Der Epson EF-12 soll sich dank kompakter Abmessungen auch hervorragend für den mobilen Einsatz eignen. Damit Bild und Ton stimmen, löst der Projektor in Full-HD-Qualität auf und verfügt über Lautsprecher von Yamaha. Wir klären im Test, ob der EF-12 die nächste Fußball-Übertragung im Garten zum Highlight macht.
Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
Da ein mobiler Projektor auch gerne mal im Freien zum Einsatz kommt, ist eine gute, robuste Verarbeitungsqualität wichtig. In diesem Punkt liefert der Epson EF-12 ab. Der verwendete Kunststoff ist sehr widerstandfähig und gibt selbst bei höherer Belastung nicht nach. Die Linse ist etwas nach hinten versetzt und dementsprechend ebenfalls gut geschützt. Die Übergänge der einzelnen Komponenten sind sehr sauber, wir spüren so gut wie keine Unebenheiten. Unsauber Kanten oder Produktionsrückstände sind auch nicht vorhanden. Das Gleiche gilt für auffällig große Spaltmaße. Drei leicht gummierte Standfüße auf der Unterseite bieten einen guten Halt, allerdings lässt sich der Projektor durch die ungerade Zahl recht leicht nach links und rechts kippen, vor allem, wenn der vordere Fuß ausgefahren ist. Es besteht jedoch keine Gefahr, dass der Epson auf die Seite fällt.
Bedienung und Ausstattung
Der EF-12 richtet sich laut Hersteller auch an Beamer-Einsteiger, dementsprechend einfach klappt die Einrichtung. Das Stromkabel misst knapp 2,5 Meter in der Länge und bietet damit eine ordentliche Flexibilität. Ein integrierter Akku hätte diese natürlich noch einmal um ein Vielfaches erhöht und hätte auch hervorragend zur mobilen Verwendung gepasst. Hier verschenkt der Hersteller etwas Potenzial. Das Netzteil hat es nicht ins Gehäuse geschafft und stört ein wenig. Aufgrund der kompakten Abmessungen ist die Lösung aber mehr als verständlich.
Epson verwendet Android TV als Betriebssystem, wer die Funktionen in vollem Umfang verwenden möchte, muss den Projektor zunächst mit dem eigenen WLAN verbinden und sich mit einem Google-Konto anmelden. Das geht über die Onscreen-Tastatur gut von der Hand, der Nutzer kann aber auch die Einstellungen von seinem Android-Smartphone übertragen. Um die Einrichtung so einfach wie möglich zu gestalten, verfügt der Projektor über einige Automatikfunktionen. So passt das Gerät eigenständig die Schärfe an und gleicht den Trapezeffekt bei schräger Projektion aus. Dementsprechend großzügig gibt sich der Projektor beim Aufstellungsort, Über-Kopf- oder Rückprojektion ist jedoch nicht möglich. Ein kleiner stufenloser, herausfahrbarer Standfuß erlaubt eine leichte Höhenverstellung. Die vertikale Trapezkorrektur liegt zwischen ± 34 Grad, die horizontale sogar bei ± 40 Grad. Insgesamt klappt die automatische Ausrichtung sehr gut, hin und wieder müssen wir aber auch minimal nachkorrigieren.
Das ist über die beiliegende Fernbedienung allerdings auch kein Problem. Der kompakte Schalter liegt sehr gut an der Hand, die Tasten fühlen sich sehr angenehm an und haben einen optimalen Druckpunkt. Am Gerät selbst befinden sich nur fünf Taste, um den Projektor zu starten, die Lautstärke zu regeln, das Bild abzuschalten und für die Bluetooth-Kopplung. Alle anderen Funktionen wie der Wahl der Eingangsquelle oder die Navigation durch die Benutzeroberfläche und die Menüs führt der Nutzer mit der Fernbedienung aus.
Diese bietet auch eine YouTube- und Apps-Direktwahltaste. Das Android-TV-Betriebssystem bietet dem Nutzer ein ordentliches Angebot an Anwendungen. Neben YouTube stehen im angepassten Google Play Store unter anderem auch Amazon Prime Video, Spotify oder Twitch zur Wahl. Darüber lässt sich der Projektor auch autark ohne Eingangsquelle mit Inhalten füttern. Einige wichtige Dienste wie Netflix fehlen derzeit jedoch noch. Davon abgesehen stehen zwei HDMI-Anschlüsse zur Verfügung. Einer unterstützt ARC (Audiorückkanal) und eignet sich daher für Soundbars oder andere Audiogeräte. Dafür steht aber zusätzlich noch ein 3,5-mm-Klinkensteckeranschluss bereit. Auch an der Wireless-Front sieht es gut aus. Neben WLAN unterstützt der Beamer Bluetooth und lässt sich darüber als reiner Lautsprecher verwenden. Der Google Assistant steht dank Mikrofon in der Fernbedienung ebenfalls zur Verfügung. Die Spracherkennung funktioniert im Test sehr gut und bietet einen echten Mehrwert.
Bild- und Tonqualität
Epson verwendet die 3LCD-Technologie. Die Full-HD-Auflösung spielt ihre Stärken vor allem bei den niedrigeren Bilddiagonalen aus. Dann ist die Darstellung sehr scharf und knackig. Wer ein größeres Bild genießen möchte, muss mit ein paar Einschränkungen leben. Zwar stellt der EF-12 Inhalte insgesamt immer noch scharf dar, allerdings fransen Kanten merklich aus und es kommt teilweise zu starker Treppchenbildung. Keine Kompromisse muss der Nutzer bei der Bewegungsdarstellung eingehen. Die Inhalte laufen absolut flüssig über die Leinwand, denn da der Projektor keine Zwischenbilder berechnet, entsteht auch kein unnatürlicher Soap-Effekt. Selbst bei Sportübertragungen oder actiongeladenen Filmszenen können wir keine Nachzieh- oder Blur-Effekte feststellen.
Epson gibt die Helligkeit mit 1.000 Lumen an, was wir im Praxistext in etwa bestätigen können. Aus unserer Sicht könnte der Beamer aber noch etwas leuchtstärker sein. Zwar muss der Nutzer das Zimmer nicht unbedingt abdunkeln, dann leidet aber die Farbdarstellung und das Bild blasst etwas aus. Bei geschlossenen Jalousien punktet der EF-12 dann mit einer natürlichen Farbwiedergabe. Das liegt auch am guten Kontrast mit der satten Schwarzdarstellung. Insgesamt stehen 5 Presets zur Wahl, standardmäßig ist „Lebendig“ ausgewählt. Hier strahlen die Farben am kräftigsten.
Epson EF-12 | |
---|---|
Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel |
Max. Helligkeit | 1.000 Lumen |
Projektionstechnologie | 3LCD |
Typ: | Mini-Beamer |
Der Epson EF-12 stellt eine maximale Bildschirmdiagonale von 150 Zoll dar. Wer das gigantische Bild projizieren möchte, benötigt jedoch ein gutes Stück Abstand zur Leinwand. Insgesamt geht der Projektionsabstand aber völlig in Ordnung und ist nicht übertrieben groß. Für ein Bild mit knapp 90 Zoll Diagonale muss der Epson circa 2 Meter von der Leinwand aufgestellt werden. Für den Sound hat sich der Hersteller die Klangexperten von Yamaha mit ins Boot geholt. Das macht sich unserer Meinung nach bezahlt. Der Projektor verfügt über zwei 5-Watt-Lautsprecher. Das Stereopaar ist nach hinten und damit auf das Publikum gerichtet und definitiv eine gute Alternative zu einer externen Lösung. Der Sound ist deutlich und nicht blechern. Auch Dialoge sind jederzeit gut verständlich. Wir spüren bei den tiefen Frequenzen sogar einen gewissen Punch, womit wir bei einem Beamer definitiv nicht gerechnet hätten.
Lautstärke, Temperatur und Stromverbrauch
Im ruhigen Raum ist der Epson EF-12 zwar hörbar, der Pegel liegt mit 45 Dezibel (dBa) direkt neben dem Gerät jedoch in so einem niedrigen Bereich, dass das leichte Rauschen im Film- oder Serienbetrieb schnell untergeht und nicht stört. Im Eco-Modus ist der EF-12 dann nur noch bei sehr genauer Konzentration hörbar. Dabei erwärmt sich der Beamer im Dauerbetrieb deutlich, es nimmt jedoch keine bedenklichen Werte an. Selbst bei voller Helligkeit geht der Epson sehr moderat mit Strom um. Nach 90 Minuten im Dauerbetrieb liegt der Verbrauch gerade einmal bei 0,1 kWh.
Fazit
Der Epson EF-12 bietet viele Vorteile. Durch die kompakten Abmessungen ist er sehr mobil einsetzbar und lässt sich auch problemlos zu Freunden, Bekannten oder Verwandten mitnehmen. Hier hätte ein integrierter Akku das Gesamtpaket jedoch noch perfekt abgerundet. Bedienung und Handhabung bereiten keine Probleme, was an der eingängigen Benutzeroberfläche und den Automatikfunktionen liegt. Die Bildqualität liegt ebenfalls in einem guten Bereich, auch wenn die Full-HD-Auflösung für sehr große Diagonalen nicht für ein perfekt scharfes Bild ausreicht. Wer einen kompakten LCD-Projektor sucht, macht mit dem Epson EF-12 definitiv nichts falsch. Gerade Beamer-Einsteigern können wir das Gerät empfehlen.