Für Smartphone-Nutzer ist die Massaging-App WhatsApp nicht mehr wegzudenken – täglich werden Millionen von Nachrichten versendet. Doch die Generation 60+ bleibt hier häufig auf der Strecke. Die Technik wird immer komplexer, was die Handhabung erschwert. Mit dem emporiaTALKsmart bietet das österreichische Unternehmen nun eine Lösung für Senioren an, die trotzdem mit Ihren Kindern und Enkelkindern online kommunizieren möchten – ein Seniorenhandy mit WLAN und integrierter WhatsApp-Funktion. Wir machen den Test und überprüfen, ob das Gerät den speziellen Ansprüchen genügt.
Design und Verarbeitung
Das emporiaTALKsmart ist ausschließlich in einer Farbvariante erhältlich. Die Kombination aus Schwarz mit Silberahmen macht einen guten optischen Gesamteindruck. Das Display nimmt knapp die Hälft der Front ein. Die andere Hälfte wird von den Tasten belegt. Mit Abmessungen von 122,5 x 51 x 14,8 Millimetern (Höhe x Breite x Tiefe) ist das emporiaTALKsmart sicherlich nicht das kleinste Seniorenhandy auf dem Markt. Trotzdem ist es kein Problem, es in der Hosentasche mitzuführen. Mit einem Gewicht von knapp 100 Gramm mit integriertem Akku ist es zudem fast nicht zu spüren. Die Verarbeitungsqualität liegt in einem ordentlichen Bereich. Das Handy besteht zwar ausschließlich aus Kunststoff, dieser macht aber einen robusten Eindruck. Selbst mehrere Stürze aus einem bis zwei Metern Höhe übersteht das Handy schadlos. Die Technik funktioniert auch nach den Aufschlägen noch einwandfrei. Auffällig große Spaltmaße konnten wir ebenfalls nicht entdecken. Einzig die abnehmbare Rückabdeckung schließt an der Oberseite nicht perfekt ab. Das TALKsmart verfügt über eine IP54-Zertifizierung und ist damit gegen Staubablagerungen im Inneren und Sprühwasser geschützt.
Bildschirm
Das emporiaTALKsmart verfügt über einen TFT-Farbbildschirm mit einer Diagonalen von 6,3 Zentimetern. Die Displayauflösung ist zwar nicht allzu hoch, aufgrund der niedrigen Bildschirmdiagonale geht die Auflösung jedoch gerade noch in Ordnung. Buchstaben werden zwar nicht gestochen scharf dargestellt und fransen am Rand leicht aus, trotzdem lassen sich die meisten Inhalte noch gut ablesen. Wer damit doch Probleme haben sollte, kann die Schriftgröße im Menü ändern. Etwas problematischer wird es beim integrierten Webbrowser. Hier lässt sich die Größe nicht einstellen und vor allem Banner und Grafiken werden teilweise sehr unscharf dargestellt. Überzeugen kann das Display in Sachen Helligkeit. Diese lässt sich über das Einstellungsmenü den eigenen Wünschen entsprechend anpassen. Damit lässt sich der Bildschirm auch noch bei Sonneneinstrahlung gut ablesen. Zudem kann das Handy einen hohen Kontrast auf der Habenseite verbuchen. Die Blickwinkelstabilität ist dagegen verbesserungswürdig. Aus seitlicher Betrachtung kommt es schnell zu einer Verfälschung der Farbdarstellung. Ablesbar ist der Bildschirm aber trotzdem noch.
Handhabung
Die Handhabung eines Seniorenhandys sollte besonders einfach und intuitiv funktionieren. Im Lieferumfang befindet sich eine ausführliche Anleitung, die alle wichtigen Tastenfunktionen und Menüpunkte verständlich erklärt. Allerdings hat die Anleitung ein sehr kompaktes Format und eine niedrige Schriftgröße, was der schmalen Schachtel geschuldet ist. Hier wäre vielleicht ein Faltblatt mit einer höheren Schriftgröße sinnvoll gewesen.
Auf der Vorderseite befinden sich die zehn Wahltasten, die klassischerweise auch zur Texteingabe dienen. Die Knöpfe sind mit einer Breite von 13 Millimetern und einer Höhe von 6 Millimetern recht groß gehalten und lassen sich in Verbindung mit dem angenehmen Druckpunkt gut betätigen. Durch die leicht abgerundete Bauweise und den Abstand zwischen den Bedienelementen lassen sich die einzelnen Knöpfe auch problemlos erfühlen. Der Nutzer kann das Handy auch wunderbar bei Dunkelheit verwenden – dazu hat emporia dem TALKsmart eine Tastenbeleuchtung spendiert.
Über den Wahltasten befinden sich die restlichen Knöpfe – unter anderem die Rufannahme- und die Rufablehnen-Taste. Dazwischen liegen noch vier Pfeiltasten, die mit unterschiedlichen Funktionen belegt sind – beispielsweise lässt sich hiermit ein Mauszeiger im Webbrowser oder in WhatsApp steuern. Das funktioniert allerdings mehr schlecht als recht. Insgesamt ist gerade der Webbrowser nur sehr rudimentär ausgestattet. Der Nutzer kann zwar all seine Lieblingsseiten im Internet besuchen, Favoriten oder andere Einstellungen lassen sich allerdings nicht festlegen.
Insgesamt verfügt das TALKsmart über drei Startbildschirme, die sich über die entsprechenden Tasten durchschalten lassen. Die Kacheloptik erinnert entfernt an ein Windows Phone, tatsächlich kommt aber die stark veränderte Android-Betriebssystem Mocor 5 zum Einsatz. Über die Kacheln geht die Navigation wunderbar einfach von der Hand. Hier kann der Nutzer beispielsweise WhatsApp starten oder die Einstellungen verwalten. Zudem lässt sich hier das Menü über die entsprechende Taste öffnen. Auch die restlichen Menüs sind übersichtlich angeordnet und klar verständlich benannt. Einige der Unterpunkte sind zu groß für das Display und laufen in behäbiger Laufschrift durch. Das ist gerade zu Beginn etwas störend, sobald man sich mit den unterschiedlichen Kategorien vertraut gemacht hat, fällt es nicht mehr ins Gewicht.
Insgesamt dürfte die Bedienung Senioren vor keine größeren Probleme stellen. Allerdings hätten wir uns zwingend noch zwei Tasten für die Lautstärkeregelung an der Seite gewünscht, wie es bei so gut wie allen Handys Standard ist. So lässt sich die Lautstärke nur in den entsprechenden Anwendungen über die Pfeiltasten an der Vorderseite regeln. Im Webbrowser muss man dagegen zunächst umständlich mit dem Mauszeiger auf das Lautsprechersymbol klicken und kann dann erst die Lautstärke anpassen, da die Pfeiltasten für das Scrollen benötigt werden.
Ausstattung
Unter der rückseitigen Abdeckung befindet sich der wechselbare Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 1.400 mAh. Das entsprechende Ladekabel inklusive USB-Netzteil ist im Lieferumfang enthalten. Über den MicroUSB-Ladeanschluss am Handy lässt sich der Akku dann mit Energie versorgen. Im Gegensatz zu anderen Geräten der Firma emporia fehlt allerdings der kleine Kunststoffstab neben dem Anschluss, um eine korrekte Verbindung sicherzustellen.
Bis der Akku komplett aufgeladen ist, vergehen etwa 2,5 Stunden. Die Standby-Zeit beträgt unter perfekten Bedienungen bis zu 140 Stunden. Die Gesprächszeit gibt emporia mit bis zu 380 Minuten an. Bei häufiger Verwendung des Webbrowsers oder anderer Anwendungen reduziert sich die Akkulaufzeit allerdings deutlich. Gerade beim Surfen im Web kann man dem kleinen Balken am rechten oberen Bildschirmrand fast beim Schrumpfen zusehen. Es ist auch nicht unerheblich, ob die Bluetooth-Funktion aktiviert ist. Darüber lässt sich das Handy kabellos mit kompatiblen Freisprecheinrichtungen oder Lautsprechern verbinden. Die passenden Mediaplayer, um Lieder und Videos wiederzugeben, sind vorhanden.
emporiaTALKsmart | |
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Bildschirmgröße | 2,4 Zoll |
Auflösung Kamera | 5 Megapixel |
Akku-Kapazität | 1.400 mAh |
Zusatzfunktionen | WLAN, Bluetooth, Taschenlampe, WhatsApp u.a. |
Die Bildqualität der 5-Megapixel-Kamera ist sicherlich nicht weltbewegend. Die Fotos sind unscharf und weisen selbst bei guten Lichtbedingungen leichtes Bildrauschen auf, das sich bei zunehmender Dämmerung verstärkt. Für einen schnellen Schnappschuss lässt sich die Kamera jedoch gerade noch verwenden. Abgerundet wird die Ausstattung durch einen Wecker mit Schlummerfunktion, einen Taschenrechner, einen Kalender und ein FM-Radio mit integrierter Antenne und einen Kopfhöreranschluss.
Telefonieren
Das emporiaTALKsmart überzeugt im Test durch eine gute Signalqualität. Bei allen Testanrufen konnten wir keine Verbindungsabbrüche feststellen. Die Sprachqualität macht ebenfalls einen ordentlichen Eindruck. Der Gesprächspartner ist zu jeder Zeit gut zu verstehen und es treten keine gravierenden Störgeräusche auf. Eine Freisprechfunktion ist vorhanden, dann nimmt jedoch die Sprachqualität – vor allem bei hoher Lautstärke – merklich ab und der Gegenüber ist nur noch schwer zu verstehen. In puncto Mobilfunkstandards unterstützt das Seniorenhandy GSM, UMTS und LTE. Auch bei der Nutzung der mobilen Daten konnten wir keine größeren Probleme feststellen. Wer WhatsApp verwenden möchte, kann das Handy auch per WLAN in das heimische Netzwerk integrieren.
Fazit
Das emporiaTALKsmart überzeugt für ein Seniorenhandy durch eine gute Ausstattung. Vor allem die vorinstallierte WhatsApp-Version ist ein echtes Highlight. Auch wenn die Bedienung über den Mauszeiger nicht ganz einfach ist und die Texteingabe über die Tasten deutlich länger dauert als per Smartphone-Touchscreen. Davon abgesehen geht die Bedienung durch die Menüs und die Startbildschirme aber gut von der Hand. Wir hätten uns aber noch zwei separate Tasten für die Lautstärkeregelung gewünscht. Zudem kann das Telefon die gute Sprachqualität auf der Habenseite verbuchen, die allerdings bei Verwendung der Freisprechfunktion deutlich abnimmt.
Wertung
: emporiaTALKsmart
Pros
- Gute Ausstattung
- Whats-App bereits vorinstalliert
- Einfache Menüs
- Einfache Handhabung
- Sprachqualität
- Notfall-Button
- Große Tasten
- Sehr gute Displayhelligkeit
Cons
- Niedrige Displayauflösung
- Durchschnittliche Fotos mit hohem Bildrauschen
- Steuerung über Mauscursor unkomfortabel
- Internet-Browser bietet nur wenige Funktionen