Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 799 Euro reiht sich der Epson-EBFH06 in der Beamer-Mittelklasse ein. Full-HD-Auflösung und eine hohe Helligkeit versprechen eine gute Bildqualität. Ob sich dies auch in der Praxis bestätigt und der Projektor echtes Kino-Feeling in den eigenen vier Wänden aufkommen lässt, klären wir im Test.
Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff, der an den meisten Stellen recht dick ist und sich nicht verbiegen lässt. Einzig an der Oberseite können wir das Gehäuse ohne großen Kraftaufwand leicht nach unten drücken. Die einzelnen Komponenten sind fest miteinander verbunden, allerdings entdecken wir das ein oder andere recht große Spaltmaß. Gerade an den verschiedenen Klappen sind auch die Übergänge nicht ganz nahtlos. Alles in allem liegt die Verarbeitungsqualität jedoch in einem guten Bereich.
Bedienung und Ausstattung
Die Einrichtung geht gut von der Hand, Beamer-Neulinge könnten jedoch aufgrund der vielen Tasten am Gerät selbst und auf der beiliegenden Fernbedienung zunächst etwas überfordert sein. Eine erste Anlaufstelle bietet der ausschließlich bebilderte Quick-Start-Guide. Die Anleitung liegt nur digital auf CD-Rom bei. Das Stromkabel bietet mit knapp 180 Zentimetern Länge eine ordentliche Flexibilität, ein paar Zentimeter mehr hätten jedoch nicht geschadet, gerade, wenn der Projektor an der Decke zum Einsatz kommt. Apropos Einsatzort: Hier bietet der Epson viele Möglichkeiten. So ist auf Wunsch auch Über-Kopf- und Rückprojektion möglich und dank manueller vertikaler Trapezkorrektur lässt er sich auch leicht schräg (bis zu 30 Grad) zur Projektionsfläche positionieren. Ein stufenlos ausfahrbarer Standfuß bietet etwas Flexibilität in der Höhe.
In puncto Steuerung hat der Nutzer die Wahl zwischen den Tasten am Gerät und der beiliegenden Fernbedienung. Über den Schalter klappt es etwas komfortabler, allerdings hat der Nutzer auch am Beamer den vollen Funktionsumfang. Sobald Strom fließt, leuchtet die Power-Taste auch im Standby-Modus blau, was wir als etwas störend empfinden. Wer den Projektor komplett ausschalten möchte, muss die Energiezufuhr unterbrechen, ein entsprechender Schalter ist nicht vorhanden. Den horizontalen Trapezausgleich nimmt der Beamer automatisch vor, für die vertikale Keystone-Korrektur muss der Nutzer mithilfe eines leichtgängigen Schiebereglers selbst Hand anlegen. Das funktioniert in der Praxis sehr einfach und reibungslos. Wer möchte, kann die Keystone-Korrektur auch komplett manuell über die entsprechenden Tasten anpassen. Hinter der Linse befinden sich zwei Drehräder. Das hintere ist für den physischen Zoom zuständig, das vordere regelt die Schärfe. Letzteres ist unserer Meinung nach etwas zu schwergängig, erlaubt aber trotzdem eine recht feine Einstellung.
Die beiliegende Fernbedienung fällt etwas klobig aus, gibt davon abgesehen aber keinen Anlass zur Kritik. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und reagieren zügig. Wie bereits erwähnt, ist die Bedienung über den Schalter deutlich komfortabler. Beispielsweise bietet dieser zusätzliche Tasten für die Lautstärkeregelung und den elektronischen Zoom. Zudem kann der Nutzer die verschiedenen Farb-Presets durchschalten oder den Splitscreen aktivieren, ohne dabei extra ins Menü wechseln zu müssen. Zudem lassen sich die Eingangsquellen direkt anwählen, während sie über die Taste am Gerät durchgeschaltet werden müssen.
In puncto Anschlussvielfalt gibt der Epson EB-FH06 ein überzeugendes Bild ab – zumindest was die physischen Varianten angeht. So stehen direkt zwei HDMI-Eingänge zur Verfügung. Auch ein VGA-Anschluss für die Kopplung älterer Computer oder Notebooks ist vorhanden. Über die USB-TypA-Schnittstelle lassen sich externe Speichermedien mit dem Projektor koppeln. In Sachen Dateiformate ist jedoch noch viel Luft nach oben. So unterstützt er beispielsweise keine PDF- oder Office-Dokumente. Über die Schnittstelle kann der Nutzer den Epson auf Wunsch auch ins heimische WLAN-Netzwerk integrieren, benötigt dazu aber einen separat erhältlichen WiFi-Dongle. Bluetooth ist nicht vorhanden.
Bild- und Tonqualität
Epson verwendet die 3LCD-Technologie. Die Auflösung liegt bei 1.920 x 1.080 Pixeln. Dank der Full-HD-Qualität ist die Darstellung recht scharf, auch wenn wir an den Rändern vor allem bei größeren Displaydiagonalen teilweise eine Treppchenbildung an Rändern ausmachen können. Insgesamt muss sich der Beamer im Mittelklasse-Bereich aber definitiv nicht verstecken. Bewegungen laufen flüssig und natürlich über die Leinwand. Da der Projektor keine Zwischenbilder berechnet, müssen Nutzer auch keine Angst vor einem unnatürlichen Soap-Effekt haben. Die Funktion ist auch nicht über das Menü zuschaltbar. Auch Sportübertragungen machen mit dem Epson EF-11 Spaß. Nachzieh- oder Schliereneffekte beschränken sich auf ein Minimum und trüben den Gesamteindruck nicht.
Epson gibt die Farb- und Weißhelligkeit mit 3.500 Lumen an, was wir im Test in etwa bestätigen können. Dementsprechend eignet sich das Gerät auch zur Verwendung bei Kunst- oder Tageslicht, auch wenn die Farbdarstellung dann natürlich etwas leidet. Wer die volle Farbpracht genießen möchte, sollte das Zimmer also abdunkeln. Dann punktet der Beamer durch eine kräftige, lebhafte Darstellung.
Epson EB-FH06 | |
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Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel |
Max. Helligkeit | 3.500 Lumen |
Projektionstechnologie | 3LCD |
Typ | Heimkino-Beamer |
Der Epson bietet eine gigantische maximale Bildschirmdiagonale von 332 Zoll. Wer diese jedoch nutzen möchte, muss einen großen Projektionsabstand mit einberechnen. Bereits für 150 Zoll sind 4,5 Meter nötig. Wem ein 60 Zoll-Bild genügt, der muss den Projektor 1,5 Meter im Abstand zur Leinwand aufstellen. 3D- oder HDR-Inhalte werden nicht unterstützt. Der integrierte Lautsprecher hat eine Leistung von 2 Watt und klingt insgesamt etwas blechern und dumpf. Wer jedoch kein externes Soundsystem verbinden möchte, muss aber auch keine blutigen Ohren fürchten.
Lautstärke, Temperatur und Stromverbrauch
Im ruhigen Raum ist der Projektor deutlich hörbar. Im normalen Modus messen wir 50 Dezibel (dBa) direkt neben dem Gerät. Im Eco-Modus reduziert sich der Pegel erheblich auf 44 Dezibel, dann muss der Nutzer aber natürlich mit einer niedrigeren Helligkeit leben. Der Epson punktet durch ein gutes Temperatur-Management. Der Projektor gibt die heiße Luft über den Auslass an der Front ab, das restliche Gehäuse erwärmt sich nicht nennenswert. Der Stromverbrauch liegt in einem normalen Bereich. Nach einer Stunde im Dauerbetrieb zeigt unser Stromzähler 0,5 kWh an.
Fazit
Mit dem EB-FH06 hat Epson einen guten Beamer im Portfolio. Die Bildqualität hinterlässt einen guten Eindruck, hier muss sich der Projektor im Mittelklasse-Bereich nicht verstecken. Die Bedienung geht insgesamt gut von der Hand, Neueinsteiger könnten jedoch zunächst etwas überfordert sein. In puncto physische Schnittstellen hinterlässt der Epson ein gutes Bild, Highlight sind hier sicherlich die beiden HDMI-Anschlüsse, an der Wireless-Front ist jedoch noch Luft nach oben. Wir hätten uns zumindest noch Bluetooth gewünscht. Immerhin lässt sich WLAN auf Wunsch nachrüsten.