bis zu 1.800 Gramm. Im Standard-Betrieb trägt der LEGEE 7 einen feinen, recht gleichmäßigen Wasserfilm auf den Untergrund auf, der den Boden angenehm auffrischt. Für ältere Flecken eignet sich der Fleckenmodus, der in der Praxis gute Dienste leistet. Der Wassertank fasst 340 Milliliter und ist fest verbaut. Damit der Nutzer nicht den ganzen Sauger zum Wasserhahn schleppen muss, befinden sich eine passende Einfüllflasche im Lieferumfang.

Lautstärke und Hygiene

HOBOT LEGEE 7
ProdukttypStaubsauger-/Wischroboter
Max. Volumen Staubbehälter500 Milliliter
Volumen Wassertank340 Milliliter
Anzahl Reinigungsprogramme8
Der HOBOT LEGEE 7 saugt in normaler Lautstärke. Im Standardmodus messen wir aus einem Meter Entfernung knapp 60 Dezibel (dBa), direkt neben dem Gerät erhöht sich der Wert auf circa 70. Ein normales Gespräch ist hier nur noch eingeschränkt möglich. Zumal auch die Rüttelbewegungen der Tücher deutlich hörbar sind und auf Dauer stören können. Da der LEGEE 7 für einen normal großen Raum knapp 15 bis 20 Minuten benötigt, ist es durchaus empfehlenswert, das Zimmer während der Reinigung zu wechseln. Im starken Modus muss der Nutzer eine Lärmbelästigung von 68 Dezibel aus einem Meter und 75 Dezibel direkt neben dem Gerät ertragen. Dass der Eco-Modus deutlich leiser ist, können wir in der Praxis nicht bestätigen. Wir messen ähnliche Werte wie im Standardmodus. Der Staubbehälter lässt sich sehr einfach entnehmen, die Hygieneeigenschaften könnten jedoch etwas besser sein. Beim Entleeren muss der Nutzer zunächst den Siebfilter entnehmen, um an den Staub zu gelangen. Hier ist es gut möglich, dass er mit dem Schmutz in Berührung gerät oder wieder etwas Dreck in die Luft gelangt. Neben dem Siebfilter kommt ein High Efficiency Filter-Filter zum Einsatz, der für die feinen Verschmutzungen zuständig ist. Hier gibt es in puncto Hygiene also nichts zu meckern.

Fazit

Der HOBOT LEGEE 7 punktet durch vielfältige Möglichkeiten. Wer jedoch in den Genuss des vollen Funktionsumfangs kommen möchte, muss zwingend die zugehörige App installieren. Dann klappt die Bedienung schön einfach und auch die Handhabung stellt uns im Test vor keine Probleme. Optisch gefällt uns der Sauger, die Verarbeitungsqualität ist hochwertig. Im Praxistest überzeugt uns der LEGEE 7 jedoch nicht komplett. Zwar sind die Wischergebnisse sehr gut und mit gröberem Schmutz auf Hartböden kommt er gut zurecht. Allerdings bereiten ihm feinere Verschmutzungen ein paar Probleme. Wen die genannten Punkte nicht stören, der kann sich den HOBOT LEGEE 7 bedenkenlos zulegen. Zumal er mit einer Akkuladung sehr lange saugen kann.

Wertung

: HOBOT LEGEE 7

HOBOT LEGEE 7
  1. Saugen
    2,5
  2. Handhabung + Navigation
    1,7
  3. Verarbeitung
    1,5
  4. Geräusch/Geruch
    1,6
  5. Umwelteigenschaften
    2,0

Pros

  • Gute Verarbeitung
  • Viele Funktionen
  • Gute Navigation
  • Gute Wischergebnisse
  • Gute Ergebnisse bei grobem Schmutz
  • Lange Akkulaufzeit

Cons

  • Probleme bei feinen Verschmutzungen
  • Viele Funktionen nur über App verfügbar
  • Keine Fernbedienung im Lieferumfang