Eine Smartwatch kann den Alltag deutlich erleichtern: Die smarten Armbanduhren zählen die zurückgelegten Schritte, die Herzfrequenz, steuern Musik und sind beliebte Trainingspartner. Als Smartwatch für Damen erweitert die Garmin Lily das Funktionsspektrum um einige weitere Aspekte, die aber nicht nur für Frauen interessant sind. Wir nehmen die Garmin Lily unter die Lupe und klären in unserem Test, ob die smarte Uhr tatsächlich so praktisch ist.
Design und Verarbeitung
Für unseren Test liegt uns die Smartwatch in Schwarz/Elfenbein vor. Das klassische Modell gibt es außerdem in den Farben Weiß und Taupe/Mokka. Die Sport-Variante ist in Waldbeere/Purpurviolett, Weiß/Elfenbein und Achatgrau/Roségold erhältlich. Optisch überzeugt uns die Garmin Lily auf den ersten Blick. Das Uhrengehäuse ist klassisch rund mit einem eher goldfarbenen Rand. Das Armband besteht aus echtem Italian Leather, der Verschluss ist ebenfalls golden abgesetzt. Ein echter Hingucker ist jedoch der Hintergrund des Displays. Dieser ist bei unserer Smartwatch als breit gefächertes Karomuster dezent gestaltet. Jede Modellvariante kommt mit einem eigenen Hintergrunddesign.An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Breite Spaltmaße finden wir keine, alle Materialien sind sauber verarbeitet und miteinander verbunden. Das Leder des Armbands fühlt sich auf der Haut angenehm an, auch wenn wir beim Sport ins Schwitzen geraten. Das Armband ist mit einer Länge von 14 Zentimetern für schmale Handgelenke mit einem Umfang von 110 bis 175 Millimetern ausgelegt. Das Uhrengehäuse besteht aus dunkelbraunem Kunststoff und hat einen Durchmesser von 3,4 Zentimetern. Mit einem Gewicht von 24 Gramm trägt sich die Uhr auch nach mehreren Stunden sehr angenehm. Im Lieferumfang enthalten sind außerdem ein Ladekabel, Sicherheitshinweise, Produktinformationen und ein Quick-Start-Guide.
Display
Das TFT-LCD-Display mit einer Auflösung von 240 x 201 Pixeln erscheint auf den ersten Blick eher klein, dies ist aus unserer Sicht aber kein Problem. Die Dicke beziehungsweise Höhe des Uhrengehäuses beträgt 1,1 Zentimeter. Als Home Button fungiert ein kleiner Kreis am unteren Displayrand. Dieser schickt uns aus den verschiedenen Menüpunkten zurück auf den Startbildschirm. Im Standby-Modus aktivieren wir die Uhr mit einem Doppeltippen auf das Display. Hier stößt uns der einzige größere Kritikpunkt auf, denn die Reaktion der Touchsensoren auf das Tippen im deaktivierten Display ist mitunter schwerfällig bis gar nicht gegeben. So tippen wir mehrere Male auf das Display, aber nichts passiert. In der App aktivieren wir daher nach der Inbetriebnahme die Gestensteuerung, wodurch das Anheben des Arms das Display einschaltet. Dies funktioniert in der Praxis weitestgehend zuverlässig.
Auch die Verlängerung des Zeitlimits für den aktiven Bildschirm passen wir an. Auf der höchsten Stufe (20 Sekunden) verringert sich die Akkulaufzeit, also nehmen wir mit der mittleren Stufe vorlieb (10 Sekunden). Auf der niedrigsten Stufe schaltet sich das Display bereits nach 5 Sekunden aus. Die Helligkeitsstufe 1 dunkelt das Display deutlich ab, empfehlenswert also nur in dunkleren Umgebungen. Stufe 5 verringert die Akkulaufzeit und ist extrem hell, Stufe 7 schon fast grell. Wir belassen die Standardeinstellung automatisch, was in der Praxis einwandfrei funktioniert.
Generell haben wir beim Ablesen der Smartwatch keine Probleme. Je nach Helligkeitssteinstellung verändert sich jedoch die Blickwinkelstabilität. Die größere Uhrzeitanzeige bleibt dabei stets deutlicher erkennbar als etwa die kleinere Datumsanzeige. Bei sehr ungünstigen Perspektiven leidet die Ablesbarkeit aber deutlich. Hier sollten Nutzerinnen und Nutzer die Helligkeit entsprechend anpassen. Aus nächster Nähe erkennen wir eine leichte Verpixelung der Anzeigeelemente, die Schriften und Symbole sind nicht absolut scharf dargestellt, ein minimaler Rand ist erkennbar. Im Alltag hat dies aber keinerlei Nachteile.
Installation
Die Installation ist denkbar einfach: Vorab installieren wir die Garmin Connect App und registrieren uns dort. Sobald wir die Smartwatch per Ladeklemme mit Strom versorgen, schaltet sich diese automatisch ein. Das Gerät wird sofort in der App erkannt, die Kopplung geht einwandfrei vonstatten. Zu Anfang führt uns die Anwendung durch diverse Grundeinstellungen, persönliche Informationen wie Größe, Geschlecht, Gewicht werden hier ebenfalls abgefragt. Danach durchlaufen wir einen kurzen Guide durch die App und die grundlegenden Funktionen unserer Smartwatch – sehr praktisch für einen ersten Einstieg. Um die Smartwatch in vollem Umfang nutzen zu können, nehmen wir weitere Einstellungen vor. Dazu gehören neben den Notfallkontakten auch die Widget-Liste, eine Art Schnellzugriff auf verschiedene Funktionen. Diese ist komplett individuell anpassbar, also entfernen und fügen wir für uns wichtige Funktionen hinzu. Bei Fragen schafft die zwar knappe, aber dennoch hilfreiche und gut verständliche Bedienungsanleitung Abhilfe.
In der Widget-Liste stoßen wir zum ersten Mal auf die bereits angesprochenen Funktionen speziell für Damen: Unter Frauengesundheit können Nutzerinnen ihre entsprechenden Daten zum Menstruationszyklus und auch einer Schwangerschaft angeben. Die Garmin-App gibt Überblicke über Perioden- und Zykluslänge sowie den Fruchtbarkeitszeitraum. Der Schwangerschaftstracker zeigt den Verlauf einer Schwangerschaft an und liefert wichtige Informationen. Zusätzlich können Nutzerinnen emotionale und physische Veränderungen angeben, sowie Informationen zu Ernährung und Training für Schwangere erhalten. Besonders praktisch sind diese beiden Funktionen zur Frauengesundheit beim Arztbesuch und um stets einen Überblick über Menstruations- und Schwangerschaftsverläufe zu behalten. Aus unserer Sicht eine praktische und gelungene Funktionszugabe.
Bedienung
In der praktischen Benutzung der Garmin-Lily-Smartwatch haben wir keinerlei Probleme. Sämtliche Menüs sind logisch strukturiert, die Menüführung jederzeit nachvollziehbar und wir finden uns stets gut zurecht. Entsprechende Symbole für die einzelnen Menüpunkte sind zusätzlich mit Stichworten versehen. So wissen Nutzerinnen und Nutzer stets, wo im Menü sie sich befinden und welche Funktion die einzelnen Punkte erfüllen. Nachdem wir uns schnell in die Menüs eingewöhnt haben, geht die Bedienung in Fleisch und Blut über.
Wischen wir von oben nach unten, öffnen wir das Schnellstartmenü. Im Kreis angeordnet finden wir hier Funktionen wie die Musiksteuerung inklusive Lautstärkeregelung, den Notfallkontakt, in der App eingestellte Alarme, Nachrichten, den Nicht-stören-Modus sowie die Akkustandanzeige. Diese Symbole können wir nach Belieben anordnen. Ein Wischen nach rechts öffnet Mein Tag mit den zurückgelegten Schritten, den Intensitätsminuten und den verbrannten Kalorien. Danach folgen die Gesundheitsstatistiken mit der Herzfrequenz, dem Stresslevel und der Body Battery. In der App finden wir ausführliche Erklärungen zu den einzelnen Begriffen. Darauf folgen von Nutzerinnen und Nutzern selbst festgelegte Messwerte und Funktionen. Tippen wir noch einmal auf die entsprechende Anzeige, erhalten wir eine detailliertere Tages- beziehungsweise Wochenstatistik. Beim Wetter sehen wir eine Voraussage der nächsten 3 Tage. Unter dem Nachrichten-Symbol lesen wir eingegangene Pop-Ups oder Messages von Whatsapp & Co. Die Wasseraufnahme tracken wir ebenfalls, entsprechende Einstellungen zum Tagesziel sind in der App vorzunehmen. Unter dem Frauengesundheitstracking erhalten wir eine Übersicht zum aktuellen Zyklustag und können Symptome und Stimmungen angeben. Sämtliche Funktionen und Messwerte können Nutzerinnen und Nutzer jederzeit in der App anpassen.
Im Startbildschirm tippen wir einmal auf den Home Button, woraufhin wir uns in einem weiteren Menü wiederfinden. Hier kommen wir direkt zu den Aktivitäten mit diversen (ebenfalls personalisierbaren) Trainingsprogrammen. Hier aktivieren Nutzerinnen und Nutzer das entsprechende Programm und starten dieses mit einem Doppeltippen auf das Display. In diesem Menü passen wir außerdem das Displaydesign an, haben eine Stoppuhr und einen Timer griffbereit und können weiterführende Einstellungen unter anderem zur Helligkeit, Zeitlimit, Gestenmodus und Sprache vornehmen. Neben dem grundlegenden Displaydesign können wir auch die Anzeige des Startbildschirms ändern. Tippen wir einmal auf den aktivierten Bildschirm, ändert sich die Anzeige vom Garmin-Logo zu den Schrittzahlen, der Herzfrequenz, Body Battery, verbrannten Kalorien, der aktuellen Temperatur und der Akkustandanzeige. So erhalten wir schnell die wichtigsten Informationen auf einen Blick – sehr praktisch.
Ausstattung
Garmin Lily Smartwatch | |
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Displaygröße | 0,84 Zoll |
Displayeigenschaften | 240 x 201 Pixel, Touchscreen, 16 Graustufen |
Sensoren | Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung |
Akkulaufzeit | 5 Tage |
Neben den äußerst umfangreichen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten, bietet die Garmin Lily weitere technische Funktionen. Besonders wichtig ist die GPS-Funktion, die bei den meisten Smartwatches und insbesondere Fitness-Trackern nicht mehr wegzudenken ist. Zudem trumpft die Lily neben einem Herzfrequenzsensor mit einem Messwert zum Blutsauerstoff auf. In der App sind zudem diverse Alarme aktivierbar, unter anderem wenn nach über 10 Minuten eine abnormale Herzfrequenz gemessen wird. Auf der Herstellerseite finden wir zudem Angaben zur Schutzklasse: Demnach ist die Garmin Lily unter anderem „für das Schwimmen, Duschen oder Spa“ geeignet und mit der Schutzangabe 5 ATM, Swim klassifiziert. Das bedeutet, dass die Uhr einem Druck wie in 50 Metern Tiefe widersteht und somit für Schwimmen, Eintauchen ins Wasser, Schnorcheln und Duschen geeignet ist. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Sport-Variante der Garmin Lily mit einem Silikon-Armband ausgestattet ist, wodurch das Tragen der Uhr vorrangig beim Training wohl angenehmer ist und zur Langlebigkeit der Uhr beiträgt. Übrigens: Die Armbänder können separat beim Hersteller nachbestellt werden.
Akku
Laut Herstellerangaben beläuft sich die Akkulaufzeit auf bis zu 5 Tage. Nach längerer intensiver Benutzung der Smartwatch können wir diesen Wert in etwa bestätigen. Je nach Helligkeits- und Zeitlimiteinstellungen verringert sich diese Angabe jedoch. Für eine normale Arbeitswoche von 5 Tagen ist dieser Wert durchaus in Ordnung, spätestens am sechsten Tag müssen wir die Uhr jedoch wieder aufladen. Für die große Auswahl an Funktionen ein durchaus annehmbarer Wert. Die Ladedauer liegt bei etwa 1 bis 2 Stunden. Durch die feste Ladeklemme kann der Anschluss nicht von den Ladekontakten der Uhr verrutschen – sehr gut. Einzig das Ladekabel könnte ein paar Zentimeter mehr vertragen, die Länge beläuft sich auf knapp 50 Zentimeter.
Fazit
Die Garmin-Lily-Smartwatch ist eine echte Bereicherung für den Alltag und ein guter Trainingspartner für Sportfans. Die smarte Uhr bietet ein großes Spektrum an hilfreichen Gesundheits- und Fitnessfunktionen, die Nutzerinnen und Nutzer an ihre persönlichen Interessen und Vorlieben anpassen können. Nicht zuletzt überzeugt uns in vollem Maße die Garmin Connect App. Einziger Kritikpunkt bleiben die mitunter trägen Displaysensoren im inaktiven Display. Alles in allem ist die Garmin Lily eine sehr wandelbare und praktische Smartwatch, deren Benutzung im Alltag und beim Sport große Freude bereitet.