Pizza gehört sicherlich zu den Leibspeisen vieler Menschen. Doch zuhause die perfekte Qualität zu erreichen, ist nicht immer einfach. Schließlich verlangt das Gericht sehr hohe Temperaturen, damit der Teig schnell knusprig wird ohne das die Zutaten zusammenschmoren. Doch die heimischen Backöfen sind häufig auf 200 bis 250 Grad begrenzt – deutlich zu wenig. G3Ferrari möchte nun alle Menschen mit dem Pizza Express Delizia zu echten Pizzabäckern machen. Dazu erzeugt das Gerät im Inneren eine Temperatur bis zu 400 Grad. Ob der italienische Klassiker damit besser gelingt, klären wir im Test.
Design und Verarbeitung
Inhalt
In puncto Verarbeitungsqualität überzeugt der G3Ferrari Pizza Express Delizia fast durch die Bank. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen besteht das Gehäuse zu einem Großteil aus Metall, das selbst unter großen Druck nur minimal nachgibt. Bedienelemente, Handgriffe und Standfüße bestehen dagegen aus Kunststoff. An der Qualität haben wir aber auch hier nichts zu beanstanden. Die einzelnen Komponenten sind sauber miteinander verbunden, scharfe Kanten oder spitze Elemente entdecken wir nicht. Kleinere Produktionsrückstände und Angusspunkte sind zwar vorhanden, schmälern den positiven Gesamteindruck jedoch nicht. Ein echtes Highlight ist der Pizzastein, der sauber in das Gehäuse integriert ist.
Bedienung und Handhabung
Das Stromkabel misst ziemlich genau einen Meter und sollte damit für die meisten Küchen genügend Flexibilität bieten, ein halber Meter mehr hätte aber natürlich auch nicht geschadet. Im Gehäuse ist kein Platz für die Strippe und der Nutzer muss es anderweitig bei Nichtgebrauch verstauen. Die Bedienung bereitet keine Probleme. Der Pizzamaker verfügt über zwei große Drehräder an der Oberseite, die sich angenehm greifen lassen und durch einen leichten Drehpunkt überzeugen. Das Linke ist für die Temperaturwahl zuständig, allerdings ist keine Gradzahl angegeben, sondern nur drei Stufen in 0,5er-Schritten. Das ist zunächst etwas verwirrend, die Bedienungsanleitung schlägt zum Pizzabacken die Stufe 2,5 vor, was sich im Test als plausibel erweist. Beim rechten Drehrad handelt es sich um einen mechanischen 5-Minuten-Timer, der durch konstantes Ticken seine Aktivität verrät. Am Ende ertönt ein kurzer Klingelton. Eine kleine Lampe zwischen den beiden Bedienelementen gibt an, ob die Heizschlangen in Ober- und Unterseite in Betrieb sind. Der Deckel lässt sich sehr einfach öffnen. Zwar ist er dank Heizelement und Metallbauweise recht schwer, durch das leichtgängige Gelenk ist die Handhabung trotzdem sehr komfortabel.
Zubereitung und Ergebnisse
Für unsere Testpizzen verwenden wir den Grundteig aus der Bedienungsanleitung. Dieser gelingt wunderbar einfach und punktet durch eine angenehme Konsistenz. Sehr schön: Im Begleitheft sind bereits 13 Pizzavarianten mit entsprechenden Zubereitungshinweisen aufgelistet. Darunter natürlich Klassiker wie Pizza Margeritha oder Marinara, aber auch etwas unbekanntere Gerichte wie die Fladenbrotzubereitung Pizza Piadina Romagnola.
Um die belegte Pizza sicher auf den Stein zu manövrieren, befinden sich zwei Schaufelhälften im Lieferumfang. Diese zusammenfügen und mit Mehl bestäuben, den ausgrollten Teig darauflegen und mit den gewünschten Zutaten versehen. Dann das Ganze auf den Pizzastein legen und die beiden Hälften wieder zur Seite wegziehen. So zumindest in der Theorie. In der Praxis haben wir große Probleme die Pizza unbeschadet in den G3Ferrari zu legen. Trotz Mehl haftet der Teig an der Unterlage und reißt schnell in der Mitte, da er durch den Belag zu schwer ist. Mit Grießkörnern klappt es zwar etwas besser, wir sind jedoch schnell dazu übergegangen, den Teig ohne Belag auf den Stein zu legen und danach erst mit Tomatensoße und weiteren Zutaten zu bestücken. Das funktioniert problemlos, aber natürlich muss sich der Nutzer etwas beeilen, damit der Boden nicht zu weit backt. Mit einem Durchmesser von 31 Zentimetern lassen sich auch größere Pizzen backen.
Die Ergebnisse sind nur mit einem Wort zu beschreiben: beeindruckend. Allerdings erst nach etwas Eingewöhnungszeit, schließlich handelt es sich beim Pizza Express Delizia nicht um einen Automaten, der beispielsweise selbständig die Temperatur regelt. Der Nutzer muss also stets achtsam sein und die Pizza darf nicht zu lange im Gerät verweilen. Im Test warten wir beispielsweise eine Minute zu lange, um die fertige Pizza mit einem Foto zu dokumentieren, was in einer komplett verkohlten Unterseite resultiert. Diese Fehler machen wir jedoch nur einmal und Schritt für Schritt tasten wir uns zur optimalen Zubereitungszeit und zum perfekten Ergebnis. Und perfekt trifft es dann wirklich: Der Teig ist schön kross, aber noch nicht zu knusprig, und der Belag überzeugt ebenfalls durch eine optimale Konsistenz. Somit lassen sich mit dem Delizia wirklich Pizzen wie beim Lieblingsitaliener erzielen – bei Weitem keine Selbstverständlichkeit im Hausgebrauch. Tiefkühlkost reicht hier natürlich nicht heran, doch auch diese profitiert von den hohen Temperaturen im Gehäuse. Wer möchte, kann das Gerät natürlich auch als Backofen verwenden und beispielsweise Brötchen aufbacken.
Reinigung und Sicherheit
G3Ferrari G10006 Pizza Express Delizia | |
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Produkttyp | Pizzaofen |
Leistung | 1.200 Watt |
max. Temperatur | 400 Grad Celsius |
Timer | ja |
In puncto Sicherheit überzeugt uns der Pizzaofen nicht voll. Dass sich der Deckel auf über 100 Grad Celsius erwärmt, ist bei den Temperaturen im Innenraum nicht verwunderlich. Davor warnt auch ein gut lesbarer Aufdruck. Allerdings heizen sich auch die Griffe auf. Hier messen wir teilweise über 60 Grad Celsius. Eine akute Verbrennungsgefahr ist somit nicht gegeben. Trotzdem sollten die Hände beim Öffnen des Deckels nicht zu lange verweilen.
Fazit
Der G3Ferrari G10006 Pizza Express Delizia hat seine Fehler wie die sich zu stark erwärmenden Griffe und die umständlichen Schaufelhälften, wer jedoch Pizza wie beim Lieblingsitaliener in den eigenen vier Wänden genießen und keinen Pizzaofen bauen möchte, kommt um das Gerät nicht herum. Die Ergebnisse sind dank der hohen Temperatur im Inneren wirklich hervorragend, was vor allem dem Teig zugutekommt.