Mit der EcoTank-Serie möchte Epson teuren Folgekosten beim Druckerkauf den Kampf ansagen. Statt auf herkömmliche Tintenpatronen setzt der Hersteller auf nachfüllbare Tanks. Damit sollen mehrere tausend Seiten mit nur einer Füllung möglich sein und das bei maximaler Qualität. Ob das Einsteiger-Modell Epson EcoTank ET-2850 die Erwartungen erfüllen kann, klären wir im Test und zeigen die Stärken und Schwächen des Multifunktionsdruckers.
Design und Abmessungen
Inhalt
Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität überzeugt uns insgesamt. Zwar finden wir die ein oder andere wackelige Klappe und vor allem der Papierauswurf wirkt nicht sonderlich stabil, das war es dann aber auch schon mit den Kritikpunkten. Das Gehäuse besteht aus wertig wirkendem Kunststoff. Die Seitenwände des Geräts sind recht dick und lassen sich nur schwer eindrücken. Produktionsrückstände oder unsauber verarbeitete Kanten entdecken wir nicht. Die Spaltmaße liegen im Normbereich. Die beweglichen Elemente wie Klappen oder herausziehbare Fächer sind sauber in das Gehäuse integriert und lassen sich problemlos verwenden. Antirutschelemente auf der Unterseite sorgen in Kombination mit dem Eigengewicht des ET-2850 für eine ordentliche Standfestigkeit. Zwar lässt sich das Gerät ohne größere Probleme verschieben, es fällt aber nicht beim kleinsten Stoß vom Schreibtisch.
Installation
Die Inbetriebnahme stellt erfahrene Nutzerinnen und Nutzer vor keine Herausforderungen, aber auch Laien kommen gut zurecht. In der Verpackung befindet sich ein großes Faltblatt mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung. Wer sein smartes Endgerät verwenden möchte, sollte sich die Epson-Smart-Panel-App für Android und iOS herunterladen. Der Installationsassistent leitet in Form eines Messengers gut durch die Inbetriebnahme und hilft beim Befüllen der Tintentanks und bei der Integration in das heimische Drahtlosnetzwerk. Dazu verfügt der ET-2850 über ein integriertes WiFi-Modul. Aber auch eine direkte Verbindung mit dem gewünschten Endgerät ist per WiFi Direct möglich.
Die nötigen Treiber für die Verbindung mit Computer oder Notebook liegen auf CD bei. Wer kein CD-Laufwerk mehr besitzt, wird auf der Homepage des Herstellers fündig. Hier gibt es auch die ausführliche Anleitung. Die Kombination aus Faltblatt und App reicht aus unserer Sicht jedoch völlig. Wer möchte, kann den EcoTank ET-2826 auch per USB-Kabel am Computer anschließen. Das benötigte Kabel befindet sich jedoch nicht im Lieferumfang. Die meisten Nutzerinnen und Nutzer dürften sowieso die kabellose Variante bevorzugen, trotzdem gehört das Kabel für uns zur Standardausstattung.
Alles in allem benötigen wir für die Installation knapp 30 Minuten. Das klingt zunächst etwas lang, beinhaltet jedoch auch eine circa 10-minütige Konfiguration der Tintentanks und mehrere Ausrichtungsdrucke für eine optimale Druckqualität. Dementsprechend geht die Zeit absolut in Ordnung. Für einige Personen könnte jedoch das sehr kleine LC-Farbdisplay am Gerät ein Problem sein, das zwingend für die Einrichtung benötigt wird. Selbst Nutzerinnen und Nutzer ohne Sehbehinderung müssen schon sehr nahe herangehen, um auf dem 3,7-Zentimeter-Bildschirm etwas erkennen zu können.
Tintentanks
Das EcoTank-System soll Nutzerinnen und Nutzern bares Geld beim Drucken sparen. Dabei kommt der ET-2850 ohne gängige Druckerpatronen aus. Stattdessen befinden sich Tintenflaschen für die Farben Cyan, Magenta, Yellow und Black in der Verpackung. Diese einfach auf die entsprechende Öffnung der Tanks setzen und die Tinte beginnt automatisch zu fließen. Sobald der entsprechende Behälter gefüllt ist, stoppt der Vorgang automatisch. Das funktioniert in der Praxis wunderbar und sehr einfach. Bereits nach kurzer Zeit sind die Tanks gefüllt. Dank der Bauform passen die jeweiligen Flaschen auch nur auf den korrekten Tintenbehälter. Beim Abnehmen kann etwas Tinte aus den Flaschen tropfen. Wer jedoch nicht allzu lange mit dem Umdrehen wartet, sollte keine Probleme haben. Praktisch: Die Tanks verfügen über Fenster, durch die der Tintenfüllstand jederzeit gut erkennbar ist.
Bedienung und Ausstattung
Die Bedienung am Gerät selbst erfolgt über physische Tasten in Kombination mit dem kleinen LC-Display. Die Knöpfe geben uns keine Fragen auf, über Pfeiltasten navigieren wir durch die logisch aufgebauten Menüs und bestätigen über den OK-Button. Welchen Knopf wir sonst betätigen müssen, zeigt uns das Display an. Wäre dieses doch nur ein bisschen größer. Die Knöpfe reagieren zügig, wir müssen im Test keine Eingabe zweimal tätigen. Für eine bessere Übersichtlichkeit lässt sich das Bedienpanel stufenlos um bis zu 90 Grad nach oben klappen.
Wir verwenden für den Test in erster Linie die Epson-Smart-Panel-App. Auch hier bereitet uns die Bedienung keine Probleme. Nach kurzer Eingewöhnung kennen wir uns gut in der Anwendung aus und finden schnell die gewünschten Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten. Wir stellen keine gravierenden Verbindungsprobleme zwischen Endgerät und dem Multifunktionsdrucker fest – weder per WLAN noch per WiFi Direct.
Die Papierzufuhr erfolgt auf der Oberseite. Der kleine Schacht fasst bis zu 100 Blatt Normalpapier (bis DIN-A4). Unsere ausgedruckten Testseiten nehmen wir auf der Frontseite wieder entgegen. Die ausziehbare Papierauslage ist ausreichend groß, wirkt wie oben beschrieben allerdings nicht sehr stabil. Der Scanner befindet sich auf der Oberseite. Einfach den großen, leichtgängigen Deckel aufklappen und das Dokument (bis DIN-A4) auf das Vorlagenglas legen.
Die maximale Druckauflösung liegt bei hohen 5.760 x 1.440 dpi. Laut Epson druckt der ET-2850 bis zu 15 A4-Seiten in Farbe und bis zu 33 Seiten Schwarzweiß pro Minute. Die Herstellerangaben lassen sich in der Praxis jedoch nur selten bis nie erreichen. Schließlich spielen nicht nur Papierart und Qualitätseinstellungen eine wichtige Rolle, auch das verbundene Endgerät und die Übertragungsgeschwindigkeit können großen Einfluss haben. Trotzdem geben die von uns gemessenen Zeiten einen guten Eindruck von der Schnelligkeit unter Praxisbedingungen.
Für unseren Test verwenden wir eine Broschüre des Herstellers zur EcoTank-Serie (16 Seiten) als Vorlage. Hierfür drucken wir die Broschüre in unterschiedlichen Einstellungen. Das gedruckte Dokument besteht dabei aus Text sowie Grafiken, sodass wir eine möglichst umfassende Aussage über die Druckgeschwindigkeit und die Qualität treffen können. Hier die von uns gemessenen Geschwindigkeiten. Wir messen die Zeit, sobald der Drucker hörbar anspringt, bis zu dem Punkt, an dem der Ausdruck auf der Auslage liegt.
Druckmodus | Graustufen | Farbe |
1 Seite Textdokument – Standard, Normalpapier | 9 Sekunden | |
1 Seite Textdokument – Hohe Qualität, Normalpapier | 22 Sekunden | |
1 Seite Broschüre – Standard, Normalpapier | 22 Sekunden | 23 Sekunden |
1 Seite Broschüre – Hohe Qualität, Normalpapier | 29 Sekunden | 78 Sekunden |
16 Seiten Broschüre – Standard, Normalpapier | 283 Sekunden | 429 Sekunden |
16 Seiten Broschüre – Hohe Qualität, Normalpapier | 491 Sekunden | 1.280 Sekunden |
Fotodruck – Standard, Normalpapier, A4 randlos | 34 Sekunden | 98 Sekunden |
Fotodruck – Hohe Qualität, Normalpapier, A4 randlos | 100 Sekunden | 135 Sekunden |
Bei den Zeiten zeigt sich, dass es sich beim Epson EcoTank ET-2850 um ein Einstiegsgerät handelt. Gerade bei hoher Qualität und bei Farbdrucken müssen Nutzerinnen und Nutzer mehr Zeit einplanen. Auf den Standardeinstellungen geht die Geschwindigkeit aber noch in Ordnung. Vor allem herkömmliche Textdrucke in Schwarzweiß halten Nutzerinnen und Nutzer schnell in Händen. Beim Fotodruck ist der Epson dagegen recht langsam. Die Unterschiede zwischen Standard und hoher Qualität sind vor allem bei Fotos und Grafiken erkennbar. Allzu groß sind die Abweichungen zwar nicht, allerdings sind Details ein wenig sauberer und die Farben minimal kräftiger. Aus unserer Sicht können Nutzerinnen und Nutzer aber auch guten Gewissens im Standardmodus drucken. Auch hier gefällt uns die natürliche Farbwiedergabe und der insgesamt saubere Druck. Eine sehr praktische Funktion ist der automatische Duplexdruck. Wir stellen im Test keine Probleme bei der Papierzufuhr fest. Bis wir eine zweifach bedruckte Textseite in Schwarzweiß in der Hand halten, vergehen 15 Sekunden – ein guter Wert.
Scannen und Kopieren
Dokumente lassen sich entweder über die Smart-Panel-App oder am Computer über die Epson-Scan-2-Software vornehmen. Alle wichtigen Einstellungsmöglichkeiten sind vorhanden. Die Scan-Qualität ist ordentlich und aus unserer Sicht für den Einsteigerbereich angemessen. Für einen Farbscan mit einer Auflösung von 300 dpi benötigt der Epson ET-2850 etwa 19 Sekunden – ein guter Wert. In Graustufen geht es noch einmal etwas schneller.
Eine Farbkopie eines vollflächigen Fotos liegt bei normaler Qualität nach 35 Sekunden im Papierauffang. Damit gehen die Zeiten insgesamt in Ordnung. Die Qualität gefällt auch. Die Farben der Kopie sind tendenziell auf den Standardeinstellungen etwas dunkler im Vergleich zur Vorlage, hier können Nutzerinnen und Nutzer aber in den Einstellungen noch nachhelfen. Alles in allem reproduziert der Epson EcoTank ET-2850 die Vorlage recht detailgetreu.
Kostenfaktor
Epson EcoTank ET-2850 | |
---|---|
Druckauflösung | 5.760 x 1.440 dpi |
Funktionen | Drucken, Scannen, Kopieren |
WLAN | ja + WiFi Direct |
Duplexdruck | automatisch |
Fazit
Der Epson EcoTank ET-2850 überzeugt uns im Test. Die Inbetriebnahme geht gut von der Hand und stellt uns vor keine Probleme. Gerade die Epson-Smart-Panel-App ist hier ein guter Begleiter. Auch die Bedienung klappt einfach, hier hätten wir uns nur ein etwas größeres Display am Gerät gewünscht. Die Druckqualität ist für den Einsteigerbereich ordentlich, die Druckgeschwindigkeit liegt ebenfalls in einem normalen Bereich. Einzig beim Fotodruck dürfte der Epson ET-2850 gerne etwas schneller sein. Durch das EcoTank-System halten sich die Folgekosten stark in Grenzen, dafür ist die Anschaffung des Druckers an sich etwas teurer. Wir können eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
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