Test: Hama Soundcup-D

Geteilter Sound ist halber Sound? Keineswegs! Hama zeigt mit dem Soundcup-D, dass ein teilbarer Bluetooth-Lautsprecher nicht nur praktisch ist, sondern auch klanglich spannende Möglichkeiten bietet.

Lautsprecher in Geschirr

Rund im Querschnitt, aufstellbar, mit schwarzem Stoff bespannt – das Design des Soundcup-D ist relativ gewöhnlich und gefällt durch eine ordentliche Verarbeitungsqualität. Optische Highlights sind die roten Lautstärketasten und ein roter Ring an der Seite. Dort befindet sich die fein geriffelte Oberfläche des Basstreibers, der völlig frei liegt – hier ist zumindest Vorsicht bei der Handhabung geboten.

Der Drehmechanismus ist zwar simpel, aber nicht immer ganz leichtgängig.

Ein Drehmechanismus (ent-)koppelt die beiden Lautsprecherhälften. Im zusammengefügten Zustand passen sie in ein mitgeliefertes Gummi-„Geschirr“, das die Lautsprecher zusätzlich zusammenhält und dank einer Öse aufhängbar macht. An der Seite der Lautsprecher befinden sich neben den Lautstärketasten noch die Power-Tasten und Lautstärketasten sowie die Ladeanschlüsse. Das Ladekabel ist gesplittet, sodass das Laden beider Lautsprecherteile nur einen USB-Anschluss benötigt.

Regenguss ja, Sandstrand nein

Der Lautsprecher verfügt über Bluetooth in der Version 4.2 – das ist nicht ganz aktuell, aber auch nicht schlecht. Die Verbindung ist im Test größtenteils konstant, nur selten gibt es kurze Aussetzer. Der Akku hält laut Hersteller bis zu sechs Stunden durch. Lifehack für lange Abende ohne Steckdose: Wer nur eine Hälfte des Lautsprechers einschaltet, kann beide Akkus nacheinander leeren und die Gesamtlaufzeit so verdoppeln.

Das Design ist schlicht, die Verarbeitung sauber.

Ein Regenguss im Freien kann dem Lautsprecher nichts anhaben. Er ist nach Schutzart IPX7 wasserdicht. Das heißt laut Definition, dass sogar kurzzeitiges Untertauchen kein Problem ist. Während eine kleine Karaoke-Zugabe unter der Dusche mit Lautsprecher in der Kabine also kein Problem ist, wird es bei Festkörpern kritischer: Sand und Staub können dem Lautsprecher zusetzen. Beim musikalisch unterlegten Baden am Sandstrand ist zumindest Vorsicht geboten.

Wohlklingendster Beziehungsstatus: „getrennt“!

Man möchte meinen, dass alle Bluetooth-Lautsprecher auf dem Markt eine absichtliche Bassbetonung verbindet. Tatsächlich fällt der Soundcup-D hier aus der Reihe: Den Bassbereich bildet er sehr zurückhaltend ab, für einige Genres sogar zu schwach – Dubstep und sonstiger Elektronik fehlt der Druck. Der Mittenbereich weist eine leichte Färbung auf. Das macht sich zum Beispiel durch leicht betonte Sibilanten und allgemein prägnante Sprache bzw. Stimmen bemerkbar.

Hama Soundcup-D
Akkulaufzeit6 Stunden
WasserfestJa (IPX7)
MultiroomNein
Gewicht745 g
Auch bei Synthie-Pop sowie rockigen Titeln macht sich die Bass-Schwäche bemerkbar. Die Bass-Drum von „Hot Chip“ wirkt pappig statt knackig. Was der Lautsprecher dagegen gut kann, sind beispielsweise Pop-Songs, die ins Ohr gehen sollen. Der Instrumentalaufbau ist hier zweitrangig, durch die Stimm-Betonung rücken Gesang und damit die Hook in den Fokus. Schön ist das auch für die Sprachverständlichkeit, wenn der Soundcup-D Film- und Serienton wiedergibt. Eine geringe Latenz ist dabei für sehr sensible Zuschauer übrigens spürbar – aber dennoch so gering, dass es den meisten Benutzern kaum auffallen oder es sie nicht stören dürfte.

Das akustische Highlight des Lautsprechers offenbart sich aber durch die Möglichkeit der Trennung. Die beiden Lautsprecherhälften verbinden sich miteinander und funktionieren ab sofort als echtes Stereopaar. Das funktioniert schon im Kleinen recht gut – die positive Überraschung kam aber im Härtetest, als wir ein Stereodreieck mit zwei Metern Basisbreite aufgebaut haben. Selbst hier schlägt sich der Soundcup-D beeindruckend gut. Die Phantommitte ist stabil und gut lokalisierbar. Die gesamte akustische Bühne bildet er korrekt ab, auch anspruchsvolle Titel wie Tools‘ „10,000 Days“ funktionieren. Es gibt zwar Ausnahmen, bei denen die Räumlichkeit nicht bis ins letzte Detail passt – das wäre für einen Bluetooth-Lautsprecher aber eine übertrieben hohe Messlatte.

Fazit

Schade, dass die Klangfülle fehlt! Denn abgesehen davon ist der Soundcup-D ein solides Gerät mit ordentlicher Verarbeitung und Bedienbarkeit. Das Konzept des teilbaren Lautsprechers finden wir großartig. Vor allem der Stereoeindruck ist für Preis und Größe nicht von schlechten Eltern.

Wertung

: Hama Soundcup-D

Hama Soundcup-D
  1. Design und Verarbeitung
    2,0
    • Ausstattung
      1,7
      • Bedienung
        1,2
        • Bluetooth-Verbindung
          2,0
          • Klangqualität
            3,4

            Pros

            • Schöner Stereo-Effekt
            • Saubere Verarbeitung
            • Geteilt auch unabhängig voneinander verwendbar

            Cons

            • Recht flacher, bassarmer Klang
            • Trennmechanismus etwas hakelig