Das emporiaSMART.3 hat uns im Test gut gefallen. Vor allem die Ausrichtung auf Smartphone-unerfahrene Nutzer setzt emporia hervorragend um. Wer es lieber eine Nummer kleiner mag, greift zum emporiaSMART.3mini – vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Dem gehen wir im Test auf den Grund.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Ein FullView-Display mit Wassertropfen-Notch für die Kamera, hat sich emporia gespart, ist in Anbetracht der Zielgruppe aber auch kein Muss. Trotzdem hätte der Rahmen um das Display etwas schmaler ausfallen können. Vor allem an der Ober- und Unterseite muss der Nutzer jeweils mit über einem Zentimeter leben. Hier verschenkt emporia das Potential eines noch kompakteren Geräts. Mit knapp 13,5 Zentimetern in der Höhe, 6,5 Zentimetern in der Breite und einem Zentimeter in der Tiefe ist das Handy trotzdem angenehm handlich ausgefallen und passt damit problemlos in jede Hosentasche. Auch in Hemdbrusttaschen macht es eine gute Figur.
Bildschirm
Das Display des emporiaSMART.3mini misst exakt fünf Zoll in der Diagonale und löst mit 480 x 960 Pixeln auf. Aufgrund der niedrigen Pixeldichte erscheinen einzelne Pixel deutlich sichtbar auf dem Bildschirm. Aus einem normalen Betrachtungsabstand geht die Schärfe jedoch in Ordnung und Inhalte lassen sich gut erkennen. Dank IPS-Technologie gibt die Blickwinkelstabilität nur wenig Anlass zur Kritik. Aus seitlichem Betrachtungswinkel blassen Farben zwar aus, das Display-Geschehen ist aber noch problemlos zu erkennen. Außerdem punktet das Smartphone durch eine hohe Maximalhelligkeit und eine kräftige Farbwiedergabe. Allerdings lässt sich die Helligkeit nur etwas umständlich über das Einstellungsmenü ändern. Wir empfehlen aus diesem Grund, die adaptive Helligkeit auszuwählen, die die Displayhelligkeit automatisch an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpasst.
Betriebssystem und Bedienung
Wie beim großen Bruder kommt auch hier die hauseigene emporia-Benutzeroberfläche zum Einsatz. Grundsätzlich läuft das Handy auf Google Android in der Version 9.0. Die Inbetriebnahme erfolgt noch nach dem bekannten Muster. Zudem benötigt der Nutzer zwingend ein Google-Konto. Diese Hürde gilt es erst einmal vor allem für Smartphone-unerfahrene Nutzer zu meistern, zumal Schrift und auch die On-Screen-Tastatur hier noch in der kleineren Standardgröße dargestellt werden. Die Anleitung ist jedoch vorbildlich gestaltet und führt den Nutzer Schritt für Schritt mit erläuterndem Text und veranschaulichenden Bildern durch die Installation. Ein echtes Highlight ist das vom SMART.3 bekannte Trainingsbuch. Auf 135 teils farbig bebilderten Seiten erhält der Nutzer eine detaillierte Einführung zur emporia-Benutzeroberfläche, aber auch Hinweise zur Verwendung von WhatsApp oder dem Google Play Store.
Nach der Inbetriebnahme erscheint zunächst die bekannte Android-Oberfläche. Wer möchte, kann das Handy auch als herkömmliches Android-Handy verwenden. Dann fehlt ihm jedoch das Alleinstellungsmerkmal und es bleibt ein recht schwachbrüstiges Einsteiger-Smartphone zurück. Ein Druck auf das prominent auf dem Startbildschirm integrierte emporia-Symbol startet die Benutzeroberfläche. Diese muss danach – wie auch die emporia-Tastatur – nur noch als Standard festgelegt werden und schon kann es losgehen.
Insgesamt überzeugt die emporia-Benutzeroberfläche durch ihre aufgeräumte Struktur. Auffälligstes Merkmal sind die großen Buttons mit einer Breite von knapp 3 Zentimetern und eine Höhe von 2,6 Zentimetern. Die vier Tasten auf dem Startbildschirm sind standardmäßig mit der Telefon-App, der SMS-Funktion, der Bildergalerie und den Benachrichtigungen belegt. Wer mit der Auswahl nicht zufrieden ist, kann die verschiedenen Knöpfe jedoch auch umordnen oder mit anderen Anwendungen belegen. Durch einen Rechtswisch öffnet sich eine zusätzliche Seite mit sieben weiteren Tasten. Über den Punkt „Alle Apps“ finden sich alle installierten Anwendungen. Der Nutzer muss allerdings nicht mit den vorinstallierten Apps leben, ihm steht die komplette Auswahl aus dem Google Play Store zur Verfügung. Wer also noch zusätzliche Anwendungen wie WhatsApp, Facebook oder Instagram installieren möchte, wird hier fündig.
Alles in allem ist die Bedienbarkeit optimal an die Bedürfnisse der angepeilten Zielgruppe angepasst. Nach etwas Eingewöhnungszeit geht die Handhabung in Fleisch und Blut über, auch wenn Sie hin und wieder etwas umständlich ist. Beispielsweise muss der Nutzer von der Startseite abgesehen auf ein Schnelleinstellungsmenü verzichten. So lässt sich beispielsweise die Helligkeit bei Verwendung einer App nicht anpassen. Hier bleibt nichts anderes übrig, als die Anwendung zu minimieren und zur Startseite zu wechseln. Insgesamt ist die Menüführung jedoch gut nachvollziehbar. Per Druck auf das Zahnrädchen auf der Startseite aktiviert der Nutzer beispielsweise WLAN, Bluetooth oder die Standortinformationen. Sobald es jedoch in die Tiefen der Einstellungsmöglichkeiten geht, greift emporia auf die klassische Android-Menüführung zurück. Diese erscheint zwar in einer deutlich kleineren Schriftart, bietet darüber hinaus jedoch die bekannte, sinnvolle Menüstruktur.
Das Schreiben über die große emporia-Tastatur geht einfach von der Hand, was auch am guten haptischen Vibrationsfeedback liegt. Zur Navigation und zum Multitasking verwendet das Smartphone die drei bekannten Google-Tasten: der Multitasking-, der Home- und der Zurück-Button befinden sich allerdings allesamt auf dem Display. Eine physische Taste wie noch beim emporia SMART.3 wurde weggelassen.
Hardware
Im Inneren arbeitet ein Vierkern-Prozessor, der von 2 Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Damit ist direkt klar, dass wir es hier nicht mit einem Leistungsmonster zu tun haben. Für das Surfen im Netz und alltägliche Anwendungen wie Google Maps oder WhatsApp ist die Hardware aber ausreichend. Zumal die emporia-App auch nicht allzu ressourcenhungrig ist. Trotzdem starten Anwendungen recht gemächlich und brauchen auch mal ein paar Sekunden, bis sie sich komplett aufgebaut haben. Zum Spielen ist das Smartphone natürlich nicht geeignet, muss es in Anbetracht der Zielgruppe aber auch nicht sein. YouTube-Videos in 480p-Qualität laufen flüssig, mehr ist aufgrund der Auflösungslimitierung auch gar nicht möglich. Der interne Speicher ist mit 16 Gigabyte schmal ausgefallen, lässt sich über eine MicroSD-Karte aber noch einmal um bis zu 64 Gigabyte erweitern. Der SD-Kartenschacht befindet sich wie der MicroSIM-Slot unter der abnehmbaren Abdeckung.
Wie die meisten Handys von emporia verfügt auch das SMART.3mini über eine optionale Notruffunktion. Der Nutzer hinterlegt hier bis zu fünf Notrufkontakte, die per Knopfdruck hintereinander angerufen werden. Außerdem sendet das Handy bei jedem Kontaktversuch eine SMS an die entsprechende Person. Ein lauter Alarm soll Menschen in der näheren Umgebung aufmerksam machen. Die Funktion arbeitet in der Praxis äußerst zuverlässig, wir konnten im Test keine Aussetzer feststellen. Wer dieses Ausstattungsmerkmal nicht nutzen möchte, verwendet einfach den zweiten, im Lieferumfang enthaltenen Akkudeckel, der den Knopf abdeckt.
Kamera und Akku
emporiaSMART.3mini | |
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Bildschirmdiagonale | 5 Zoll |
Displayauflösung | 480 x 960 Pixel |
Betriebssystem | Android |
Interner Speicher | 16 GB |
Der Akku des emporiaSMART.3mini besitzt eine Kapazität von 2.500 mAh. Geladen wird das Smartphone über den mittlerweile veralteten MicroUSB-Anschluss, der sich auch versehentlich falsch herum einstecken lässt, sodass Beschädigungsgefahr besteht. Die Aufladezeit liegt mit knapp drei Stunden in einem eher schwachen Bereich, bei der Akkulaufzeit wäre sicherlich auch noch mehr gegangen. Bei voller Helligkeit im YouTube-Betrieb ist nach knapp 4 Stunden Schluss. Unpraktisch: Die emporia-App zeigt nur einen ungenauen Balken an. Wer die genaue Prozentzahl sehen möchte, muss erst wieder umständlich das Display-Menü öffnen.
Fazit
Wie schon der große Bruder ist auch das emporiaSMART.3mini voll auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten. Statt hoher Leistungsfähigkeit kommt es hier vor allem auf eine eingängige Bedienung an. Und in diesem Punkt liefert emporia ab. Die angepasste Benutzeroberfläche überzeugt durch große Tasten und eine hervorragende Übersichtlichkeit, ist hin und wieder aber nicht ganz zu Ende gedacht. Ein echtes Highlight ist das ausführliche Trainingsbuch. Enttäuscht sind wir dagegen von der Kamera. Außerdem hätten wir uns eine USB-C-Schnittstelle zum Laden gewünscht. Die Leistungsfähigkeit geht in Anbetracht der Zielgruppe gerade noch in Ordnung, hätte jedoch etwas höher sein dürfen. Auch in puncto Akkulaufzeit und Display ist noch Luft nach oben.