Der Epson WorkForce WF-7830DTWF ist ein echtes Umfangsmonster. Neben Drucken, Scannen, Faxen und Kopieren beherrscht er auch doppelseitiges Scannen/Kopieren und verarbeitet auch das DIN-A3-Format. Dafür müssen Nutzerinnen und Nutzer aber auch viel Platz für das Gerät schaffen, denn die Abmessungen sind immens. Wir klären im Test, ob sich die Anschaffung lohnt.
Design
Inhalt
Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität hinterlässt insgesamt einen positiven Eindruck. Das Gehäuse besteht aus wertigem Kunststoff, der sich nur minimal eindrücken lässt und das fragile Innenleben gut vor Stößen schützt. Alle Klappen und Öffnungen – und davon besitzt der Epson eine Menge – fügen sich gut in das Gehäuse ein und sitzen fest. In Anbetracht dessen gehen auch die Spaltmaße absolut in Ordnung, auch wenn sie gut sichtbar sind und sich durchaus Staub und Schmutz darin ansammeln können. Antirutschelement auf der Unterseite sorgen in Kombination mit dem hohen Eigengewicht für einen extrem festen Stand. Wer das Multifunktionsgerät verschieben möchte, muss schon sehr viel Kraft aufwenden – perfekt.
Installation
Die Inbetriebnahme ist recht schnell erledigt. Nutzerinnen und Nutzer müssen zunächst das beiliegende Stromkabel mit der Rückseite verbinden. Nach dem ersten Start führt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung auf dem integrierten Display durch die Inbetriebnahme. Bei unserem Testgerät sind die Patronen bereits eingesetzt, in der Regel sollten diese jedoch separat beiliegen und müssen dementsprechend noch installiert werden. Im Lieferumfang ist bereits ein Basispaket der benötigten Farben Black, Cyan, Yellow und Magenta enthalten. Das Herausnehmen und Einsetzen der Tanks klappt denkbar einfach. Bei unserer Inbetriebnahme führt das Gerät keine Kalibrierungsdrucke durch, diese müssen wir manuell über das Menü anstoßen. Das ist auch nötig, denn ohne zeigen die farbigen Druckbereiche deutliche Streifen und Schlieren.
Die Verbindung mit Notebook oder Computer ist entweder kabelgebunden oder drahtlos per integriertem WLAN-Modul möglich. Dass Epson jedoch kein passendes USB-Kabel beilegt, zeigt schon, welche Variante der Hersteller bevorzugt. Zur Installation am Rechner müssen Nutzerinnen und Nutzer zunächst das entsprechende Programm auf der beiliegenden CD-Rom installieren. Da vor allem Notebooks heutzutage so gut wie kein optisches Laufwerk mehr besitzen, finden sich alle Programme auch auf der Website des Herstellers. Hier liegt auch die sehr ausführliche Bedienungsanleitung. In die Verpackung hat es dagegen nur ein rudimentärer Quick-Start-Guide geschafft, was wir etwas schade finden.
Die WLAN-Verbindung ist auf zwei Arten möglich. Per WiFi-Direct-Funktion baut der Epson WorkForce WF-7830DTWF sein eigenes WLAN-Netzwerk auf. Nutzerinnen und Nutzer können ihre Endgeräte also auch direkt mit dem Multifunktionsgerät verbinden und müssen es nicht unbedingt in das heimische Netzwerk integrieren. So zumindest in der Theorie: In der Praxis will die Verbindung mit der zugehörigen Epson-Smart-Panel-App für Android und iOS in unserem Test aber nicht klappen. Dementsprechend müssen wir den zweiten Weg gehen und den Epson zunächst in unser Netzwerk integrieren. Dann klappt die Verbindung reibungslos und ist in wenigen Minuten eingerichtet.
Bedienung
Am Gerät selbst erfolgt die Bedienung hauptsächlich über den Touchscreen auf dem Bedienfeld. Der Bildschirm fällt mit einer Diagonale von 6,7 Zentimetern jedoch recht klein aus. Gerade in Anbetracht der Abmessungen des Geräts wäre hier aus unserer Sicht noch mehr gegangen. So sind einige Eingaben recht fummelig, insgesamt klappt es jedoch gut, da der Touchscreen präzise und zügig reagiert. Die Navigation durch das On-Screen-Menü klappt problemlos, was vor allem an der logischen Menüstruktur liegt. Neben dem Screen befinden sich noch der Home-Button und ein Hilfe-Knopf – beide sind ebenfalls berührungsempfindlich. Die einzige physische Taste ist der große Power-Button links neben dem Touch-Panel. Praktisch: Das gesamte Panel lässt sich um fast 90 Grad nach oben klappen, um die Bedienung aus der Draufsicht zu erleichtern.
Die Bedienung am Computer erfolgt über die Software Epson Photo+, Epson ScanSmart oder Epson FaxUtility. Per Smartphone oder Tablet greifen Nutzerinnen und Nutzer wie bereits erwähnt über die Anwendungen Epson Smart Panel auf die verschiedenen Funktionen des Geräts zu. Alle Programme stellen uns in puncto Handhabung vor keine größeren Herausforderungen. Sie sind logisch aufgebaut und übertragen unsere Befehle sicher an den WF-7830
Ausstattung
Der Epson WorkForce WF-7830DTWF verfügt über zwei große Papierkassen, die jeweils bis zu 250 Blatt Papier beherbergen können. Dementsprechend müssen selbst Vieldrucker und -druckerinnen nicht allzu häufig nachlegen – ausgezeichnet. Über einen Griff lassen sich die beiden nahezu identischen Kassetten problemlos nach vorne herausziehen und sobald mit Papier gefüllt auch einfach wieder komplett im Gehäuse versenken. Standardmäßig reicht die Kapazität für maximal DIN-A4, bietet dank der flexiblen Kantenführung aber auch für kleinere Formate Platz. Wer das DIN-A3-Format verwenden möchte, betätigt den entsprechenden blauen Hebel und kann beide Fächer noch weiter herausziehen, damit sich auch das große Papier einlegen lässt. Dann passen die Behälter natürlich nicht mehr ganz in das Gehäuse, es befindet sich allerdings eine Abdeckung im Lieferumfang, um zumindest den gröbsten Staub und Schmutz fernzuhalten.
Über den Papierkassetten befindet sich das Ausgabefach. Sehr schön: Sobald ein Druck- oder Kopierauftrag eingeht, fährt es automatisch heraus. Das Vorlagenglas ist mit Abmessungen von 44 auf 33 Zentimetern ausreichend groß, um auch im DIN-A3-Format scannen zu können. Die Dokumentenabdeckung lässt sich angenehm leicht öffnen und auch wieder schließen. Auf der Oberseite spendiert Epson dem WorkForce einen automatischen Vorlageneinzug, damit Nutzerinnen und Nutzer zum Kopieren oder Scannen nicht unbedingt auf das Vorlagenglas zurückgreifen müssen. Zudem kann das Multifunktionsgerät so mehrere Dokumente auf einmal verarbeiten. Der Einzug funktioniert während unseres Testbetriebs tadellos. Die Kantenführung lässt sich stufenlos zwischen DIN-A3 und DIN-A5 einstellen. Wir hätten uns eventuell noch gewünscht, dass die Schienen an jeder Position leicht einrasten, wirklich nötig ist das aber nicht.
Der Hersteller gibt die maximale Auflösung beim Drucken mit 4.800 x 2.400 dpi an. Dabei soll der Epson WorkForce WF-7830 32 A4-Seiten Schwarz-Weiß und 22 Seiten in Farbe pro Minute auf Normalpapier in Abhängigkeit der Qualitätseinstellung drucken. Diese Werte erreichen wir in unserem Test nicht, was aber auch nicht zu erwarten ist. Schließlich hängt die Dauer stark vom verwendeten Papier und den gedruckten Motiven ab, sodass sich die Laborwerte in der Praxis nur schwer realisieren lassen. Für unseren Test verwenden wir eine Broschüre des Herstellers zur EcoTank-Serie (16 Seiten) sowie ein hochauflösendes Landschaftsfoto als Vorlage. Hierfür drucken wir die Broschüre und das Foto in unterschiedlichen Einstellungen. Das gedruckte Dokument besteht dabei aus Text und Grafiken, sodass wir eine möglichst umfassende Aussage über die Druckgeschwindigkeit und die Qualität treffen können.
Insgesamt druckt der Epson schnell, mit ein paar Ausreisern nach unten. Gerade in Graustufen halten Nutzerinnen und Nutzer ihre Dokumente in kurzer Zeit in Händen, dabei ist es zeitlich auch gut vertretbar in höherer Qualität zu drucken. Auch in Farbe liegen die Zeiten insgesamt in einem guten Schnitt, hier dauert die höchste Qualität aber erheblich länger. Hier die von uns gemessenen Zeiten in der Übersicht:
Druckmodus | Graustufen | Farbe |
1. Seite – Standard, Normalpapier | 5 Sekunden | 13 Sekunden |
1. Seite – Hohe Qualität, Normalpapier | 28 Sekunden | 85 Sekunden |
1. Seite – Hohe Qualität, Fotopapier, glänzend, 170 g | 31 Sekunden | 77 Sekunden |
Dokument (16 Seiten, Standard, Normalpapier) | 78 Sekunden | 195 Sekunden |
Dokument (16 Seiten, Hohe Qualität, Normalpapier) | 372 Sekunden | 1.500 Sekunden |
Fotodruck, Standard, Normalpapier – A4 randlos | 24 Sekunden | |
Fotodruck, Höchste Qualität, Normalpapier – A4 randlos | 96 Sekunden | |
Fotodruck, Standard, Fotopapier glänzend (170g) – A4 randlos | 112 Sekunden | |
Fotodruck, Höchste Qualität, Fotopapier glänzend (170g) – A4 randlos | 381 Sekunden | 378 Sekunden |
Fotodruck, Höchste Qualität, Normalpapier – A3 randlos | 160 Sekunden | |
Fotodruck, Standard, Normalpapier – A3 randlos | 30 Sekunden |
Die Qualität der Ausdrucke ist gut. Allerdings merkt man dem Epson an, dass er für seine reichhaltige Ausstattung mit knapp 300 Euro (UVP) nicht in der preislichen Oberklasse angesiedelt ist. Der Textdruck ist gut, im Standardmodus ist das Ergebnis schon recht scharf und auch kleine Schrift lässt sich gut erkennen. Allerdings erkennen wir durchaus einen Unterschied zur höchsten Qualität, die aus unserer Sicht nahezu perfekt ist. Ob der Qualitätssprung allerdings den zeitlichen Mehraufwand rechtfertig, müssen letztendlich Nutzerinnen und Nutzer selbst entscheiden. Wir tendieren eher zum Normaldruck, da dieser auch weniger Tinte benötigt. Beim Grafikdruck zeigt sich ein ähnliches Bild, in hoher Qualität sind Bilder und grafische Elemente einen Tick schärfer. Die Farbdarstellung ist bei beiden Varianten ähnlich, insgesamt ist die Darstellung minimal ausgeblichen, trotzdem kommen die Farben noch schön kräftig rüber. Eine echte Bereicherung ist der Duplex-Druck, der in der Praxis keine Probleme bereitet. Das lässt sich jedoch nicht über die kompletten Druckvorgänge sagen. Hin und wieder spuckt der Epson während unseres Testbetriebs eine Leerseite aus oder zieht zwei Seiten auf einmal ein. Sehr selten verklemmt das Papier, lässt sich über die große Klappe auf der Rückseite aber problemlos entnehmen.
Scannen und Kopieren
Das Scannen erfolgt am Computer über die Software Epson ScanSmart, bei Mobilgeräten übernimmt dies die Epson Smart Panel-App. Da eine USB- oder microSD-Schnittstelle fehlt, haben Nutzerinnen und Nutzer jedoch nicht die Möglichkeit, direkt auf ein verbundenes Speichermedium zu scannen. Allerdings können sie direkt am Gerät beispielsweise in die Cloud scannen oder sich das Dokument per Mail zuschicken lassen.
Die Einstellungen für die Auflösung, Vorschau und Scan-Bereich in der Epson Smart Panel-App unterscheiden sich nicht von üblichen Scan-Anwendungen und funktionieren problemlos. Für einen einfachen Farbscan von 300 dpi benötigt der Epson WF-7830DTWF im Format A4 knapp 15 Sekunden – ein ausgezeichneter Wert. Bei einer Graustufenvorlage ist das Tempo noch einmal schneller. Ein großes Highlight ist der doppelseitige Scan. Dabei einfach das beidseitig bedruckte Dokument auf den Vorlageneinzug legen und der Multifunktionsdrucker scannt beide Seiten nacheinander. Dafür benötigt er bei 300 dpi Farbscan circa 35 Sekunden.
Epson WorkForce WF-7830DTWF | |
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Druckauflösung | 4.800 x 2.400 dpi |
Funktionen | Drucken, Scannen, Kopieren, Faxen |
WLAN | ja |
Duplexdruck | ja |
Kostenfaktor und Lautstärke
Der Epson WorkForce WF-7830DTWF punktet durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Anschaffung ist in Anbetracht der gebotenen Leistung nicht allzu teuer, die Druckkosten liegen ebenfalls im Normbereich, auch wenn der Epson sicherlich nicht der günstigste Drucker auf dem Markt ist. Nach unseren intensiven Testdrucken (siehe Tabelle) und weiteren Probedrucken liegen alle im Lieferumfang enthaltenen Patronen noch über der 25-Prozent-Marke. Dabei druckt der Epson nicht gerade leise, insgesamt liegen die Messwerte aber absolut in Normbereich. Wir messen maximal 68 Dezibel (dBa), ein normales Gespräch ist dann nicht mehr uneingeschränkt möglich. Allerdings erreicht das Gerät die Höchstlautstärke nur in Spitzen und nicht über den gesamten Betriebszeitraum hinweg.
Fazit
Der Epson WorkForce WF-7830DTWF punktet vor allem durch den enormen Funktionsumfang bei einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Bedienung benötigt ein bisschen Einarbeitung, geht dann aber per Software oder direkt am Gerät gut von der Hand. Die Druckqualität liegt in einem guten Bereich. Das Gleiche gilt auch für die Zeiten, auch wenn es hier ein paar Ausreißer nach unten gibt. Der größte Nachteil des Geräts: In unserem Test funktioniert die Verbindung per WiFi-Direct nicht mit der Epson Smart Panel-App. Da die Vorteile jedoch überwiegen, können wir eine Kaufempfehlung aussprechen.