Beamer müssen keine großen, schweren Geräte mehr sein. Die Mini-Projektoren werden immer beliebter und auch qualitativ immer besser. Auf dem Papier bietet der Epson EF-11 mit Full-HD-Auflösung und hohem Kontrast sehr gute Werte, und das bei sehr kompakten Abmessungen. Wir klären im Test, ob der Nutzer durch die hohe Mobilität Abstriche in Kauf nehmen muss.
Design und Verarbeitungsqualität
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Die Verarbeitungsqualität bietet nur wenig Anlass zur Kritik. Das Gehäuse besteht fast ausschließlich aus Kunststoff, der jedoch recht hochwertig und robust wirkt. Einzig die Ober- und Unterseite lassen sich leicht eindrücken. Ob das Äußere das fragile Innenleben jedoch auch bei einem Sturz schützt, würden wir lieber nicht ausprobieren. Stöße oder ähnliches sind jedoch kein Problem. Das Gehäuse besteht zu einem Großteil aus einem Guss, die restlichen Komponenten sind sauber und fest angebracht. Einzig am Übergang zur Bodenplatte entdecken wir ein minimal zu großes Spaltmaß, was aber nicht weiter tragisch ist. Unsaubere, raue Kanten oder Produktionsrückstände sind nicht vorhanden. Drei leicht gummierte Standfüße sorgen für einen sicheren Halt, es bedarf schon etwas Kraft, um den Projektor zu verschieben.
Bedienung und Ausstattung
Die Einrichtung des Epson EF-11 geht sehr einfach von der Hand und dürfte auch Beamer-Einsteiger nicht überfordern. Zunächst das beiliegende Stromkabel über den Anschluss an der rechten Seiten verbinden. Die Strippe bietet mit knapp 2,5 Metern Länge eine ordentliche Flexibilität. Das Netzteil findet nicht mehr im Gehäuse Platz und stört etwas. Aufgrund der kompakten Abmessungen ist die Entscheidung jedoch absolut nachvollziehbar. In puncto Aufstellort gibt sich der Projektor recht anpassungsfähig. Dank manueller Trapezkorrektur lässt er sich auch schräg zur Projektionsfläche positionieren. Ein stufenlos ausfahrbarer Standfuß von 2,5 Zentimetern Länge bietet etwas Flexibilität in der Höhe. Wer möchte, kann den Epson über die beiliegenden Adapterplatten auch über Kopf an der Decke befestigen.
Sind der geeignete Ort und eine Steckdose gefunden, startet die Power-Taste auf der Oberseite den Projektor. Die Schärfe muss der Nutzer manuell über ein Drehrad an der Linse regeln. Da das Rad jedoch eine sehr feine Einstellung erlaubt, ist das kein Problem. Alternativ verwendet der Nutzer zum Starten die recht kompakte Fernbedienung. Darüber steuert er auch alle anderen Funktionen, denn am Projektor selbst sind keine weiteren Bedienelemente mehr zu finden. Die Handhabung klappt schön einfach, die Menüs sind logisch aufgebaut, zudem erhalten Käufer nach dem ersten Start eine kurze Einweisung. Im Zweifel hilft natürlich auch die Anleitung weiter. Diese liegt jedoch nur auf CD bei, in gedruckter Form befindet sich nur ein kurzer Quick-Start-Guide in der Verpackung. Da die Bedienung wie die Inbetriebnahme jedoch sehr einfach ist, dürfte das den meisten Nutzern bereits ausreichen.
Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, alle Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt und reagieren zügig. Über die entsprechende Taste ruft der Nutzer das Einstellungsmenü auf, wo er unter anderem das Bild nach seinen Wünschen anpasst. Aber auch die Keystone-Korrektur oder die Quellenwahl erfolgt über den Schalter. Apropos Quellen: Der Epson EF-11 unterstützt HDMI 1.4, USB-TypA und Miracast. Alle Schnittstellen befinden sich auf der rechten Seite. Daneben findet sich noch ein 3,5-mm-Klinkensteckereingang, um kabelgebundene Kopfhörer oder Lautsprecher zu verbinden. Per Miracast lassen sich Inhalte beispielsweise vom Smartphone kabellos an den Projektor spiegeln. WLAN oder Bluetooth spart sich der Hersteller. In puncto Dateiformate gibt sich der Projektor ebenfalls wählerisch, so unterstützt er beispielsweise keine PDF-Dokumente, was gerade bei Präsentationen hilfreich wäre.
Bild- und Tonqualität
Epson verwendet die 3LCD-Technologie zur Darstellung und die Bildqualität kann sich wirklich sehen lassen. Gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen zaubert der Beamer eine beachtliche Projektion. Dank der Full-HD-Auflösung sind Inhalte selbst bei großer Bildschirmdiagonale scharf, einzig bei Schrift erkennen wir eine leichte Treppchenbildung. Bewegungen laufen flüssig ab und sehen natürlich aus, einen Soap-Effekt oder ähnliches durch die Berechnung von Zwischenbildern können wir nicht feststellen. Auch bei rasanten Action-Sequenzen oder Sportübertragungen bemerken wir keine Nachzieheffekte.
Epson gibt die Helligkeit mit 1.000 Lumen an, was wir im Praxistext bestätigen können. Gefühlt liegt der Wert sogar noch darüber. Der Beamer lässt sich auch problemlos bei Kunstlicht verwenden, auch die Jalousien müssen nicht unbedingt geschlossen sein. Einzig bei direkter Sonneneinstrahlung könnte es etwas eng werden. Wer die volle Farbpracht genießen möchte, sollte das Zimmer jedoch abdunkeln, dann lässt der EF-11 seine Muskeln spielen. Insgesamt stehen 5 Presets zur Wahl, standardmäßig ist „Lebendig“ ausgewählt.
Epson EF-11 | |
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Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel |
Max. Helligkeit | 1.000 Lumen |
Projektionstechnologie | 3LCD |
Typ | Mini-Beamer |
Der Epson EF-11 stellt eine maximale Bildschirmdiagonale von 150 Zoll dar. Dafür ist jedoch ordentlich Abstand zur Projektionsfläche nötig. Schon für 60 Zoll muss der Beamer beispielsweise 133 Zentimeter entfernt stehen. Das geht unserer Meinung nach völlig in Ordnung, schließlich ist der EF-11 kein Kurzdistanzprojektor. Der integrierte Lautsprecher hat eine Leistung von 2 Watt und liefert eine ordentliche Vorstellung. Zwar ersetzt er kein ausgewachsenes Klangsystem, zur Not reicht er jedoch.
Lautstärke, Temperatur und Stromverbrauch
Im ruhigen Raum ist der Projektor gut hörbar. Im normalen Modus messen wir 47 Dezibel (dBa), im Eco-Modus reduziert sich der Pegel auf 44 (dBa). Damit liegt die Lautstärke in einem absolut annehmbaren Bereich und geht häufig auch im Film- oder Gaming-Betrieb unter. Dabei erwärmt sich der Beamer im Dauerbetrieb deutlich. Wir messen jedoch keine bedenklichen Werte. Der Stromverbrauch ist recht moderat. Nach knapp 2 Stunden zeigt unser Stromzähler 0,1 kWh an.
Fazit
Wer einen kompakten LCD-Projektor sucht, macht mit dem Epson EF-11 definitiv nichts falsch. Das Gerät passt in jeden Rucksack und ist auch angenehm leicht. Die Verarbeitungsqualität überzeugt ebenfalls. Die Einrichtung geht trotz manueller Schärfe und Keystone-Korrektur sehr schnell und einfach von der Hand, sodass auch Beamer-Neulinge schnell ihre Freude haben werden. Auch die Bildqualität hinterlässt im Test einen guten Eindruck. Die Darstellung ist scharf, leuchtstark und farbenfroh. Eine etwas größere Anschlussvielfalt, gerade im kabellosen Bereich, hätte das Gesamtpaket abgerundet.